Brand im Mikrowellengerät

Nun wissen wir es inzwischen aus dem Internet, man darf keine Kirschkerne im Mikrowellengerät aufwärmen. In der Gebrauchsanweisung unseres Gerätes des Baujahrs 1992 gab es keinen Hinweis darauf, wohl auf Trocknen der Haustiere.

Meine Frau hatte schon oft ihr Kirschkernkissen in unserem Mikrowellengerät aufgewärmt ohne Probleme. Gestern fing es aber an zu knistern und „funken“. Es war nicht das Kissen, das „funkte“ sondern die Verkleidung des Gerätes oberhalb des Gargutes.

Der Lack des Verkleidungsbleches zeigt im oberen Bereich Schmauchspuren und ist an einer Stelle von ca. 10 mm Durchmesser kreisförmig durchgebrannt. Auch ein Blechrad ist ziemlich angeschmort, das in dieser Gegend auf einer Welle mit einem Kunststoffrad sitzt, das sich oberhalb des Garraumes dreht.

Mir ist nicht klar, ob dieser Schaden wirklich auf die unsachgemäße Benutzung zurückzuführen ist. Oder ist es durch eine Verstellung des Mikrowellengenerators entstanden?

Ich hätte gerne die Meinung der Experten gehört. Läßt sich das Gerät jetzt ohne spezielle Meßgeräte wieder einrichten?

Vielen Dank für die Antworten im Voraus.

Selami Tuncer

Hallo,

Kirschkerne sind nicht flüssig und nehmen daher wenig Mikrowellen-Engergie auf, da keine Atome zum Schwingen gebracht werden können. Daher muß die Energie entweichen können, was sie durch den Faradayschen Metallkäfig drumherum kaum kann, also wird irgendetwas „gegrillt“, sei es das Gerät und dessen Innereien selbst.

Sowas läßt sich vermeiden, indem man die Mikro auf Teillast stellt und nicht Volllast.

Eigentlich könnt Ihr abgesehen von dem Brand-Gestank im Gerät dieses weiterbetreiben, denn der Metallschutzkäfig ist ja weiterhin vorhanden und der Schutz vor austretenden Mikrowellen gegeben.

Gruß
Dennis

Morgen!

Eigentlich könnt Ihr abgesehen von dem Brand-Gestank im Gerät
dieses weiterbetreiben,

Was die Versicherung dann bei einem Brand als grob Fahrlässig einstufen
wird und man alles schön selbst bezahlt, sofern man überlebt hat.

Verständnislos
Stefan

Hallo,

Kirschkerne sind nicht flüssig und nehmen daher wenig
Mikrowellen-Engergie auf, da keine Atome zum Schwingen
gebracht werden können. Daher muß die Energie entweichen
können, was sie durch den Faradayschen Metallkäfig drumherum
kaum kann, also wird irgendetwas „gegrillt“, sei es das Gerät
und dessen Innereien selbst.

Das würde bedeuten: Wenn ich ein leeres Mikrowellengerät einschalte, fängt es an zu brennen. Das entspricht jetzt nicht meinen Erfahrungen.

Cheers, Felix

Morgen!

Nun wissen wir es inzwischen aus dem Internet, man darf keine
Kirschkerne im Mikrowellengerät aufwärmen. In der
Gebrauchsanweisung unseres Gerätes des Baujahrs 1992 gab es
keinen Hinweis darauf, wohl auf Trocknen der Haustiere.

Doch, doch da steht was, nämlöich das dieses Gerät nur für
Lebensmittel ist und es wird erklärt das nur wasserhaltige
Sachen erwärmt werden können, einfach mal sorgsam durchlesen.

Warum die Kirschkerne nicht explizit dastehen hängt damit zusammen,
dass den Entwicklern manchmal im Traum nicht einfällt was Leute
da so alles reinstecken. Außerdem wäre die Liste auch zu lang, wo
soll man denn anfangen.

Meine Frau hatte schon oft ihr Kirschkernkissen in unserem
Mikrowellengerät aufgewärmt ohne Probleme.

Stand in der Anleitung des Kirschkernkissens man soll es in die
Mikrowelle tun?

Der Lack des Verkleidungsbleches zeigt im oberen Bereich
Schmauchspuren und ist an einer Stelle von ca. 10 mm
Durchmesser kreisförmig durchgebrannt.

Nun hast du Elektroschrott.

Ich hätte gerne die Meinung der Experten gehört. Läßt sich das
Gerät jetzt ohne spezielle Meßgeräte wieder einrichten?

Das wird dir hier aus der Ferne niemand beantworten können, aus
deinen Beschreibungen würde ich sagen das Gerät darf nicht mehr
benutzt werden.

Stelle von ca. 10 mm Durchmesser kreisförmig durchgebrannt

Das meine ich.

Gruß
Stefan

Morgen!

Das würde bedeuten: Wenn ich ein leeres Mikrowellengerät
einschalte, fängt es an zu brennen. Das entspricht jetzt nicht
meinen Erfahrungen.

Stimmt auch nicht, so ein Gerät dürfte nicht in den Verkehr gebracht
werden und damit meine ich nicht nur Deutschland.

Gruß
Stefan

Hallo Dennis,

Kirschkerne sind nicht flüssig und nehmen daher wenig
Mikrowellen-Engergie auf, da keine Atome zum Schwingen
gebracht werden können. Daher muß die Energie entweichen
können, was sie durch den Faradayschen Metallkäfig drumherum
kaum kann, also wird irgendetwas „gegrillt“, sei es das Gerät
und dessen Innereien selbst.

das stimmt so nicht ganz. Auch wenn diese Betrachtungsweise nicht ganz exact ist, aber ein Microwellengerät könnte man sich als eine Art Kondensator vorstellen, bei dem das Grillgut das Dielektrikum ist. Da die in einem Kondensator umgesetzte Leistung bei konstanter Spannung von der Frequenz (wie oft pro Sekunde muss der Kondensator von Plus nach Minus und umgekehrt umgeladen werden), und von der Kapazität (wie Ladungsmenge muss von Plus nach Minus und umgekehrt umgeladen werden) abhängig ist, ist auch die Leistung der Microwelle vom Grillgut und letztendlich von der Dielektrizitätskonstante (neuerdings Permittivität genannt) des Grillguts abhängig. Wasser hat eine relative Permittivität von 77, gegenüber Porzellan von 2 bis 6. Deshalb werden die feuchten Speisen heiß und das Porzellan bleibt nahezu kalt. Ist nichts drin in der Mikrowelle, fließt fast kein Strom durch den „Kondensator“, die Leistung regelt sich also automatisch zurück.

Die sehr leichten Kirschkerne werden auch von wenig Energie ausreichend heiß.

Gruß
schubtil

Hallo Schubtil,

Vielen Dank (auch dem Dennis) für die hilfsreichen Erklärungen! Ein Punkt bleibt bei mir offen:

Wie kann man sich erklären, dass anstelle des Kirschkernkissens der Lack der Blechverkleidung an einer anderen Stelle geschmort hat. War dies rein zufällig oder die Folge einer Verstellung des Gerätes?

Mit freundlichem Gruss

Selami

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi
natürlich darfst du. Man stellt nur einen Behälter (Mikrowellengeeignet) Wasser dazu.
A

Morgen!

Eigentlich könnt Ihr abgesehen von dem Brand-Gestank im Gerät
dieses weiterbetreiben,

Was die Versicherung dann bei einem Brand als grob Fahrlässig
einstufen
wird und man alles schön selbst bezahlt, sofern man überlebt
hat.

Verständnislos
Stefan

Das Gerät ist ja nicht defekt, sondern wurde nur mit Überlast betrieben, daher Brandgefahr des Gerätes durch technischen Defekt = 0

Auch Verständnislose Grüße

Dennis

Hallo Selami

Wie kann man sich erklären, dass anstelle des Kirschkernkissens der Lack der Blechverkleidung an einer anderen Stelle geschmort hat. War dies rein zufällig oder die Folge einer Verstellung des Gerätes?

Wäre es nicht möglich, dass das Trocknen der Kirschkerne und das Auftreten des Fehlers nur zufällig auf den gleichen Zeitpunkt gefallen sind - die Fehlerursache aber ein anderer Defekt im Gerät ist?

Aus diesem Grund halte ich ebenfalls den Rat, das Gerät einfach weiterzubenutzen, ohne es vom Kundendienst untersuchen zu lassen, für verantwortungslos.

Du selbst, selbst wenn Du Elektrofachkraft wärest, darfst ein Mikrowellengerät nicht reparieren. Das dürfen nur speziell dafür eingerichtete Werkstätten, da nach jeder Reparatur eine HF-Dichtigkeitsprüfung vorgenommen werden muss.

Gruß merimies

Vielen Dank (auch dem Dennis) für die hilfsreichen
Erklärungen! Ein Punkt bleibt bei mir offen:

Wie kann man sich erklären, dass anstelle des
Kirschkernkissens der Lack der Blechverkleidung an einer
anderen Stelle geschmort hat. War dies rein zufällig oder die
Folge einer Verstellung des Gerätes?


Hallo Selami,
eine „Verstellung“ kann nicht eintreten.
Ich versuche es mal einfach zu erklären: Die Hochfrequenz, die in den Garraum geschickt wird, „sucht“ sich etwas, auf das sie wirken kann. Trockene Kirschkerne sind praktisch für die HF „unsichtbar“. Also versucht die Energie woanders hin zu gehen. Das nächste waren wohl die Kunststoffteile oben im Garraum. Wenn dann evtl. noch Spritzer von Speisen oben gehaftet haben, versucht das Gerät diese Teile aufzuheizen. Wenn sich dadurch evtl. Kohlenstoff gebildet hat, eskaliert die Erwärmung und es kann sogar der Lack abbrennen.
Findet die HF überhaupt nichts, worauf sie ihre Energie abgeben kann, dann fließt diese zurück in den Generator und dieser wird überlastet. Im allgemeinen geht er dann entweder gar nicht, oder komplett kaputt.
Dass er ungewöhnlich gefährliche Strahlung aussenden würde, ist praktisch ausgeschlossen.
Wichtig ist aber nach solchen Crasch’s, dass die Innenwände auf Beschädigungen geprüft werden. Besonders wichtig sind auch die Teile der Tür. Ein angeschmorter Kunststoff der Tür ist extrem gefährlich, da dann die allgemeine gefährliche Strahlung austreten könnte!
Gruß, Edi

Du selbst, selbst wenn Du Elektrofachkraft wärest, darfst ein
Mikrowellengerät nicht reparieren. Das dürfen nur speziell
dafür eingerichtete Werkstätten, da nach jeder Reparatur eine
HF-Dichtigkeitsprüfung vorgenommen werden muss.


Hallo Merimies,
diese Antwort hat zwar nichts mit der eigentlichen Frage zu tun, will aber trotzdem meine Erfahrung mitteilen.
Vor einiger Zeit war das Netzteil unserer Mikrowelle kaputt. Da ich den Ersatztrafo kaum beschaffen konnte, holte ich gleich den Kundendienst…
Von Wegen Fachkraft! Er wusste zwar, was Strom ist, aber von HF hatte er Null-Ahnung!
Und von wegen HF-Prüfung, wenn ich nicht dabei gewesen währe, hätte er nicht mal den Sicherheitsschalter der Tür aktiviert!
Gruß, Edi

Sowas läßt sich vermeiden, indem man die Mikro auf Teillast
stellt und nicht Volllast.

Hallo Dennis und Andere,
auch bei Teillast wird das Magnetron während der Einschaltphase überlastet und könnte „sterben“.

Eigentlich könnt Ihr abgesehen von dem Brand-Gestank im Gerät
dieses weiterbetreiben, denn der Metallschutzkäfig ist ja
weiterhin vorhanden und der Schutz vor austretenden
Mikrowellen gegeben.

hier möchte ich Dennis zustimmen.
Das Innere einer Mikrowelle ist sehr gefährlich, da dort mit hohen Spannungen und gleichzeitig hohen Strömen gearbeitet wird.
Solange das Gehäuse (auch Kunststoffteile der Tür!) keinerlei Schaden aufweisen, und die Betriebsgeräusche sich normal anhören, braucht man keine Angst haben und man kann getrost das Gerät in Betrieb nehmen.
Mich stört nur die Beschreibung, dass der „HF-Ventilator“ im oberen Teil des Garraumes keine Abdeckung besitzt! Wenn diese Abdeckung evtl. bei der Überlastung abgefallen ist, dann sollte dies schnellstens repariert werden!
Da Selami schreibt, dass im oberen Bereich auch das „Rad“ angeschmort ist, sollte sich sowieso ein Fachmann das Gerät anschauen.
Gruß, Edi