Hallo, Marion, hallo Reiter!
kann mir mal bitte einer erklären, warum Branntwein mit doppel
n und t geschrieben wird und Weinbrand mit d am Ende??
Weil Branntwein gebra nnt ist, Weinbrand ist ein Brand,
der aus Wein gewonnen wurde.
Auch der Weinbrand wird gebrannt! 
_ Weinbrand , Qualitätsbranntwein aus Wein; mindestens 85)% des Alkohols muss aus im Herstellungsland gewonnenem Weindestillat stammen.
© Meyers Lexikonverlag._
Es hat also mit der Herstellung gar nichts zu tun!
Bei Sprache sollte man nicht nach Logik schauen, das wurde
irgendwann wahrscheinlich aus dem sprachgebrauch so
übernommen.
Das ist der richtige Ansatzpunkt.
Von „brennen“ wird das Nomen „der Brand“ abgeleitet. Und bei der Zusammensetzung „Weinbrand“ hat man dieses Wort verwendet; warum und weshalb und wann und wo, wird schwer herauszufinden sein.
Bei Kluge heißt es:
_ Weinbrand
Substantiv Maskulinum erweiterter Standardwortschatz fachsprachlich (19. Jh.)Stammwort.
Seit Ende des 19. Jhs. bei der Firma Asbach als Zusatz zu Cognac verwendet. Da nach Art. 275 des Versailler Vertrags von 1919 den deutschen Weinbrennereien der Gebrauch des Wortes Kognak für ihre Erzeugnisse verboten wurde, heißen diese seit 1921 amtlich Weinbrand. Branntwein, brennen.
Betz, W. ZDW 18 (1962), 186. deutsch s. Wein, s. brennen_
Demzufolge ist „Weinbrand“ eine jüngere Bildung als
_ Branntwein
Substantiv Maskulinum erweiterter Standardwortschatz obsolet (13. Jh.), spmhd. brantwIn Stammwort.
Eigentlich „gebrannter Wein“ zu brennen im Sinn von „destillieren“ und Wein. Ursprünglich auch mit Flexion des ersten Gliedes (Akkusativ Brandtenwein bei Schiller). Entlehnt zu nndl. brandewijn und von dort zu ne. brandy.
Ebenso nschw. brännvin, nisl. brennivín. S. auch Weinbrand. deutsch s. brennen, s. Wein_
Von „brennen“ wird aber auch das Partizip II „gebrannt“ abgeleitet. Und bei „Branntwein“ hat man - wieder aus schwer zu klärenden Gründen - diesn Wortstamm, also „-brann-“ verwendet.
Solche „unlogischen“ Sachen gibt es in der deutschen, aber auch anderen Sprachen viele. Vor allem bei den unregelmäßigen Verben
„schreiben“ wird zu „Schrift“, „kommen“ wird zu „-kunft“ etc.
Der Ausdruck „Korn-Brannt“ ist allerdings auffällig.
Das ist vermutlich eine jüngere Bildung von Verkaufs- und Werbetextern, die auch „das König unter den Bieren“ und „Deutschlands meiste xyz“ verbrochen haben.
Und in dem Fall haben sie also auf ältere Sprachphänomene zurück gegriffen.
Gruß Fritz