Blumen zu Tauerfeier

Hallo Zusammen!

am Donerstag werde ich zu Tauerfeier meiner guten Bekannte in einer Kirche gehen. Eine Beerdigung wird nicht stattfinden sowie ich von dem Ehemann verstanden habe.

Ich werde Blumen bzw. ein Kranz bestellen, ich danke ich habe keine Problem bei Kaufen. Aber was soll ich machen mit dem Blumen und was soll ich sagen zu dem mann? Ich habe schon einem von meinen deutschen Freunden gefragt, aber leide weisst et auch nicht genau, und die Mutti schlaeft schon.
Kann jemand hier im Forum mir helfen, danke.

Gruss

Lejia Lin aus China

Hallo!

Aber was soll ich machen mit dem Blumen und was soll ich sagen zu dem mann?

Ich kenne es so, dass man den Kranz oder die Blumen mit entsprechendem Hinweis, fĂŒr welche Trauerfeier das gedacht ist, direkt an den Ort der Trauerfeier oder zum Beerdigungsinstitut schicken lĂ€sst bzw. bringt. Oft sind es ja Kapellen oder RĂ€umlichkeiten, die ausschließlich fĂŒr solche AnlĂ€sse gedacht sind. Ein Mitarbeiter wird dort die Blumen und KrĂ€nze, die eingetroffen sind, um den Platz gruppieren, an dem schließlich der Sarg stehen wird. Es wird Dir dennoch sicher keiner verĂŒbeln, wenn Du dem Mann die Blumen in die Hand drĂŒckst, zumal Du anscheinend mit unserer westlichen Kultur noch nicht hundertprozentig vertraut bist. Es ist nur etwas ungewöhnlich, da BlumenstrĂ€uße in Deutschland meistens zur Gratulation oder als Dankeschön ĂŒberreicht werden.

Was Du ihm sagen sollst? Nun, das hĂ€ngt ganz von der Situation und von Dir ab. Wenn es eine Trauerfeier gibt, nehme ich an, dass man sich in einem Raum mit Stuhlreihen und einem Sprecherpult einfinden wird, in dem schließlich vor der versammelten Trauergemeinschaft ein Pfarrer, ein Trauerredner oder ein Angehöriger spricht. Abschließend geht es meistens zur Beerdigung, an die sich das „Beileids-Defilee“ anschließt. Da in Deinem Fall keine Beerdigung stattfindet, werden die meisten GĂ€ste dem Mann nach der Trauerfeier ihr Beileid in dieser oder jener Form aussprechen wollen. Wenn Du auch den Mann gut kennst, fĂ€nde ich einige persönliche Worte angebracht. Insgesamt hĂ€ngt es aber ganz von Dir ab, was Du ihm sagen möchtest. Vielleicht war Dir Deine Bekannte wichtig, aber ihren Mann findest Du unangenehm oder er ist Dir schnuppe, dann kannst Du natĂŒrlich auch schlicht die Hand reichen und „Herzliches/Mein Beileid“ sagen. Auch wenn Du ihn noch so bescheuert findest, begehst Du mit einer derartigen Floskel wenigstens keinen Formfehler.

Wenn Du noch Fragen hast, dann melde Dich.

Gruß!
Christopher

Hallo Lin,

wenn keine Beerdigung stattfindet, möchte ich Dir von einem Kranz abraten; such lieber ein schönes Gesteck aus.

Aber was soll ich machen mit dem
Blumen

Na, als erstes: auf keinen Fall die Blumen dem Witwer in die Hand drĂŒcken


Wenn der Sarg bzw. die Urne in der Kirche aufgebahrt wird, legt man die Blumen und KrĂ€nze neben diesen ab. Falls ob es eine Trauerfeier ist, bei der nur das Bild Deiner Bekannten auf einem Tisch aufgestellt wird - also weder Sarg noch Urne - legst Du die Blumen auf bzw. neben dem Tisch (je nach grĂ¶ĂŸe des Gestecks).

Bei grĂ¶ĂŸeren Trauerfeiern ist hĂ€ufig jemand vom Bestattungsunternehmen dabei bzw. ein Bekannter ĂŒbernimmt die Rolle des ‚Blumenkoordinators‘. Ansonsten schaust Du einfach, was die anderen machen.

und was soll ich sagen zu dem mann?

Sag ihm genau das, was Du in dem Moment empfindest
 Ein ehrliches ‚mir fehlen die Worte‘ oder ‚ich weiß nicht so recht, was ich sagen soll‘, oder aber ‚das mit Deiner/Ihrer Frau tut mir sehr leid‘ ist den meisten Hinterbliebenen lieber als eine abgedroschene Floskel à la ‚mein Beileid‘ oder ‚aufrichtige Anteilnahme‘.

Beste GrĂŒĂŸe

Renee

Hallo, danke fuer die schnelle Antwort

wenn keine Beerdigung stattfindet, möchte ich Dir von einem
Kranz abraten; such lieber ein schönes Gesteck aus.

ja, ich werde ein Gesteck machen lassen, aber welche Blumen sind besser geeignet. Wieviel gibt man aus fuer ein schoenes Gesteck.
Bei dem Gesteck ist auch ein Schleife mit name dabei und auch von Blumen geschaeft in der Kirche hingebraucht?

einer hat mir gesagt, dass es auch ueblich dass man dem Witwer noch eine Karte mit etwa. 20 Euro schicken.

Gruss

Lin

Hallo!

Wenn du das Gesteck bei einem Blumenladen in der NĂ€he der Trauerhalle kaufst,
kann es auch sein, dass die das Gesteck dorthin bringen. So ist es bei uns.
Die legen dann eine Karte mit deinem Namen dabei auf der auch steht, dass du
ein Gesteck gegeben hast. Frag am besten mal nach!

Zum Geld im Umschlag zusÀtzlich: kann man machen, muss man aber nicht.
Oft wird es statt Kranz/Gesteck oder zusÀtzlich gemacht, z.B. wenn im Sinne des
Verstorbenen um eine Spende fĂŒr eine best. Einrichtung gebeten wird oder fĂŒr
die Angehörigen fĂŒr Grabschmuck spĂ€ter. Schreibt man dann auf die Karte drauf.

Bye, Vanessa

ja, ich werde ein Gesteck machen lassen, aber welche Blumen
sind besser geeignet. Wieviel gibt man aus fuer ein schoenes
Gesteck.

Du meinst, welche Blumensorten? Och, es gibt eigentlich kaum eine Blume, die nicht geeignet wĂ€re; es ist alles Geschmackssache
 Wie viel Du fĂŒr das Gesteck ausgibst, hĂ€ngt von Deinem Budget und natĂŒrlich der Blumenauswahl ab. Ich habe gerade ein bißchen im Internet gestöbert: TrauerstrĂ€uße werden schon ab ca. 20 Euro, Trauergestecke ab ca. 30 Euro angeboten - das Limit nach oben ist offen.

Bei dem Gesteck ist auch ein Schleife mit name dabei und auch
von Blumen geschaeft in der Kirche hingebraucht?

Wie Vanessa schon schrieb, machen das viele Floristen in der NÀhe des Friedhofs; es gibt aber auch viele BlumenlÀden, die das sperrige Gesteck bzw. den Kranz in die Kirche oder in das Trauerhaus liefern.

GrĂŒĂŸlis

Renee

Vielen Dank!
Ich weiss jetz gut Bescheid. Danke euch fuer die schnelle Hilfe.

Ich bin zum ersten Mal in so eine Trauerfeier, werde es gleich erleben.

Am Donerstag haben wir uns noch unterhalten, und ploetzlich ist sie schon in einer anderen Welt.

Lin

Trauerfeier!
Hi Christopher,

Ich kenne es so, dass man den Kranz oder die Blumen mit
entsprechendem Hinweis, fĂŒr welche Trauerfeier das gedacht
ist, direkt an den Ort der Trauerfeier oder zum
Beerdigungsinstitut schicken lÀsst

sinnvoll, ja

bzw. bringt.

ebenfalls sinnvoll

Oft sind es ja
Kapellen oder RĂ€umlichkeiten, die ausschließlich fĂŒr solche
AnlÀsse gedacht sind.

Das ĂŒberrascht mich jetzt doch


Ein Mitarbeiter wird dort die Blumen und
KrÀnze, die eingetroffen sind, um den Platz gruppieren, an dem
schließlich der Sarg stehen wird.

Es handelt sich um eine Trauerfeier. Das ist die Zeremonie im Vorfeld einer Feuerbestattung, da gibt es keinen Sarg zu sehen (auch wenn ihn die Angehörigen bezahlen mĂŒssen, der Leichnam wird zusammen mit dem Sarg verbrannt - dient wohl dem GeschĂ€ft), sondern nur die Urne.

Es wird Dir dennoch sicher
keiner verĂŒbeln, wenn Du dem Mann die Blumen in die Hand
drĂŒckst, zumal Du anscheinend mit unserer westlichen Kultur
noch nicht hundertprozentig vertraut bist.

VerĂŒbeln aus den von Dir genannten GrĂŒnden vielleicht nicht, aber es ist Ă€ußerst peinlich


Es ist nur etwas
ungewöhnlich, da BlumenstrĂ€uße in Deutschland meistens zur
Gratulation oder als Dankeschön ĂŒberreicht werden.

Eben deshalb


Was Du ihm sagen sollst? Nun, das hÀngt ganz von der Situation
und von Dir ab.

Im besten Falle das, was sie schon sagte: Am letzten Donnerstag haben wir noch miteinander gesprochen


Wenn es eine Trauerfeier gibt, nehme ich an,
dass man sich in einem Raum mit Stuhlreihen und einem
Sprecherpult einfinden wird, in dem schließlich vor der
versammelten Trauergemeinschaft ein Pfarrer, ein Trauerredner
oder ein Angehöriger spricht.

Im „besten“ Falle sicher. Es gibt Trauerfeiern (und Beerdigungen), da redet kein Pfarrer, da kommt niemand hin


Abschließend geht es meistens
zur Beerdigung, an die sich das „Beileids-Defilee“ anschließt.

Nochmal: Bei einer Trauerfeier gibt es keine Beerdigung.

Da in Deinem Fall keine Beerdigung stattfindet,

sagte ich doch


werden die
meisten GĂ€ste dem Mann nach der Trauerfeier ihr Beileid in
dieser oder jener Form aussprechen wollen.

Sagtest Du schon

Wenn Du auch den
Mann gut kennst, fÀnde ich einige persönliche Worte
angebracht.

Du wiederholst Dich und ich möchte mich jetzt nicht wiederholen

Ganz abgesehen davon, dass ich die Eltern meiner besten Freundin erst bei ihrer Beerdigung kennenlernte und sie sich riesig freuten, die Anja, von der ihnen immer erzĂ€hlt wurde, auch mal erleben zu dĂŒrfen


Insgesamt hÀngt es aber ganz von Dir ab, was Du
ihm sagen möchtest.

s.o.

Vielleicht war Dir Deine Bekannte wichtig,
aber ihren Mann findest Du unangenehm oder er ist Dir
schnuppe,

aber ihm das Gesteck ĂŒberreichen???

dann kannst Du natĂŒrlich auch schlicht die Hand
reichen und „Herzliches/Mein Beileid“ sagen. Auch wenn Du ihn
noch so bescheuert findest,

ist das denn die Frage wenn es um Formen geht (s.nĂ€chste Äußerung)?

begehst Du mit einer derartigen
Floskel wenigstens keinen Formfehler.

MĂŒssen tut man nichts, außer laut zu lamentieren, das sollte man dann aus PieĂ€tsgrĂŒnden doch bleiben lassen.

Wenn Du noch Fragen hast, dann melde Dich.

Bei aller Reminizenz an die Jugend und in der Vermutung, dass Du noch nicht allzu viele Trauerfeiern oder Beerdigungen miterleben musstest (!), Dein Drehbuch fĂŒr Verhaltensweisen scheint einem schlechten SprachfĂŒhrer „Deutschland in 30 Tagen“ o.Ă€h. zu entstammen.
Ich glaube dass es völlig unabhĂ€ngig von Traditionen und Religionen eine einfache Formel fĂŒr die Verhaltensweise in derartigen FĂ€llen gibt: Respekt vor dem Toten, vor der Trauer der Angehörigen, Unaufdringlichkeit und Anwesenheit, nicht mehr und nicht weniger.
Anja
(die sich gern mal wieder als Kotzbrocken geriert)

Bits and pieces
Hallo, Anja!

Ich halte es nicht fĂŒr sehr sinnvoll, jeden Satz eines Postings noch in seine Einzelteile zu zerpflĂŒcken. In KĂŒrze zu den Punkten, an denen wir uns offenbar grundlegend missverstanden haben bzw. uneins sind:

Es handelt sich um eine Trauerfeier. Das ist die Zeremonie im Vorfeld einer Feuerbestattung

Ich habe gelesen, es werde (fĂŒr die Fragestellerin) keine Beerdigung geben, woraus ich schloss, dass diese unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Unter Trauerfeier verstehe ich allgemein ein Zusammentreffen von Verwandten, Freunden, Bekannten und Kollegen des Toten in feierlichem Rahmen. Dass es Menschen gibt, bei denen keiner auf die Trauerfeier kommt, nehme auch ich an.

ist das denn die Frage wenn es um Formen geht?

Was spricht dagegen, den Angehörigen – so oder so – mitzuteilen, dass man den Toten auch vermisst und traurig ist? Ich denke nichts. Meine Erfahrung war bisher, dass es generell positiv aufgenommen wurde, wenn, von wem auch immer, eine Reaktion in diese Richtung erfolgte.

(die sich gern mal wieder als Kotzbrocken geriert)

Wirkt eher kĂŒnstlich als kĂŒnstlerisch.

Gruß!
Christopher

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(die sich gern mal wieder als Kotzbrocken geriert)

Das hat in der Tat geklappt. GlĂŒckwunsch!

Gruß
Aia

Liebe Aia,

(die sich gern mal wieder als Kotzbrocken geriert)

Das hat in der Tat geklappt. GlĂŒckwunsch!

Das war zwar eher ironisch gemeint

aber es ist nunmal so,
dass ich vermute,
dass Eure Omas und Opas wahrscheinlich noch am Leben sind,
Eure Eltern,
Eure besten Freunde,
der Vater Eurer Kinder (den es vermutlich noch gar nicht gibt)
dass Ihr noch nicht oft die Ohnmacht der Trauer erlebt habt,
in klirrender KĂ€lte und unter glĂŒhenden Himmeln
in das Loch zu starren,
wo das Liebste seinen letzten Ort finden soll,
nie mehr ein LĂ€cheln, nie mehr ein Wort,
Fragen, die nun nie mehr beantwortet werden können,
vielleicht versteht Ihr dann,
dass ein Mensch wie ich,
der dies alles schon erleben musste,
ein wenig schluckt
bei deartig sorglosen und z.T. einfach falschen Antworten

Herzliche (ja, so sind sie tatsĂ€chlich gemeint) GrĂŒĂŸe,
Anja

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Hallo Anja,

dass ein Mensch wie ich,
der dies alles schon erleben musste

Du scheinst in der Tat eine Ausnahme-Erscheinung zu sein. Als Meisterin der Ironie wirst Du verstehen, was ich meine. Selbstironie hat im ĂŒbrigen keine Chance, von anderen als solche wahrgenommen zu werden, wenn dahinter das Fehlen jeglicher Selbstkritik vermutet werden muß.

Andere Menschen einzuschĂ€tzen, scheint auch nicht Deine StĂ€rke zu sein. Deine Vermutung bezĂŒglich anderer Leute Erfahrung mit Trauer-Situationen ist abenteuerlich. Und Dein selbsternanntes vermeintliches Expertentum zu diesem Thema ebenso.

Gruß
Aia

Urteile niemals ĂŒber das Leben und
seine HĂ€rten bei Menschen, die Du nicht kennst.

Aber Ihr dĂŒrft das tun?

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Es handelt sich um eine Trauerfeier. Das ist die Zeremonie im
Vorfeld einer Feuerbestattung, da gibt es keinen Sarg zu sehen
(auch wenn ihn die Angehörigen bezahlen mĂŒssen, der Leichnam
wird zusammen mit dem Sarg verbrannt - dient wohl dem
GeschÀft), sondern nur die Urne.

Das ĂŒberrasscht mich jetzt etwas
wie kommt denn da die Urne VOR der Verbrennung in die Trauerfeier? Trauert man denn um die Verpackung oder um den Inhalt


Aber man sagt ja, andere LĂ€nder, andere Sitten. Da wo ich herkomme ist zur Trauerfeier der Verstorbene in einem richtiger Sarg aufgebahrt, der praktisch anschließend zur Verbrennung gefahren wird. Die Urne gibt es erst zur Grablegung.

Wenn es eine Trauerfeier gibt, nehme ich an,
dass man sich in einem Raum mit Stuhlreihen und einem
Sprecherpult einfinden wird, in dem schließlich vor der
versammelten Trauergemeinschaft ein Pfarrer, ein Trauerredner
oder ein Angehöriger spricht.

Im „besten“ Falle sicher. Es gibt Trauerfeiern (und
Beerdigungen), da redet kein Pfarrer, da kommt niemand hin


Wenn außer dem Ehemann auch nur Lin (ich hoffe ich hatte mir den Namen richtig gemerkt) hingeht, dann macht das nach Adam Riese immerhin schon zwei TrauergĂ€ste


Bei aller Reminizenz an die Jugend und in der Vermutung, dass
Du noch nicht allzu viele Trauerfeiern oder Beerdigungen
miterleben musstest (!), Dein Drehbuch fĂŒr Verhaltensweisen
scheint einem schlechten SprachfĂŒhrer „Deutschland in 30
Tagen“ o.Ă€h. zu entstammen.

Ab wieviel Beerdigungen ist man Insider?

Ich glaube dass es völlig unabhÀngig von Traditionen und
Religionen eine einfache Formel fĂŒr die Verhaltensweise in
derartigen FĂ€llen gibt: Respekt vor dem Toten, vor der Trauer
der Angehörigen, Unaufdringlichkeit und Anwesenheit, nicht
mehr und nicht weniger.

Ja prima
ein Mensch aus einem dem unserigen fremden Kulturkreis erkundigt sich nach der Form, wie man bei uns Respekt vor dem Toten und der Trauer der Angehörigen zeigt und Du antwortest praktisch mit dem Inhalt der Frage???

Es soll LĂ€nder geben, wo es z.B. ĂŒberhaupt nicht peinlich ist laut schreiend am Sarg zusammenzubrechen
bei uns eher undenkbar, auch wenn einem eigentlich danach zumute ist. Auch in Rußland habe ich Beerdigungen erlebt, die den Trauerzeremonien die ich kenne wenig Ă€hneln. Und selbst in Deutschland gibt es Unterschiede in den GebrĂ€uchen zwischen katholischen, evangelischen und nicht konfessionellen Trauerfeiern und auch zwischen Stadt und Land. Da fand ich den allgemein gehaltenen Leitfaden schon Ă€ußerst passend.

Gruß Maid

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Ab wieviel Beerdigungen ist man Insider?

ab der eigenen, vermute ich mal
Anja

Hallo Anja!

Oft sind es ja
Kapellen oder RĂ€umlichkeiten, die ausschließlich fĂŒr solche
AnlÀsse gedacht sind.

Das ĂŒberrascht mich jetzt doch


Ja?

Es handelt sich um eine Trauerfeier. Das ist die Zeremonie im
Vorfeld einer Feuerbestattung, da gibt es keinen Sarg zu sehen
(auch wenn ihn die Angehörigen bezahlen mĂŒssen, der Leichnam
wird zusammen mit dem Sarg verbrannt - dient wohl dem
GeschÀft), sondern nur die Urne.

Also bei uns steht bei Trauerfeiern mit anschließender Feuerbestattung immer der Sarg - der dann nach der Trauerfeier zum Verbrennen gefahren wird
 Die leere Urne „betrauern“ fĂ€nde ich persönlich reichlich befremdlich.

VerĂŒbeln aus den von Dir genannten GrĂŒnden vielleicht nicht,
aber es ist Ă€ußerst peinlich


Also - ich fĂ€nde es allenfalls ungewöhnlich - aber nicht peinlich, wenn mir jemand Anteilnahme zeigt und das vielleicht nicht auf die Art und Weise wie es hier ĂŒblich ist, gerade wenn offensichtlich ist, daß der-/diejenige sich mit meinem Kulturkreis nicht auskennt. Im Gegenteil, jede von Herzen kommende Anteilnahme mit ungewöhnlicher Geste ist mir lieber als das Standard-„Herzliche Beileid“


Bei aller Reminizenz an die Jugend und in der Vermutung, dass
Du noch nicht allzu viele Trauerfeiern oder Beerdigungen
miterleben musstest (!), Dein Drehbuch fĂŒr Verhaltensweisen
scheint einem schlechten SprachfĂŒhrer „Deutschland in 30
Tagen“ o.Ă€h. zu entstammen.
Ich glaube dass es völlig unabhÀngig von Traditionen und
Religionen eine einfache Formel fĂŒr die Verhaltensweise in
derartigen FĂ€llen gibt: Respekt vor dem Toten, vor der Trauer
der Angehörigen, Unaufdringlichkeit und Anwesenheit, nicht
mehr und nicht weniger.

Vielleicht war nicht alles was Christopher (?) geschrieben hat, 100% richtig laut Knigge, aber so schlimm fand ich das jetzt auch wieder nicht. Und ich denke, daß es eine ganze Menge Menschen gibt, die schon zig Trauerfeiern besucht haben und sich dort trotzdem nicht zu benehmen wissen. Und ich lasse mir (und allen anderen, die noch nicht auf 50 oder 60 oder wieviel auch immer Jahre Lebenserfahrung zurĂŒckblicken können) auch mit 29 (wahrscheinlich zĂ€hle ich damit auch noch zur „Jugend“ (?)) nicht absprechen, mich vernĂŒnftig benehmen zu können. (Um weiterer Kritik vorzubeugen: Ich war schon auf Trauerfeiern und Beerdigungen und ich hab auch schon einen mir sehr nahe stehenden Menschen verloren, ich weiß, wie ich mich bei Regen vor diesem Loch stehend gefĂŒhlt habe.)
Mir fallen in dem Zusammenhang (das ist jetzt offtopic) die Ă€lteren Menschen im Supermarkt oder neulich am Parkscheinautomaten ein, die meinen, sie dĂŒrften sich da seelenruhig vordrĂ€ngeln
 Und das sind dann immer genau die, die bemĂ€ngeln, daß „die Jugend“ sich nicht benehmen kann, den Sitz in der Bahn nicht freimacht usw usf
 Ich denke, da wird sehr sehr oft mit zweierlei Maß gemessen. Und damit wollte ich jetzt nichtmal sagen, daß sich alle Jugendlichen/ jĂŒngeren Menschen toll benehmen - da gibt es sicher noch eine Menge Verbesserungsbedarf


(die sich gern mal wieder als Kotzbrocken geriert)

Gelungen. FĂŒr meinen Geschmack eine zweifelhafte Ehre, aber wer’s mag


Konnte ich mir jetzt nicht verkneifen - nicht jeder, der irgendwas einmal öfter erlebt hat als jemand anderes, weiß es deswegen gleich besser


Kari

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Dieser Beitrag wurde von der Community gemeldet und ist vorĂŒbergehend ausgeblendet.

Ab wieviel Beerdigungen ist man Insider?

ab der eigenen, vermute ich mal
Anja

Nun denn, da wĂŒnsche ich Dir und mir und allen hier, daß uns diese Erfahrung noch lange erspart bleibt. :wink:

Gruß Maid