Hallo (??? Name nicht bekannt),
durch die Zusatzinformation bringst Du Licht ins Dunkel. Doch meine rechtlichen Anmerkungen waren die wichtigsten Infos zu dem Thema.
Zum fachlichen Teil:
Fliesenkanten oder -ecken, die um 15mm aufstehen, bedeuten eine erhöhte Unfallgefahr.
Alle Fliesen, deren Ecken über 4mm überstehen, würde ich entfernen, wenn denn geplant ist, eine ganz neue Fußbodenoptik mit Belag zu erhalten.
Sollen die alten Fliesen aber verbleiben, dann brauchst Du den Folgetext nicht mehr zu lesen! Dann gäbe es keine technische Lösung ohne optische Beeinträchtigungen!!
Die sich nach dem partiell ergebenden Fehlstellen sach- und fachgerecht mit einem druckfesten Reparaturmörtel verschließen.
Das wäre die Antwort zu Deiner Frage (1).
Zu (2) „Ist es möglich die Fugen ordentlich auf volle Höhe aufzufüllen ohne alles herauszureissen?“
Alles rausreißen oder nicht. Die Kernfrage, die sich jedoch nur dann beantworten lässt, wenn man die mögliche Aufbauhöhe auf dem Bestand kennt.
Hast Du beispielsweise Zwangspunkte, also Höhen zwischen Räumen oder bei Anbauten, welche exakt so wieder eingehalten werden müssen, wie sie jetzt vorliegen, dann geht nur „Rückbau“ und neu aufbauen.
Hast Du aber ausreichend Höhe zur Verfügung, kann man wie nachfolgend beschrieben weiter vorgehen.
Zu Frage (3)): „…können die Fugen nach und nach neu aufgefüllt werden, oder muss möglichst alles auf einmal?“
Die aufstehenden Ecken kriegst Du beim Verfüllen der Fugenkammern nicht weg. Soll nur dieser Aspekt (also die Minimierung der Fugentiefe) zur Ausführung kommen, bediene Dich bitte eines Fliesenfachbetriebes, wenn keine handwerklichen Erfahrungswerte vorliegen.
Ansonsten sollten die Fugen Meter für Meter mit einer Schwingsäge aufgerauht, danach gut abgesaugt und mit einer Dispersion grundiert werden.
Danach kann flächig die neue Fugmasse aufgezogen und die alten Fugentiefen verfüllt werden.
Soll allerdings eine komplette Sanierung wegen der aufstehenden Kanten erfolgen, muss nach Grundreinigung der Fliesenebene mit Epoxidharz grundiert und abgesandet werden, danach gespachtelt und hierauf die Neuverlegung eines Oberbelages.
Das hört sich nicht nur aufwändiger an, es IST auch aufwändiger.
-.-.-.-
Du bemerkst: für eine technisch saubere Lösung muss man die Erfahrungswerte mit einbringen. Einfach so ausfüllen reicht nicht. Das bricht wieder raus, die Zeit und Arbeit könntest Du Dir ersparen.
Gruß: Klaus