Blutspender Katzen

Vor Kurzem habe ich etwas über Blutspenden von Katzen gelesen. Da gibt es in Deutschland eine Interessengemeinschaft von Katzenliebhabern, entstanden aus einer Initiative Anfang 2008, als ein Notfall das Engagement vieler Katzenfreunde forderte. Diese Interessengemeischaft hat es sich zu Aufgabe gemacht, eine möglichst große Spenderdatei aufzubauen. Da ich selbst ein großer Katzenfan bin und mich die Webseite des Herzblut für Katzen-Team auch emotional sehr angesprochen hat, möchte ich gern die Arbeit dieser Leute unterstützen. Denn jede Katze kann auf eine lebenswichtige Blutspende angewiesen sein. Sei es durch einen Unfall oder durch eine Krankheit. Und unsere kleinen „Stubentiger“ sollten es uns doch wert sein, das man sich wenigstens mal darüber informiert.

Eine Spenderkatze sollte folgende Bedingungen erfüllen:

  • die Katze sollte gesund und geimpft sein
  • mindestens 3,5 bis 4 Kg wiegen
  • zwischen 1 und 8 Jahre alt sein
  • zum Zeitpunkt der Spende keine Medikamente einnehmen
  • in den letzten 6 Monaten keine Blutspende geleistet habe
  • sie sollte nicht tragend sein

Für die Registrierung der Katze(n) benötigt man lediglich folgende Informationen:

  • das Geburtsdatum
  • Blutgruppe (nur falls vorab bereits getestet)
  • den Namen des Tieres (wg. Zuordnung bei Mehrfachregistrierungen)

Sollte eine Spenderkatze gesucht werden und die Interessengemeischaft sie kontaktieren, benötigt man zusätzlich folgende Angaben:

  • aktuelles Gewicht
  • Impf- Status
  • aktueller Gesundheitszustand

Ich möchte hier über das Für und Wieder einer Blutspende bei Katzen diskutieren. Habt Ihr davon schon gehört? Findet Ihr es eine gute Idee, die Sinn macht? Würdet Ihr Eure Katze als Blutspender registieren lassen? Wenn nicht, warum? Besteht Interesse an der Mithilfe am Aufbau der Spender-Datenbank? Hat Eure Katze schon mal eine Blutspende benötigt?

Hallo Olaf,

im Prinzip eine wirklich feine Sache. Aber das Prozedere will mir nicht so recht einleuchten.

Also so, wie ich das gelesen habe, braucht eine Katze in München eine Blutspende und in der Datenbank findet sich ein kompatibles Exemplar in Flensburg.

Wer transportiert die Spenderkatze nach München und wieder retour? Und bei Unfällen dauert das doch alles viel zu lange anyway.

Und wenn ich keine Zeit habe, 600km und wieder zurück nach Flensburg, wie und unter welchen Umständen würden die meinen Stubentiger heil nach München und wieder nach Hause bringen?

Das scheint mir alles nicht so recht geklärt. Man muss bei solchen Aktionen auf alle Fälle erstmal einen gesicherten Fahrdienst organisieren, bei derlei Langstrecken dann wohl auch Unterkunft und Verpflegung.

Desweiteren macht es keinen Sinn, eine unkompatible Katze anzuschleppen. Also ich weiss die Blutgruppe von meinen nicht. Wer bezahlt mir die Bestimmung dann, das Labor und der Tierarzt, der ihnen Blut abnimmt, arbeiten die umsonst?

Neenee, die lebenden Spender hin- und herzukarren sehe ich nicht als unbedingt flächendeckend praktikabel.

Eher sinnvoll wäre eine spendenfinanzierte Blutbank. Und auch zeitnäher im Ernstfall sowie logistisch billiger und unkomplizierter.

Gruß

Annie

Hallo Annie!

Warum, glaubst Du unterstütze ich diese Sache und trage mich bei den verschiedensten Foren ein? Ich will diese „feine Sache“ bekannt machen, damit sich, wie von Dir beschrieben, eine Spenderkatze in München und Umgebung findet und wenn es nötig sein sollte Deine Katze(?) jemandem in Flensburg (oder dort jemand Deiner Katze) Blut spenden kann. Und je mehr davon wissen und sich registrieren lassen, desto flächendeckender wird die Datenbank. Und wenn Du etwas spenden willst, Silvio und sein Herzblut-Team freuen sich sicher darüber. Die machen das nämlich schon mindestens 2 Jahre ehrenamtlich, weil denen die Katzen wichtig sind. Ich werde übrigens Deine und meine Antwort darauf an Silvio weiterleiten. Das wird ihm aber „wieder einmal“ beweisen, dass noch viel mehr Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Ich jedenfalls werde auf alle Fälle weitermachen, auch wenn ich selbst keine Katze besitze (oder sie mich?).

Mit freundlichen Grüßen

Olaf

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Ja, ist ja guuhuut!!
Mannmannmann…

Alles, was ich damit sagen wollte, ist, dass man ein Projekt, so überaus lobenswert es auch erscheinen mag, doch in der Durchführung so praktisch gesehen nicht schon scheitern lassen sollte, weil es eben in den ganz entscheidenden Punkten nicht fertig durchdacht wurde.

Es gibt eine Masse herzensgute Menschen mit herzensguten Anliegen, die eigentlich wirklich schöne und tolle Sachen aufziehen wollen.

Und diese Menschen rauchen sich auch immer total bis zum Ellenbogen auf, um ihre Projekte irgendwie zum Laufen zu bringen. Das finde ich persönlich absolut vorbildlich.

Nur sind leider, wie es deine Datenbankidee zeigt, eben diese verdienstvollen Zeitgenossen oftmals nicht identisch mit dem Personenkreis, der sich mit der ganzen fiesen Logistik, der Werbepartner, dem Sponsoring, der Versicherung, der PR, dem Vereinswesen und der ganzen elendigen Bürokratie auskennt.

Aber ohne die läuft das nicht lange gut.

Zuerst muss man die ganze Chose konzeptionell aufziehen, das hat auch erstmal rein gar nichts mit deinem Anliegen zu tun. Nur leider hat das ganze Drumherum dann nur noch peripher mit Katzen in Notlagen zu tun, ist aber für die sinnvolle Durchführung dieser Idee mindestens genauso wichtig wie das leidenschaftliche Engagement in Sachen Katzenschutz.

Und genau da hapert es leider gerne.

Ganze Legionen dieser Projekte, allesamt mit Herzblut aller Beteiligten an Land gezogen, habe ich auf diese Weise schon den Bach runter gehen sehen. Und mit jedem persönlichen Scheitern werden all diese herzensguten Menschen ein kleines bisschen resignierter, ja zynischer und schimpfen irgendwann nur noch über diese ach so abgefuckte, kalte Heuschreckengesellschaft, in der jedes liebevolle Engagement schon von vornherein im Keim erstickt wird und es hat ja eh alles keinen Sinn mehr.

Dabei hätten sie das nur ein wenig professioneller und durchdachter gestalten müssen.

Aber jetzt wirds ein wenich zu allgemein, das Große Ganze undso.

Gruß an Silvio

Annie

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eine kurze Berichtigung
Ich freue mich, dass es auch hier interessierte Tierfreunde gibt, die sich mit unserer Arbeit auseinandersetzen wollen.
Gerne würde ich alle Fragen umfassend beantworten, wenn ich zeitlich nachkomme.

Es ist nicht so, dass wir Blutspender quer durch die Bundesrepublik juckeln. Ich erkläre es an einem aktuellen Beispiel:

  1. Ich bekomme aus Wien einen Anruf, dass dringendst eine Blutspende für eine Katze benötigt wird.
  2. Ich setze mich mit dem Tierarzt in Verbindung und kläre ab, welche Dringlichkeit besteht und wie die Chancen sind.
  3. Ich setze mich vor unsere Datenbank und schaue, wo in Wien und Umgebung spendefähige Katzen registriert sind.
  4. Ich nehme Kontakt mit den Haltern auf und kläre ab, wie und mit welchen Tieren sie gegebenenfalls zur Klinik kommen können.
  5. Der Halter des Spendertieres fährt mit diesem dorthin und nach einem Gesundheitscheck wird die Direktspende gemacht.
  6. Die Kosten hierbei gehen in der Regel zu Lasten des Halters mit dem Empfängertier. Der Halter des Spendertieres hat keinerlei Unkosten.

Dies ist der grobe Weg und ist das was wir tun. Um immer so reibungslos zu helfen, brauchen wir natürlich die Mithilfe vieler Katzenfreunde. Denn nur wenn sich in Wien oder sonstwo jemand registriert hat, kann schnell und zuverlässig eventuell ein Katzenleben gerettet werden.

Es ist derzeit so, dass wir uns mit 7 Mann die „Arme aufrauchen“ um Herzblut für Katzen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu führen. Aktuell arbeiten wir daran, auch in den Niederlanden präsent zu sein. Ebenfalls steht nun die Vereinsgründung im Raum.
Es ist also nicht einfach nur eine Schnappsidee die wir verfolgen, wie sicher auch die Presseberichte und unsere Erfolge seit mehr als zwei Jahren zeigen.

Liebe Grüße,

Silvio Fuchs

Herzblut für Katzen

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