Brauche VOIP Tipp, hohes Telefonaufkommen

Ich möchte VOIP in einer Arztpraxis realisieren. Bandbreite 100mbit. Router Lancom, mit 2 S0 Bussen. Telefonanlage, noch nicht geklärt. (SIP Telefonie geht natürlich auch, es gibt 4 LAN Anschlüsse)
Frage: Wenn die Praxis einen Sip-Account mit 3 Rufnummern möchte, davon die Hauptrufnummer sehr stark frequentiert ist, gleichzeitig über die anderen Rufnummern, weitere Gespräche - ein, wie ausgehend, oder Faxe eingehen, muss ich da mehr Sprachkanäle buchen, was muss die Telefonanlage haben, oder wie kann ich Internet und Telefonie harmonisch abstimmen?

Man braucht für ein VOIP-Gespräch ungefähr 150kBit/s Datenübertragungsbandbreite. Das ist intern überhaupt keine Frage, schon das langsamste aktuelle Lan läuft mit 100MBit/s. Und auch ein Wlan mit mehreren Repeatern schafft locker zig Gespräche gleichzeitig. Wenn du nicht grad in einem toten Loch wohnst sollte auch dein DSL-Anschluss kein Problem mit einem ganzen Haufen gleichzeitiger Gespräche haben.

Was dein Router kann ist ja leider geheim. Aber S0-Busse braucht man natürlich keine, wenn man IP-Telefone verwendet.

Vergiss die S0-Busse. ISDN hat der Router nur, damit man alte (veraltete) Telefonanlagen weiter nutzen kann.

Mehr Sprachkanäle als die zwei, die man bei fast allen Anbietern bekommt, kann man bei vielen (nicht allen!) Anbietern dazu buchen.

Leider gehen die Anbieter davon aus, dass es dann auch zu einem entsprechend hohen Aufkommen abgehender Telefongespräche kommt und verkaufen diese Sprachkanäle mit integrierter Flatrate dann entsprechend teuer.

Undokumentiert und nicht dauerhaft garantiert: Bei der Telekom kauft man zwei Sprachkanäle (abgehend) und bekommt vier Kanäle (kommend) einfach so.

Dabei lohnt sich die Flatrate ja nur, wenn man auch wirklich viele abgehende Gespräche hat - was bei mir zum Beispiel gar nicht der Fall ist. Deswegen gehe ich bald zu einem Anbieter, bei dem ich für zehn parallele Gespräche, VDSL 100 MBit/s, 1000 Minuten Festnetz und 200 Minuten Mobilfunk im Monat inklusiv lediglich 39,95€ bezahlen werde.

Zur Infrastruktur:
Die Ärzte, die meine Kunden sind, schicken noch recht viele Faxe. Ist das bei euch auch so? Dann wird man eine analoge Schnittstelle benötigen, um das Faxgeräte anschließen zu können. Einige Lancoms haben analoge Schnitstellen dabei - andere nicht.

Die Telefonie würde ich komplett über VoIP-Telefone abwickeln. Für schnurlose Telefone würde eine DECT-Basis mit VoIP nehmen (in der Art einer Gigaset N510 IP pro).

Als „Telefonanlage“ fungiert der Router. Vorteil: Bis auf das analoge Faxgerät muss nicht mehr umgewandelt oder adaptiert werden. Es gibt keinen Qualitätsverlust (wie etwa bei der Umwandlung von VoIP zu ISDN an den S0-Anschlüssen). VoIP zu DECT ist zwar auch eine Umwandlung des Übertragungstandards, die aber bei einer üblichen Basis mit „HD-Telefonie“-Unterstützung keine Qualitätseinbußen bringt.

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Das ist nicht gut beschrieben.
Man kann maximal zwei abgehende Gespräche gleichzeitig führen.
Wenn man das macht, können trotzdem zwei weitere Gespräche ankommen.
Es sind aber auch vier ankommende Gespräche möglich, dann aber kein abgehendes mehr.

Man hat aber keinen Anspruch auf diese Leistung, weil sie meines Wissens nach nirgendwo garantierter Vertragsbestandteil ist.

Zu meinem zukünftigen Anbieter:
Der bietet auch cloudbasierte Telefonie an. Dann ist die „Telefonanlage“ virtuell im Netz.
Eine Nebenstelle kommuniziert dann nicht mehr mit der anderen Nebenstelle im Haus über das eigene Netzwerk, sondern der gesamte Verkehr läuft über den Anbieter. So kann eine Nebenstelle auch in Honolulu stehen und trotzdem wie ein Telefon im Nachbarzimmer genutzt werden.

Ich hasse Werbung und Werbelinks. Du darfst aber „einfache Glocke“ ins Englische übersetzen und das Ergebnis als ein Wort schreiben, dann hast du den Namen.

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Das ehrt dich. Aber da du offenbar interessierter Laie mit keiner Erfahrung auf dem Gebiet bist würde ich dir dringend raten lieber im Privatbereich mit derlei Dingen zu spielen. In einer Arztpraxis ist Telefon wichtig und geschäftskritisch.

Das, was du dann kannst. Ich würde heutzutage auf SIP extern als auch intern setzen. Asterisk wäre die Software meiner Wahl, als Hardware würde ich ab einen HP Microserver denken und ich mag zumindest die alten Telefone von SNOM.

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Ich kann mich der Empfehlung für easybell voll anschließen. Sipgate wäre ein weiterer Anbieter, der mir als zweite Wahl einfielen.

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Bevor das jetzt reihenweise mit „simple bell“ übersetzt wird: https://www.easybell.de/

Auf die hätte ich aber eh selbst verwiesen, da ich mit denen selbst gute Erfahrungen gemacht habe (allerdings als privater Nutzer). Eine Alternative wäre https://www.sipgateteam.de/

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Und Hardware, die T.38 unterstützen kann wäre auch sehr sinnvoll…