Brandursache leinölfirnis

Guten Tag, liebe Internetgemeinde

ich wende mich an euch da ich über ein problem nachdenke.
nehmen wir an eine familie saniert ihre wohnung.

Unter anderem auch die fußböden
Im flur der noch garnicht behandelt wurde bricht ein feuer im inneren des fußboden aus.

nach dem die brandermittler der polizei da waren hieß es das feuer wäre durch die arbeit mit leinölfirnis entstanden und es wird anzeige wegen verläßiger brandstiftung gestellt.

mit zu bedenken:

  1. der raum in dem es gebrannt hat (flur) war garnicht behandelt
  2. die brandermittler gingen nach der ausschlusstheorie, da sie nichts anderes gefunden haben muss es ihrer meinung nach die firnis gewesen sein.
  3. sie haben weder materialproben noch ähnliches genommen, behaupten jetzt aber der raum wäre behandelt gewesen.
  4. die sa (staatsanwaltschaft) behauptet die familie hätte fahrläßig gehandelt weil firnis ja bekannter maßen selbstentzündlich ist.
  5. die familie wußte zwar das firnis unter umständen dazu führen kann das ein lappen der damit in kontakt war sich entzünden kann aber doch nicht das es zu einem brand in der decke gekommen ist.
  6. die familie hat alle lappen die zur verarbeitung benutzt wurden in einem metalleimer in einem wasserbad gelagert
  7. nach dem brand fanden sich in der decke alte zeitungen von 1915 die auch aufgehoben wurden, davon will die sa aber nichts wissen.
  8. ein anwalt wurde mit der vertretung beauftragt, aber die familie hat das gefühl das er selber keine richtige ahnung hat.

wie kann es sein das firnis unter der decke in einen anderen raum gerät und dort im fussboden der mit schlake und sand verfüllt ist zu einem brand führt.

wäre über eure kommentare und ratschläge sehr dankbar.

mfg der feindflieger

Nun, damit es ohne Zündquelle (Strom z.b.) zu einem Brand kommt braucht
es ja nunmal eine Wärmequelle, Leinöl ist dafür ja nun wirklich
bekannt (mir zumindest, aber sicher nicht jedem, steht aber wohl
auf dem Mittel drauf) in Verbindung mit organischem Material
Brände auslösen zu KÖNNEN.

Du schreibst von Decke. Hat der Brand in der Decke begonnen?
Wenn nicht, kann da auch Dynamit gelegen haben, es tut nichts zur Sache.

Ist denn bekannt, wo der Brand genau ausgebrochen ist? Ich meine
lagen da Zeitungen, Lappen, Karton, Papier oder irgendsowas rum?
Wurde in der Wohnung geraucht? Mit Maschinen gearbeitet?

Ich bin zwar Ingenieur und kein Jurist, aber (oder gerade deshalb …) bezweifle ich stark dass ein mit Leinöl behandelter
massiver Holzboden Feuer fängt.

Dennoch: Wenn nachgewiesen werden kann, dass die Lappen ordnungsgemäß
gelagert wurden, dann ist die Fahrlässigkeit in dieser Sache IMHO vom
Tisch.

Klingt für mich nach : Sachverständigen einschalten.

Gruss

Hallo Fragesteller,
bitte der Verpackung die genaue Herstellerangabe des Produktes entnehmen.
Dann die technische Service-Hotline anrufen, technisches Merkblatt und Sicherheitsdatenblatt zum Produkt anfordern und um technische Unterstützung bitten.
Meist haben die Hersteller eigene Labore, um evtl. Schadensursachen zu ermitteln bzw. begünstigende Faktoren zu identifizieren, aber auch auszuschließen.
Vielleicht kann der Hersteller auch Anschriften von neutralen Sachverständigen zu diesem Themenkreis vermitteln.

MfG Lari

Also zum besseren Verständnis,
der Brand ist im Fussboden ausgebrochen und hat einen der tragenden Balken durchgeschwelt. Der Fußboden selber besteht aus massiven Dielen aus Kiefernholz die in Nut und Feder verlegt sind.
Nach Aussage der Brandermittler und dem vorhanden Schadensbild ist der Brand definitiv von inner heraus entstanden, so dass äußere Ursachen wie Zigartten, alte Lappen oder ähnliches ausgeschlossen werden können. Der Raum selber war vollkommen leer geräumt da es sich um eine Durchgangsflur handelt.

Was den Sachverhalt noch komplizierter macht ist, dass der Raum in dem es gebrannt hat nicht behandelt wurde da die Zeit drängte.

Gruß der Feindflieger

Interessant …
Ich habe mir jetzt mal 3 Datenblätter verschiedener Fabrikate
angeschaut, in keinem steht etwas davon dass sich Holzböden
entzünden können. Nur eben Lappen, Dämmstoffe etc.
Also ich könnte, wenn es wirklich so ist wie du geschrieben hast,
keine Fahrlässigkeit erkennen.
Selbst google kennt Leinöl ausschließlich in Verbindung mit massivem
Holz nicht als Brandursache. Immer nur in Verbindung mit Lappe usw.
Also würde es wohl gar keine Rolle spielen ob der Boden nun behandelt
war oder nicht!

Gruss

Der meinung wäre ich auch, aber die SA (Staatsanwaltschaft) hat wohl ein anderes Verständnis von Fahrlässigkeit als der normale Mensch?
Die SA geht davon aus das etwas verschüttet wurde und nicht wieder aufgenommen wurde. Hmmm stellt sich nur die Frage wie die Firnis dann zwischen Nut und Feder hindurch unter die Dielen geraden konnte.

Hallo,

nochmals zur Klarstellung:
Der Sachverständige der Polizei hat auf Brandentstehung durch Leinölfirnis begutachtet, obwohl dort kein Leinölfirnis eingesetzt wurde und er „irgendetwas“ zur Brandursache schreiben musste. Der Brand ist - auch lt. Gutachten - von innen heraus entstanden. Der Wohnungsinhaber wird nun beschuldigt, obwohl die Brandursache nicht klar war, fahrlässig für dessen Entstehung verantwortlich zu sein.
Sehe ich das richtig?
Sind eigentlich chemische/physikalische Untersuchung vorgenommen worden, um die verbrannten Stoffe zu identifizieren?
Egal aber wie die obigen Fragen beantwortet werden, ich rate unbedingt zu einem kompetenten Anwalt.

Gruss

Iru

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…aber die SA (Staatsanwaltschaft)

Benutze besser das Kürzel StA, das ist die gebräuchliche Abkürzung.

Die StA geht davon aus das etwas verschüttet wurde und nicht
wieder aufgenommen wurde. Hmmm stellt sich nur die Frage wie
die Firnis dann zwischen Nut und Feder hindurch unter die
Dielen geraden konnte.

Das ist durchaus möglich, auch bei Nut- und Federverlegung sind die Fugen nicht wasserdicht (eigene Erfahrung). Die Schlacke saugt den Firnis auf und sorgt dadurch für eine größere Oberfläche, so dass für eine Entzündung genügend Sauerstoff zur Verfügung stände. Theoretisch also möglich, ob auch praktisch…da muss ein Sachverständiger ran.

Gruss

Iru

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