Ja genau …
Botulinum Toxine haben im menschlichen Körper eine Halbwertszeit von 10 std. - nach 8 Tagen sind i.d.R. keine Spuren mehr nachweisbar.
Akkumulationseffekte treten nicht auf.
Darüber hinaus ist Botox im Bereich der Parkinson-Therapie ein absolut anerkanntes Mittel, um Dystonien und Spastiken zu lindern. Da das Präparat in diesem Zusammenhang in wesentlich höheren Dosierungen eingesetzt wird, kann es auch zu systemischen Nebenwirkungen (Atembeschwerden, Sprech,- Kreislauf,- Seh- und Schluckstörungen) kommen, das ist richtig.
Durch den Anteil von Humanalbumin können ebenso Reaktionen, die Impfreaktionen oder allergischen Reaktionen ähneln, auftreten (Kopfschmerz, Fieber, anaphylaktische Reaktionen).
In der ästhetischen Medizin werden hingegen Dosierungen eingesetzt, die sehr gering sind. Dabei besteht die Gefahr, dass sich das Präparat aufgrund falscher Injektionstechnik (meistens intramuskulär statt subcutan injiziert) in einem Muskel ausbreitet und ggfls. großflächig Nerven in Mitleidenschaft zieht. Auch eine direkte Injektion in ein Blutgefäß ist definitiv gefährlich. Auch ist die Nervenlokalisation von Individuum zu Individuum unterschiedlich und es bedarf daher genauer anatomischer und neurologischer Kenntnisse bei der Handhabung und Verabreichung.
Man kann in diesem Zusammenhang nicht von ungefährlich sprechen. Aber das ist bei nahezu JEDEM Präparat so. Unsachgemäße Handhabung, Missbrauch und fehlende Kenntnisse erhöhen die Gefahr von Nebenwirkungen.
Andere Beispiele:
Wenn im Falle einer Unterzuckerung eine Glukose-Lösung (im Grunde harmlos) nicht intravenös, sondern intramuskulär (paravenös) injiziert wird, geht das betroffene Gewebe nekrotisch zu Grunde. Der Patient verliert ggfls. einen Arm oder die Hand.
Wenn im Falle einer schweren Niereninsuffizienz eine kristalloide Infusionslösung (für Normalsterbliche ebenfalls harmlos), wie Ringer-Lactat-Lösung injiziert wird, besteht die Gefahr eines Herzversagens.
Wenn ein Asthmapatient wegen einer Tachykardie einen Betablocker (i.d.R. auch gut verträglich) verabreicht bekommt, besteht die Gefahr eines Bronchospasmus und damit Tod durch Ersticken.
etcpp.
Sowas passiert NUR, wenn der behandelnde Mediziner die Handhabung des Präparates, die Dosierung und die Kontraindikationen nicht beherrscht und ggfls. so schlecht ausgebildet oder ausgestattet ist, dass er mögliche Komplikationen nicht umgehend beherrschen kann. Auch ist eine mangelhafte Anamnese häufig Grund für solche, teilweise tödlichen Ausgänge.
Das alles allerdings in eine Tonne zu werfen, ist der falsche Weg. Es gibt durchaus sinnvolle medizinische Indikationen für den Einsatz dieses Präparates.
Wer sich also eine der giftigsten Substanzen, die es gibt, von einem Nicht-Mediziner oder schlecht ausgebildeten Mediziner spritzen lässt, dem ist jedenfalls meiner Meinung nach auch nicht mehr zu helfen.
Lg !