Brauche Denkantöße! Danke

Liebe/-r Experte/-in,

mein Name ist Daniela Reus und ich sitze derzeit an meiner Abiturpräsentation im Fach Geschichte.
Keine Angst, du sollst mir jetzt keine Aufgaben erledigen oder ähnlich. Wollte dich nur fragen, da du dich an der Geschichte interessierst, ob du mir eventuell ein paar Denkanstöße geben könntest.
Meine Aufgabe ist es den Wiener Kongress und die Versailler Friedenskonferenz in ihren Enscheidungen für Deutschland und den jeweiligen Folgen zu vergleichen.

Meine Problem, bzw. Denkblockade, ist derzeit, dass ich die Verträge vergleichen kann, jedoch als auf Frankreich(1815) und Deutschland(1919) ausweiche. Mir fehlen die Vergleiche zwischen Deutschland und Deutschland.

Wäre toll, wenn du mir eine Antwort zukommen lassen könntest.
Die Präsentation ist leider schon in einer Woche und ich bräuchte noch ein paar schlagende Argumente.

Ganz liebe Grüße und Danke schonmal.

Daniela

Hallöle,
klar helfe wenn ich denn kann.
Wenn ich deine Anfrage recht verstanden habe brauchst du die wesentlichen Unterschiede des Wiener Kongresses und die des Versailler Vertrages nach dem ersten Weltkireg nicht wahr?

Hallo Daniela,
vielleicht fertigst Du Dir erstmal eine Liste der direkten Ergebnisse der beiden Konferenzen an. Dann könnten schon erste Teilergebnisse sichtbar werden.
Was mir noch spontan einfällt: Was ist eigentlich Deutschland 1815 und 1919? Welche Einigungsbestrebungen gibt es?
MfG
D. Richter

Liebe/-r Experte/-in,

mein Name ist Daniela Reus und ich sitze derzeit an meiner
Abiturpräsentation im Fach Geschichte.
Keine Angst, du sollst mir jetzt keine Aufgaben erledigen oder
ähnlich. Wollte dich nur fragen, da du dich an der Geschichte
interessierst, ob du mir eventuell ein paar Denkanstöße geben
könntest.
Meine Aufgabe ist es den Wiener Kongress und die Versailler
Friedenskonferenz in ihren Enscheidungen für Deutschland und
den jeweiligen Folgen zu vergleichen.

Meine Problem, bzw. Denkblockade, ist derzeit, dass ich die
Verträge vergleichen kann, jedoch als auf Frankreich(1815) und
Deutschland(1919) ausweiche. Mir fehlen die Vergleiche
zwischen Deutschland und Deutschland.

Wäre toll, wenn du mir eine Antwort zukommen lassen könntest.
Die Präsentation ist leider schon in einer Woche und ich
bräuchte noch ein paar schlagende Argumente.

Ganz liebe Grüße und Danke schonmal.

Daniela

Genau die Unterschiede brauch ich, bzw. es können auch Gemeinsamkeiten oder Ähnlichkeiten sein, ich muss eben einfach die entscheidungen und folgen der verträge AUF DEUTSCHLAND BEZOGEN vergleichen.

habe jetzt schonmal die territorialen unterschiede verglichen.
1815 wurde alles, was napoleon neu geordnet hatte quasi wieder zurück geordnet. 1919 wurden viele teile davon wieder weg genommen, dadurch, dass deutschland die alleinige kriegsschuld hatte.

1815 entstand der deutsche bund und 1919 der völkerbund (ist auch ähnlich)

außerdem war der wiener kongress 1815 eher zur friedenssicherung von europa und zur erstellung eines ausgeglichenen mächteverhälznisses zwischen den großmächten, also eher auf frieden aus und nicht auf Rache oder Strafe wie es (meiner meinung nach) 1919 nach dem ersten weltkrieg im versailler vertrag der fall war.

das ist alles, was ich bisher habe.
Brauche aber viel mehr und eventuell auch nicht so oberflächliche sachen.weiß auch nich genau…bin etwas verzweifelt.

Liebe Daniela,
ich kann dir leider nicht weiterhelfen, da ich mich für Geschichte Altvorderasiens interessiere und nicht für die Neuzeit.
Viel Glück
Sarka Velharticka

ok das bekommen wir hin, kein thema, also, ich bereite da mal so einiges vor, und sende es dir dann. daraus kannst du dann entnehmen was du brauchst.

also zum versailler vertrag kann ich dir den unten aufgeführten text geben, da ist alles drinnen was man dazu wissen muss. zum wiener kongress habe ich leider nicht so viel da, aber auf dem link: http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/109993.h… ist eine solche arbeit gemacht worden wie du sie brauchst. vieleicht hilft es dir weiter.
und nun der text:
Versailler Vertrag
Aufgabenstellung:
Stellen Sie die Bedingungen des Friedens von Versailles dar, erklären und bewerten Sie diese!
Der erste Weltkrieg dauerte von 1914 - 1918.
Er wurde mit dem Waffenstillstandsvertrag am 08.Nov.1918 beendet.
Der Waffenstillstandsvertrag wurde am 11.Nov.1918 von Matthias Erzberger (deswegen später ermordet!) in Compiègne unterzeichnet.
In diesem Vertrag stellten die Ententemächte in 34 Artikeln Bedingungen auf, die außerordentlich hart waren und alle Befürchtungen des deutschen Volkes übertrafen. Deutschland hatte sich eigentlich auf die Erklärung des US-Präsidenten Wilson berufen, der einen sehr moderaten Frieden versprach, berufen.
Die Hauptforderungen waren:
Rückzug der Armee hinter den Rhein, Räumung von Belgien, Luxemburg, Frankreich und Elsaß-Lothringen, Besetzung des linken Rheinufers, sofortige Rückbeförderung aller alliierten Kriegsgefangenen ohne Gegenseitigkeit, Fortdauer der Hungerblockade.
Die Bedingungen bedeuteten die vollständige militärische und wirtschaftliche Fesselung Deutschlands und zielten darauf ab, eine Wiederaufnahme der Feindseligkeiten von Seiten des Deutschen Reiches unmöglich zu machen. Deutschland hatte nur zwischen Annahme oder Ablehnung zu entscheiden.
Im Vertrauen auf die 14 Punkte Wilsons (Amerikanischer Präsident), der ein demokratisches System anstrebte, mit dem Grundsatz des Selbstbestimmungsrechtes der Völker, hatte das deutsche Volk die Waffen niedergelegt. Am 7. Mai 1919 wurde das fertige Vertragswerk an die deutsche Delegation (Abordnung) zur Friedenskonferenz übergeben. An der Vertragserstellung war die deutsche Seite nicht beteiligt. Auch wurde eine mündliche Verhandlung über den Text von den Siegern nicht zugelassen.
Die auferlegten Friedensbedingungen übertrafen die schlimmsten Befürchtungen.
Die Weimarer Nationalversammlung stimmte am 22.6.1919 unter dem Druck einer drohenden militärischen Besetzung der Unterzeichnung des Versailler Vertrags zu.
Zusammenfassung
a) Reparationen:
Als die deutsche Regierung den Friedensvertrag unterschrieb, rechnete sie damit, dass die Sieger etwa 30 Milliarden Reichs- (bzw. Gold-) -mark als Reparationen fordern würden. Im Januar 1921 gaben die Sieger ihre Forderungen bekannt. Demnach sollte Deutschland im Zeitraum von 42 Jahren 226 Milliarden Reichs- (bzw. Gold-)mark bezahlen. Außerdem wurden Sachlieferungen von Kohle, Verkehrs- und Transportmitteln, Maschinen, Lokomotiven, Farbstoffen, Chemikalien, Unterseekabel, Vieh, 1/4 der Fischfangflotte und alle Handelsschiffe gefordert.

b) Gebietsabtrennungen:
Dem Versailler Friedensvertrag nach sollte Deutschland folgende Gebiete an die unterschiedlichsten Länder (meist Siegermächte) abtreten:

  • Elsaß-Lothringen an Frankreich (ohne Abstimmung)
  • Nordschleswig an Dänemark (mit Abstimmung)
  • Eupen und Malmedy an Belgien (mit -umstrittener- Abstimmung)
  • Posen und Westpreußen, Teile von Ostpreußen und Hinterpommern als „polnischen Korridor“
    Polen (mit Abstimmung)
  • Ostoberschlesien an Polen (mit Abstimmung)
  • Saargebiet (Saarland) für 15 Jahre unter Völkerbundkontrolle, Ausbeutung der Kohlegruben
    durch Frankreich (danach Abstimmung)
  • Danzig mit Weichselmündung „Freie Stadt“ unter Kontrolle des Völkerbundes und mit
    Sonderrechten für Polen
  • sämtliche Kolonien als Mandatsgebiete verschiedener alliierter Staaten
  • Verbot der Vereinigung mit Österreich

c) Abrüstung und Beschränkungen:
In Sachen „Abrüstung“ wurde im Versailler Friedensvertrag folgendes für Deutschland festgelegt: Beschränkung des Heeres auf 100.000 Mann Berufssoldaten.
Verbot der allgemeinen Wehrpflicht. Verbot schwerer Waffen, wie zum Beispiel Panzer, Flugzeuge, U-Boote oder auch Schlachtschiffe. Überwachung (in Sachen „Aufrüstung“) durch Alliierte Besetzung des linken Rheinufers und der rechtsrheinischen Brücke auf 15 Jahre.
Verbot der Truppenstationierung und des Unterhalts von Verteidigungsanlagen in einer Zone von 50 km rechtsseits des Rheins.

Friedensvertrag folgendes für Deutschland festgelegt: Beschränkung des Heeres auf 100.000 Mann Berufssoldaten.
Verbot der allgemeinen Wehrpflicht. Verbot schwerer Waffen, wie zum Beispiel Panzer, Flugzeuge, U-Boote oder auch Schlachtschiffe. Überwachung (in Sachen „Aufrüstung“) durch Alliierte Besetzung des linken Rheinufers und der rechtsrheinischen Brücke auf 15 Jahre.
Verbot der Truppenstationierung und des Unterhalts von Verteidigungsanlagen in einer Zone von 50 km rechtsseits des Rheins.

d) Schuldfrage:
Deutschland wurde im Versailler Friedensvertrag im Artikel 231 die Alleinschuld am Ausbruch des Krieges zugesprochen, d.h., dass für alle aus diesem Krieg resultierenden Verluste, Ausgaben und Schulden Deutschland allein zu zahlen hat.
Noch unerträglicher als die territorialen, wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen und die militärische Entwaffnung wirkten auf das deutsche Volk die moralische Diffamierung, der Versuch einer Auslieferung von sogenannten Kriegsverbrechern und das in Art. 231 erzwungene Bekenntnis, Deutschland und seine Verbündeten seien schuld am Ausbruch des Krieges und infolgedessen auch für alle Schäden verantwortlich.
Bewertung:
Zu a): Die Bedingungen waren so hoch, dass Deutschland nicht im Stande war dies alles zu leisten. Die Reparationszahlungen überstiegen den Haushaltsetat um ein Vielfaches.
Zu b): Durch die Gebietsabtrennungen wurde das Reich um 1/7 verkleinert, was eine Verringerung der Bevölkerung um 1/10 bedeutete.
Diese verstärkten die aktiven Reparationszahlungen, weil die Leistungen sich auf eine kleinere Bevölkerungszahl verteilen.
Zu c): Das Militär war im Volk relativ stark verankert und fühlte sich nicht als Verlierer des Krieges. Es schob den Politikern die Schuld zu (Dolchstoßlegende) und verkannte die wirkliche Lage und die Übermacht der Ententemächte.
Zu d): Die alleinige Schuld am ersten Weltkrieg wurde im wesentlichen auf die Veranlassung von Frankreich in den Vertrag aufgenommen und hiermit wurden die massiven Auflagen begründet.
Im Laufe der Jahre zeigt sich, dass der 1. Teil des Versailler Vertrages, die Entstehung des Völkerbundes, sich für die ganzen Auflagen als Vorteil herauskristallisierte.
Das Ausbluten und Aussaugen von Deutschland wurde von dem Völkerbund überwacht und auf ein fast erträgliches Maß reduziert.
Wie einschneidend die Bedingungen des Versailler Vertrags waren, zeigen die Geschehnisse und Reaktionen auf den Versailler Vertrag.
Die Regierung Scheidemann trat zurück um den Vertrag nicht unterzeichnen zu müssen.
Der Reichspräsident Ebert erwog zeitweise seinen Rücktritt.
Eine Protestkundgebung reihte sich an die andere.
Es entstand ein unbeschreiblicher Sturm allgemeiner und grenzenloser Empörung.

Ich denke, Ramon hat schon ausreichene Hilfestellung gegeben, viel anderes könnte
ich auch nicht erzählen :wink:

Hallo Daniela,

der Vergleich zwischen diesen beiden Ereignissen fällt schon von vornherein schwer, weil unterschiedliche gesellschaftliche Basis: Einerseits Spätfeudalismus andererseits ausgereifter Kapitalismus.
Grundsätzlich ging es in beiden Fällen um Neuordnung von Territorien, politische Einflussnahme und natürlich wirtschaftliche Interessen Aller Beteiligten. Deutschland im eigentlichen Sinne gab es allerdings leider 1815 noch nicht, lediglich das Bestreben einiger weniger zum weiteren Zusammenschluss. Dagegen waren andere Nationen (z.B. Russland, Polen, Frankreich, Östereich) schon gut national „organisiert“ , von Sachsen und Preussen konnte man das so nicht sagen. Die deutsche Monarchie hatte damals noch nicht das Entwicklungsstadium der restlichen Siegermächte erreicht und war daher auch nicht entsprechend durchsetzungsfähig. Dennoch sehe ich einen deutlich positiven Effekt für die deutsche Entwicklung zur wirtschaftlichen und politischen Einigung --> Lerneffekt --> Kaiser --> 1871 DF-Krieg
–> Bismarck !!!
Folge: Durch den wiener Kongress wurden die Grundlagen für die deutsche Vereinigung geschaffen, sowohl territorial als auch wirtschaftlich --> positiver Effekt (Frankreich ,als Verlierer kam allerdings recht glimpflich weg).
Die folgende Entwicklung kennst Du, und Deutschland konnte sich innerhalb des zunächst vorhandenen Staatenbundes gut entwickeln. Das frühkapitalistische System konnte in den folgenden Jahrzehnten überwunden und Deutschland zu einer der führenden Wirtschaftsnationen werden.
Schlussendlich kam es dann nach WK I zu den Versailler Verträgen, in denen man bereits durch übereilte und teilweise angstgeschürte Maßnahmen (übersteigerte Reparationsforderungen, territoriale Einschränkung, wirtschaftliche Bandagen) den Samen für WK II legte.
Folge: Die Versailler Verträge waren für Deutschland wirtschaftlich und politisch untragbar --> Arbeitslosigkeit, Exportbeschränkungen, besondere Last der WWK 1923) --> negativer Effekt.
Wichtig bei der Unterscheidung sind die unterschiedlichen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse in Deutschland 1815 und 1919. Der Wiener Kongress gab den Anstoß für die eigentliche deutsche Entwicklung, die Versailler Verträge bremsten dies mit negativem Effekt wieder aus.
Merke: Immer wirtschaftliche und politische Situationen
vergleichen und mit dem Stand der gesellschaftlichen Entwicklung argumentieren.
Ich hoffe, Dir einige Denkanstösse gegeben zu haben.

viel Erfolg!

Gruss Georg.

Ich danke euch für eure zahlreiche unterstützung.
hat mir bisher sehr weitergeholfen.danke

Was könnten denn noch Fragen sein, die mein Lehrer mir über das Thema im zusammenhang später im Kollognium stellen könnte?

Sollte ich vllt noch iwelches wissen außerhalb meines themas haben, worauf er hinleiten könnte?
Fällt euch da was ein?

Hallo Daniela,

habe die Artikel über die beiden Ereignisse in Wikipedia aufgerufen. Ein oberflächliche Analyse des Inhaltsverzeichnisses brachte die bei beiden Ereignissen erfolgte territoriale Neuordnung Deutschlands bzw. der deutschen Staaten als Ergebnis.

Beide Artikel sagen auch etwas zu den Folgen für Deutschland bzw. die Staaten des deutschen Bundes.

Dieses Vorgehen gibt Dir vielleicht neue Impulse.

Weiterhin gutes Gelingen und viele Grüße aus Hannover!

Michael