Hallo!
Ich bin keine Tierärztin und auch, wenn ich eine wäre, könnte ich anhand der Schilderung keine sichere Diagnose stellen. Dafür muß man sich den Patienten immer ansehen.
Von Ihrer Schilderung erscheint mir die Symptomatik des Tieres aber nicht typisch für alleinigen Drehschwindel, und Sie schreiben ja bereits, daß eine Epilepsie vermutet wird.
Sie schreiben nicht, was bei der Katze bereits an Diagnostik gemacht worden ist. Würde es sich nicht um ein Tier, sondern um einen Menschen handeln, wäre es nötig, Bildgebung vom Kopf zu machen (also Computertomographie oder Kernspin), um einschätzen zu können, was vielleicht für Verletzungen am Gehirn entstanden sind durch die Hundeattacke. Desweiteren würde man beim Menschen Hirnströme messen, um zu sehen, ob man hier Auffälligkeiten erkennen kann, die auf eine Epilepsie schließen lassen. Auch Blutuntersuchungen können in so einem Fall manchmal weiterhelfen und einige weitere Spezial-Untersuchungen.
Nun kann man leider vom Menschen nicht direkt auf Tiere schließen, denn nicht alles, was beim Menschen geht, ist auch beim Tier möglich, alleine aufgrund der verfügbaren Technik und der Größe eines Tieres.
Was genau möglich ist, kann ihnen nur ein Tierarzt beantworten. Ebenso, was man, wenn man die Ursache finden kann, überhaupt machen kann, ob es eine Behandlungsmöglichkeit gibt.
Was auch noch wichtig sein könnte, ist, ob das Kätzchen irgendwelche Zitteranfälle bereits VOR der Attacke durch den Hund hatte, etwa durch eine bereits davor bestehende Hirnerkrankung, die vielleicht mit der Hundeattacke gar nichts zu tun hat. Prinzipiell wäre ja auch möglich, daß der Hund aufgrund eines seltsamen Verhaltens des Kätzchens das Tier überhaupt erst angefallen hat. Aber ich vermute, daß sie das nicht wissen und die Vorbesitzer wahrscheinlich auch nicht.
Je nachdem, was durch einen Tierarzt rein technisch machbar ist, müssen Sie natürlich auch noch entscheiden, wieviel Sie finanziell investieren können oder wollen, denn die Diagnostik kann sehr teuer werden, unter Umständen mehrere 1000 Euro betragen, und wenn man dann weiß, was die Probleme der Katze verursacht, ist ja nicht gesagt, daß man es wirklich beheben oder behandeln kann.
Und wenn eine Behandlung möglich sein sollte, können auch die Behandlungskosten für eine dauerhafte Behandlung sehr hoch werden und Ihr Budget schnell empfindlich belasten.
Die Katze ist vermutlich nicht versichert, und mit der aktuellen Konstellation werden sie auch keine Versicherung finden, die ihnen ein günstiges Angebot macht, weil die ja wissen, daß die Katze sehr wahrscheinlich hohe Tierarztkosten verursachen wird.
Es ist unschön, in einer solchen Situation über Geld zu sprechen, aber man kann dieses Thema leider auch nicht ausklammern.
Wenn es mein Tier wäre, würde ich mich für eine Beratung an eine Kleintierklinik wenden, eventuell auch an eine Universitätstierklinik und die Experten dort mal befragen, was denen sinnvoll erscheint und für diagnostische Maßnahmen sowie eventuelle Therapiemaßnahmen einen Kostenvoranschlag erstellen lassen.
Auch sollte man klipp und klar darüber sprechen, was das Tier mit diesem Problem für eine Lebensqualität und auch Lebenserwartung hat. Denn wenn das Tier nur leidet und man ihm mittels einer Therapie nicht helfen kann, ist ja auch zu diskutieren, ob man das Tier nicht vielleicht besser von seinen Leiden erlöst. Das ist eine Entscheidung, die bei einem so jungen Kätzchen sicherlich niemand leichtfertig fällt und auch mir würde das sehr schwer fallen, aber die Vorstellung, daß die Katze vielleicht mal bei einem Anfall die Treppe runterfällt und sich weitere schwere Verletzungen zuzieht, finde ich auch sehr schlimm.
Einen anderen Rat kann ich Ihnen leider nicht geben.
Ich wünsche Ihnen und dem Kätzchen alles Gute.
MfG,
Almuth