BS"D
Hallo Kati.
Genau das ist mir noch nicht genau klar: Wie genau ist er denn
definiert (wenn du sagst „genau definiert“)?
Wenn es ins Detail geht, dann muss ich passen, da ich hier nie aktiv beteiligt war. Aber z. B. fängt es schon mit der Frage an, ab wann man Noachide ist. Reicht es hier dieses für sich selbst zu beschliessen oder muss man dazu vor ein religiöses Gericht. Da es heutzutage keine noachidische Gerichtshöfe gibt ist dieses in der Regel dann ein jüdisches Gericht.
Auch was unter die einzelnen Gebote fällt, was hier genau verpflichtend ist und was nicht und viele andere Frage sind genauer definiert. Hierzu gibt es dann auch Bücher die sich damit beschäftigen und viele Noachiden, die es ernst meinen, nehmen dann auch Unterricht bei einem Rabbiner.
Soweit ich mich aber erinnere, müsste der Verweis den ich vorher genannt habe, genau diese Fragen beantworten. Zumindest gibt es auch ein Buch mit diesem Titel, ob dieses immer noch komplett hier einsehbar ist, habe ich aber nicht überprüft.
Darum auch meine Frage, ob das ganze aus einem (abgelehnten)
christl. Hintergrund heraus passiert. Warum mich das
interessiert habe ich versucht in meiner Antwort unten an
datafox zu beschreiben.
Dazu müsstest du dich wohl mit Noachiden unterhalten. Es gab im deutschsprachigen Raum einmal eine Email-Liste, aber diese ist meines Wissens eingeschlafen. Ich würde aber davon ausgehen, dass die Hintergründe recht unterschiedlich sind. Und auch bei einem christlichen Hintergrund ist ja noch offen, ob einfach etwas Neues gesucht wurde und das Christentum schon aufgegeben wurde oder ob es ein Ausdruck der Ablehnung des Christentums ist.
Sie versuchen (soweit ich das beurteilen kann) eine komplette
(orthod.) jued. Lebensweise zu fuehren. Das geht vom Halten
aller jued. Feiertage ueber Tragen von kippot im Alltag bis
zum Versuch komplett kosher zu leben.
Mh. Hier gibt es eigentlich genaue Regeln, welche Feiertage sie übernehmen können und welche auch nicht und in welcher Form. Hier einfach alles 1:1 zu kopieren, ist sicherlich zwar einfach, aber eben auch nicht richtig.
So wie ich das verstanden habe, ist auch die Rede davon, dass
das Judentum sozusagen als geistiger Lehrer fuer sie gesehen
wird und dass sie sich zum Uebertritt zum Judentum als nicht
gut genug fuehlen (eben weil das Judentum leuchtendes Vorbild
sein soll) und deswegen ein Leben als Noahide fuehren.
Ja, dazu habe ich mich ja schon geäussert. Hierbei spielt es sicherlich nicht nur eine Rolle, ob man sich dafür gut genug sieht, sondern wohl oft mehr, ob man dass alles auf sich nehmen will. Ein Leben nach der Tora und den Mitzwot (Geboten) ist ja auch keine leichte Angelegenheit, gerade auch wenn man nicht so aufgewachsen ist. Und zum anderen gibt es auch einfache Gründe die einem Übertritt nicht möglich machen, wie ein nichtjüdischer Partner, der geliebt wird, aber eben nicht übertreten will.
Feiert heißt, dass man sich bewusst ist, dass es ein
besonderer Tag ist, aber nicht unbedingt, dass man auf das
Auto verzichtet?
Ja, aber wie gesagt, im Detail kenne ich mich nicht aus. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dann viele Bnei Noach auch aufs Auto verzichten, da dieses mit die Ruhe des Tages prägt, welche den Schabbat mit ausmacht. Wenn es mit um diese Erfahrung und Nähe zu G’tt geht, dann kommt es von selbst, dass man diese Dinge auf sich nimmt. Aber als Noachide muss man nicht.
Gruss,
Eli