BNC-Netzwerk

Hallo,

Wir haben im Büro vor ettlichen Jahren angefangen die Rechner miteinander zu vernetzen, damals natürlich über BNC.
Das Netz ist im laufe der Jahre mitgewachsen. Inzwischen hängen 14 Rechner dran (Windows NT 4.0 und XP Prof. gemischt), ein Plotter mit Netzwerkanschluss und ein Druckerserver. Das Kabel ist geschätzte 120 m lang.
Seit 2 Monaten haben wir „leichte“ Probleme…

Rechner 11 kann nicht mehr auf den Plotter drucken, dies lies sich beheben indem ich einen Konverter auf RJ45 eingebaut habe. (Über einen baugleichen Konverter ist ein Notebook angeschlossen)
Dieses Notebook (Rechner 9) kann nicht auf Rechner 7 und 11 zugreifen (Sie haben keine Berechtigung… oder Netzwerkpfad ist nicht verfügbar) und umgekehrt. Problem ist nicht so dramatisch, es gibt ja USB-Sticks.
Rechner 3 kann nur sporadisch auf Rechner 5 zugreifen und das ist das grösste Problem. Rechner 5 ist unser Datenserver. Auf Rechner 3 wird eine Zeichnung geöffnet, beim Speichern kommt eine Fehlermeldung (Datenverlust). Also Zeichnung lokal gespeichert und danach auf Rechner 5 verschieben… ist nicht besonders produktiv.

Ein Ping auf die Rechner untereinander funktioniert jeweils problemlos, Rechte sind definitiv genügend gesetzt. Und jetzt fällt mir auf, dass alle Problemrechner XP draufhaben. Mit einer Ausnahme, ein NT-Rechner konnte plötzlich keine Excel-Dateien mehr speichern und nicht übers Netzwerk drucken. Dieser Rechner steht aber inzwischen nicht mehr dort.
Der Widerstand des Kabels mit Abschlusswiderstand beträgt ca. 56 Ohm, die Kabellängen zwischen 2 Rechnern jeweils mindestens 1,50m, die Netzwerkkarten der betroffenen Rechner habe ich gegen andere (anderer Hersteller) ausgetauscht.

Nachdem diese Probleme für mich nicht ganz einzuordnen waren, vermutete ich, dass das Netzwerk so langsam an der Grenze der Spezifikationen arbeitet und heute habe ich das Kabel etwas optimiert. Ich konnte immerhin ca. 20 m Kabel ausbauen, die inzwischen unnütz waren.
Nach 3 Stunden krabbeln unter den Schreibtischen dann der große Moment: Netzwerk funktioniert noch! Aber: Die 3 beschriebenen Fehler sind noch vorhanden…

Dann kam der Chef zufällig in Wochenendlaune vorbei und war plötzlich nicht mehr so strikt gegen eine Verschrottung der BNC-Verkabelung. Immerhin hat er mal unverbindlich nach Aufwand und ungefähren Kosten gefragt…

Nun meine Fragen:
Gibt oder gab es irgendwo ein BNC-Netzwerk der gleichen Größe das problemlos funktioniert?
Hatte jemand schon ähnliche Probleme und diese lösen können?
Kann ich noch irgendwas nachschauen, messen oder hier posten, damit mir jemand helfen kann?
Muss ich meinem Chef doch so langsam erzählen, dass es nicht nur Kosten sondern auch Vorteile bringt neue Kabel zu verlegen?

Gruß Jack

Gibt oder gab es irgendwo ein BNC-Netzwerk der gleichen Größe
das problemlos funktioniert?

Nein, du hast das letzte Netzwerk dieser Art.

Muss ich meinem Chef doch so langsam erzählen, dass es nicht
nur Kosten sondern auch Vorteile bringt neue Kabel zu
verlegen?

Vergiss es. Solange du des öfteren drei Stunden unter den Tischen
herumkriechst, braucht dein Chef kein neues Netzwerk. Und solange die
Ausfallzeit billiger ist als die Produktionszeit, braucht er auch
kein neues. Und solange Museen die erforderlichen Ersatzteile haben,
braucht er auch kein neues.

Gruß,
Stefan

Hallo Jack,

Nun meine Fragen:
Gibt oder gab es irgendwo ein BNC-Netzwerk der gleichen Größe
das problemlos funktioniert?

Also die 120m sind schon die obere Grenze für den praktischen Betrieb. Allerdings kommt es auch noch auf die Verteilung der Anschlüsse über die Länge drauf an. Desweiteren darf man auch nicht Abstiche machen, es muss streng die Bus-Topologie verwendet werden. Also T-Stücke sind nur an der Netzwerkkarte erlaubt, sonst an keinem einzigen Ort !

Hatte jemand schon ähnliche Probleme und diese lösen können?

Die T-Stücke machen manchmal Probleme (einerseits durch die Dämpfung und auch durch billige Kontakte).
Dann darf das Koaxkabel auch nicht geknickt werden und man sollte auch nicht den Schreibtisch aufs Kabel stellen. Eine weile funktioniert das und dann fangen die Probleme an.

Kann ich noch irgendwas nachschauen, messen oder hier posten,
damit mir jemand helfen kann?

Man könnte die Dämpfung und die Reflextionen messen, dafür benötigst du aber teure Messgeräte…

Muss ich meinem Chef doch so langsam erzählen, dass es nicht
nur Kosten sondern auch Vorteile bringt neue Kabel zu
verlegen?

Solltest du wohl.
Mit RJ45 hast du mindestens 100MBps statt den jetzigen 10MBps.
Zudem sollte man pro möglichem Arbeitsplatz gleich zwei RJ45 vorsehen, dann ist das Telefon auch gleich flexibel zu verdrahten, bzw. man kann sie dann für Telefon oder Netzwerk verwenden.
Ich habe hier alles mit allen 8 Adern und Schrim verdrahtet. Ich habe hier sogar ein Modem in Betrieb bei dem die RS-232 Verdrahtung über RJ45 geht :wink:
Praktisch ist das schwierigste dabei, den Leuten beizubringen, dass nur weil der Stecker passt, es nicht die richtige Dose sein muss :wink:

MfG Peter(TOO)

Hallo Jack,

ich habe sowas jahrelang betrieben, im Prinzip geht so ein Netz ohne weiteres, in der Praxis sind aber die Stecker immer wieder ein Problem und ausserdem die Tatsache, dass fast jeder Fehler wie etwa eine defekte Karte ein ganzes Kabelsegment lahmlegt und nicht wie bei RJ45 nur die einzelne Verbindung. Wobei du von Segmenten garnichts schreibst - habt ihre keinen Hub, der das Kabel unterteilt? Dann fällt ja gleich alles aus.

Eine Warnung allerdings habe ich: von den Problemen, die du beschreibst, hört sich eigentlich keines so an, als ob es an der Verkabelung liegt. Oder m.a.W. was erzählst du deinem Chef, wenn du alles auf Cat5e oder besser umgestellt hast und die Fehler sind wie zuvor?

Gruss Reinhard

Hallo,

Wobei du von Segmenten garnichts schreibst - habt ihre keinen
Hub, der das Kabel unterteilt? Dann fällt ja gleich alles aus.

Diese Frage lag mir auch gleich auf der Zunge. BNC-Netzwerke sind durchaus auch heute noch im Einsatz, allerdings sollten Sie dann auch professionell installiert sein. Hier klingt die Geschichte eher so, als ob das ganze einfach „über die Zeit gewachsen ist“, also immer mal ein Rechner dazu gekommen ist, der dann einfach irgendwo dazwischen gefrickelt worden ist. Da hätte man zumindest mal dem Server eine zweite Netzwerkkarte spendieren sollen und damit den Strang schon mal auf zwei Stränge unterteilen.

Eine Warnung allerdings habe ich: von den Problemen, die du
beschreibst, hört sich eigentlich keines so an, als ob es an
der Verkabelung liegt. Oder m.a.W. was erzählst du deinem
Chef, wenn du alles auf Cat5e oder besser umgestellt hast und
die Fehler sind wie zuvor?

Auch hieran habe ich sofort beim Lesen des Postings gedacht. Die beschriebenen Fehler klingen alle nach irgendwie verbastelten Netzwerkeinstellungen auf den einzelnen Geräten und dürften mit der Hardware kaum bis gar nichts zu tun haben. Höchstens, dass da mal timeouts eine Rolle spielen könnten, die dann tatsächlich aufgrund von Wacklern im Strang sporadisch auftreten.

Also nicht gleich versprechen, dass durch eine moderne Verkabelung alles besser wird. Diese eher als strategische Geschichte verkaufen, die schon aufgrund mangelnder Ersatzteilversorgung, grundsätzlicher Stabilitätskriterien, Zukunftssicherheit und Geschwindigkeit geboten erscheint. Dann aber auch mal die Rechner beim Umbau von einem Profi bzgl. der Installation der Netzwerkkomponenten überprüfen lassen (wobei Du natürlich Glück haben kannst, dass sich Probleme einfach automatisch dadurch lösen, dass bei der Installation der neuen Treiber für die Netzwerkkarten mackige Komponenten neu installiert und verbogene Einstellungen wieder gerade gezogen werden).

Gruß vom Wiz

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Hallo Jack,

ich habe sowas jahrelang betrieben, im Prinzip geht so ein
Netz ohne weiteres, in der Praxis sind aber die Stecker immer
wieder ein Problem und ausserdem die Tatsache, dass fast jeder
Fehler wie etwa eine defekte Karte ein ganzes Kabelsegment
lahmlegt und nicht wie bei RJ45 nur die einzelne Verbindung.
Wobei du von Segmenten garnichts schreibst - habt ihre keinen
Hub, der das Kabel unterteilt? Dann fällt ja gleich alles aus.

Genau das ist ja das was mich so nervt. Erschwerend kommt ja noch hinzu, dass ich ja eigentlich nur ein kleiner Bautechniker bin und von der Materie grad mal soviel Ahnung habe wie ich es mal irgendwo gelesen habe. Dummerweise bekam ich es bisher halt immer wieder zum Laufen…

Eine Warnung allerdings habe ich: von den Problemen, die du
beschreibst, hört sich eigentlich keines so an, als ob es an
der Verkabelung liegt. Oder m.a.W. was erzählst du deinem
Chef, wenn du alles auf Cat5e oder besser umgestellt hast und
die Fehler sind wie zuvor?

Na ja, wenn ich 2 Problemrechner direkt mit einem Kabel verbinde (natürlich mit Abschlusswiderständen), dann funktioniert ja die Verbindung…

Ich bin ja inzwischen soweit, dass ich mal den Vorschlag mache nen Profi-Netzwerk-Fuzzi zu beauftragen. Ich werde sicher nicht alles selbst umstellen und danach feststellen dass ich mich irgendwo vertan habe.
Das ganze Problem ist halt, dass ICH billiger als ein externer Profi bin und zudem ständig verfügbar bin. Außerdem bekam ich es bisher halt immer wieder zum Laufen.
Schön wäre es auch noch, wenn sich jemand außer mir überhaupt um die ganze Soft- und Hardware kümmern würde. Warum muss ein Bautechniker sich um Mitarbeiterschulung kümmern? (das geht ja auf einmal ganz anders als vor dem Update) Warum wird der Bautechniker gerufen, wenn ein Rechner anfängt zu brummen? Warum muss der Bautechniker dann noch schauen wo er einen neuen CPU-Lüfter herbekommt? Und welchen von den vielen passenden kauft man am besten?

Ja doch ich glaube es ist an der Zeit dass sich mal jemand der sich richtig auskennt das Netzwerk anschaut

Danke an alle, die sich Gedanken gemacht haben
Jack