Bohren von Steinen

Moin Steinbeißer,

die Frage hätte vielleicht auch im handwerkbrett gepasst, aber hier laufen wohl auch Leute rum, die wissen wie man es macht.

Mein großer hat eine Reihe von Steinen, von weich bis ziemlich hart, die er gerne gebohrt haben möchte, um sie mit einer Schnur versehen um den Hals zu tragen.
Bei den weichen Steinen soweit kein Problem, aber einige der härteren Gesellen machen doch Probleme.
Junior möchte ein Loch, das maximal 3 mm im Durchmesser ist und da wird die Auswahl an Bohrern doch eher eng.
Mit einem Dremel und einer 2,4 mm Fräse mit Diamantkopf gehen einige Steine auch noch, es wird auch fleißig mit Wasser gekühlt/geschmiert. Allerdings sind einige Kandidaten dabei, die trotz Wasserkühlung und wenig Druck den Fräskopf relativ schnell mürbe sprich stumpf machen.
Welche Möglichkeiten gibt es noch?
Normale Steinbohrer geben noch schneller auf als die Diamantfräse.

Es wird wie gesagt ordentlich mit Wasser gespült.
Wäre Öl eine Alternative?

Für Ratschläge offen

Gandalf

Es wird wie gesagt ordentlich mit Wasser gespült.
Wäre Öl eine Alternative?

In der Metallverarbeitung nimmt man Öl/Wasser-Emulsionen, Öl für die Schmierung und Wasser zur Kühlung. Aber Metalle werden wohl auch eher zerschnitten und Steine zermahlen. Ob da Öl hilft? Ich bin da eher skeptisch.

Hauptproblem ist wohl, dass hartes Gestein (Betondecken) nur durch Schlagbohren (also Abschlagen und nicht durch Abreiben und Abschaben) zu bezwingen sind. Und dass Schlagbohren wohl den Stein in Stücke haut.

Für Ratschläge offen

Vielleicht feinen Sand ins Bohrloch tun? Quarz ist ja relativ hart und vor allem billig, da macht es nichts, wenn er nach 1 Minute stumpf wird.

Ein Besuch im Baumarkt ist auch ne Idee, auch wenn ich da nicht viel Hoffnung habe.

Moin,

Hauptproblem ist wohl, dass hartes Gestein (Betondecken) nur
durch Schlagbohren (also Abschlagen und nicht durch Abreiben
und Abschaben) zu bezwingen sind. Und dass Schlagbohren wohl
den Stein in Stücke haut.

nöh, Diamant sollte auch ohne Schlag funktionieren, sonst wäre Bohren nach Öl wohl wenig effektiv.

Vielleicht feinen Sand ins Bohrloch tun? Quarz ist ja relativ
hart und vor allem billig, da macht es nichts, wenn er nach 1
Minute stumpf wird.

beim Fräsen/Bohren entsteht ja Gesteinsmehl, das eine gewisse Verstärkung des Bohreffektes bewirkt.
Nur kommt es bei den engem Bohrloch dazu, daß nicht genug Wasser vor Ort kommt und das was da ist verdampft, wenn man nicht sehr aufpasst.

Ein Besuch im Baumarkt ist auch ne Idee, auch wenn ich da
nicht viel Hoffnung habe.

Nun ja, das verbuche ich mal unter ‚Ironische Bemerkung‘ :wink:
Ne, Baumärkte konnten tatsächlich nicht helfen, auf den Dremel war ich selber gekommen. Selbst in guten Fachgeschäften gabs auf meine Frage eher schwammige Antworten (ich wollte, der Stein wäre so weich :wink:

Gandalf

Hallo Gandalf

Die Fräserchen, die in den Dremel passen, passen auch in eine Ständerbohrmaschine!

Das Stück sicher und fest einspannen.
Um das zukünftige Bohrloch einen Rand aus Knete legen(soll der kleine Bergstausee werden.) den Sprössling die maximale Drehzahl für den Fräser ausrechnen lassen, damit man keinesfalls in Drehzahlbereiche gerät, die die max. Schneidgeschgwindigkeit überschreiten, wird wohl kaum passieren bei 3mm Durchmessser, ist aber eine schöne Übung.

Mit einer größeren Injektionsspritze ab 20 mm mit stumpfgeschliffener Nadel den Teich füllen mit wenig Druck das Loch bohren.
Sehr häufig den Bohrer lupfen, damit Brühe ins Bohrlochtiefste nachfließen kann. Den trüben Teich des Öfteren mit einer 2. Spritze leersaugen. Brühe wegschütten. Frisches Wasser nehmen, geht auch mit der PE-Spritzflasche. Küchenkrepp bereitlegen und die Maschine vorher mit Ballistol oder WD40 imprägnieren; hilft ein wenig gegen die Korrosion, wenn der Knabe die Arbeitsstätte verlässt und nicht gründlich putzt.
Die Pämpe darf nicht zu schlammbelastet sein, sonst geht der Diamantkopf zu schnell über die Wupper. Wenn man den ausspannt und an der Spitze erscheint zentrisch eine glatte polierte Stelle, dann wird nix mehr gebohrt, das Ding ist hin: neues nehmen.

Diese Stifte kosten je nach Qualität zwischen 3 und 5€/Stück.
Ich hatte seinerzeit gute Erfahrungen mit Diamantkugelfräsern gemacht die hielten genauso lange wie die Fräskolben, wenn die Spitze abgerubbelt ist und sind billiger

Billiger wird das ganze, wenn man sich in der Gegend von Idar-Oberstein einen Profi sucht, der die Wacken für ein paar Euronen aufbohrt; die haben die richtige Ausrüstung sind nicht allzu teuer und liefern optimale Qualität (eigene Erfahrung). Einfach mal googeln.
Für ein passendes innengespültes Werkzeug ist man schnell 200€ los und die hohlen Bohrerköpfe kosten auch einiges, der Umbau der Bohrmaschine erfordert etwas mehr Geschick als das Arbeiten mit Blumendraht und Heißkleber.
Lass deinen Sprössling aber mindestens einen selbst bohren, so lernt er Geduld und Muße bei der Arbeit mit nicht optimalem Werkzeug.
Er will doch wohl nicht eure spanischen Pyrite anbohren, mach ihm auch klar, dass jede Kante der Wacke Klamotten innerhalb von Stunden aufrauht und der tolle Boss-Pulli danach reif fürs Fahrradputzen ist. Auf der nackten Haut soll er es mal für ein paar Stunden probieren (möglichst im Sommer) mit rohem Kupferkies oder Malachit, das bohrt sich gut, und reizt das nackte Fell macht bei Schweiß herrliche braune Streifen bis zum Bauchnabel, die gehen mit Zitronensäure aber wieder schnell weg

Wenn Du Adressen brauchst, maile mich privat an.

Schon mal frohes Fest

Gruß Olschi

3 Like

Hi Gandalf.

Wir haben Glas oft gebohrt.
Zutaten: Schleifpulver mit Öhl (Wentielschleifpulver, Korrund), und weichgemachtes Kupferrohr (ausglüchen, abschrecken).
Kupferrohr in Drehmachine (nicht zu schnell laufen lassen)
Dann schön tupfen, immer frisches Emulsion zugeben. Die Partikel klemmen sich in das Kupfer ein aber nutzen sich schnell ab.
Villeicht geht das mit Alu auch und bei soch kleinem Durchmesser mit voller Stange.
Man bekommt fast spiegelglattes Loch, dauert eben.

Gruß

Balázs

Hallo Gandalf

Ich kenne keinen natürlichen Stein, der nicht mit einem HM Bohrer zu bezwingen ist. (Außer harten Edelsteinen)
Das Problem ist die Drehzahl und die Schmier-Kühlung.

Es gibt im Handel 3 mm HM Bohrer, die man bei Drehzahlen um 400 U/min betreibt, ordentlich mit Wasser schmiert und kühlt.
Der Vorschubdruck sollte nicht mehr als 10 kg Gewichtskraft betragen.

Dann sollte es gehen.

Bei richtig harten Flintsteinen oder Obsidian etc. hilft die Beigabe von Al Korund. (Abschaben vom Schleifpapier)

Gruß

Rochus

Vielen Dank!
Hi Antworter,

hab die Antworten meinem Junior weitergeleitet, mal sehen wie es klappt.

Gandalf