Hallo Ermi + Josef,
auch auf die Gefahr hin, mangels exakter Ortskenntnis nicht ALLE Fakten berücksichtigen zu können, versuche ich weiterhin, Eure Fragen zu beantworten. Die mangelnde Ortskenntnis ist wohl das Grundproblem nahezu aller Baufragen, aber wer würde deshalb die Foren schließen wollen ? Ich habe Bauforen erlebt, in denen gab es stets die Antwort „Ää, kann man nix konkret sagen, muß man ne Firma nehmen, z.B. mich“ Ob den Fragestellern damit geholfen war, weiß ich nicht.
Deshalb gefällt mir u.a. W-W-W, weil hier auch konkrete Tipps gegeben werden (dürfen). Inwieweit Ihr das dann umsetzt und ggf. dann doch dem vielzitierten Fachmann vor Ort vortragt, könnt nur Ihr alleine entscheiden.
Ich bin auch kein Profi; aber nach 15 Jahren Dauerfreizeitbauen und mehreren Objekten ist man nicht mehr ganz dumm.
So nun genug der Vorrede 
Danke für die profunde Antwort, auch für die „theoretischen“
Erklärungen (leider schwimmen wir Laien so oft bei den
korrekten Benennungen). Durch die 20cm-Schüttung kämen wir auf
einen ganz schön dicken Aufbau; deshalb meine konkreten
Nachfragen:
Das dachte ich mir schon. Hatte beim Stall nur gehofft, daß problemlos eine Niveauanhebung möglich wäre, Zugang dann über eine Stufe.
- Was würde passieren, wenn ich nur den abfallenden
Raumbereich aufschütte und die Schüttung am höchsten Punkt auf
Null auslaufen lasse? Darauf kämen dann der beschriebene
Magerbeton-Folie-Zementestrich-Aufbau.
Dann habt ihr Probleme mit dem Frost. Auch Gehwege und erst recht Fußböden müssen frostsicher ausgeführt werden. An den bereits liegenden Steinplatten wird sich nix mehr tun, aber wenn jetzt ein neuer Aufbau rauf soll, dann muß er frostfrei liegen. Nach meiner Kenntnis erreicht man das durch eine 20 cm dicke Splitt-oder Kiespackung in der gen. Körnung. Durch die große Körnung kann sich eingelagertes Wasser zerstörungsfrei bei der Eiskristallbildung ausdehnen; und das geht bei unter 5 Grad Plus schon los (Anomalie des Wassers). Würde die Schüttungsdichte nur zur Hälfte ausreichend sein, kann die andere Hälfte des Bodens Frostschäden bekommen (Aufwölbungen, Aufplatzungen).
Würde man die ganze Schüttung weglassen, wäre die Frostsicherheit dahin. Außerdem gäbe es keine Brechung der Kapillarität mehr: Feuchte aus dem Boden, der in die vorhandenen Betonplatten zieht, wird nicht geblockt, sondern steht direkt vor der nächsten undurchlässigen Schicht.
Wenn ihr den Magerbeton gleich auf die Steinplatten einbringt und an der höchsten Stelle auf „Null“ abzieht, holt ihr euch noch neue Probleme an Bord: es gibt keine Entkopplung mehr zwischen Untergrund und Beton. Beim geringsten Arbeiten der Betonplatten würde der neue Beton - besonders an den viel zu dünnen Stellen - abplatzen oder reißen.
- alternativ: wäre eine reduzierte Schütthöhe von 10 cm (am
höchsten Niveau) noch vertretbar? So käme ich dann auf
insgesamt ca. 20 cm Aufbauhöhe (wollte ich bei der gegebenen
Raumhöhe anstreben).
Vielleicht geht das auch, aber alle Quellen, die ich kenne, gehen bei sowas von 20 cm aus. 10 cm können gutgehen, müssen sie aber nicht.
Schließlich noch: Dachpappe oder PE-Folie? - Würde ich nach
Preis entscheiden. Wie stark sollte die PE-Folie sein?
mind. 0,2 mm , bei Verwendung von Dachpappe kann auch eine extra Lage Bitumenpapier (150 g / m²) ausgerollt werden, um einen homogeneren Untergrund zu erhalten.
Obwohl die PE-Folie für Bauwerksabdichtungen gegen Kapillarwasser und nicht drückendes Wasser in der DIN 18195-4 nicht erwähnt wird, wird sie dafür oft verwendet. Ich bevorzuge Bitumen, weil sich die Pappe leicht verwerfungs-und knitterfrei verlegen lässt. Eine nicht glattgezogene Folie schafft Estrichschwächungen, wo es im Schlimmstfall brechen kann (besonders, wenn an dieser Stelle schwere Regale stehen).
Vielleicht eine ganz andere Idee: was wäre mit Asphalt ?
Der hat eine sehr geringe Mindestschichtdicke (m.W.n. 25 mm), man hätte Abdichung und Oberfläche in einem Arbeitsgang erledigt. Sieht nicht so toll aus, wie Fliesen oder Terrazzo, aber für ein Lager ?
Im Straßenbau liest man oft, daß Gemeinden hervorragend sparen, indem sie Frostschutzschichten weglassen, weil der vorhandene Untergrund als „frostfrei“ definiert wird. Hab schon gesehen, daß Betonplattenstraßen ohne Weiteres zugeteert worden sind.
Gruß
Ermi + Josef
Gruß
AallRounder