Bodenkunde und pH-Wert

Liebe Bodenkundler,hoffe ich bin im richtigen Brett,und Euch gibt es hier!
Als Gärtnerin,habe ich gelernt,wie man einen sauren Boden neutralisiert,im Biostudium habe ich gelernt,wie man eine Lauge neutralisiert,aber das hilft mir alles nichts,weil ich einen Boden habe,der einen pH von sage und schreibe 9 hat.
Und in keinem Gärtnerfachbuch finde ich Anleitungen zum Boden saurer machen.
Nun habe ich mit einem nicht sehr teuren pH.Meter gemessen,so daß der Wert sich anzweifeln lässt,aber selbst nach Abzügen bleibt der Boden wohl zu kalkhaltig.Auch die Pflanzen zeigen Symptome,wie man sie bei Festlegung von Eisen z.B. findet,was eher im alkalischen Bereich passiert.
Was kann ich praktisch tun?
Eine Säure ins Giesswasser zu geben ist zwar logisch,aber ich fürchte praktisch ist das eher von zweifelhaften Folgen.
Can you help me???

Gruß,Anja

Hallo,

Ist der Boden mit Lauge traktiert worden, oder hat er viel Natrium abbekommen?

Bei Na-bedingtem hohen pH-Wert kann man Gips verwenden, und anschließend in einem Waschverfahren das Na2SO4 entfernen.

Ansonsten sauer wirkende Dünger verwenden, z.B.(NH4)2SO4 (am besten), oder NPK-Dünger oder Harnstoff,

Was man macht, ist natürlich auch von der Größenordnung abhängig: Blumentopf oder 50 Hektar?

Im Falle des Blumentopfs wäre das einfachste: Umtopfen.
Für alles weitere brauche ich als Bodenkundler ein paar zusätzliche Angaben: Bodenart, Bodentyp, Ausgangsmaterial(Gestein), geograph. Lage, Nutzung (historisch und aktuell), Humusgehalt…
Zumindest ein paar Angaben in der Richtung wären hilfreich.

Grüße,

Hasta Lavista

Hallo Hastalavista,
wie fein,daß Du Dich meines Problems annehmen magst, denn es wäre für mich toll,dieses Frage noch vor dem Winter zu klären.

Ist der Boden mit Lauge traktiert worden, oder hat er viel
Natrium abbekommen?

Daß er zuviel Na hat,ich kann mir nicht vorstellen,woher.
Was ich gedüngt habe ist Guano,zwei mal diesem Sommer,natürlich nicht abgewogen,sondern mit der grünen Hand,wie es Gärtner so tun…habe aber llängere Erfahrung mit dieser hand und denke nicht,daß es eine völlige Überdosis war.Ausserdem habe ich noch mehrmals mit Brennnesseljauche gedüngt,selbsthergestellt,nichts als Brennnesseln.
Was meinst Du?

Bei Na-bedingtem hohen pH-Wert kann man Gips verwenden, und
anschließend in einem Waschverfahren das Na2SO4 entfernen.

Ansonsten sauer wirkende Dünger verwenden, z.B.(NH4)2SO4 (am
besten), oder NPK-Dünger oder Harnstoff,

Kann ich damit nicht auch eine Überversorgung auslösen? Denn NPK ist sicherlich genug drin.

Was man macht, ist natürlich auch von der Größenordnung
abhängig: Blumentopf oder 50 Hektar?

Nicht Blumentopf,etwa 7 Kubikmeter.

Im Falle des Blumentopfs wäre das einfachste: Umtopfen.
Für alles weitere brauche ich als Bodenkundler ein paar
zusätzliche Angaben: Bodenart, Bodentyp,
Ausgangsmaterial(Gestein), geograph. Lage, Nutzung (historisch
und aktuell), Humusgehalt…
Zumindest ein paar Angaben in der Richtung wären hilfreich.

Kalkgestein als Untergrund.Habe aber bei der Neuanlage letztes Jahr alles ausgehoben und reinen Humus eingefüllt.
Lage,Kiefersfelden Alpennordrand.
Wo der Humus herkommt,weiß ich nicht,aber er sieht super aus,fast schwarz.
Müsste eigentlich alles fein sein,aber…keine Ahnung was das Problem ist,darum frage ich ja die Bodenkundler…

Hast Du eine Idee?

Viele Grüße,Anja

hi Mina
wenn ich dich Richtig verstanden habe, ist das „nur“ ein Fleck, es betrifft also nicht den ganzen Garten?

Wie alt ist das Haus?

Liegt die Stelle nahe am Haus?

Wir haben bei uns so eine Problemstelle:
Nämlich die alte Kalkgrube vom Bau, in der der Kalk abgelöscht wurde. Wir haben uns ewig gewundert, warum da nix ordentlich wuchs, bis auf die Eibe (aber die wächst wie verrückt) bis wir beim Gartenteichbuddeln in fast 1 m Tiefe auf die Kalkschichten stiessen.

Wenn das Phänomen nur als Fleck auftritt, dann ist es sicher eine Untergrundanomalie.
Könnte es sowas sein?

Gruß
Mike

Nee,Mike,
leider nicht nur ein Fleck,es ist der agnze Garten,neuangelegt letzten Sommer,Haus neu,stand vorher nichts auf dem Grundstück.
Frisch angefahrener Humus,sehr dunkel,eigentlich doch was gutes…
Untergrund Kalk,aber der Humus ist im ausgehobenen Boden,co 35 cm tief.
Was sagt der Geologe?

Viele Grüße,Anja

Moin,
also, mit dem Untergrund hats sicher nichts zu tun, da ja neue Deckschickt drauf gekommen ist, und genau die ist das Problem.
Meine Idee wäre, daß da Betongrus mit drinnen ist (wird gerne zur Wegbefestigung verwendet. Schlämm doch mal eine Probe auf, sammle die Steinchen raus und schau sie Dir genau an !!

Wenn es Beton ist… hmm… da fällt mir nichts ein, was man machen könnte. Vielleicht ist es sogar das Beste, den Kram wieder abfahren zu lassen, wenn sogar die Pflänzchen beeinträchtigt sind.

Stephan

Auch moin,
ist nichts drin,was nicht Humus wäre,auch keine Steinchen.
Der Humus wurde einer Wiese entnommen, auf der bebaut wurde.
Was mir noch einfiel,der Humus liegt ja nun in einem Kalkuntergrundbett,sozusagen.
Dieser Untergrund ist sehr dicht,wenn es regnet steht Wasser drin.Kann das was lösen und ins Substrat spülen,auf dem dann für eine Weile das Wasser richtig zu sehen ist?
Eine andere Frage wäre noch,das Bild in Deiner ViKa,hast Du vorher Genetik gemacht oder sowas???Das sieht ja erschreckend aus…Gut,daß ich aus der Hamburger Biologie weggegangen bin…

Viele Grüße,Anja

Also schön
Hi Mina

Frage 1: ist der angefahrene Boden stark Kalkhaltig… Träufle mal auf eine Handvoll trockenen Boden etwas verdünnte (so 10 %) Salzsäure

Frage 2: wie sieht der Untergrund denn genau aus, also, was ist das für ein Gestein. (Kalke gibts viele)
Sieht er möglicherweise etwas feinzellig aus, so wie eine Rauwacke. Dann wären das die Raibler Schichten

Oder gibt es sowas in der Nähe?

Dann könnte es auch stark Sufathaltige Lösungen sein, die Raibler schichten enthalten eine Menge Gips.

Frage 3: Tritt das Problem nur bei euch auf, oder auch in der Nachbarschaft.

Schlecht ist natürlich, das da das Wasser stehenbleibt, das deutet entweder auf hochdringendes Grundwasser oder auf eine starke Abdichtung des Untergrundes (bei Kalken eher ungewöhnlich) Eventuell liegt aber auch eine dicke Lehmschicht drüber, die abdichtet. Habt ihr schon mal dran gedacht, das Grundstück zu drainieren?

So, mehr fällt mir mal nicht ein…

Gruß
Mike

Hallo,
also, daß da was aus dem Untergrund gelöst wird, kann ich mir nicht vorstellen, es steigt ja kein Grundwasser auf, sondern das Regenwasser versickert nicht bzw. nur langsam. Dabei könnten nur sehr leichtlösliche Salze in einer Menge gelöst werden, die Effekte verursacht. Solche kommen in MiEuropa nicht vor, da Wasserbilanz positiv (Niederschlag>Verdunstung).
Ich meine, daß das Decksubstrat dafür verantwortlich ist. Ist denn überhaupt keine mineralische Komponente da drinnen (es wäre Torf oder rein organischer Kompost!)??
Wo kommt denn das Zeug her ?? Du hattest geschrieben, es wäre natürlich und kein Kompost (?)… . Weißt Du genaueres über den Herkunftsort ? Ist es etwas aus größerer Tiefe (sauerstofffreie Zone? Wie hoch ist dort das Grundwasser ??

Ja, Biologie Hamburg ist schlimm, gut, daß Du gegangen bist. Ich habe hier mal versucht Naturschutz zu studieren… gruselig!
Stephan

Hallo Mike,

Frage 1: ist der angefahrene Boden stark Kalkhaltig… Träufle
mal auf eine Handvoll trockenen Boden etwas verdünnte (so 10
%) Salzsäure

Was wäre dann zu sehen?Schaum oder so was?(Mein Chemiepraktikum war eins mit hängen und würgen)

Frage 3: Tritt das Problem nur bei euch auf, oder auch in der
Nachbarschaft.

Nachbarscgaft ist OK.

Schlecht ist natürlich, das da das Wasser stehenbleibt, das
deutet entweder auf hochdringendes Grundwasser oder auf eine
starke Abdichtung des Untergrundes (bei Kalken eher
ungewöhnlich) Eventuell liegt aber auch eine dicke Lehmschicht
drüber, die abdichtet. Habt ihr schon mal dran gedacht, das
Grundstück zu drainieren?

Ist Lehmschicht,drainieren wäre fein,aber das Bauen hat erst mal gereicht…

Was gibt es denn für praktische Möglichkeiten,das ist meine Hauptfrage.Irgendwas,was man dem Substrat zufügen kann?So wie man zu sauren Boden kalkt?

So, mehr fällt mir mal nicht ein…

Danke für´s Nachdenken…Anja

Hallo Mina,
ach so, hier gehts weiter … ich hatte oben schon was geschrieben und würde mich nun gerne hier einklinken.
Also-- ich denke, Du solltest mal nachforschen, woher der Humus-Kram kommt. Insbesondere Entnahmetiefe (Torf?? unterhalb Grundwasser???) Bei einer Mächtigkeit von 35 cm spielt der Untergrund keine große Rolle mehr.

Hi Mike.

Danke erstmal,Stephan,das waren ve3rständliche Antwprten,nun werde ich mal nachforschen,wo es herkommt,am besten gleich mit meinem kleinen pH-Meter hingehen und mich wieder melden.
Fällt Dir denn parallel dazu die geeignete Massnahme ein.
Ich meine,auch wenn ich weiß wieso so basisch,was tun werde ich doch müssen.
Ob es wohl wirklich ausreicht über die Jahre mit sauer wirkenden Düngern zu düngen?

Beste Grüße,Anja

Hallo Anja,

dem Boden auf Dauer ein sauer wirkendes Substrat untermischen ist schon eine Möglichkeit.
Hier bieten sich insbesondere Rindenkompost und Torf an. Bei Torf darauf achten, es gibt für den Gartenbedarf auch Torfe, denen Kalk beigemischt ist, um die saure Wirkung des Torfes etwas abzupuffern. Das wäre in deinem Fall natürlich völlig kontraproduktiv. Was auch noch manchmal benutzt wird ist Urgesteinsmehl, wie effektiv das ist weiss ich allerdings nicht.
In der Kombination Torf + Rindenkompost + wenn Düngen, dann saure Dünger, solltest Du ganz gute Chancen haben. Wird aber nicht von heute auf morgen gehen.

Etwas anderes, was Du Dir noch überlegen solltest ist, ob nicht die Staunässe für die Probleme Deiner Pflanzen mitverantwortlich ist. Das mögen viele überhaupt nicht.

Zum Thema Guano:
Du sagst, du hast Guano verwendet. Speziell mit Guano-Düngern kenne ich mich nicht so gut aus, aber in der Regel ist Vogelkot hochgradig alkalisch! Also nix für Deinen Boden.

Hoffe damit etwas geholfen zu haben,

Hasta Lavista

PS: Ich hoffe, eine Versalzung kannst Du wirklich als Ursache ausschliessen. Dann blieben nämlich nur aufwendige Waschverfahren oder Auskoffern.

Vielen Dank,Hastalavista,

also,hinterher ist man ja immer schlauer,da hätte ich eigentlich auch selber drauf kommen können…
Der hinweis auf den Guano,natürlich,das kommt als (Mit)-ursache ganz bestimmt un Betracht.
Und dann,der Vorschag den ich auch anwenden werde,Rinde,na klar,das ist OK.
Torf wollte ich aus ökologischen Gründen nicht nehmen,aber Rinde,die ich eben wegen der sauren Wirkung bisher im vorigen Garten verschmäht habe ist hier genau richtig.
Beim Steinmehl kann ich mir eine saure Wirkung auch nicht erklären,soweit ich erinnere erhöht das zunächst vor allem die Pufferkapazität.Egal,Rindenkompost,das ist es.
Staunässe dürfte nicht die Ursache für die Symptome sein,die recht eindeutig auf Mangel einiger Elemente hinweisen,die im alkalischen Bereich festgelegt werden.Ausserdem steht es nur nach schweren Güssen für ein paar Stunden.

Also,Dir und den anderen sei noch mal sehr gedankt,nun kann ich endlich loslegen.
Viele Grüße von Anja

Nachtrag zum Steinmehl
Hi Mina
Nachtrag zum Steinmehl:
Die Wirkung von Steinmehl ist insbesondere bei Böden mit sehr hohem Humusanteil, der Boden wird dadurch etwas magerer, was auch die Wasserdurchlässigkeit erhöht.

Am besten ist immer noch Basaltsteinmehl, es enthält VIEL mehr Nährstoffe als Granit. Lass dir blos kein Kalksteinmehl andrehen *g*.
Die Wirkung beruht zum einen darauf, das das Basaltsteinmehl die Nährstoffe wie K und P relativ langsam freisetzt. Zum anderen wirkt die gelöste Kieselsäure (SiO2* X H2O) etwas ansäuernd.
Silikatgesteine puffern etwa in den Bereich von PH 4…

Bezugsquelle: Frag mal beim nächsten Landstoffhandel… Baywa oder so. Das Zeug, das im Internet oder in „normalen“ Gartenfachgeschäften angeboten wird, ist teilweise maßlos überteuert…

Gruß
Mike

Hallo,

Am besten ist immer noch Basaltsteinmehl, es enthält VIEL mehr
Nährstoffe als Granit. Lass dir blos kein Kalksteinmehl
andrehen *g*.

Basalt ist normalerweise sicher gut, aber in Anjas Fall wäre z.B. Granit besser. Basalt als „basisches“ Gestein (aus bodenkundlicher Sicht) puffert zu gut, was hier nicht so erwünscht ist.

Die Wirkung beruht zum einen darauf, das das Basaltsteinmehl
die Nährstoffe wie K und P relativ langsam freisetzt. Zum
anderen wirkt die gelöste Kieselsäure (SiO2* X H2O) etwas
ansäuernd.
Silikatgesteine puffern etwa in den Bereich von PH 4…

Basalt puffert eher im Bereich von pH 6; um möglichst schnell aus dem alkalischen Bereich herauszukommen ist Basalt also nicht die erste Wahl. Ich würde daher für Granit, Granitporphyr, Quarzporphyr, Syenit oder etwas ähnliches plädieren.

Grüße,

HastaLavista

Wo du recht hast, hast Du recht *g*
hi
Ich sollte doch mal wieder in meine Bodenkundebücher reinschauen, ist schon soooooo lange her…

Zur reinen PH-Senkung wäre ja eigentlich ein sehr Quarzreiches Mehl am geeignetsten. Ich dachte halt, das mit Basaltmehl eine Bessere Langzeitdepotdüngung erfolgt, wenn man den Ph-Senkungseffekt durch Rindenkompost erzeugt. (PH-Senkung rein mit Silikaten ist ein langwieriges Geschäft).
Allerdings kann man wohl mit beiden Arten Pulver wenig kaputtmachen *g*
(Schon seltsam, das die Gesteinsmehldüngerei wenig bekannt ist…)

Gruß und
Glückauf
Mike

OK,nun werde ich also in der nächsten Woche lostraben,Steinmehl besorgen und versuchen,Rindenkompost zu kriegen.
Euch sei noch einmal gedankt,werde nächsten Sommer von der Ertragssteigerung berichten…

Obwohl,wenn´s nicht zuviel wird,da Ihr ja nun noch mal genauer auf das Steinmehlthema eingegangen seid,ich habe irgendwann in der Gärtnerausbildung mal was vom Abpuffern gehört,das Thema ist aber sogar dort nur am Rande behandelt worden,ich meine zu erinnern,daß es einfach vom Düngewert her nicht so wichtig genommen wurde.(Obwohl mir Dein Argument bezüglich des Humusanteils voll einleuchtet)
Aber die Düngewirkung,zuviel Steinmehl kann es ja eigentlich kaum sein, könntet Ihr dennoch kurz was zur -ich nenne es mal Düngekapazität- sagen?
Oder,bin ja nicht faul,gibt´s zu solchen Fragen gute links?

Beste Grüße,
Anja,die sich wünscht,sie hätte das interessante Thema Bodenkunde nicht so sehr vernachlässigt…

Hallo Anja,

mit dem Steinmehl ist das nicht so einfach. Der Begriff ist ungefähr so genau wie der Begriff „Flüssigkeit“.

Es gibt immens viele Gesteine, die sich alle hinsichtlich ihrer Mineralzusammensetzung unterscheiden. Ob man im Handel immer genau deklariert bekommt, worum es sich handelt, weiss ich leider nicht, da ich selber mit der praktischen gartenbaulichen Seite nicht viel zu tun habe.

Die Wirkung hängt eben ganz stark davon ab, was für ein Gestein verwendet wurde.
Daher ist sowohl die puffernde Wirkung als auch die Düngewirkung sehr variabel.
Kalksteinmehl z.B. puffert sehr gut gegen Säureeinträge, und düngt mit Ca (+ evtl. Mg).
Je nach Gestein und gesteinsspezifischer Mineralzusammensetzung variiert das Spektrum der über Verwitterung freigesetzten Elemente. Die hauptsächlich über die Verwitterung von Steinmehlen eingetragenen Nährelemente sind Ca, K, Mg, Fe und Spurenelemente.
Im Vergleich zu anderen Düngern ist die Düngewirkung geringer, dafür aber konstanter und länger andauernd, da die Auflösung der Minerale durch Verwitterung (zumindest in unserem Klima) ein relativ langsamer Prozess ist. Zur Element- und Mineralzusammensetzung von Gesteinen habe ich jetzt allerdings keinen Link im Ärmel. Vielleicht kann Michael da weiterhelfen?
Den Verweis auf bodenkundliche oder geologische Lehrbücher möchte ich mir ersparen (da steht sowas drin) aber zum seitenweisen Abtippen fehlt mir verständlicherweise Zeit und Lust *GG*

Nochmal zur Pufferwirkung: Im Prinzip ist der ganze Prozess der Bodenbildung aus Gestein, und damit auch die Verwitterung von Steinmehlen nix anderes als ein Pufferungsprozess. In unserem Klima ist die fortschreitende Versauerung von Böden der ganz normale und natürliche Lauf der Dinge. Zuerst puffern Carbonate (bis ca pH 6.2, dann sind sie weg), dann Silikate (z.B. Feldspäte etc.) bis ca pH 5, dann die Austauscheroberflächen (z.B. von Tonmineralen) bis ca. pH 4.2, dann Aluminiumoxide und -hydroxide, sind auch die verwittert und sinkt infolgedessen der pH unter 3, puffern Eisenoxide und -hydroxide. „Puffern“ bedeutet dabei natürlich immer, das sich letztlich die betroffenen Minerale auflösen.

Da Carbonate und Feldspäte so gut gegen Absinken des pH puffern, ist es eben in deinem Fall wenig sinnvoll, ein Steinmehl zu verwenden, das diese Minerale in größeren Anteilen enthält.

Hoffe, die Verwirrung nicht komplett gemacht zu haben,

Grüße, und viel Erfolg,

Hasta Lavista

Obwohl,wenn´s nicht zuviel wird,da Ihr ja nun noch mal genauer
auf das Steinmehlthema eingegangen seid,ich habe irgendwann in
der Gärtnerausbildung mal was vom Abpuffern gehört,das Thema
ist aber sogar dort nur am Rande behandelt worden,ich meine zu
erinnern,daß es einfach vom Düngewert her nicht so wichtig
genommen wurde.(Obwohl mir Dein Argument bezüglich des
Humusanteils voll einleuchtet)
Aber die Düngewirkung,zuviel Steinmehl kann es ja eigentlich
kaum sein, könntet Ihr dennoch kurz was zur -ich nenne es mal
Düngekapazität- sagen?
Oder,bin ja nicht faul,gibt´s zu solchen Fragen gute links?

Beste Grüße,
Anja,die sich wünscht,sie hätte das interessante Thema
Bodenkunde nicht so sehr vernachlässigt…

Hallo, Die Profis säuern den Boden mit aAluminiumsulfat,

z. B. bei Gartenheidelbeeren oder Callunen.
Ich habe damit auch allerbeste Erfolge erzielt.
Gruss, Helmut ( Gegend um Bremen.)