Guten Tag, kann mir vielleicht jemand weiterhelfen. Ich bin Elternbeirat in einer Schule und muss für den neuen Direktor bei dessen Amtsantritt eine kurze Rede bzw. ein paar Grußworte sprechen. Was sagt man dabei? Habt ihr ein paar Vorschläge was in solch eine Rede gehört oder hat vielleicht jemand eine ganz Rede die man etwas umändern könnte?
Kennst du die Honorare für einen guten Redenschreiber?
Brauchst du aber nicht. Notier dir ein paar Fakten und ein paar Gefühle, die dir wichtig sind, die dich bewegen für diesen Moment,
und dann sortiere die in eine plausible Reihenfolge,
und dann formuliere sie in deinen eigenen Worten, die eigenen wirken immer besser, authentischer als fremde, aufgeklaubte Worte und Reden.
Dann lies die Rede einem netten Bekannten vor, das ist die erste Probe auf grobe Fehler - und auf Wirksamkeit, auf Schmunzler und Lacher und Betroffenheit.
Das genügt. Wer sich noch mehr Mühe machen will, nimmt noch einen Halbprofi für das Korrekturlesen - einen jungen billigen Oberstufler, Abiturienten, Studenten, Referendar.
Aber das wird auch so was. Wetten, dass?
Gruß aus Berlin, Gerd
Danke für die Antwort. Ich habe nur leider überhaupt keine Vorstellung über was für Themen oder was ich in dieser Rede ansprechen soll. Beim Abschied des alten Direktors war es ja einfach, da konnte man persönliche Erfahrungen mit ihm und Veränderungen die er an der Schule eingeführt hat usw einbringen, aber zur Amtseinführung habe ich so überhaupt keinen Plan. Ich kann ihn im Namen der Eltern an der Schule willkommen heißen und ihm ein gutes Wirken im Sinne der Schüler wünschen, aber sonst??
"Viele unserer Wünsche und Sorgen hat der alte Direx mal so, mal so berücksichtigt- So damals, als es um die Nachhilfestunden ging, wo wir bald eine gute Lösung fanden, während es bei der Nachmittagsbetreuung doch einiger…
Wir wünschen uns vom neuen Direx, dass das eher so … geschieht als so… Im vollen Vertrauen auf eine einvernehmliche Zusammenarbeit sage ich mal wie weiland Goethe: ‚Ob Mailand oder Madrid: Hauptsache Italien!‘"
Mal so als formales Gerüst, das dann inhaltlich gefüllt und angefettet werden sollte. (Und mit einem passenderen Zitat aus der Zeitgeschichte!)
Gruß aus Berlin, Gerd
Servus,
zu den harten Fakten kann man nach hundert Tagen im Amt immer noch kommen.
Zur Begrüßung darf aber durchaus schon gesagt werden, welche (positiven und auch negativen) Besonderheiten der neue Stall zu bieten hat (am Großen Arber vermute ich z.B. allerhand altphilologische Tradition, und wegen des ländlichen Umfeldes eine relativ große Zahl an „Jugend Forscht“-Preisträgern und Studienstiftung-Stipenditaten, gleichzeitig in einigem Umfang die besonderen Ansprüche von Fahrschülern - bei uns seinerzeit noch „Auswärtige“ oder „Filialisten“ genannt, und auch die der Kinder der letzten Mondscheinbauern, die halt manchmal nicht da sind, aber sonst umso fleißiiger)
Weiter kann man ein bissel damit prunken, welche lorbeerbekränzten Häupter ggf. aus der Anstalt schon hervorgegangen und was sie geworden sind - es kann ja nicht jeder gleich Bischof von Freising werden -, welche Chancen und Möglichkeiten selbige erahnen lassen, und welche Wege der Ort also einem Pädagogen eröffnet, der sich als ein guter Pädagoge bewähren möchte - und letztlich sollte auch in der Brust eines „Fallmanagers“ im Rektorat ein Pädagogenherz schlagen, denn ohne dieses braucht man an einer Schule nichts anfangen wollen.
Wenn der Neue von Woanders kommt, kann man ihm auch erzählen, auf welche lokalen Ausprägungen der Maiennacht, des Schmotzigen Donnerstags, des örtlichen Schützenfestes er sich einstellen darf, und ihn darauf hinweisen, dass es ehrenrührig ist, eine angebotene Metzelsupp nicht anzunehmen, und dass selbige nie nichts mit Bestechung zu tun hat.
Und mit derlei Girlanden umkränzt, kann man ihm ruhig auch gleich schon (ggf. durch die Blume) erzählen, dass man sich auf ihn freut, besonders in den Punkten … (folgt ein Wunschzettel, möglichst mit Bezug auf die Qualitäten, in deren Ruf er steht).
Und zuletzt lässt sich der Bogen zurück schlagen zu der alten Weisheit, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, weder vor noch hinter dem Katheder, und in diesem Sinn ein gemeinsames „Göh mas o!“ zurufen.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Hallo Blumepeder,
das hast du sehr schön geschrieben.Danke dir,wenn´s auch nicht für mich war.
Gruß v. Steinpilz72
Im vollen Vertrauen auf eine
einvernehmliche Zusammenarbeit sage ich mal wie weiland
Goethe: ‚Ob Mailand oder Madrid: Hauptsache Italien!‘"
Hallo,
Obacht! Das Zitat ist nicht vom ollen Goethe, sondern von Andy Möller.
Grüße: Uli