Bodenkunde

Liebe/-r Experte/-in,
ich habe eine frage zum jura, genauer zum jurasüdfuss. Eignet sich der boden dort zum obstbau und welche art boden ist das? Ich habe gehört er soll trotz der vielen kalksteinene fruchtbar sein, stimmt das?
vielen dank

sorry da kann ich Dir nicht helfen…

Schönen Sonntag

Das Jura-Gebirge wird von carbonatischen Sedimenten dominiert. Da sich Bodentypen jedoch nicht nur regional, sondern auch lokal unterscheiden, kann eine Bestimmung des Bodens an Ihrem Standort nur durch eine Bodenaufnahme vor Ort erfolgen. In Frage kommen verschiedene Böden, Syrosem, Rendzina, Braunerde-Rendzina, Terra Fusca, alles Böden mit unterschiedlichen physikalischen und chemischen Eigenschaften. Die Eignung zum Obstanbau hängt auch stark von der Obstsorte ab. Kirschbäume benötigen andere Böden als Weinstöcke, teilweise gibt es auch Schwankungen innerhalb einer Obstsorte. Die Frage lässt sich also ohne eine Bodenbestimmung nicht sicher beantworten. Grundsätzlich kommen jedoch auch kalkige Böden zur wirtschaftlichen Nutzung in Frage, durch die höhere Kationenaustauschkapazität können Nährstoffe im Boden besser gespeichert werden.

Das ist eine ziemlich generelle Frage, auf die detailliert zu antworten praktisch unmöglich ist, v.a. wenn es sich über einen viele Kilometer langen Landstrich handelt!

Der Jurasüdfuß sollte je nach Höhenlage und damit verbundenen kleinkimatischen Bedingungen meist gut zum Obstanbau geeignet geeignet zu sein. Die Böden sollten meist aus kalkigem Hangschutt entstanden sein, der viel Verwitterungslehm und wohl auch periglaziale Lössablagerungen enthält, was sowohl die Nährstoffversorgung sicherstellt als auch ausreichende Wasserversorgung besitzt und sich dennoch gut erwärmt.

Vielen dank, in diesem fall können sich die wurzeln der bäume auch gut durch die stein-lehmschicht „bahnen“, denn der A-horizont ist doch nur gut etwa 15cm dick. Stellt das kein problem für die bäuem dar?

Hallo,
die Frage ist so nicht zu beantworten, da die Bodentextur in Abhängigkeit von örtlichen Sedimentablagerungen, Humusauflagen oder, oder, oder unterschiedlich sein kann.
Klar ist, dass Edelkastanien dort nicht gedeihen können, denn sie fliehen Kalk, wenn dieser im Boden aktiv ist, was wiederum vom pH-Wert abhängig ist.
Ansonsten spricht aus meiner Sicht nichts gegen Obstbaumpflanzungen.
Um sagen zu können, brauche ich mehr Infos über den Boden vor Ort. Mach doch mal eine Grabung, ca.80cm tief, wenn möglich und schick mir ein Foto von dem Bodenprofil an: [email protected].

Böden, die aus Kalksteinen entstanden sind, können gute Ackerstandorte sein, da der anstehende Kalkstein einer Versauerung entgegen wirkt, sie neigen aber zur Armut an vielen wichtigen Mineralien außer Calcium.

Gib mal „Rendzina“ in Wikipedia ein. Dort findest Du einiges an Infos und auch Bodenprofile als Bilder.

Liebe Grüße,

M. Stang

Wenn es sich nicht um geringmächtige Renzinen handelt bei der unter einem dünnen A-Horizont gleich solider/kaum verwitterter Kalkstein kommt…
Solange aber das Ausgangsmaterial genügend tief verwittert ist oder aus Hangschutt besteht kommen die Wurzeln der Bäume mit Steinen problemlos zurecht wenn genügend Feinmaterial zwischen den Steinen vorhanden ist!

Lieber Schalke 04, Böden auf Kalkstein sind immer fruchtbar! Leider müsste ich das Substrat sehen, um zu sagen, ob es sich z.B. um eine basenreiche Braunerde oder einen Lockersyrosem handelt. Beides Böden auf Kalk, allerdings sehr unterschiedlich in Struktur und Tiefe. Auf jeden Fall geeignet für Obst! LG Oli