Botswana, Tansania, Namibia, Südafrika

Liebe Afrikakenner,
wir waren vor 2 Jahren in Namibia, Selbstfahrerreise, von einem (hier nicht genannten) namhaften Afrikaspezialisten super organisiert.
Nun möchten wir im Herbst wieder nach Afrika (und wieder nicht mit einer Gruppenreise)und mussten feststellen, dass zumindest Reisen nach Botswana und Tansania beinahe doppelt so teuer sind wie die Namibiatour war.
Ist das grundsätzlich so, oder lohnt es sich, alle Afrikaanbieter abzuklappern? Oder sollte ich meine Aktivitäten auf Südafrika beschränken, weil deutlich preiswerter?
Gruß Orchidee

Hi,

Ist das grundsätzlich so, oder lohnt es sich, alle
Afrikaanbieter abzuklappern? Oder sollte ich meine Aktivitäten
auf Südafrika beschränken, weil deutlich preiswerter?

Die Tansanier zumindest hatten vor, die Eintrittspreise in die Tierparks drastisch zu erhöhen (ich hab da was von 50-100 USD p. P. in Erinnerung; Kenntnisstand 2005), das gibt es soviel ich weiß in Südafrika nicht.

Ansonsten würde ich eher mit einem lokalen Safarianbieter reisen, weil sich die Leute natürlich vor Ort auskennen. Das ist gar nicht so teuer. Außerdem werden Privatreisende gern auf den Überlandstraßen von der Polizei angehalten, um mal mit ihnen „um den Affenbrotbaum zu gehen“. Fahrzeuge von Touristikunternehmen werden dagegen durchgewunken. Der Fahrstil der Tansanier ist auch nicht jedermanns Sache (und man braucht auch einen internationalen Führerschein). Bei Bedarf kann ich Dir ne Anlaufadresse geben.

Gruß S

…und bei der Direktbuchung daran denken dass Versicherungsleistungen und -höhen nicht unbedingt dem deutschen Reiserecht entsprechen und dass bei einer getrennten Flug- und Rundreisebuchung ebenfalls kein deutsches Reiserecht angewendet werden kann.

bye
Rolf

Hi,

Tansania und Botswana sind tatsächlich grundsätzlich deutlich teurer als Namibia und Südafrika. In Tansania würde ich darüber hinaus nicht unbedingt selbst fahren wollen (Botswana ist kein Problem).

bye
Rolf

Stimmt, das sollte man auch ins Kalkül ziehen.

Gruß S

Hi,

Ansonsten würde ich eher mit einem lokalen Safarianbieter
reisen, weil sich die Leute natürlich vor Ort auskennen.

Das kann ich nur bestätigen! Ich habe ein Jahr lang Safaris in Kenia und Tanzania (und einmal in Zimbabwe) begleitet und bin dabei auch einige Male selbst gefahren (als Fahrer ausfielen bzw. privat).
Wenn man als Neuling selbst fährt, sieht man definitiv nur einen Bruchteil von dem, was ein erfahrener Fahrer entdeckt.

Zum einen haben die Jungs zumeist sehr gute Augen. Fast noch wichtiger ist aber das Wissen um das Verhalten der Tiere. Ein guter Fahrer weiß, wo welche Tiere um welche Tageszeit gerne stehen und wo die Chance, ein bestimmtes Tier zu finden, am größten ist. Außerdem wissen sie auch, wo sie hinsehen müssen, um bestimmte Tiere zu entdecken und kennen deren Silhouetten und Größenverhältnisse. Du kannst 1m neben einem Leoparden stehen und siehst ihn nicht im Buschwerk (ohne Scherz!) Ich habe einige Male erlebt, dass Touristen Stein und Bein schworen, dass sie Nashörner gesehen hätten und der Fahrer darauf beharrte, es seien Büffel (er hatte natürlich Recht…) Das erkennt ein geübtes Auge an der Form, Farbe und Größe.

Erschwerend kommt dazu, dass die Straßen häufig schlecht sind, man also seine Augen sowohl auf die Schlaglöcher als auch auf die Tiere gerichtet haben muss. Und man muss ein Wissen darüber haben, wie mit Riesenpfützen, die bis zur Türkante reichen, oder plötzlich einsetzendem Regen (dann wird nämlich der ganze Staub spiegelglatt und man kommt am besten mit Schneeketten weiter) umzugehen ist.

Als dritten Punkt möchte ich erwähnen, dass sich die Fahrer untereinander austauschen, wo wer was gesehen hat. Dies tun sie (zumindest in Kenia und Tanzania) in einer Art Geheimsprache. Sie haben Swahili-Spitznamen für die verschiedenen Tierarten, die die Touristen nicht verstehen. So verhindern sie Enttäuschungen, wenn mal die Viecher nicht da sein sollten, obwohl man sich darüber verständigt hat. An diese Informationen kommt man also auch nicht unbedingt, wenn man alleine unterwegs ist.

Kurz und knapp: Für Tiersafaris lohnt es sich auf jeden Fall, organisiert zu reisen und einen guten Fahrer zu haben.
Von den drei erwähnten Ländern Kenia, Tanzania und Zimbabwe war Tanzanias Tierwelt eindeutig das wunderbarste, was man ich kennenlernen durfte.

Schöne Grüße
Burkhard