Hallo Anja,
mit dem Steinmehl ist das nicht so einfach. Der Begriff ist ungefähr so genau wie der Begriff „Flüssigkeit“.
Es gibt immens viele Gesteine, die sich alle hinsichtlich ihrer Mineralzusammensetzung unterscheiden. Ob man im Handel immer genau deklariert bekommt, worum es sich handelt, weiss ich leider nicht, da ich selber mit der praktischen gartenbaulichen Seite nicht viel zu tun habe.
Die Wirkung hängt eben ganz stark davon ab, was für ein Gestein verwendet wurde.
Daher ist sowohl die puffernde Wirkung als auch die Düngewirkung sehr variabel.
Kalksteinmehl z.B. puffert sehr gut gegen Säureeinträge, und düngt mit Ca (+ evtl. Mg).
Je nach Gestein und gesteinsspezifischer Mineralzusammensetzung variiert das Spektrum der über Verwitterung freigesetzten Elemente. Die hauptsächlich über die Verwitterung von Steinmehlen eingetragenen Nährelemente sind Ca, K, Mg, Fe und Spurenelemente.
Im Vergleich zu anderen Düngern ist die Düngewirkung geringer, dafür aber konstanter und länger andauernd, da die Auflösung der Minerale durch Verwitterung (zumindest in unserem Klima) ein relativ langsamer Prozess ist. Zur Element- und Mineralzusammensetzung von Gesteinen habe ich jetzt allerdings keinen Link im Ärmel. Vielleicht kann Michael da weiterhelfen?
Den Verweis auf bodenkundliche oder geologische Lehrbücher möchte ich mir ersparen (da steht sowas drin) aber zum seitenweisen Abtippen fehlt mir verständlicherweise Zeit und Lust *GG*
Nochmal zur Pufferwirkung: Im Prinzip ist der ganze Prozess der Bodenbildung aus Gestein, und damit auch die Verwitterung von Steinmehlen nix anderes als ein Pufferungsprozess. In unserem Klima ist die fortschreitende Versauerung von Böden der ganz normale und natürliche Lauf der Dinge. Zuerst puffern Carbonate (bis ca pH 6.2, dann sind sie weg), dann Silikate (z.B. Feldspäte etc.) bis ca pH 5, dann die Austauscheroberflächen (z.B. von Tonmineralen) bis ca. pH 4.2, dann Aluminiumoxide und -hydroxide, sind auch die verwittert und sinkt infolgedessen der pH unter 3, puffern Eisenoxide und -hydroxide. „Puffern“ bedeutet dabei natürlich immer, das sich letztlich die betroffenen Minerale auflösen.
Da Carbonate und Feldspäte so gut gegen Absinken des pH puffern, ist es eben in deinem Fall wenig sinnvoll, ein Steinmehl zu verwenden, das diese Minerale in größeren Anteilen enthält.
Hoffe, die Verwirrung nicht komplett gemacht zu haben,
Grüße, und viel Erfolg,
Hasta Lavista
Obwohl,wenn´s nicht zuviel wird,da Ihr ja nun noch mal genauer
auf das Steinmehlthema eingegangen seid,ich habe irgendwann in
der Gärtnerausbildung mal was vom Abpuffern gehört,das Thema
ist aber sogar dort nur am Rande behandelt worden,ich meine zu
erinnern,daß es einfach vom Düngewert her nicht so wichtig
genommen wurde.(Obwohl mir Dein Argument bezüglich des
Humusanteils voll einleuchtet)
Aber die Düngewirkung,zuviel Steinmehl kann es ja eigentlich
kaum sein, könntet Ihr dennoch kurz was zur -ich nenne es mal
Düngekapazität- sagen?
Oder,bin ja nicht faul,gibt´s zu solchen Fragen gute links?
Beste Grüße,
Anja,die sich wünscht,sie hätte das interessante Thema
Bodenkunde nicht so sehr vernachlässigt…