Hallo,
du bist hauptamtlich im Rettungsdienst beschäftigt? Aus reinem Intersse: Setzt ihr euch da nicht mit den ganzen Traumakonzepten auseinander?
Das ist kein Vorwurf, aber PHTLS und/oder ITLS (und ATLS) sollten meiner Meinung nach bekannt sein.
Vielleicht sprichst du deinen Wachenleiter mal darauf an, ob es nicht möglich wäre, für die Wache wenigstens eins dieser Bücher zu besorgen (bei uns gibt es „Präklinisches Traumamanagement“, herausgegeben von NAEMT bei Elsevier).
Der Notarzt vor mir hat deine Frage ja schon recht umfassend beantwortet, aber mir gehen dazu auch noch ein, zwei Gedanken durch den Kopf.
Ein Ersthelfer hat mit einem Bodycheck nicht viel zu tun - was soll er auch mit der daraus gewonnen Information? Und da ist ja überhaupt erst einmal vorausgesetzt, dass er es richtig macht, was eher unwahrscheinlich ist.
Bei Rettungsdienstpersonal/Notarzt ist der Bodycheck obligat. Wie willst du sonst dein ABCDE-Schema vernünftig (aber zügig!) abarbeiten, wenn du z.B. den Spannungspneumothorax nicht siehst?
Das heißt aber nicht, dass jeder mal am Patienten rumdrücken sollte. Wenn einmal der Verdacht auf ein instabiles Becken aufgekommen ist, manipuliert da keiner mehr dran herum, was aber auch bedeutet, dass der Rettungsdienst diese Maßnahme beherrschen sollte.
Zu den Therapieoptionen beim instabilen Becken: Leider belegt keine Studie eine Senkung der Mortalität bei Einsatz eines Beckengurtes (z.B. Pelvic Binder, Sam Sling).
Und der instabile Thorax… wenn sich daraus ein wie auch immer gearteter Pneumothorax entwickelt, ist es sinnvoll, die Instabilität vorher festgestellt zu haben und vorbereitet zu sein bzw. ist diese Information auch gar nicht so unnütz, wenn eine Intubation und/oder ein Hubschraubertransport notwendig werden sollte.
Grüße
Liete