Hallo Erich
Habe schon viel von der Rasse gehört.
Hmmm… wo wohnt ihr denn, dass ihr schon viel vom Boerboel gehört habt? Grossartig bekannt in Deutschland ist der nämlich nicht.
Sollen die Kinder wie ihren Augapfel hüten und Notfalls unter
Einsatz ihres Lebens beschützen
Nun ja… das liest man überall und bei jeder Rasse, wenn man nur gerade den richtigen Text gefunden hat. Als „unbestechliche Wächter“ und dabei „lammfromm mit Kindern“ gilt fast jede Rasse, die gross und stark ausschaut. Ein Hund ist, neben dem, was er genetisch mitbringt, immer das, wozu man ihn macht.
Guck mal hier:
http://www.thepetshop.de/service.php4
-> wieviele von diesen Hunden werden NICHT als kinderfreundlich beschrieben? Ausserdem sollen viele davon auch noch gute Wächter sein.
Google mal nach Seiten über den Berner Sennenhund, den Bullmastiff, den Mastiff, den Boxer, den Neufundländer, den Landseer usw. usw. Jedes Mal wird da betont wie kinderfreundlich die Rasse und was für tolle Wächter die Tiere aber gleichzeitig auch seien.
Merke: kein Hund kommt als Kinderfreund zur Welt. Hat er mit diesen niemals schlechte Erfahrungen gemacht und verstanden, dass sie etwas schützenswertes darstellen, KANN es für Menschen so aussehen, als ob der Hund ein Kinderfreund sei. Vielfach beobachtet man, dass eher geduldige, phlematische Rassen als besonders kinderfreundlich bezeichnet werden. Der Boerboel gilt konkret als „kinderfreundlich“ weil er schlicht viel mit sich machen lässt. Aber auch bei ihm kann man das Fass mal zum Überlaufen bringen. Kinder und Hunde sollten NIE zusammen alleine gelassen werden, auch wenn der Hund noch so freundlich und umsichtig mit dem Kind umgeht.
Wer hat Erfahrunge mit dieser Rasse als Familienhund.
Ich habe bedenken, da er ja von den Mollosser abstammen soll.
Und wo der mal zupackt, wird er nicht mehr loslassen.
Der Boerbel ist ein toller Familienhund, WENN in seinen Genen UND mit seiner Aufzucht alles stimmt. Das Problem ist nur, dass der Boerboel momentan noch nicht von der FCI als Rasse anerkannt ist, insofern wird ein Boerbel - und drückt man Euch noch so einen Stammbaum in die Hand - offiziell als Mischling gelten. Das heisst auch, dass man sich den Züchter NOCH sorgfältiger als sonst aussuchen muss. Die Gefahr ist gross, an einen „Vermehrer“ zu geraten, der kranke Hunde verkauft. Krank kann ein Hund nicht nur äusserlich, sondern auch innerlich sein, was sich auch erst Jahre später zeigen kann: die Hunde könnten mit schwerer Hüftgelenksdysplasie etc. behaftet sein. Bei der Wahl des Züchters ist also äusserste Vorsicht geboten! Man sollte sich möglichst viele Züchter anschauen. Gute Züchter sind äusserst kritisch und bieten einem KEINESFALLS an, gleich beim ersten Besuch einen Hund mitzunehmen.
Ausserdem ist eine gute Erziehung unerlässlich, gerade bei einem Boerboel: man sollte seinen Schutzwillen jederzeit kontrollieren können und Gehorsam ist ein Muss!
Gruss,
Semiramis