Brauche dringend Hilfe! Behördenwillkür ?!

Hallo alle hier miteinander,

ich bin seit 01.01. auch ein Hartzer und mir ist folgendes passiert: Am 8.12.2004 habe ich von der Leistungsabteilung ein Schreiben bekommen, dass ich ab 01.01.2005 Kosten die Unterkunft/Heizung in unangemessener Höhe erhalten werde, ab 01.06.2005 dann in angemessener Höhe (=54 Euro weniger im Monat). Soweit so gut. Noch vor Weihnachten rief bei der AA an und wollte wissen, wie man meine Heizkosten berechnet hat. Man unterstellte mir, dass ich 88,92 Euro derzeit an Heizkosten zahle. Das entspricht aber nicht der Wahrheit. Meine Heizkosten betragen 100 Euro im Monat. Jedenfalls wollte ich wissen, wie man darauf kommt, dass ich angeblich 11,08 Euro weniger im Monat Heizkosten zahle als das der tatsächlichen nachweislichen Höhe von 100 Euro entspricht. Man vertröstet mich auf Januar, weil man zurzeit noch gar nicht in der Lage war, eine funktionierende Leistungsabteilung vorzuweisen. Ich hinterließ meine Telefonnummer und mir wurde versichert, dass mich jemand zurückrufen würde. Da sich bis Ende Januar noch immer niemand bei mir gemeldet hatte, legte ich erstmal Widerspruch gegen den Bescheid ein und schrieb, dass eine Begründung des Widerspruchs nach Klärung des Sachverhaltes (ich wartete ja immer noch auf den Rückruf) sofort folgen würde. Im Februar rief ich wieder an und fragte nach dem Stand der Dinge. Ich landete in einem Callcenter. Wieder wurde meine Telefonnummer aufgenommen, wieder wurde mir zugesichert, dass sich jemand melden würde. Einmal wöchentlich rief ich an und fragte, warum denn bis jetzt immer noch niemand bei mir zur Klärung meiner Heizkostenfrage angerufen hat. Der März neigte ich dem Ende zu und ich wurde immer „böser“. So setzte ich meinen wöchentlichen „Telefonterror“ auch im April fort. Immer wieder landete ich im Callcenter, mit Nummerhinterlassung und dem ganzen Schmuh. Es scheint tatsächlich keinen einzigen Sachbearbeiter für uns „Kunden“ zu geben. Nun habe ich mich bei verschiedenen anderen Stellen parallel zum Warten auf den Rückruf der Leistungsabteilung erkundigt. Beim zuständigen Sozialamt/Wohngeldamt des Landkreises wurde ich endlich mal nicht vertröstet und die Mitarbeiterin hatte dann die „zündende“ Idee, wie sich denn der Abzug von 11,08 Euro erklären könnte: Wahrscheinlich hat man mir eine Warmwasserpauschale aus den Heizkosten herausgerechnet. Da fiel ich ja fast nach hinten um, da wäre ich nicht im Traum drauf gekommen. Weil meine Warmwasserbereitung ausschließlich über Strom läuft (Durchlauferhitzer im Bad und 5 Liter Wasserbereiter in der Küche), und die Kosten für Strom muss ich aus dem Regelsatz finanzieren. (Es ist also mein privater Luxus, wenn ich 5 mal am Tag heiß baden und meine Kinder duschen würde). Also folgte wieder ein Anruf (über den sowieso schon wöchentlichen erfolgten hinaus) bei dem Callcenter der ominösen Leistungsabteilung. Da meinte man dann heute folgendes zu mir:
„Ein Widerspruch ist hier nie eingegangen. Was ich mich denn so aufregen würde, schließlich würde bei jedem bei den Heizkosten eine Warmwasserpauschale herausgerechnet werden. Genauso wie bei den Nebenkosten ein Abzug für Müllgebühren vorgenommen werden würde. Außerdem sollte ich mich abregen, da kein Widerspruch vorliegt würde ich eh kein Geld zurückbekommen, und außerdem und überhaupt warum ich denn wegen läppischen 11 Euro im Monat so ein Theater veranstalten würde. Auf meinen Einwand, dass da doch ein grober Rechenfehler seitens der Leistungsabteilung vorliegen würde – bei meiner Antragstellung wurde ganz deutlich gemacht, dass die Heiz- und Nebenkosten OHNE Strom und Warmwasserkosten sind – meinte die Dame, dass sie das nicht nachprüfen kann, sie hat die Zahlen halt so in ihrem Computer und basta. Da ist nichts zu machen. Ich sollte mich gedulden, ich würde zurückgerufen werden……“
Ich habe nun so einen dicken Hals. Kann das sein? Dass ich einen Widerspruch fristgerecht abgeschickt habe, kann ich nicht beweisen, weil er ja nie angekommen sein soll (ich habe noch niemals Probleme damit gehabt, dass Briefe nicht angekommen sind), meine läppischen 11 Euro im Monat (bis dato 5x 11,08 Euro = 55,40 Euro) kann ich mir in die Haare schmieren, meine Telefonrechnung hat inzwischen exorbitante Höhen erreicht und mein neuer Bescheid läuft ab 01.06.2005 mit Zahlung der Kosten in „angemessener Höhe“ wieder unter Herausrechnung der Warmwasserpauschale aus den Heizkosten?
Das kann doch nicht wahr sein. Ich habe hier eine Kohlezentralheizung, das bedeutet: unten im Keller steht der Heizkessel, der mit Kohlen beheizt wird und der pumpt dann mittels Schwerkraft das aufgeheizte Wasser in die Heizkörper in die Wohnung. Also wird mir unterstellt, dass ich jeden Morgen und Abend, wenn ich dusche oder die Kinder abdusche, den Heizkörper anbohre um so an mein heißes Wasser zu kommen?
Entschuldigt bitte meine lange Ausführung hier, aber ich weiß nicht mehr, was ich machen kann. Habe ich wirklich keine Chance mehr, mein Geld zurückzubekommen? Kann ich mich tatsächlich nicht dagegen wehren, dass mir m. E. zu Unrecht Warmwasserpauschale abgezogen wird – obwohl mein warmes Wasser nachweislich über Durchlauferhitzer/Wasserboiler sprich Strom erzeugt wird? Am liebsten würde ich diesen Brief hier als offenen Brief an die hiesige Zeitung abschicken, wenn ich es mir denn leisten könnte……- Oderint dum metuant -
Wenn mir jemand von euch eine Antwort geben kann, wäre ich sehr glücklich. Und wenn es nur eine ist, dass ich weiß, mir hat jemand zugehört….
Ich danke im Voraus herzlichst. Sabine

Hallo Sabine,

ich kann deinen Frust nur zu gut verstehen.

  1. Hoffe ich, dass du dir den Namen der Mitarbeiterinnen notiert hast, vor allem die dir erzählte:

„Ein Widerspruch ist hier nie eingegangen. Was ich mich denn
so aufregen würde, schließlich würde bei jedem bei den
Heizkosten eine Warmwasserpauschale herausgerechnet werden.

blablabla

  1. Würde ich mich hinsetzen und schriftlich eine Dienstaufschtsbeschwerde hinlegen, alles beschreiben, eventuell mit den Telefonauszügen belegen, und zwar an dein AA **sowie an die

Bundesagentur für Arbeit
BA - Service - Haus
Kundenreaktionsmanagement
Regensburger Str. 104
Fax 0911 1792123
90478 Nürnberg**

senden

  1. Gehe nie davon aus, dass sie deinen Fall bearbeiten, wenn du immer nur anrufst und nicht vor Ort aufschlägst. In dem Fall musst du dir leiden den schwarzen Peter zuschieben lassen :frowning:

  2. Habe ich mir angewöhnt, bei jedem Gespräch, dass meine Tochter mit dem AA führen muss, mit dabei zu sein und die Aussagen des Bearbeiters schriftlich fest zu halten. Mit Freude konnte ich feststellen, dass man sie nicht mehr hin und her schubst. Vielleicht nimmst du auch einen Bekannten mit, der deine Angaben später belegen kann.

Lieben Gruss
Asmodine

Hallo Sabine,

wieso gehst du denn nicht einmal persönlich hin?

Klar kann man 4 Monate hinterher telefonieren, aber das sollte dir doch bereits im Januar aufgefallen sein, dass die Mitarbeiter im Callcenter nicht unbedingt zu den zuverlässigsten gehörten…

Zeitmangel konnte es ja nicht sein…

LG

Andrea

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Du sprichst mir aus dem Herzen.

Hallo Sabine,

wieso gehst du denn nicht einmal persönlich hin?

Klar kann man 4 Monate hinterher telefonieren, aber das sollte
dir doch bereits im Januar aufgefallen sein, dass die
Mitarbeiter im Callcenter nicht unbedingt zu den
zuverlässigsten gehörten…

Zeitmangel konnte es ja nicht sein…

LG

Andrea

Hallo Andrea, danke erst mal, dass du dir die Zeit genommen hast, mein Geschreibsel hier zu lesen.

Zeitmangel konnte es ja nicht sein…

Kann es sein, dass bei dir ein ganz klein wenig Zynismus durchblitzt?!
Glaube mir, ich habe natürlich auch persönliche Gesprächstermin vom Callcenter bekommen; nur wenn ich dann da war, wußte niemand mehr davon. Auch auf „gut Glück“ bin ich mehr als einmal hingefahren. Kein Termin = kein Gespräch.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass das Amt 36 Km (eine Strecke!) von mir zuhause entfernt ist, meine beiden Kinder noch „klein“ sind (sie hören das hier ja nicht sonst *entrüstguck*) und ich einen Job habe, den ich vormittags, wenn sie in KiGa und Schule sind für 4 Euro Brutto die Stunde ausübe. Auch wenn ich bei dem Job im Endeffekt noch draufzahle, so geht es mir doch bei weitem besser als vielen Anderen „Hartzern“. Das ist mir klar und ich wollte auch nicht jammern. Ganz bestimmt nicht, ich wollte einfach nur mal schildern, was so abläuft und Tipps bekommen, wie man/frau sich dagegen wehren könnte. O.K.? :wink:
Den Tipp von Asmodine - vielen Dank - habe ich gerne aufgenommen.

LG Sabine

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Servus Sabine und zugleich auch mitfrustrierten,

mit Einführung von HartzIV hat die Behördenwillkür nicht nur ihren Höhepunkt gefunden, sondern Mobbing wurde zeitgleich auf Hilfebedürftige ausgedehnt.

Wir müssen uns zur Wehr setzen. ein Apell an ALLE !

  1. Dienstaufsichtsbeschwerde an
  • die Geschäftsleitung des Job-Centers
  • den Direktor des örtlich zuständigen Arbeitsamts
  • an die Arbeitsamt Zentrale in Nürnberg
    jeweils mit Vermerk, daß selbige Dienstaufsichtsbeschwerde an folgende Stellen
    gesandt wurden.
  1. Klage beim zuständigen Sozialgericht einreichen.

  2. Anzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft „mit der Bitte um Prüfung, ob eine Rechtswidrigkeit vorliegt“
    STGB §§ 353(2) Leistungskürzung, 335 Unterlassen der Diensthandlung.

Das Ziel sehe ich nicht nur in dem erreichen der ordentlichen Leistungsberechnung, sonder hauptsächlich in der Wiederherstellung unsrer Menschen- und Bürgerrechte.

Als „Neuzeitsklave“ sollten wir besonders darauf achten, steht doch schon in der Bibel: „wehret den Anfängen“

liebe Grüße, Kraft und Erfolg

Richard

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Möchte Dir sehr gerne helfen. Eine „artverwandte“ Behandlung habe ich auch erlebt. Meine Klage wurde leider verloren, aber dennoch einiges dazu gelernt.

Meine E-Mail Adresse [email protected], Roland