Moin,
Etwas unklar ist noch die Sache mit dem Wieder-Einpflanzen.
Könnte ich die Zwiebeln nicht - wie es auch Gärtnereien
vermutlich machen - irgendwann im Winter im Zimmer in die
Kästen packen und vorkultivieren?
könntest Du - nur, dass Gärtnereien Zwiebeln nicht bei Zimmertemperatur vorkultivieren, sondern deutlich kühler. Überlege doch - wenn Krokus & Co blühen, ist es im Freiland immer noch sehr, sehr frisch, sprich Frühling. Ein Tag mit 20° und die ganze Pracht ist hinüber.
Außerdem brauchen Zwiebelblüher einen Kälteschock = einige Nächte unter dem Gefrierpunkt.
Denn Kästen draußen ist
schwierig trotz Dämmplatte unten und diese Frostgaze drauf und
Folie drum - es stirbt sehr viel ab.
leider kann ich dazu nur sagen: Willkommen in der Wirklichkeit. Keine Pflanze dieser Welt ist ursprünglich für einen Balkonkasten gedacht. Man muss schon ein günstiges Jahr erwischen und einen günstigen Standort, dass Du im Folgejahr mit dem Ausgansmaterial Erfolg hast.
(Darum machen ja Erwerbsgärtner soviel Umsatz …)
Dunkle Ecke auf dem Balkon heißt, Zwiebeln in Zeitung legen
und im Schatten.
nicht unbedingt. Trockene Zwiebeln kann man auch im warmen Keller halten. Sie müssen halt trocken sein und das werden sie am besten, wenn Du sie im Kasten auf dem Balkon noch so lange päppelst - d.h. gießt und düngst bis schätzungsweise Juli. Das Laub muss freiwillig so trocken werden, trotz Gießen, dass Du es mit der Hand ohne Mühe aus der Erde ziehen kannst. DANN darf der Kasten durchtrocknen und die Blumenzwiebeln dürfen in ein Säckchen oder eine Papiertüte in den Keller bis Oktober.
Mach Dich aber darauf gefasst, dass die meisten Zwiebeln kleinere Töchter getrieben haben, während die ursprüngliche wahrscheinlich geschrumpft bis tot ist.
Narzissen sollten jetzt doppelt vorhanden sein und können geteilt werden.
Mach Dich bitte auch darauf gefasst, dass Tochterzwiebeln bis zu 3 Jahren brauchen können, bis sie wieder blühen.
Das ist u.a. der Grund, warum man in Holland die wunderbare Pracht blühender Tulpenfelder mäht. Man will kräftige Zwiebeln. Lässt Du sie nämlich ausblühen und vor allem Samen bilden, hat die Zwiebel ihren Lebenszweck erfüllt (und geht ein)
Mäht man die Felder und überdüngt anschließend, bekommt man im 2. oder 3. Standjahr die dicken Tochterzwiebeln, die man ausbuddelt und pro 5-10 Stück an Dich verkauft. Durchaus in der Hoffnung, dass die Pflanzen es im Privatgarten oder -balkon nicht mehr aus dem 2. Winter in eine neue Blüte schaffen. Die regelmäßig mikriger ausfällt = naturgemäßer (weil nicht massiv gedüngt).
Stadtgärtner werfen den Frühjahrsflor übrigens genau aus diesem Grund jährlich auf den Kompost und kaufen neu. Das Virusproblem kommt natürlich noch dazu - und die Wühlmäuse, die manche Blumenzwiebeln einfach zum Fressen gern haben.
viele grüße
Geli