hallo ich bin aus berlin und möchte den führerschein binnen machen dazu meine frage muß ich ein medizinischen check durchlaufen um ihn zu machen und darf ich da ich epilepktierin bin überhaupt einen machen? gruß tanmel
hallo ich bin aus berlin und möchte den führerschein binnen
machen dazu meine frage muß ich ein medizinischen check
durchlaufen um ihn zu machen und darf ich da ich epilepktierin
bin überhaupt einen machen? gruß tanmel
Nun, einen medizinischen Check in dem Sinn, besteht aus einem Sehtest, einem Farbunterscheidungstest und ein Hörtest. Außerdem wird noch auf körperliche und geistige Mängel untersucht. Anzeichen für Krankheiten oder körperliche Mängel, die den Bewerber als Schiffsführer ungeeignet erscheinen lassen, können sein:
- Anfallsleiden jeglicher Ursache
- Krankheiten jeglicher Ursache, die mit Bewusstseins- und/oder Gleichgewichtsstörungen einhergehen
- Erkrankungen oder Schäden des zentralen Nervensystems mit wesentlichen Funktionsstörungen, insbesondere organische Krankheiten des Gehirns oder des Rückenmarks und deren Folgezustände, funktionelle Störungen nach Schädel- oder Hirnverletzungen, Hirndurchblutungsstörungen
- Störungen oder erhebliche Beeinträchtigungen der zentralnervösen Belastbarkeit und/oder der Vigilanz
- Gemüts- und/oder Geisteskrankheiten, auch außerhalb eines akuten Schubes
- Diabetes mellitus mit nicht regulierbaren, erheblichen Schwankungen der Blutzuckerwerte
- erhebliche Störung der Drüsen mit innerer Sekretion, insbesondere der Schilddrüse, der Epithelkörperchen oder der Nebennieren
- schwere Erkrankungen der blutbildenden Systeme
- Bronchialasthma mit Anfällen
- Erkrankungen und/oder Veränderungen des Herzens und/oder des Kreislaufes mit Einschränkungen der Leistungs- bzw. Regulationsfähigkeit, Blutdruckveränderungen stärkeren Grades, Zustand nach Herzinfarkt mit erheblicher Reinfarktgefährdung
- Neigung zu Gallen- oder Nierenkoliken
- Gliedmaßenmissbildungen sowie Teilverlust von Gliedmaßen mit Beeinträchtigung der Greiffähigkeit und/oder der Stand bzw. Gangsicherheit
- Erkrankungen bzw. Unfallfolgen, die zu erheblicher Einschränkung der Beweglichkeit, Verlust oder Herabsetzung der groben Kraft eines für die Durchführung der Tätigkeit wichtigen Gliedes führen
- Chronischer Alkoholmissbrauch bzw. Alkoholkrankheit, Betäubungsmittelsucht und/oder andere Suchtformen.
Jetzt würde ich sagen, dass deine Epilepsie darunter fällt. In wie weit du das dem untersuchenden Arzt mitteilst, ist natürlich deine Sache.
Ein persönlicher Rat von mir. Wenn du diese Krankheit gut im Griff hast, kannst du das zwar einem Arzt verheimlichen (sofern es nicht dein Hausarzt ist), aber niemals vor dir selbst. D.h. wenn du z.B. mit dem Auto fährst und selbst merkst das ein Anfall kommt, kannst du zur Not noch stehen bleiben. Das ist zwar auch nicht ungefährlich, aber du stehst wenigstens.
Wenn dir das aber auf dem Wasser passiert, kannst du nicht so einfach stehen bleiben, sondern wirst irgendwo hintreiben. Im dümmsten Fall unter ein Berufsschiff etc. Das das nicht so toll ist, kannst du dir selbst ausmalen.
Wenn du dein Anfallsleiden (blödes Wort) also gut im Griff hast und dich durch die ärztliche Untersuchung mogeln kannst, würde ich dir dennoch dringlichst empfehlen, immer eine Begleitperson in dem Boot mitzunehmen, die fähig ist, dass Boot im Notfall zu führen. Die Person braucht dann auch nicht unbedingt einen Führerschein, es wäre dann ja ein Notfall. Zudem macht Boot fahren alleine auch nur halb so viel Spaß.
Wenn du jemanden kennst, der einen Bootsführerschein hat und mit an Bord ist, kannst du trotzdem das Boot fahren. Das ist durchaus zulässig.
Im Zweifel würde ich es aber lieber sein lassen, denn sonst gefährdest du dich selbst und auch andere.
Sorry, das ich dir keine besseren Nachrichten liefen kann.
Gruß,
Bernd
- kann man den Bootsführerschein machen?
Antwort: Praktisch ja, habe das gerade hinter mir. Der Arzt macht einen Sehtest (auch wegen Farbenblindheit), Hörtest und fragt ob man sonst gesund ist. Wenn man dann gesund erscheint, bekommt man die Bescheinigung.
- macht das Sinn?
Antwort: aus meiner Sicht wirklich fraglich. Was kann passieren? Wenn sich das Anfallsleiden so zeigt, dass man unwillkürliche Bewegungen im großen Umfang macht, spielen die Gefahren auf dem Wasser eine große Rolle. Führt die Bewegung dazu, dass man aus dem Boot gerät befindet man sich plötzlich (allein?) im Wasser. Es kann im Einzelfall schon schwer sein, sich mit einem Boot einer über Bord gefallenen Person zu nähern. Eine Person aus dem Wasser zu ziehen, die gesund ist, ist je nach Gewicht wirklich nicht leicht. Bei jemanden, der krankheitsbedingt um sich schlägt, ist dies kaum möglich. Die Wassertemperatur sorgt dafür, dass der Körper schnell auskühlt, schnell entsteht eine lebensbedrohliche Situation. Ob Hilfe dann rechtzeitig wirkt, ist dann von vielen Zufälligkeiten abhängig (wie weit ist es zum Ufer, sind dort Helfer vorhanden etc.) Ich persönlich würde bei einem Anfallsleiden mich nicht aufs Wasser trauen. Ich würde auch nicht mit jemandem zusammen segeln, der solche Probleme hat, weil ich weiß, dass ich ihm wahrscheinlich im Ernstfall nicht richtig helfen kann.
Schade!