Sei gegrüßt, Branden.
Wie denkst Du als Altlinker und Grünwähler über die Ereignisse im Saarland?
Grüße
reinerlein
Sei gegrüßt, Branden.
Wie denkst Du als Altlinker und Grünwähler über die Ereignisse im Saarland?
Grüße
reinerlein
Hallo Reiner
Wie denkst Du als Altlinker und Grünwähler über die Ereignisse
im Saarland?
Wenn ich nichts verpasst habe, geht es ja um die rot-rot-grüne Koalition dort. „Objektiv“ ist dagegen zunächst nichts zu sagen, denn die SPD und die Grünen haben ja nicht dementiert, auf Länderebene zusammen zu gehen. Es gibt also weder eine Lüge noch eine Überraschung.
Nun bin ich ja kein Orthodoxer. Selbst wenn i c h die Linke nicht wähle, muss ich ja nicht so arg viel gegen eine Koalition mit ihr haben.
Es grüßt dich
Branden
Du warst schneller informiert, Reiner
Hallo Reiner
Wie mir die Zeitung gerade mitteilt, geht es also um „Jamaica“ im Saarland, weil die Grünen sich über die Linke geärgert haben. Da war die Linke wohl diesmal nicht klug genug.
Für mich wäre Jamaica natürlich schon spannender, wenn auch schwieriger zu gestalten.
Aber einfach kann ja jeder.
Gruß,
Branden
Lafonataine ist mehr Klotz am Bein als Hilfe
Da war die Linke wohl diesmal nicht klug genug.
War sie schon, sie spekuliert in der Tat im Westen auf das Scheitern von Schwarz-Grünen Koalitionen, von Schwarz-Roten sowieso. Dann kann sie als strahlende Retterin hervor treten.
Dumm nur, wenn die neuen Koalitionen funktionieren…Hamburg scheint trotz Magenschmerzen (wegen Schulreform, aber mit einer katastrophalen SPD) ganz gut zu funktionieren.
Die Linke könte weggemittet werden.
Gruß
ALex
Ich persönlich finde die Konstellation im Saarland
weit spannender als die in Brandenburg. So wie in Brandenburg haben wir hier in Berlin es ja schon lange.
Gruß,
Branden (ohne burg)
Ulrich, Mafioso?
also der linke Flügel, also das was Du hier „altlinks“ nennst denkt ungefähr so wie der rote Dani:
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/de…
Andereseits gibt es auf dem Realo-Flügel schon länger Überlegungen, auch mal nach rechts was zu probieren, wobei rechts-links als Kategorisierung von CDU und SPD immer schwerer fällt, schließlich hat die alte Dame die Hartz-Gestze und die Rente mit 67 beschlossen.
S-J
weit spannender als die in Brandenburg.
Ja, vor allem, wie es da weitergeht mit einem OLaf, der jetzt dahockt wie der Fischer in Hemmingways Erzählung vom alten Mann und dem Meer, der seine Beute, den kolossalen Schwertfisch, hinter sich hergezogen hat durch alle Anfechtungen und Gefahren, und dann landet er ihn an und muss sehen, dass er nur noch das Gerippe hat.
Ich schätze Daniel Cohn-Bendit nach wie vor sehr
…aber er hat anscheinend nicht das Berlin-Trauma mit der SED mitgemacht.
Als Dutschke hier in Berlin aktiv war, war Daniel meistens in Frankfurt.
Die haben da andere Probleme gehabt. Jedenfalls weniger Probleme mit der SED.
So erklärt sich seine „entspanntere“ Haltung zur LINKEn ein wenig für mich.
Gruß,
Branden
Natürlich ist es die Konstellation, die eher zum
Scheitern verurteilt ist, das sehe ich ähnlich. Rot-rot-grün scheint dagegen zunächst unkompliziert, weil die gegenwärtigen Programme sehr ähnlich sind.
Ob auf die Dauer da nicht sehr verschiedene Köche am Kochen sind, wird sich zeigen.
Ich kann da nicht unbefangen mitreden, weil ich die 60er Jahre mit der Berliner Situation mit der SED nicht einfach so abschütteln kann.
Gruß,
Branden
Rot-rot-grün
scheint dagegen zunächst unkompliziert, weil die gegenwärtigen
Programme sehr ähnlich sind.
Hi,
Branden!
Die Programme vielleicht schon. Aber wenn ich mir die Grün-Wähler (noch nicht die Politiker; da sind Leute wie die Claudia und der Trittin - wenn ich mich recht erinnere: vom KB - noch zu wichtig) anschau, dann kommt es mir vor, als seien die so eine Art FDP auf der anderen Seite: gebildet, Besserverdiener usw. (Wo sind eigentlich die Grünen Schafwollpulloverstricker abgeblieben? In der gleichen Vorhölle wie die Runder-Tisch-Revolutionäre der Ex-DDR?)
Da sind doch Brücken naheliegend.
Gruß!
Hannes
Grüß Dich, Branden.
Denkst Du nicht, daß die Grünen ihre Glaubwürdigkeit einstampfen und ihr Gesicht als spießige, korrektivlose Streber zur Macht zeigen?
Jamaica heißt, daß die Grünen aufhören grün zu sein und mit der FDP verschmelzen könnten. Es wäre kein Unterschied spürbar.
Deutschland leidet an einer gefährlichen Krankheit, die Lafontaine teils absichtlicht, teils ungewollt zeigt: Sympathien wiegen schwerer als Intellekt und Sachthemen. Die alten Länder sind vielleicht zu stark an jene Kindergartenpolitik, an das fruchtlose Zanken auf der persönlichen Ebene gewöhnt – auf mich wirkt das Theater abstoßend, zurückgeblieben, geistig minderbemittelt.
Wen interessiert der Mensch Lafontaine? Ausschlaggebend dürfte ausschließlich sein: Die Linkspartei ist der Schlüssel zum gesellschaftlichen Fortschritt und der richtige Weg zu einer anderen Politik, fernab des bürgerlichen Lagers und dessen Mist.
Aber nein, statt sich auf die Sachthemen zu konzentrieren und „Kindergarten kleinste Gruppe“ seinzulassen, kommt als Begründung die Person Lafontaines. Das ist traurig, das ist infantil, das ist schlicht und ergreifend idiotisch. Und ausgerechnet die Grünen.
Wählst Du jetzt noch grün, Branden?
Grüße
3 Sätze, die ich nicht mehr hören kann
Hi Hannes
(Wo sind eigentlich die Grünen
Schafwollpulloverstricker abgeblieben? In der gleichen
Vorhölle wie die Runder-Tisch-Revolutionäre der Ex-DDR?)
Ich hoffe doch, dass beide eher in himmlischen Gefilden zuhause sind .
Da sind doch Brücken naheliegend.
W e n n , ja wenn die leidige SED-Geschichte nicht wär.
Weißt du, ich kann einfach die vielen Folteropfer im Stasi-Knast und die Toten an der Mauer nicht so aus meinem Gedächtnis radieren.
Es gibt auch zwei Sätze, die ich nicht mehr hören kann:
Hi!
(Wo sind eigentlich die Grünen
Schafwollpulloverstricker abgeblieben? In der gleichen
Vorhölle wie die Runder-Tisch-Revolutionäre der Ex-DDR?)
Damit war gemeint:
Die Grünen ohne die Alt-Alternativen und Öko-Esos haben mit den Anhängern der FDP inzwischen bemerkenswerte Gemeinsamkeiten (gebildet, Besserverdiener …).
Dass ich da die Revolutionäre der DDR mitgenannt habe, hat nur den Grund, dass auch die verschwunden sind (wo in diesem Bündnis aus RundenTischlern+Grünen spielen die denn noch eine Rolle? So wenig wie in der SPD!)
Und DIESE Grünen und die FDP - mir scheint, da wächst zueinander, was nicht zusammengehört. DA …
sind doch Brücken naheliegend,
war gemeint.
W e n n , ja wenn die leidige SED-Geschichte nicht wär.
Weißt du, ich kann einfach die vielen Folteropfer im
Stasi-Knast und die Toten an der Mauer nicht so aus meinem
Gedächtnis radieren.
Damit und zu allem, was du weitergeschrieben hat: meine volle Zustimmung.
Allerdings graut mir bei der folgenden Vorstellung:
Zwanzig Jahre nach dem Verenden der DDR führen wir - mit Recht! - solche Debatten. Wenn wir diese Messlatte mal auf die Bundesrepblik übertragen: Wieso wurden nicht ebenso gründlich solche Debatten über die NS-Zeit geführt in den entsprechenden zwanzig Jahren, also bis in die zweite Hälfte der 68er Jahre? War die Zeit so überlagert vom Wiederaufbau und von der Deutschlandpolitik, dass da erst die Studentenrevolte kommen musste?
Oder sehe ich da was nicht oder falsch?
Schönen Gruß!
Hannes
Nicht wirklich
Hi Hannes
Und DIESE Grünen und die FDP - mir scheint, da wächst
zueinander, was nicht zusammengehört. DA …sind doch Brücken naheliegend,
war gemeint.
Ich habe früher öfter den wahl-o-mat betätigt und es kam abwechselnd GRÜNE und FDP heraus. Ich hab das mal migt einem der Schöpfer des wahl-o-mat (Politik-Prof der FU Berlin) diskutiert.- Er war verwundert, ich aber tröstete ihn: In beiden Parteien gibts halt mehr Individualisten als in SPD und CDU.
Nun hat sich die Parteienlanfschaft inzwischen verschoben und ich bekomme auch im wahl-o-mat n icht mehr die FDP, sondern eher die LINKE und die GRÜNEN. Die FDP war früher mal mit guten Leuten durchsetzt, die sind aber alle weg oder vergreist inzwischen. Jetzt dominieren da Hampelmann Westerwelle und die neuen Liberalen.
Die LINKE, deren Programm mir gefällt, die ich aber nicht wählen kann aus bekannten Gründen, fällt also weg. Ein demokratisches Programm kann man immer vorführen, das kann die NPD auch, das sagt garnichts. Die SED ist auch nicht angetreten mit dem Slogan: „Hey, Leute, wir bauen mal ne schicke große Mauer und wer da rüberwill, den schießen wir ab wie Hasen.“ Dsehalb ist mir persönlich die G e s c h i c h t e einer Partei wichtiger als ihr Programm.
Wieso wurden nicht ebenso gründlich
solche Debatten über die NS-Zeit geführt in den entsprechenden
zwanzig Jahren, also bis in die zweite Hälfte der 68er Jahre?
War die Zeit so überlagert vom Wiederaufbau und von der
Deutschlandpolitik, dass da erst die Studentenrevolte kommen
musste?
Vermutlich war das ein GRund. Ich sehe aber auch hier eher die Gemeinsamkeit: Die Mehrheit hat damals nicht über die Nazizeit mehr gesprochen , so wie die Mehrheit heute nic ht über das SED-Regime spricht. Es sind immer nur einige. Im Gegenteil: Massenhaft wird heute schon die LINKE gewählt. Als ob es die SED nie gegeben hätte.
So schnell ist damals selbst die NPD nicht wieder am Zug gewesen.
Gruß,
Branden