Blutgruppe der Eltern und eigene!

Hallo Zusammen,

mich beschäftigt seit einiger Zeit die Frage wie sich die eigene Blutgruppe zu der der Eltern verhält!
Ich habe z.B. die Bluttgruppe A Rh-Positiv hingegen haben meine Eltern beide 0 Rh-Positiv und da stell ich mir die Frage ob das überhaupt geht das ich eine völlig andere habe als meine Eltern.
Wäre für eine klärende Antwort dankbar.

Gruß
Jürgen

Hallo Jürgen,

es wäre vielleicht ratsam deine Informationen über die Blutgruppen von einzelnen Familienmitglieder nochmal zu überprüfen, bevor du falsche Rückschlüsse ziehst…?

Für einen genauen „Nachweis“ der Elternschaft ist eine DNA Analyse eher aufschlußreich.

Alles über die Blutgruppen und deren Vererbung findest du hier:

http://www.m-ww.de/krankheiten/blutkrankheiten/blut_…
http://www.blutgruppe.info/index.htm

Gruß,
Maja

Hallo Jürgen,

es gibt drei unterschiedliche Blutgruppeneigenschaften: A, B und 0 (Null). Eigenschaft „A“ heißt, daß die Blutkörperchen ein Protein vom Typ „A“ herstellen, welches sich dann in der Membran befindet und als Antigen dienen kann (also von einem anderen Immunsystem als „fremd“ erkannt werden kann). Eigenschaft „B“ heißt entsprechends für ein etwas anderes Protein vom Typ „B“. Die Eigenschaft „0“ bezeichnet nur die Abwesenheit von Eigenschaft A und B: Die Blutzellen haben also weder ein Protein vom Typ A noch vom Typ B - sie haben kein solches Protein.

Bei der Befruchtung bekommt die Zygote (die Zelle, aus der das Individuum heranwächst) die Hälfte ihres Erbguts vom Papa, die andere Hälfte von der Mama. Beide, Mama + Papa vererben aber alle (!) Anlagen, d.h., die Zygote hat jedes Gen also einmal in der Version vom Papa und ein weiteres mal in der Version von der Mama.

So kann es sein, daß eine Zygote für die Blutgruppe folgende Kombinationen hat: AA, AB, A0, BB, B0 oder 00. Diese Kombinationen von Genen (bzw. Allelen) nennt man den Genotyp. Nun läßt sich durch die üblichen Tests (Immun-Präzipitationstests) AA nicht von A0 unterscheiden, denn beide haben das Protein „A“ (und nicht das Protein „B“). Genauso lassen sich BB und B0 nicht unterscheiden. Daher unterscheidet man die Blutgruppen „A“, „AB“, „B“ und „0“. Achtung: dies sind nun die Phänotypen. Der Phänotyp „B“ kann dem Genotyp BB oder B0 entsprechen. Das müßte man durch die Auswertung von Stammbäumen oder eine genetische Unteruchung herausfinden.

Was nun klar ist:

Wenn deine Eltern die Blutgruppe „0“ haben, müssen sie den Genotyp 00 haben. Sie haben also beide kein Allel für „A“ oder für „B“.
Wenn du die Blutgruppe A hast, hast du mindestens ein „A“-Allel.
Achtung: Das sind Wenn-Dann-Sätze! Wenn das stimmt, dann kannst du folgern, daß _wahscheinlich_ mindestens einer deiner Eltern nicht dein leiblicher Elter ist.

Was nicht klar ist:

Ob die Bedingungen für die Folgerung richtig sind. Sind die dir vorliegenden Informationen richtig? Sind die Untersuchungen von professionellen Labors durchgeführt worden? Ist das Ergebnis mit einem unabhängigen Test bestätigt worden? Ist jeder Irrtum, jede Verwechslung ausgeschlossen? Das gilt es nochmal zu prüfen, bevor man derart weitreichende Folgerungen zieht.

Und was dann noch möglich ist:

Wie oben geschrieben, geben die Blutgruppen keine _sichere_ Aussage über die Abstammungsverhältnisse. Durch Mutationen in der Keimbahn kann zB. ein Null-Allel zu einem A-Allel revertiert sein. Das ist unwahrscheinlich, aber möglich. Will heißen: Um einen Elternschaftsnachweis sicher zu führen, _muß_ man eine genetische Untersuchung machen.

Gruß
Jochen

Hallo Jürgen!
Die Frage genau kann ich Dir nicht beantworten.
Es beruht aber auf jeden Fall die Gesetze der Erbanlage des Menschen
Hier ein paar Links dazu:

Mendel und seine Erbgesetze:
http://www.maine-coon.ch/mendelsc.htm

Ein Beispiel, genauer erzählt, wie sich das ganze verhält:
http://www.zum.de/zum/Foren/biotech/archiv/a86.html

Grundlage zu Blutbildung und Rh-Vererbung:
http://www.netdoktor.de/topic/blut/blutfakten.htm

Noch genauer?:
http://www.genetik-vererbung.de/

Hoffentlich hilft es Dir weiter!
Schönen Gruß
Helena

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

und der Rhesusfaktor?
Hallo Jochen!

Nachdem du ein Experte auf dem Gebiet bist, haette ich auch noch eine Frage: woher bekommt man seinen Rhesusfaktor? Wovon haengt es ab ob man den hat oder nicht (denn dafuer stehen ja denke ich pos. und neg.).

Bin mir sicher, dass meine beiden Eltern O+ haben. Drei von uns Kindern haben auch O+, die vierte aber O-. Wie kommt das?

Gruesse, :o)
Bethje (hab zwar in Bio maturiert aber das ist mir irgendwie entgangen)

Hallo Bethje,

der Rhesusfaktor ist, ähnlich wie die AB0-Blutgruppe, auch eine Antigene Oberflächeneigenschaft der Erythrozyten. Das heißt so, weil man dieses Protein zuerst in Rhesusaffen nachgewiesen hat, später dann feststellte, daß es auch bei anderen Primaten (wie uns zB) vorkommt.

Also, Rhesus-positiv zu sein, heißt, dieses Protein wird hergestellt, Rhesus-negativ heißt, es wird nicht hergestllt. Demnach ist klar, das die Rhesus-Eigenschaft dominant vererbt wird (du erinnerst dich: bei AB0 wurden A und B kodominant vererbt und 0 rezessiv). Hast du also mindestens ein Rh-Allel, bist du Rh+. Nur wenn dur zwei Rh- - Allele hast, bist du Rh-. Das ist klar, oder?

Nun, deine Eltern, beide Rhesus-positiv, können also ganz locker den Genotyp (Rh+/Rh-) (=heterozygot) haben und dir jeweils ihr Rh- - Allel vererbt haben. Dann hast du (Rh-/Rh-) und bist somit Rhesus-negativ.

Bin mir sicher, dass meine beiden Eltern O+ haben. Drei von
uns Kindern haben auch O+, die vierte aber O-. Wie kommt das?

Die Verteilung deckt sich übrigends ganz wunderbar mit den zu erwartenden Häufigkeiten der Phänotypen bei deinen Geschwistern. Die Chance, dass zwei heterozygoten Eltern ein homozygotes, Rhesus-negatives Kind mit zu bekommen, ist 0.5 x 0.5 = 0.25, also ein Viertel. Die Chance hingegen, eine Rhesus-positives Kind zu bekommen, ist 0.25 (+/+) + 2 x 0.25 (+/-) = 0.75 also drei Viertel!

Grüße,
Jochen

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Hallo Jochen!

Danke fuer die Informationen!

Die Verteilung deckt sich übrigends ganz wunderbar mit den zu
erwartenden Häufigkeiten der Phänotypen bei deinen
Geschwistern. Die Chance, dass zwei heterozygoten Eltern ein
homozygotes, Rhesus-negatives Kind mit zu bekommen, ist 0.5 x
0.5 = 0.25, also ein Viertel. Die Chance hingegen, eine
Rhesus-positives Kind zu bekommen, ist 0.25 (+/+) + 2 x 0.25
(+/-) = 0.75 also drei Viertel!

Das ist ja lustig! Muss ich ihnen umbedingt mitteilen - das sind wir ja eine richtige Beispielfamilie ;o)

Gute Nacht,
Bethje

Hallo Jürgen

Hoffe Du kannst mit der Antwort umgehen, wenn Deine Eltern beide Blutgruppe 0 haben, dann haben Ihre Kinder auch Blutgruppe Null und zwar alle zu 100%.
Sprich mal nur Deine Mutter darauf an, denn es ist ja möglich, dass dein Vater nichts davon weiss.

Viel glück
Beat