Blutgruppe

Hallo,

auch eine Frage zur Blutgruppe.
Es gibt ja das AB0-System und zudem der Rhesusfaktor. Jetzt liest man immer nur beim Rhesusfaktor, dass es Probleme bei einer Schwangerschaft geben kann, wenn Mutter rhesusnegativ und das Kind rhesuspositiv ist.

Ich frage mich nun, warum es nicht schon allein bei der Blutgruppe A, B, AB oder 0 zu Problemen kommen kann.
Falls das Kind z.B. Blutgruppe B hat und die Mutter A hat, sind bei der Mutter doch auch Antikörper gegen Blutgruppe B vorhanden, die problematisch werden können.

Oder wo ist da der Denkfehler?

Grüße und danke!

Hallo,

dass der Rhesusfaktor mit steigender Geburtenanzahl immer bedeutender für die Schwangerschaft wird, ist klar.
Die ersten 1-2 Geburten verlaufen problemlos, für die darauffolgenden wird es allerdings schwierig.

Diese Probleme treten natürlich auch bei A Kind und B Mutter auf, allerdings sind diese bei weitem nicht so destruktiv wie bei der „Rhesuserkrankung“, die Kinder überleben das.
Interessanterweise tritt dieses Problem meist bei den Erstgeborenen auf und hält sich dann stabil, respektiv wird eventuell schwächer im Laufe weiterer Schwangerschaften (im Gegensatz zu der Rhesuserkrankung).
Diese Fälle sind allerdings auch sehr sehr selten.

Mfg
schrempes

Vielen Dank für die Antwort, die mir weitergeholfen hat!

Eine Zusatzfrage hätte ich:
neben der Schwangerschaft kann es ja auch schon bei Bluttransfusionen wg dem Rhesusfaktor zu Problemen kommen.

Ist es richtig, dass bei der ersten Transfusion, wenn jemand (er ist rh-) rh+ Blut bekommt, noch keine Komplikationen auftreten? Es werden also einfach nur Antikörper gebildet.

Warum haben die Antikörper nicht sofort eine Wirkung? Hat es etwas mit der Anzahl zu tun?

Danke!

Hallo,

man kann diese Situation mit der einer Impfung vergleichen. Da werden ja auch z.B. die Moleküle (Antigene) injeziert, die eben gewisse (z.B) Virusmerkmale aufweisen („Virusoberflächenmoleküle“ z.B).

Der Patient bildet ja dann auch nicht sofort Antikörper, sondern braucht eine gewisse Zeit, um genügend Antikörper zu bilden (Stichwort differentiierte B Lymphozyten).

Bei der Transfusion wird es wohl ziemlich gleich ablaufen.

Die Antigene (Rh+) regen die Antikörperproduktion an. Aber nicht sofort volle Suppe!
Bei der zweiten Transfusion (genau wie bei der zweiten Impfung) werden die Antikörper um einiges schneller produziert, da es im Immunsystem jetzt „abgespeichert“ wurde (B Lymphozytgedächtniszelle).
Also wird es hier um einiges gefährlicher für den Patienten.

Hoffentlich konnte ich das verdaulich genug erklären… ansonsten einfach nachfragen :wink:

Mfg
schrempes