Hallo gino-mama!
Es ist schon seltsam, dass man die kleinen Racker auf der einen Seite total süss findet und auf der anderen Seite könnte man sie „verwursten“ wenn sie einen mal wieder zur Verzweiflung gebracht haben!
Besonders Jack Russel sind eine Klasse für sich, wenn es darum geht den eigenen Kopf durchzusetzen. Also: keine Panik, dieses Problem haben fast alle Besitzer dieser Rasse.
Da „Gino“ ja noch völlig unerzogen zu sein scheint, muß eine „Baustelle“ nach der anderen abgearbeitet werden.
Also zuerst die Sache in der Wohnung:
- Gino trägt permanent ein Halsband.
- am Körbchen oder daneben ist eine Leine festgebunden.
Klingelt es wird der Hund zuerst angeleint und ins Körbchen geschickt mit dem Befehl : Platz und Bleib
Erst dann gehen Sie und öffnen die Tür. Der Besuch kommt herein ohne den Hund zu beachten dh. kein Leckerchen, kein Ansprechen und kein Streicheln.
Der Hund wird wahrscheinlich bellen und herumspringen, aber sie nehmen ihn an der Leine und bringen ihn ins Körbchen, Befehl: Platz und Bleib.
Sie setzen sich mit dem Besuch hin ohne den Hund zu beachten oder zum Beispiel zu sagen: oh, der Arme…
Hunde haben ein feines Gespür dafür, wenn man über sie spricht und sie bedauert. das nutzen sie gnadenlos aus.
Wenn der Besuch geht, auch dann den Hund nicht beachten, nicht ansprechen etc. einfach ignorieren.
Hat der Besuch das Haus bzw. Zimmer verlassen, wird der Hund nochmal ins Körbchen geschickt, für ca. 3 - 5 Min. danach ihn loben (wenn er noch liegt) losmachen, ihn streicheln und loben und für eine Zeit mit ihm spielen (Ball werfen, mit Stofftier spielen oder ähnliches). Das wiederholen Sie jedes Mal, wenn es klingelt. Sie werden sehen, bald wird er ruhiger und macht nur noch wenig Theater, aber dann nicht in alte Verhaltensform zurückfallen. Nach 2 - 3 Wochen können Sie dann versuchen, beim Klingeln den Kleinen ohne Leine ins Körbchen zu schicken, aber immer mit : Platz und Bleib.Wenn er versucht aus dem Korb zu kommen, ohne Worte ihn an die Leine nehmen und wieder festmachen. Dazu nur ein kurzes NEIN. Wenn alles richtig gemacht wird, haben sie nach 4 - 5 Wochen einen fast gehorsamen Hund, aber trotzden nicht nachlassen sondern konsequent weitermachen, bis er ohne Probleme beim Klingeln in seinen Korb geschickt werden kann und auch dort bleibt, bis man ihm erlaubt herauszukommen. Dabei aber nicht vergessen, auch in der Wohnung ausgiebig mit ihm zu spielen.
Draussen ist der Fall etwas schwieriger, da die Ablenkung sehr groß ist. Zunächst müssen sie den Hund an die Schleppleine (ca. 5 mtr. lang) nehmen. Damit gehen sie einfach los. Zerrt der Hund an der Leine und stürmt nur vorwärts, dann sofort die Leine kürzer fassen und in die andere Richtung gehen -ohne etwas zu sagen-. Dadurch wird der Hund gezwungen, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken, denn er muß ja hinterher. Sie gehen dann weiter, bis das Zerren wieder beginnt - ohne Worte Kehrtwendung- und weiterlaufen. Natürlich kapiert der Hund nicht sofort was das soll, aber er wird so gezwungen, sie zu beobachten und Ihnen Aufmerksamkeit zu geben. Am besten machen sie die Übungen auf einer Wiese oder breitem Weg, was am einfachsten zu handeln ist. Nach und nach machen sie die Kehrtwendungen schon dann, wenn er nur anfängt zu ziehen - bevor er richtig loslegt, und auch, wenn er etwas in die Schnauze nehmen will: kurz NEIN sagen und kehrt! Wenn sie dann zusätzlich noch mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken wollen, so nehmen sie einen Ball und werfen ihn, aber nur ca. 3 mtr. - den Ball apportieren lassen, wenn er das nicht will, vielleicht mal mit einem Futterbeutel versuchen Wenn er ihn bringt, ein kleines Leckerchen geben (zB mein Hund liebt Möhren über alles, was ja nur gesund ist und nicht dick macht). Außerdem ein Lob aussprechen und ihn streicheln. Je mehr Aufmerksamkeit er ihnen schenkt, desto einfacher wird das Spazierengehen mit ihm. Wichtig ist nur, dass sie konsequent agieren, dh. sofort wenn er etwas falsch macht: Richtungsänderung!!!
Aber genau so wichtig, den Hund immer dann sofort loben, wenn er etwas richtig macht, Ball bringen oder dergleichen.Der Kleine muß Spass am Spaziergang haben und zwar den Spass, den sie ihm bereiten und der ihnen beiden gefällt.
Ich hoffe, Gino wird ein gelehriger Schüler sein, sodass sie bald eine Einheit werden und er sie als sein „Herrchen bzw. Frauchen“ anerkennt und ihnen die Aufmerksamkeit gibt, die einen Spaziergang zu einem Vergnügen werden läßt.
Wenn nicht alles sofort klappt, bitte nicht die Geduld verlieren, denn es lohnt sichfür sie beide!!
Viel Erfolg und viel Spass
-Iris Deubel-