Hallo an alle Hobbygärtner und Profis,
Ich bin bei meiner Gartenneugestaltung auf ein Problemchen gestoßen.
Ich möchte den Randstreifen (ca.80cm breit) zum Nachbargarten, also bis zur Grundstücksgrenze,Neu anlegen und die Erde austauschen (sehr lehmig und Hart)
und frischem Mutterboden einbringen.Aber beim Ausgraben bin ich auf viele Wurzelchen und größere Wurzeln gestoßen,die vom Nachbars Bäumen und Sträuchern herüber gewachsen sind und sich den Nährstoff bei mir suchen.
Ich werde sie entfernen und an der Grundstücksgrenze abhacken,(es geht nicht um das Recht des Nachbarn wegen der Wurzeln das ist schon geklärt) aber die Wurzeln die jetzt noch tiefer liegen (horizontal) als ich graben werde (ca.20-30cm) wie kann ich die Abschotten oder Isolieren??? Mit einer Sperrschicht aus Folie?oder PVC Teichfolie?oder Wasserdurchlässige?oder Flies darunter legen?
Bitte um Ratschläge , möchte nicht beim gießen den Nachbar seine Hecke/Bäume mit gießen.
Ich möchte Bux darauf pflanzen mit Kies als Deckschicht.
Danke für schlaue Tipps…
Garten als mechanische Konstruktion
Servus,
sowohl, dass Du tonigen, wenig humosen Boden verbessern möchtest, indem Du ihn durch neuen tonigen, wenig humosen Boden ersetzt und dazu noch mechanisch verdichtest, als auch, dass Du den Zaun gerne zwei Meter tief in den Boden betonieren möchtest, zeigt, dass Du Dir einen Garten als mechanische Konstruktion vorstellst. Diese Vorstellung ist nicht hilfreich für das Gedeihen des Gartens.
Ob Du an der Oberfläche ein wenig mit der Gießkanne herumtröpfelst (mehr ist Gießen nicht - rechne Dir mal überschlägig aus, wie viele Gießkannen pro Quadratmeter an einem normalen Regentag im August runterkommen) oder nicht, ist sowohl Deinen als auch Nachbars Bäumen schnurzpiepe.
Wenn Du aber, wie Du beschrieben hast, ihr Wurzelsystem mehr oder weniger schwer schädigst, kann es sein, dass Dich früher oder später die Kronen dieser Bäume auf der Terrasse besuchen kommen: Ents sind sehr langsam, aber man sollte ihren Zorn nicht herausfordern.
Zu Deiner Vorstellung, man könnte einen Boden mit ungünstiger Korngrößenstruktur und ungünstigem Wasserhaushalt durch „Austausch“ verbessern: Du müsstest dafür mindestens bis 90 Zentimeter Tiefe auskoffern. In dieser Tiefe würdest Du dann, ob Du willst oder nicht, eine verdichtete Sohle anlegen, mit der der Wasserhaushalt noch schlechter wird als bisher. Und woher nimmst Du die Hoffnung, dass der „Mutterboden“, der ja aus der gleichen Gegend stammen wird, in der auch Dein Garten liegt, weniger tonig sein wird? Er wird wegen der Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft knapp ein Jahr lang eine etwas bessere Krümelstruktur mitbringen, als Dein Blumenbeet hat. Außerdem wird er wegen sehr guter Stickstoff- und Phosphatversorgung ebenfalls knapp ein Jahr lang einen ausgesprochen „fruchtbaren“ Eindruck machen. Danach wird bloß noch die negative Wirkung der verdichteten Sohle da sein, die Du angelegt hast, und sonst alles wie vorher.
Sieh zu, dass Du Deinen Boden humoser kriegst. Das dauert, und es braucht Geduld, aber es geht. Dann klappts auch mit dem Gießen.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Servus Blumepeder…
So nun hast Du viel geschrieben und kritisiert,was ich nicht machen sollte ,aber das mit dem Humus hast Du mir nicht Erklärt…???
„“„Sieh zu, dass Du Deinen Boden humoser kriegst. Das dauert, und es braucht Geduld, aber es geht. Dann klappts auch mit dem Gießen.“"""Soll ich warten,bis aus Lehm Humus wird???
Hier in dieser Region wird aber fast immer bei Neuanlagen des Gartens der Lehmige Boden entfernt und Mutterboden aufgefüllt min. 20cm. das machen Gartenprofis und das funktioniert bestens die legen auch ein Flies rein.
sonst würde nichts wachsen nicht mal Fertigrasen,
also bitte um sachdienliche Hinweise dazu …
DANKESCHÖN
Ausgleichende Gerechtigkeit
Moin,
entschuldige bitte, aber wenn ich Deine Frage lese, sehe ich viel infantilen Trotz.
Die bösen Pflanzen habe es doch tatsächlich gewagt, ihre Wurzeln auf Deinen Grund und Boden auszubreiten, so was böses aber auch!
Mein Rat:
Den Boden gut drei Meter tief auskoffern, eine massive Betonwand einlassen und hoffen, daß keine Wurzeln sich darunter hindurchwagen.
Deine Pflanzen bleiben dann ja auch schön brav auf Deinem Grund und zähren den Boden Deines Nachbarn nicht aus.
Alternative:
(von mir bevorzugt)
Der Natur ihr Recht zu lassen und sich arrangieren.
Deine Pflanzen werden auch ihre Wurzeln ausbreiten und für ausgleichende Gerechtigkeit sorgen.
Gandalf
Humus im Gartenboden anreichern
Hallo Addi,
kurz vorab zu den Begriffen: Mit der Verwechslung von Ton und Lehm bist Du nicht alleine - in ungefähr vier von fünf Fällen, wenn hier im Forum „Lehm“ geschrieben wird, ist eigentlich Ton gemeint. So auch hier: Lehmböden, u.a. in der Hildesheimer und der Magdeburger Börde, sind die fruchtbarsten Böden überhaupt. Das, was Du beschreibst, ist Tonboden.
Zum Aufbau von Humus im Boden: Etwa bis in die 1970er Jahre, als Ackerbau und Grünlandwirtschaft noch nicht so strikt getrennt waren wie heute, galt frischer Grünlandumbruch als idealer Boden für anspruchsvolle Ackerfrüchte - vor den Zeiten des Maisunfugs waren das Rüben, Raps, Kartoffeln, gegendweise Kohl. Das lag nicht nur an der guten Stickstoffversorgung, soweit Weißklee im Grünland stand, sondern vor allem an dem hohen Humusgehalt von Böden unter Grünland.
Daran kann man sehen, wie sich ein humoser Gartenboden aufbauen lässt:
- Beschattung (möglichst ganzjährig) und Schutz vor Niederschlägen (möglichst ganzjährig)
- Möglichst ständig eine ausreichende Menge organischen Materials zur Einarbeitung durch Regenwürmer
- Gute Durchwurzelung
- Auf kalkarmen Böden: Ausreichende Kalkversorgung für die Regenwürmer
- Zurückhaltende Stickstoffversorgung
Wie lässt sich das umsetzen?
- Herbst bis Frühjahr Gründüngerpflanzen einsäen: Phacelia, Senf; im Frühjahr Ackerbohnen
- Ausreichende Zahl von laubabwerfenden Büschen, z.B. Holunder, Hasel, Heckenrosen usw. und mehrjährigen oder ausdauernden Blütenpflanzen
- Laub und Pflanzenreste nicht vom Beet entfernen: Wenn man den Regenwürmern das Futter wegnimmt, arbeiten sie nicht mehr zufriedenstellend. Das ist ein bissel gewöhnungsbedürftig, wenn man einen „sauberen Garten“ gewohnt ist, aber die wichtigste Maßnahme überhaupt, wenn man Tonhumuskomplexe aufbauen lassen möchte.
- Mulchen (Pflanzenteile, in kleinen Mengen Grasschnitt, Laub, Rindenmulch - diesen bei kalkarmen, sauren Böden leicht aufkalken)
- Nie wieder „Blaukorn“ und andere mineralische Stickstoffdünger auf Blumenbeeten: Zu starke Stickstoffversorgung führt zum Abbau der Tonhumuskomplexe im Boden
- Wenn Düngung gewünscht (braucht es auf Blumenbeeten mit Ausnahme von Rosen und Dahlien kaum), organisch gebundenen Stickstoffdünger verwenden - von Rossäpfeln über Mälzereiabfälle bis Hornspänen gibt es da sehr viele Möglichkeiten.
- Beete auch bei einjährigen Pflanzen ganzjährig gleichmäßig dicht bepflanzen
- Wenig jäten, viel hacken
- Wege zwischen den Beeten nicht mit Betonplatten und ähnlichem anlegen, sondern mit Rindenmulch, in den im Frühjahr Weißklee eingesät wird
Zwar eigentlich aus dem Gemüsebau, aber grundsätzlich auch für Blumenbeete geeignet sind Hügelbeete: Boden einen Spaten tief auskoffern - bei Tonböden darauf achten, dass das nicht bei feuchtem Boden gemacht werden darf. Dann mit Gehölzschnitt, Pflanzenschnitt, allem im Garten aufzutreibenden organischen Material von grob unten nach fein oben aufsteigend bis Laub, Kompost und zuletzt dem ausgekofferten Boden eine Art Miete aufbauen. In die oberen Bereiche Hornspäne und bei stark gerbsäurehaltigem Material (z.B. Brombeerschnitt, Eichenlaub und sowas) etwas Kalk einbringen.
In einem stark verarmten Boden kann man mit Pionierpflanzen anfangen. Z.B. Rostrotes Habichtskraut, Goldlack, Fingerhut, Akeleien sind sehr duldsam bei schlechten Bodenbedingungen und beschatten die Oberfläche gut.
Wenn Du noch Näheres zu dem Boden schreibst (genaue Angaben zur Gegend helfen vielleicht auch, ich hab eine ganze Sammlung geologischer Karten im Regal), kann ich Dir vielleicht noch mehr dazu sagen.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
DANKE Blumepeder für Deine ausreichende ausführliche sachlich Erklärung des Aufbaus vom Boden,mit TON und Humus wird mir weiter helfen, werde meinen ganzen Kompost hernehmen und ausreichend für Würmer sorgen,…die meinen Boden lockern…und auch keinen Kies nehmen sondern Rindenmulch.
nun zu Gandalf…sowas habe ich nicht gefragt und Du hast die Frage falsch verstanden ,nur zum Zweck genutzt um Frußt loszuwerden !!! sowas gibts hier häufiger !!!
"Klugscheißer "nenne ich sowas !!!
man fragt um sachliche Hinweise und wird mit Vorwürfen überschüttet!!!
als hätte man den Weltkrieg ausgelöst!!!
wollte nur paar Wurzelchen (Fingerstark abzwicken) mit der Gartenschere Du hingegen redest von Wurzelentfernung im größeren Ausmaße!!! kennst ja meinen Garten nicht mal !
Also halte Dich in Zukunft zurück sonst werde ich es der Redaktion hier melden.
Viele Grüße noch und immer freundlch bleiben!
Hallo,
aber dein Bux wird doch auch rüberwachsen und drüben Nährstoffe klauen ??? ))
Oder willst du verhindern, das die Pflanzen bei dir drüber austreiben? Da müßest du dann diese dicke Gummifolie senkrecht in den Boden bringen, das haben wir gemacht, um den Bambus , den Girsch und das Pfennigkraut des Nachbarn wegzuhalten… ca 70 cm tief haben wir das gemacht, und bislang bleiben Nachbars Pflanzen auch bei ihm.
Lg
Brenna
Zeit und Geschwindigkeit im Garten
Hallo Addi,
schönen Dank für die Rückmeldung - so eine Reaktion tut mir viel besser als das „Sternderl“-Sammeln.
Diese Aktion ist allerdings eine ziemlich langsame Sache, das gibt keinen plötzlichen Erfolg. Öfter mal wenig bringt mehr als eine große Maßnahme, und übers Gärteln kann man in Ruhe alt werden: Bei beidem kann man nicht viel beschleunigen und nicht viel bremsen.
Heuer hat nach neun Jahren meine Mirabelle zum ersten Mal mehr als sieben oder acht Früchte getragen - ich hab schon dran gedacht, ob das nicht doch ein Fehler war und sie einfach nicht zu den hiesigen Frühjahren und zu meinem blöden Boden passt, wollte ihr dann noch ein Jahr Chance geben - und jetzt hänge ich alle zwei Tage mit dem Korb am Gürtel auf der Leiter, und das hört gar nicht mehr auf!
Moral: Zeit macht viel.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Moin,
sowas habe ich nicht gefragt und Du hast die
Frage falsch verstanden ,
nun Du schriebst
_.Aber beim Ausgraben bin ich auf viele Wurzelchen und größere Wurzeln gestoßen,die vom Nachbars Bäumen und Sträuchern herüber gewachsen sind und sich den Nährstoff bei mir suchen.
Ich werde sie entfernen und an der Grundstücksgrenze abhacken ,(es geht nicht um das Recht des Nachbarn wegen der Wurzeln das ist schon geklärt) aber die Wurzeln die jetzt noch tiefer liegen (horizontal) als ich graben werde (ca.20-30cm) wie kann ich die Abschotten oder Isolieren??? Mit einer Sperrschicht aus Folie?oder PVC Teichfolie?oder Wasserdurchlässige?oder Flies darunter legen?
Bitte um Ratschläge , möchte nicht beim gießen den Nachbar seine Hecke/Bäume mit gießen _
Nun, und dafür hab ich Dir Ratschläge gegeben. Unfreundlichkeit und Frust kann ich bei meiner Antwort keine erkennen, hier aber Dünnhäutigkeit bei Dir.
Gandalf
Gartengestaltung und Naturverständnis
Hi!
Leider muss ich in eine ähnliche Kerbe hauen wie Gandalf.
Hallo an alle Hobbygärtner und Profis,
(im Übrigen zähle ich mich zu zweiteren, nur, falls du da Zweifel haben solltest)
Zum Boden hast Du ja schon viel Sachdienliches und sehr richtiges gelesen.
Zu den Sträuchern vom Nachbarn:
.
Ich möchte den Randstreifen (ca.80cm breit) zum Nachbargarten,
also bis zur Grundstücksgrenze,Neu anlegen
Warum genau?
Und wie genau?
Aber beim Ausgraben bin
ich auf viele Wurzelchen und größere Wurzeln gestoßen,die vom
Nachbars Bäumen und Sträuchern herüber gewachsen sind und
sich den Nährstoff bei mir suchen.
Äh, also die Sträucher wurzeln einfach mal so um sich ringsrum. Ist einfach so.
Ich werde sie entfernen und an der Grundstücksgrenze
abhacken,(es geht nicht um das Recht des Nachbarn wegen der
Wurzeln das ist schon geklärt) aber die Wurzeln die jetzt noch
tiefer liegen (horizontal) als ich graben werde (ca.20-30cm)
wie kann ich die Abschotten oder Isolieren??? Mit einer
Sperrschicht aus Folie?oder PVC Teichfolie?oder
Wasserdurchlässige?oder Flies darunter legen?
Wenn Du gern Plastik in Deinem Garten verlegen möchtest… Noch dazu mit zweifelhaftem Nutzen.
Ich möchte Bux darauf pflanzen mit Kies als Deckschicht.
Danke für schlaue Tipps…
Mal grundlegend: Man kann gegen die natürlichen Gegebenheiten gärtnern und gegen sie. Ersteres ist einfach (fordert ein wenig Einfühlungsvermögen) und macht kaum Arbeit. Zweiteres ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und Quell des jahrelangen Frustes. Ich plädiere ja gern für zweiteres. Zum einen bin ich nicht arbeitssüchtig und zum anderen finde ich munter wachsende Pflanzen am richtigen Ort viel erfreulicher anzuschauen als kümmernde Wüstenpflanzen im Sumpf (das nur als Beispiel)…
Ich würde: Meine Gestaltungswünsche an die Umgebung anpassen. Nachbars Bepflanzung also mit einbeziehen (evtl. durch Pflanzungen auf meiner Zaunseite ergänzen), anstatt sie zu bekämpfen.
Für jede Bodenart in Kombination mit anderen Standortbedingungen (Licht, Wasserverfügbarkeit) gibt es auch unüberschaubar viele dort gut wachsende Pflanzen. Die würde ich hauptsächlich auswählen und pflanzen.
„Buchs mit Kies“ in Kombination mit Vlies hört sich für mich nach einem dieser leider momentan modernen, schauderhaften Kieswüsten an… Aber das darf ja jeder gern so machen, wie er möchte. Ich rate aber nicht nur aus geschmacklichen, sondern auch aus fachlichen Gründen damit ab: Man hat mit Schotter auf Vlies langfristig nicht weniger Arbeit als z.B. mit einer Unterpflanzung mit standortgerechten Bodendeckern. (aber mancher möchte diese Erfahrung eben gern selber machen )
Mein Tipp also: Überdenke nochmal Deine Pläne. Frage im Zweifel mal vor Ort eine Staudengärtnerei oder einen Landschaftsarchitekten. Das investierte Geld zahlt sich ganz sicher aus, weil man nicht im Versuch und Irrtum-Modus in Material und Arbeitszeit investieren muss.
Schöne Grüße
kernig
danke Brenna ,genau so werd ich es auch machen ,nur um die Wurzeln bischen zurückzuhalten das meine Wurzeln noch genügend Nährstoff bekommen.
Hallo Addi,
da hat @brenna nur zum Teil Recht, denn erstens kriecht das Pfennigkraut nicht unten durch, sondern oberhalb, da die auf dem Boden liegenden Ausläufer mit der Zeit Wurzeln bilden!
Zweitens ist es schon auch richtig, dass der Bambus dadurch ferngehalten werden kann, nicht aber unbedingt der Girsch, der sich, wenn der Nachbar ihn nicht vorher „köpft“ auch mit einer Betonwand über die Grenzen Aussäen kann und drittens, sicher grenzt Du möglicherweise die Wurzeln des Nachbarn aus, doch zugleich engst Du den Wurzelbereich Deiner Pflanzen im gleichem Maße ein!
Diese Maßnahme ist bei @brenna vielleicht angebracht, da er nur die „Nachbarbepflanzung“ aus seinem Grundstück fernhalten will, er aber selbst dort im Grenzbereich wahrscheinlich nichts gepflanzt hat!
MfG weissheit