Bohnen von Schecken zerfressen

Hallo,

habe im Garten Bohnen gesät, die leider alle dem Schneckenfrass zum Opfer gefallen sind.

Vorgestern hab ich noch mal neue Samen gelegt und über Nacht mit einem Plastikübertopf und Stein!!! abgedeckt. Doch jeden früh sind die Schnecken unter dem Topf- trotz Stein!!! Was kann ich sonst noch gegen die Schecken (Nacktschnecken und ca. 1 cm kleine) machen?- Möchte doch dieses Jahr Bohnen ernten…

Freue mich auf gute Tipps

LG
pauline

Hallo Pauline,

erstens Bierfallen: saubere Joghurtbecher so in die Erde stecken, dass der Rand sich in Höhe der Erdoberfläche befindet und mit einem guten Schluck Bier befüllen; die Theorie besagt, dass die Schnecken sich gierig hineinstürzen und dann nicht wieder rauskommen.

oder

zweitens Schneckenkorn aus dem Gartenfachhandel; zugelassen sind zur Zeit zwei Wirkstoffe: Eisen-III-phosphat und Metaldehyd. Im Gemüsebeet würde ich eher Präperate mit Eisen-III-phosphat ausstreuen.

Freundliche Grüße

myrtillus

Servus,

das mit den Bierfallen funktioniert eher, wenn die Becher nach oben gegen Regen abgedeckt (z.B. 500g- oder 1kg-Joghurtbecher haben geeignete Deckel) und seitlich mit Löchern versehen sind.

Wenn man die Löcher klein genug macht, wirkt das selektiv und zumindest ältere Weinbergschnecken kommen nicht hinein - das ist deswegen zweckmäßig, weil diese unter anderem die Gelege von Ackerschnecken und Wegschnecken verspeisen. An vitale, lebende Pflanzen gehen sie (anders als Ackerschnecken) nicht.

Allerdings kann man mit Bierfallen den Schneckenbefallsdruck nur verringern, nicht ausschalten - so wie mit Eisen-III-Phosphat auch, das ebenfalls keine radikale Wirkung hat, sondern nur den Befall etwas hemmt.

Sehr gut für Bierfallen geeignet ist das gute „Germania“ aus Frankenthal: Die Schnecken, die daran nicht krepieren, bekommen davon so Schädelweh, dass sie keinen Appetit mehr haben.

Schöne Grüße

MM

Die Schnecken können sich in der Erde vergraben und sich später dann wieder aus der Erde hoch buddeln.

Das effektivste und billigste was ich gegen Schnecken kenne ist ein elektrischer Schneckenzaun.

Aufbau des elektrischen Schnekenzaunes:
Der Zaun besteht aus Brettern die mit der dünneren Seite auf der Erde stehen und die länger Seite ist dann der „Zaun“.

Über dem Brett ist dann noch ein zweites Brett welches eine Art kleines Dach bildet.

Unter dem Dach werden in einem Abstand von nur wenigen (5mm bis 10mm) Millimetern zwei Drähte angebracht und an diesen Drähten liegt dann eine Spannung von 0,8V bis 1,5V an.

Wozu dient dieses Dach?
Die Schnecken müssen dann über diese beiden Drähte kriechen und sie schließen durch ihren glitschigen, feuchten Fuß den Stromkreis was wiederum eine Elektrolyse auslöst.
Das ist unangenehm und sie fallen ab.
Da sie abfallen müssen und nicht gegrillt werden sollen muss der Draht auf der Unterseite dieses „Daches“ angebracht sein.

Anbringen der Drähte:

|’’’’’’’’’’’’’’’’’’’’’’’’’’’’’’| <- Holzdach
|_____________|
| | ***** o** o** <- zwei Drähte
| |
| | (Bereich außerhalb des Beetes)
| |
|
| <- Holz-Wand (quasi der Zaun)

Die zwei Drähte bestehen aus Kupfer (teurer) oder verzinkter Stahldraht (günstig, gibt es als Blumendraht).
Der verzinkte Stahldraht oder Kupferdraht kann mit Hilfe eines Elektro-Tackers angebracht werden, das geht relativ schnell und einfach.
Wichtig ist nur dass du die beiden Drähte mit dem Tacker nicht zusammen tackerst, sondern jeden Draht einzeln anbringst.

Als Spannungsversorgung reicht eigentlich eine normale 1,5V Mignonzelle aus oder ein 1,2V Mignon-Akku.

Theoretisch könnte man auch einen 3,6V LiIon-Akku nutzen, der hat etwas mehr Leistung (ich weiß nicht ob den Schnecken das schadet) und ich kann ihn selber einfacher aufladen da ich

Für viele ist es aber wohl leichter einen 1,2V Akku zu nutzen.
Theoretisch dürfte der Akku durch die Schnecken nur sehr geringfügig entladen werden, die Selbstentladung des Akkus sollte höher sein als der Energieverbrauch durch die Schneckenabwehr.

Schutz:
Das Holz muss ordentlich und mehrfach mit einer wetterfesten Farbe bestrichen werden, gerade der Bereich der auf der Erde aufliegt miss vor Feuchtigkeit geschützt werden, sonst fault das Holz.

Um den Akku vor einem versehentlichen Entladen durch einen Kurzschluss etwas zu schützen sollte man die Kabel des Batteriefachs nicht direkt an die zwei Drähte klemmen.
Man kann zum Beispiel vom positiven Pol einen 1kOhm Widerstand zum ersten Draht gehen lassen und den negativen Pol klemmt man dann einfach direkt an den zweiten Draht des Zaunes an, das begrenzt im Fehlerfall den Strom.

Das Vorgehen:
Du stellst diesen rechteckigen Zaun einfach über dein Beet, schaust aber vorher ob die Drähte sich gegenseitig nicht kontaktieren. (sie verbiegen sich beim hantieren vielleicht)
Wenn alles okay ist legst du die Batterie oder den Akku ein.

In der ersten Zeit könnten sich Schnecken aus der Erde hoch buddeln oder aus unterirdischen Schneckennestern können junge Schnecken schlüpfen.
Diese Schnecken musst du alle absammeln oder sie mit Schneckenkorn oder Bier beseitigen.
Danach sollten keine neuen Schnecken mehr in das Beet kriechen können.
Jetzt säst du die Samen aus.

Tip:
Es gibt außerdem die Möglichkeit dort eine Folie rüber zu spannen und sie am Rand mit Klemmen zu befestigen, damit hast du dann dein eigenes mini-Treibhaus geschaffen in dem die Samen schneller sprießen können.

Hallo an alle, die mir geantwortet haben,

besonderen Dank an step_up_mosfet für seine ausführliche Anleitung für einen elektrischen Schneckenzaun aber den brauche ich nicht- hab nur wenige Bohnenpflanzen…

…und an MM ich wohne in Thüringen und nicht in der Pfalz, deshalb kann ich auch kein „Germania füttern“.

Heute früh war keine Schnecke da, ich habe gestern Abend nochmal alles abgesucht und gehackt. Das mit der Bierfalle werd ich ausprobieren- wenn mein Mann mir was abgibt :wink:

Danke nochmals

LG
pauline

Servus,

hiervon

half aber allenfalls das Hacken. Wo Du eine Ackerschnecke siehst (das sind die kleinen, die sich in der Nähe ihres Opfers eingraben und die Pflanze fressen, bis nichts mehr von ihr übrig ist), siind ungefähr zehn andere, die Du nicht siehst.

Die großen, braunroten Wegschnecken, die weithin zu sehen sind, fressen zwar auch an lebenden Pflanzen, bevorzugen aber absterbendes Material und richten insofern keinen so großen Schaden an. Wenn ich öfter mal ein besonders gut gediehenes Exemplar von Arion vulgaris erdolche oder mit dem Absatz zermatsche, dann ist es eher, um ein Ventil für meinen Zorn über die blinde Zerstörungswut ihrer bösartigen kleinen Cousinen zu haben.

Schöne Grüße

MM

Hallo Aprilfisch,

jetzt weiss ich wenigstens wie die „bösen Biester“ heißen- hatte immer die Nacktschnecken/ Wegschnecken in Verdacht, die zwar ekelig sind aber zertreten würde ich sie nie. Werfe sie einfach zum Nachbarn, der dort einen großen Parkplatz hat, ob sie wieder zurückkommen weiss ich nicht.

LG und danke für die Info
pauline

Ich würde als Schneckenkorn die Metaldehyd-Version nehmen. Das kann man sehr sparsam streuen und hält auch bei Regen recht lange. Bohnenkeimlinge werden von Schnecken geradezu überfallen. Wenn sie dagegen schon mehrere Blätter entwickelt haben, ist das Schneckenproblem geringer und man muss nicht mehr bekämpfen.
Udo Becker

Hallo Udo,

danke für die Antwort. Aber wie schon erwähnt habe ich nur 3 Stangenbohnen, lohnt also nicht. Außerdem ist in unserem Garten öfter unsere Miez (alles eingezäunt) und ich möchte nicht das sie was Giftiges frisst…

LG
pauline