Braucht man als IT-ler eine Berufsunfähigkeitvers?

Hallo,

kaum fertig mit dem Studium und im Welt der IT Dienstleistungen unterwegs schon kommen alle Unternehmen und Banken und Zeigen mir wie ich meine Zukunft verschönern kann und wollen „nur das Beste“ für mich.

Besonders viele haben mir die sogenannte Berufsunfähigkeitsversicherung vorgeschlagen. „Das brauchen Sie unbedingt, das Fach was sie abgelegt haben war sehr schwer und die Nachfrage ist sehr sehr groß… bla bla … sie verdienen ja gut Geld ABER wenn sie mal nicht mehr arbeiten können war das alles umsonst!

  • irgendwie zahlt der Staat am Ende nur noch sehr wenig Geld und es ist egal was ich studiert und gearbeitet habe ich werde ganz ganz arm sein.

Alle wollten mir erklären das ich das so dringend brauche. Die abzocker von MLP haben sich gemeldet, meine Bank und sogar „Bekannte“ wollten mich einbeziehen.
Ich sehe die Vorteile eines BUV, keine Frage. Ich meine wenn es wirklich dazu kommt, dass man Berufsunfähig ist wird es später mit dem Geld sehr sehr eng. Der Staat zahlt irgendwann nur noch die Minimalsumme und da ist es egal was man davor gearbeitet hat, man kriegt seine ~1000 im Monat und viel spaß (kurz: unangenehme Situtation).

Das Problem, das diese ganzen „netten“ Berater gerne übersehen (weil die Herren nur an die Provisionen denken): WANN wird man eigentlich Berufsunfähig?

Ein Dachdecker der seine Beine nicht mehr nutzen kann, was macht er? Ja der wird sicherlich nie wieder sein Job nachgehen, da wird es sich rechnen wenn es mal dazu kommt.

Aber als IT-ler? Wenn man den ganzen TAG vor einem Rechner sitzen muss?
Man braucht eine Hand mit Fingerchen und Augen die halbwegs was sehen. Punkt. Ich kann von einem Auto überfahren werden, meine Beine nie wieder benutzen und einen Arm verlieren. Ich könnte immer noch arbeiten und wäre nicht BU. Ich müsste schon halbtot für immer an einem Bett gefesselt werden wenn mich Ärzte für meinen Beruf als BU abstempeln würden - und da würde mir die Versicherung eh nichts mehr bringen, da hätte ich ganz ganz andere Probleme.

Worauf ich hinaus will, ich befürchte (oh nein zum Glück) wird es fast niemals dazu kommen dass ich BU werde. Habe ich was übersehen? Wissen die tollen Berater um mich rum doch mehr als ich? Habe ich was falsch verstanden? :smile:

Ich frage ja hier, weil es egal ist ob ihr mir sagt das brauche ich oder nicht, am ende kriegt hier (hoffentlich ^^) keiner eine Provision - somit werde ich eventuell ehrlich Antworten sehen.

Ich freue mich drauf. Danke und Gruß!

PS: Ahja das schönste an einem BUV ist das WENN man mal BU wird, die Unternehmen alles machen damit man erst spät oder gar nicht an seinem Geld kommt (zum Beispiel eigene Ärzte bezahlen die aussagen das man gar nicht BU ist usw.) - gibt echt nette Geschichten im Netz. Schon alleine deswegen müsste man überlegen die Finger von sowas zu lassen… zumindest sehe ich das so.

Hallo.

Deine Meinung hast du Dir ja eigentlich schon glasklar gebildet.

Was du aber vergisst ist, dass ein Dachdecker auch locker das doppelte an Beiträgen zahlen muss und keinen Schutz (oder nur bei gaaaaanz wenigen Gesellschaften) sich bis zum Endalter 67 versichern kann.

Was du ebenfalls in Deinen Krankheiten aufzählen vergessen hast: PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN (Burn-Out/Depression/Angst-Ess-Sonstwas Störung)

Fakt ist mal einfach, dass nicht nur meine Fraktion (in Deiner Sprache sowas wie die Provisionsgeier) den Abschluss einer BU empfiehlt, sondern auch unabhängige Verbrauchermagazine (StiWa, WiSo VZen …)

Ich rate aber mal von folgenden Vertrieben ab:

  • Banken -> können besser Konto, aber keine Versicherungen
  • Strukturvertriebe -> geben sich häufig als unabhängig aus, verkaufen aber fast immer dieselben Anbieter, da dies von der „Spitze“ gewünscht/gesteuert ist
  • nebenberufliche Vermittler -> sollten bei einem wirklich schwierigen Thema wie BU besser nicht gefragt werden

Solltest du hier noch konkrete Fragen stellen, so werde ich sie Dir trotzdem gerne beantworten.

Viele Grüße

Claude Burgard
unabhängiger Versicherungsmakler
Gepr. Fachwirt für Versicherungen & Finanzen

http://www.versicherung-saarbrücken.de

NEU : https://www.facebook.com/VersicherungsmaklerSB

Hallo Trollgo,

tja was erwartest Du jetzt für Antworten von einem Versicherungsexperten, der ja keine Ahnung hat in Punkto was ein
EDV-Spezialist alles noch machen kann, selbst wenn er beide Beine verliert.

Damit habe ich allerdings kein Problem, da ich ca. 18 Jahre lang selbst in diesem Job tätig war.

Es gibt Krankheiten oder Unfälle wo auch ein EDV-Experte/IT-ler seine Tätigkeit einschränken muss. z.B. Blindheit, Querschnittslähmung,
Taubheit, Psychische Störungen, Pflegebedürftigkeit usw.

Ob nun eine Berufsunfähigkeit oder evt. eine Existenzschutzversicherung sinnvoller ist, kann man allerdings aus der Ferne nicht beurteilen.

Und die These, dass sie auf jeden Fall ungefähr 1000 € erhalten,
halte ich für ein Märchen.

Von wem denn ?

Von Ihren Eltern, die für Sie unberhaltspflichtig sind ?

Ich möchte Sie auch nicht zu einer Absicherung überreden.
Wegen mir können Sie später auch in einem desolaten Zustand unter der Brücke im Freien übernachten.

Viele Grüße!
Merger

Hallo.

Hi!

Was du ebenfalls in Deinen Krankheiten aufzählen vergessen
hast: PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN
(Burn-Out/Depression/Angst-Ess-Sonstwas Störung)

Ok das stimmt. Das wäre das Ende - aber ehrlich gesagt trau ich mir BurnOut etc nicht wirklich zu. Ich sehe das nicht mal wirklich als „Krankheit“, aber gut jetzt könnte man sagen „das haben Andere auch gedacht bis es passiert ist…“

Fakt ist mal einfach, dass nicht nur meine Fraktion (in Deiner
Sprache sowas wie die Provisionsgeier) den Abschluss einer BU
empfiehlt, sondern auch unabhängige Verbrauchermagazine
(StiWa, WiSo VZen …)

Was ich aber gerne wissen möchte ist ob die das immer wirklich an alle empfehlen. Oder ob es bestimmte Zielgruppen gibt denen es stärker empfohlen wird (ich würde mal raten: Bauarbeiter, Polizisten…) und ob es vielleicht Berufe gibt wo es nicht so wichtig ist? Unterscheidet man da?

Ich rate aber mal von folgenden Vertrieben ab:

  • Banken -> können besser Konto, aber keine Versicherungen
  • Strukturvertriebe -> geben sich häufig als unabhängig aus,
    verkaufen aber fast immer dieselben Anbieter, da dies von der
    „Spitze“ gewünscht/gesteuert ist
  • nebenberufliche Vermittler -> sollten bei einem wirklich
    schwierigen Thema wie BU besser nicht gefragt werden

Hm wohin geht man dann eigentlich am besten?

Danke für die Infos, Gruß

Und die These, dass sie auf jeden Fall ungefähr 1000 €
erhalten,
halte ich für ein Märchen.

Dachte wenn man BU ist und nichts mehr machen kann zahlt der Staat eine Mindestsumme. Könnte bei 800-1000€ liegen - damit man eben nicht verreckt weil man für BU nichts kann und man davor richtig gearbeitet hat. Ob jetzt Jemand der lange gearbeitet hat und viel verdiente mehr Geld kriegt wie Jemand bei dem es umgekehrt ist, habe ich noch nicht ganz verstanden.

Wegen mir können Sie später auch in einem desolaten Zustand
unter der Brücke im Freien übernachten.

Nein wir leben in Deutschland. Dazu dürfte BU alleine nicht führen. Ich kenne aber Berichte bei denen Menschen fast auf der Straße leben wegen der BUV. Schön den Vertrag abgeschlossen, es kommt zu BU, eigentlich sollte da Geld fließen, passiert aber nichts. Die Versicherung will nicht zahlen weil den das zuviel Geld kostet. Obwohl Ärzte bestätigt haben das Person XY BU ist, will die Versicherung neue „eigene“ Ärzte anordnen die sich schön Zeit lassen sollten. Person XY muss sein ganzes Geld nehmen um die Anwälte zu bezahlen. Leider dauert so ein Prozess mehrere Jahre. Entweder isst man am Tag nur 1x und heizt im Winter nicht, dafür bezahlt man aber seinen Anwalt damit es mit dem Prozess weitergeht und man endlich an dem Geld kommt was einem zusteht ODER man lässt es, kann dafür aber mehrmals am Tag essen und fragt sich warum man überhaupt BUV abgeschlossen hat.

Und mit solchen Sätzen kannst du Menschen für BUV überreden? Na das ist ja schon fast schwach :wink:

Gruß

Rückenprobleme, Sehnenscheidenentzündung
Hallo!

Wenn Du tagtäglich vor dem Rechner sitzt, bekommst Du vielleicht Rückenprobleme oder eine Sehnenscheidenentzündung. Ich kenne beide Fälle, die allerdings nur zu wochenlanger Arbeitsunfähigkeit geführt haben. Doch ich könnte mir vorstellen, dass es auch so schlimm kommen kann, dass es heißt: keine Arbeit im Sitzen mehr oder keine Arbeit mit der Maus. Was willst Du dann machen?

Ich habe selbst eine BU abgeschlossen, wobei ich natürlich hoffe, dass ich sie niemals brauchen werde. Aber falls es doch soweit kommt, habe ich wenigstens Geld um mein kümmerliches Dasein zu finanzieren.

Was Du auf jeden Fall bedenken solltest: je später Du einsteigst, desto teurer wird es - auch bspw. weil Vorerkrankungen ggf. nicht mitversichert werden.

Viele Grüße,
Nic

Hallo,

später mit dem Geld sehr sehr eng. Der Staat zahlt irgendwann nur noch die Minimalsumme

Der Staat zahlt gar nichts bei BU, es sei denn Du meinst die Grundsicherung.

Das Problem, das diese ganzen „netten“ Berater gerne übersehen
(weil die Herren nur an die Provisionen denken): WANN wird man
eigentlich Berufsunfähig?

Das Problem, das Du übersiehst ist, das über 25 % aller Berufstätigen vorzeitig BU werden. Wenn in Deinem Wohnviertel mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 % eingebroche wird, würdest Du dann eine Hausratversicherung abschließen oder überlegen, wann Du dran bist ?

Aber als IT-ler? Wenn man den ganzen TAG vor einem Rechner sitzen muss?

Wenn man das noch kann, wenn die augen mitmachen, wenn man sich konzentrieren kann, wenn man unter Termidruck leistungsfähig bleibt.

könnte immer noch arbeiten und wäre nicht BU. Ich müsste schon

Die Gründe für eine BU verschieben sich immer stärker von den körperliche zu den seelischen Ursachen. Und: Herzinfarkt, Krebs oder Schlaganfall bekommen auch „Schreibtischtäter“.

Worauf ich hinaus will, ich befürchte (oh nein zum Glück) wird
es fast niemals dazu kommen dass ich BU werde. Habe ich was
übersehen? Wissen die tollen Berater um mich rum doch mehr als
ich? Habe ich was falsch verstanden? :smile:

Versicherung ist Risikomanagemant. Wenn Du mit einem 25 % Risiko dafür leben willst, irgendwann einmal nicht mehr erwerbstätig sein zu können, ist das aus meiner Sicht in Ordnung und ich würde Dich nicht umstimmen wollen. Wenn Du aber finanzielle Verpflichtungen hast, die ein einigermaßen konstantes Einkommen erfordern, solltest Du Dior Gedanken machen, was im Fall der Fälle passiert.

echt nette Geschichten im Netz. Schon alleine deswegen müsste
man überlegen die Finger von sowas zu lassen… zumindest sehe ich das so.

Da gebe ich Dir Recht, wenn man so wenig Vertrauen in seinen Vertragspartner hat, sollte man auf eine Geschäftsbeziehung verzichten. Das gilt aber nicht nur für Versicherungen, sondern auch für Anlageberater, Zahnärzte, KFZ-Werkstätten, Steuerberater etc.

Gruß

Nordlicht

Hallo,

kaum fertig mit dem Studium und im Welt der IT Dienstleistungen unterwegs schon kommen alle Unternehmen und Banken und Zeigen mir wie ich meine Zukunft verschönern kann und wollen „nur das Beste“ für mich.

Besonders viele haben mir die sogenannte Berufsunfähigkeitsversicherung vorgeschlagen. „Das brauchen Sie unbedingt, das Fach was sie abgelegt haben war sehr schwer und die Nachfrage ist sehr sehr groß… bla bla … sie verdienen ja gut Geld ABER wenn sie mal nicht mehr arbeiten können war das alles umsonst!

  • irgendwie zahlt der Staat am Ende nur noch sehr wenig Geld und es ist egal was ich studiert und gearbeitet habe ich werde ganz ganz arm sein.

Kommt ganz drauf an, was und wann da etwas passiert.

Alle wollten mir erklären das ich das so dringend brauche. Die abzocker von MLP haben sich gemeldet, meine Bank und sogar „Bekannte“ wollten mich einbeziehen.
Ich sehe die Vorteile eines BUV, keine Frage. Ich meine wenn es wirklich dazu kommt, dass man Berufsunfähig ist wird es später mit dem Geld sehr sehr eng. Der Staat zahlt irgendwann nur noch die Minimalsumme und da ist es egal was man davor gearbeitet hat, man kriegt seine ~1000 im Monat und viel spaß (kurz: unangenehme Situtation).

Ja, Hartz-IV ist einem immer sicher.

Das Problem, das diese ganzen „netten“ Berater gerne übersehen (weil die Herren nur an die Provisionen denken)

Na nicht nur. Da wird es schon Abstufungen geben, wobei die Verkäufer der Firmen, die gezielt jene Absolventen anheuern, die in ihrer Richtung keinen Job gefunden haben, wohl am ehesten diesem Kriterium entsprechen

WANN wird man eigentlich Berufsunfähig?

Nun, das ist die Frage wie bei jedem anderen Risiko. Das kann man eben nicht für das Individuum genau vorhersagen, sondern lediglich auf Wahrscheinlichkeiten schauen. Bei IT-Menschen sind es teilweise andere Gebrechen, die eine BU auslösen.

Ein Dachdecker der seine Beine nicht mehr nutzen kann, was macht er? Ja der wird sicherlich nie wieder sein Job nachgehen, da wird es sich rechnen wenn es mal dazu kommt.

Naja, dafür bezahlt der auch wesentlich höhere Beiträge, wenn er sich denn überhaupt versichern kann. Wenn er während der Arbeit die Beine einbüßt, dann gibt es immerhin noch die gesetzliche Unfallversicherung, die wesentlich besser zahlt als die gesetzliche Rentenversicherung.

Aber als IT-ler? Wenn man den ganzen TAG vor einem Rechner sitzen muss?

Na dafür brauch er keine Bein,

Man braucht eine Hand mit Fingerchen und Augen die halbwegs was sehen. Punkt. Ich kann von einem Auto überfahren werden, meine Beine nie wieder benutzen und einen Arm verlieren. Ich könnte immer noch arbeiten und wäre nicht BU. Ich müsste schon halbtot für immer an einem Bett gefesselt werden wenn mich Ärzte für meinen Beruf als BU abstempeln würden - und da würde mir die Versicherung eh nichts mehr bringen, da hätte ich ganz ganz andere Probleme.

Wenn man dann eine Versicherung hat, die auch tatsächlich zahlt, hat man ein großes Problem weniger. Und es gibt sicher denkbare Krankheiten oder Unfälle, die auch einen IT-Menschen schnell BU machen würden. Die Wahrscheinlichkeiten weichen hinsichtlich der möglichen Gebrechen und derem zeitlichen Eintritt sicher von denen eines Dachdeckers ab.

Worauf ich hinaus will, ich befürchte (oh nein zum Glück) wird es fast niemals dazu kommen dass ich BU werde. Habe ich was übersehen? Wissen die tollen Berater um mich rum doch mehr als ich? Habe ich was falsch verstanden? :smile:

Nein, im Prinzip alles richtig. Natürlich wollen die Verkäufer etwas verkaufen und werden die Vorteile stärker in den Vordergrund rücken und ein Horrorszenario aufbauen.
Letztlich ist es eine Risikoversicherung und jeder Mensch hat zum Risiko eine andere Einstellung. Die Verkäufer bevorzugen eine risikoaverse Einstellung ihrer Kunden. Dazu wird auch gerne mal das Risiko etwas aufgeblasen. Da werden mögliche staatliche Leistungen oder auch andere Vorsorgeprodukte, die man sich leistet, ignoriert und es soll bitteschön das Brutto abgesichert werden. Andere Vertreter sind da realistischer/ehrlicher. Man sollte auch da nicht alle über einen Kamm scheren.
Wer über einen Ehepartner und darüber über ein Einkommen und Krankenversicherung verfügt und mit 50 Jahren im bezahlten und alten-/behindertengerechten Eigentum wohnt, für den ist das die wirtschaftliche Existenz bedrohende Risiko einer BU sicher viel geringer als für Menschen in anderen Konstellationen. Und dann wird es wiederum Menschen geben, die mit einer warmen Wohnung und knapp 400€ vom Staat auch schon zufrieden sind.
Am besten Du stellst Dir das Leben als eine PLL-Schaltung vor. Da gibt es Parameter, die man optimieren kann. Dummerweise stehen sich die Parameter dabei teilweise gegenseitig im Weg. Es gibt also keine eierlegende Wollmilchsau. Du musst Deine Risikobereitschaft kennen und überlegen, was Du sonst noch/schon zur Absicherung hast bzw. machst. Das was da dann übrigbleibt, sollte versichert werden. Natürlich sollte bei aller Absicherung auch noch was vom Einkommen übrig bleiben, damit auch das gesunde Leben noch Spaß macht.

PS: Ahja das schönste an einem BUV ist das WENN man mal BU wird, die Unternehmen alles machen damit man erst spät oder gar nicht an seinem Geld kommt (zum Beispiel eigene Ärzte bezahlen die aussagen das man gar nicht BU ist usw.) - gibt echt nette Geschichten im Netz. Schon alleine deswegen müsste man überlegen die Finger von sowas zu lassen… zumindest sehe ich das so.

Das ist sicher ein Aspekt, der in die Abwägung einbezogen werden sollte. Wenn man von diesem Szenario ausgeht, dann sollte man ein anderes Versichrungsunternehmen wählen oder die Prämien anderweitig investieren oder das Leben in vollen Zügen genießen, solange es geht.

Grüße

Hallo,

sorry, aber mal ganz ehrlich: Deine Naivität ist für jemanden in deiner Situation schon bedenklich. Ich bin auch reiner Schreibtischtäter in Recht und IT, und würde niemals auf meinen BU-Schutz verzichten. Die Zahl der möglichen Erkrankungen, die auch so einen Job unmöglich machen können ist enorm.

Ich kenne genug Kollegen in der IT, denen irgendwann die Augen einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht haben, die trotz Stehpult, Sitzball, … nur noch sehr eingeschränkt aufgrund von Rückenproblemen arbeiten können, oder bei denen die Finger irgendwann nicht mehr wollen.

Dann die typischen Dinge wie massive Herz- und Kreislauferkrankungen, psychische Probleme, die aufgrund der Belastungen in der Branche enorm um sich greifen. Gerade erst kam ein Kollege wieder, der ein halbes Jahr aussetzen musste. Ein anderer erlitt wohl auch nicht ganz ohne psychische Ursachen einen Hörsturz, und hat jetzt Gleichgewichtsprobleme, mit denen er kaum noch fünf Minuten vor dem Bildschirm aushält, ohne dass ihm schlecht wird.

Und auch IT-ler können sich mal so hässliche Dinge wie MS, ALS, Parkinson oder nur so eine ganz triviale Krebserkrankung einhandeln, die in jahrelangem Leiden ohne Möglichkeit der Erwerbstätigkeit enden.

Schön, wenn man dann wenigstens in der gewohnten Umgebung bleiben und sich versorgen lassen kann, und dann nicht auch noch finanziell so klamm ist, dass es gerade noch für Sozialhilfeniveau reicht.

Und ja, Versicherer sind nicht gerade dafür bekannt, dass sie besonders gerne umfassend leisten. Aber das hat natürlich auch den Vorteil, dass die Prämien erträglich bleiben. Und im Zweifelsfall muss man eben dann auch mal rechtlichen Beistand in Anspruch nehmen. Aber das ist alles kein Grund vollkommen auf einen möglichen Versicherungsschutz zu verzichten. Und so einfach und billig wie jetzt wirst Du nie wieder dran kommen. Ich kenne genug Leute, die so einen Schutz auch für „verzichtbar“ hielten, bis irgendwo im Bekanntenkreis „der Blitz einschlug“. Und dann gab es da schon die ersten Zipperlein, die natürlich gleich zu Ausschlüssen führten. Und nicht wenige haben das Pech, dass der Blitz sie auch gleich selbst trifft. Und dann kann man sich einen Schutz für genau diese Erkrankung schon mal gleich abschminken.

Gruß vom Wiz

Hey,

ich bin 27, seit 9 Jahren in der IT und habe nach meiner Ausbildung mit 21 mit als erstes eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschloßen.

Gründe für eine Berufsunfähigkeit gibt es auch in Büroberufen genug.

  • Psyche / Burn-out…
  • Rückenprobleme / Bandscheibenvorfall…
  • Chronische Schmerzkrankheiten / Migräne / MS…
  • Krebs

die Kosten für eine BU fangen ab 20 Euro an, wenn du wirklich mal Berufsunfähig bist hast du die Kosten aber dann auch sofort raus.

Aber das ganze solltest du dir vom Versicherungsmakler / Versicherungsberater deines Vertrauens erklären lassen.
Solange du selbst auf den Versicherungsmenschen zugehst hast du im Normalfall auch nicht das Gefühl verarscht zu werden sondern kriegst eine Brauchbare Beratung ohne auf eine Abschluß gedrängt zu werden.

Gruß

Hallo.

Hi!

Tachchen.

Was du ebenfalls in Deinen Krankheiten aufzählen vergessen
hast: PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN
(Burn-Out/Depression/Angst-Ess-Sonstwas Störung)

Ok das stimmt. Das wäre das Ende - aber ehrlich gesagt trau
ich mir BurnOut etc nicht wirklich zu. Ich sehe das nicht mal
wirklich als „Krankheit“, aber gut jetzt könnte man sagen „das
haben Andere auch gedacht bis es passiert ist…“

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

In meinem engsten Freundeskreis hat es schon „die Helden der Jugend“ mit einer Depression erwischt. Eine andere Freundin bekam plötzlich Psychosen.
Ich will keine Horror-Stories erzählen, aber eine Eigendiagnose ist in dem Bereich nunmal fast nicht möglich…

Fakt ist mal einfach, dass nicht nur meine Fraktion (in Deiner
Sprache sowas wie die Provisionsgeier) den Abschluss einer BU
empfiehlt, sondern auch unabhängige Verbrauchermagazine
(StiWa, WiSo VZen …)

Was ich aber gerne wissen möchte ist ob die das immer wirklich
an alle empfehlen. Oder ob es bestimmte Zielgruppen gibt denen
es stärker empfohlen wird (ich würde mal raten: Bauarbeiter,
Polizisten…) und ob es vielleicht Berufe gibt wo es nicht so
wichtig ist? Unterscheidet man da?

Also in dem von mir auch bei meiner Dozententätigkeit häufig gezeigten Videoclip von ZDF WiSo spricht man von ALLEN Berufsgruppen, die unterschiedlich risikobehaftet sind, was sich dann wiederum in der niedrigeren/höheren Prämie auszahlt.

Hier mal ein Youtube-Link dazu: http://www.youtube.com/watch?v=UxShqmWmuqM

Da erklärt Oppoczynski schon nach 5 Sekunden, JEDER sollte eine haben der von seinem Einkommen abhängig ist.

Ich rate aber mal von folgenden Vertrieben ab:

  • Banken -> können besser Konto, aber keine Versicherungen
  • Strukturvertriebe -> geben sich häufig als unabhängig aus,
    verkaufen aber fast immer dieselben Anbieter, da dies von der
    „Spitze“ gewünscht/gesteuert ist
  • nebenberufliche Vermittler -> sollten bei einem wirklich
    schwierigen Thema wie BU besser nicht gefragt werden

Hm wohin geht man dann eigentlich am besten?

Du erwartest wohl keine andere Antwort als diese: Ich bin Versicherungsmakler und meine auch, dass gerade wegen enormer Beitrags- und Leistungsunterschiede nur dieser Vertriebsweg (neben dem kostenpflichtigen Versicherungsberater) Dir eine optimal auf Dich passende und qualitativ vernünftige BU vermitteln kann.

Wenn´s keinen in Deiner Nähe gibt schreib mal ne Mail :smile:

Danke für die Infos, Gruß

Gern geschehen

Grüße
Claude Burgard
http://www.versicherung-saarbrücken.de

1 Like

Hallo,

du hast ja mit deiner Anfrage was losgetreten :wink:
Ich muss mal ein paar Punkte klären die mir bisjetzt meiner Ansicht noch nicht ausreichend geklärt wurden.

Wichtigkeit BU:

Die BU ist deswegen so wichtig, weil der Staat eben nicht mehr diese zahlen will und kann. Also falls du nicht vor 1961 geboren ist und du Berufsunfähig wirst gibt es gar nichts!
Der Staat zahlt evlt. eine Erwerbsminderungsrente. Diese ist abhängig wie lange du in irgendeinen Beruf arbeiten kannst. Sind es mehr als 6 Stunden gibts auch nix! (Keine 1.000€!)

Ein Beispiel ein Artz kann wegen eines Handleidens nicht mehr operieren könnte aber ohne Probleme als Pförtner arbeiten bekommt vom Staat dann keine finanzielle Hilfe.

Definition BU:
Die Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn die versicherte Person infolge Krankheit, Körperverletzung oder Kräfteverfalls, die ärztlich nachzuweisen sind, zu 50% seinen erlernten Beruf oder voraussichtlich sechs Monate ununterbrochen außer Stande ist, ihren Beruf oder eine andere Tätigkeit auszuüben, die auf Grund ihrer Ausbildung und Erfahrung ausgeübt werden kann und ihrer bisherigen Lebensstellung entspricht".

Also wenn du 8 Std. vorm PC hockst und dann wegen Rückenprobleme, Bandscheiben oder sonstiges nur noch 3,5 Std. sitzen kannst --> BU
Kannst du 5 Std. immer noch vorm PC sitzen --> keine BU

Was ich aber gerne wissen möchte ist ob die das immer wirklich
an alle empfehlen. Oder ob es bestimmte Zielgruppen gibt denen
es stärker empfohlen wird (ich würde mal raten: Bauarbeiter,
Polizisten…) und ob es vielleicht Berufe gibt wo es nicht so
wichtig ist? Unterscheidet man da?

Ja die Versicherer unterscheiden da. Natürlich ist ein kaufmännischer Beruf weniger gefährdet als ein körperlicher Beruf. Daher unterteilen die Versicherer zwischen 1 (wenig) bis 4(hoch)
Dies äußerst sich im Beitrag.
Die Berufsgruppe 4 sind nicht versicherbar weil das Risiko für die Versicherer zu hoch ist.
Ich stimme dir zu das IT-ler je nach Gesellschaft zwischen 1 und 2 tendieren also das Risiko geringer ist als bei einem Dachdecker oder Maurer.
Leider gibt es genug andere Krankheiten als die speziellen „Berufskrankheiten“ denen egal ist als was du tätig bist. Viele Beispiel wurden hier schon genannt.
Es gibt einen Personenkreis denen eine Berufsunfähigkeit nicht empfohlen wird und das sind die Rentner :wink:

Leider wurde hier ein sehr wichtiges Detail vergessen…
Die BU bzw. EU ist das letzte Glied in der Kette.
Meistens ist das Krankheitsbild nie so eindeutig das man sofort als BU eingestuft wird. Vorher ist mann einfach Arbeitsunfähig. Solange man wieder in den 6 Wochen wieder gesund wird spürt man keine finanzielle Einbußen da der Arbeitgeber volles Gehalt weiterbezahlt. Ab den 43. Tag zahlt aber dann deine Krankenkasse das sog. Krankentagegeld. Leider mit Abzügen und auch „nur“ 72 Wochen.
Daher ist auch sinnvoll ein Krankentagegeld in Höhe deines Ausfalls mitzuversichern. Es gibt Gesellschaften die bieten dies in Paket mit.
Dies hat den Vorteil das diese sich nicht mehr rausreden können mit irgendwelchen Vorwänden das man nicht mehr BU sei. Denn ist man nicht BU ist man AU und somit zahlt das Krankentagegeld der gleichen Gesellschaft weiter :wink:

Und du solltest dein, für mein Verständnis, gestörtes Verhältnis zu Versicherung überdenken. Natürlich ist das Netz voll von irgendwelchen Geschichten in denen angeblich nicht gezahlt wird obwohl man doch alles richtig gemacht hat.
Da immer 2 Seiten zu einer Geschichte gehören und ich eine „kleine“ Teilschuld des Versicherungsnehmers nicht ausschließen kann sind solche „Infos“ immer kritisch zu betrachten.
Es gibt genug Menschen die BU geworden sind und dank so einer Versicherung nicht in ein Loch gefallen sind.

Und zum Schluß noch einen kleinen Tipp:

Nicht der Preis sollte bei einer BU das Hauptkriterium für die Unterschrift, sondern die Leistungen die dahinterstehen sein.

Gruß
LampEh

1 Like

Schön geschrieben LampEh, Kompliment!

Hi. Danke für die ganzen Infos!

Besonders:

Daher ist auch sinnvoll ein Krankentagegeld in Höhe deines
Ausfalls mitzuversichern. Es gibt Gesellschaften die bieten
dies in Paket mit.
Dies hat den Vorteil das diese sich nicht mehr rausreden
können mit irgendwelchen Vorwänden das man nicht mehr BU sei.
Denn ist man nicht BU ist man AU und somit zahlt das
Krankentagegeld der gleichen Gesellschaft weiter :wink:

ist sehr interessant, wusste ich nicht das es sowas auch gibt.

Und die These, dass sie auf jeden Fall ungefähr 1000 €
erhalten,
halte ich für ein Märchen.

Dachte wenn man BU ist und nichts mehr machen kann zahlt der
Staat eine Mindestsumme. Könnte bei 800-1000€ liegen - damit
man eben nicht verreckt weil man für BU nichts kann und man
davor richtig gearbeitet hat. Ob jetzt Jemand der lange
gearbeitet hat und viel verdient mehr Geld kriegt wie Jemand
bei dem es umgekehrt ist, habe ich noch nicht ganz verstanden.

Wie soll man dies einem Langzeitstudenten erklären ?

Ich versuche es einmal:

Beispiel Person A zahlt Monat für Monat 500 € aufs Sparbuch und dies 20 Jahre lang.
Person B verbrasst sein Geld und zahlt mtl. nur 20 € aufs Sparbuch.
Welcher der beiden hat nach 20 Jahren das meiste Geld gespart ?

Genau so ist es bei der gesetzlichen Rentenversicherung.
Der mehr zahlt, bekommt auch mehr heraus.

Wegen mir können Sie später auch in einem desolaten Zustand
unter der Brücke im Freien übernachten.

Nein wir leben in Deutschland. Dazu dürfte BU alleine nicht
führen. Ich kenne aber Berichte bei denen Menschen fast auf
der Straße leben wegen der BUV. Schön den Vertrag
abgeschlossen, es kommt zu BU, eigentlich sollte da Geld
fließen, passiert aber nichts. Die Versicherung will nicht
zahlen weil den das zuviel Geld kostet. Obwohl Ärzte bestätigt
haben das Person XY BU ist, will die Versicherung neue
„eigene“ Ärzte anordnen die sich schön Zeit lassen sollten.
Person XY muss sein ganzes Geld nehmen um die Anwälte zu
bezahlen. Leider dauert so ein Prozess mehrere Jahre. Entweder
isst man am Tag nur 1x und heizt im Winter nicht, dafür
bezahlt man aber seinen Anwalt damit es mit dem Prozess
weitergeht und man endlich an dem Geld kommt was einem zusteht
ODER man lässt es, kann dafür aber mehrmals am Tag essen und
fragt sich warum man überhaupt BUV abgeschlossen hat.

Könnte es sein, dass man beim Abschluss dieser BU sich einen Vertrag mit schlechten Bedingungen aufschwatzen ließ ?
Ich kann jedem nur empfehlen, für solche Fälle zustätzlich eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen.

Und mit solchen Sätzen kannst du Menschen für BUV überreden?

Scheinbar kannst Du nicht lesen!
Oder Du hast meine Antwort nicht verstanden.

Gruß Merger