Borderline

alles gut angekommen
Herzlichen Dank für den Link !

Freundlichst

Elmar

Du schriebst mit einem Brett habe es nichts zu tun. Ich denke, derjenige wusste dies und hat sich halt verschrieben. Ein Tippfehler.

Gruß

Elmar

1 Like

you’re welcome
:wink:

Moin!

Hab die anderen Antworten nur überflogen, glaube aber, dass hier inhaltlich noch nicht viel gekommen ist, wie sich Borderline äußert. Ist vielleicht ganz hilfreich mal die Kriterien aufzuzählen. Meiner Erfahrung nach vergeben viele Behandler (egal ob Ärzte oder Psychologen) die Diagnose wenn ein Patient selbstverletzendes Verhalten aufweist. Das muss aber nicht zwangsläufig Teil der Erkrankung sein, bzw. muss nicht jeder, der sich selbst verletzt, Borderliner sein.

Okay, hier mal die Kriterien (nach DSM IV):

  • verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden
  • instabile zwischenmenschliche Beziehungen, die von einem ständigen auf und ab gekennzeichnet sind, also zwischen Idealisierung und Entwertung hin und her shwanken
  • Instabilität des Selbstbildes und der Selbstwahrnehmung
  • Impulsivität, oft mit potentiell selbstschädigendem Verhalten
  • Suizidalität, Suizidversuche oder Androhungen
  • affektive Instabilität, also extreme Stimmungsschwankungen
  • chronisches Gefühl der inneren Leere
  • häufige Wutausbrüche oder starke Schwierigkeiten, Wut zu kontrollieren
  • vorübergehende stressabhängige paranoide Vorstellungen oder dissozitative Symptome

Bei vorliegen von 5 oder mehr der 9 Kriterien würde man die BPS diagnostizieren. Wie gesagt, nach DSM IV, im ICD 10 siehts aber ähnlich aus.

Die Entstehung der Störung ist individuell ganz verschieden, fest steht allerdings, dass es ich um eine langjährige Entwicklung handelt und man nicht plötzlich von einem Tag auf den anderen Borderliner ist. Und in sehr, sehr vielen Fällen liegen wirklich schwere Traumatisierungen im Kindesalter, oft über Jahre anhaltend, vor. Der gängigste Erklärungsansatz ist eine bio-soziale Theorie, die davon ausgeht, dass es eine angeborene Vulnerabilität gibt, zu der schwer belastende soziale Umstände kommen.

Es gibt 4 Therapieverfahren, bei denen die Wirksamkeit bei der Behandlung von Borderline-Patienten nachgewiesen ist (manualisierte Verfahren mit empirisch belegten Hinweisen auf Wirksamkeit). Das sind:

  1. Die Schematherapie (verhaltenstherapeutisch, auf Bewältigung zentraler kognitiv-emotional-behavioraler Schemata ausgerichtet)

  2. Die dialektisch-behaviorale Therapie (verhaltenstherapeutisch, auf Fertigkeitentraining ausgerichtet).

  3. Die mentalisierungsbasierte Therapie (psychoanalytisch, auf Verbesserung der Mentalisierungsfähigkeit ausgerichtet)

  4. Die übertragungsfokussierte Therapie (psychoanalytisch/tiefenpsychologisch, auf Objektbeziehungen und Übertragungen ausgerichtet)

Ich kann jedem Borderline-Patienten nur wärmstens empfehlen, sich in Behandlung zu begeben. Zwar zeigt sich, dass die BPS im Laufe des Lebens von der Intensität her tendenziell abnimmt, aber mit Behandlung geht es eben doch schneller und leichter. Außerdem geht es hier um pure Lebensqualität, die ist bei Borderlinern meistens deutlich eingeschränkt, und die Therapie kann da einiges zurück geben.

So, ich hoffe ich hab jetzt nicht alles doppelt erzählt. :wink:

Gutentag Nina,

danke für deine Antwort. Silvia hat mich per e-mail einen Link geschickt wodrin ähnliches steht wie du schreibst. Und die Antwort von van Branden ergänzt und bestätigt. Eine schreckliche Krankheit!

Gruss: Ge-es