Braucht meine Tochter mehr Aufmerksamkeit, indem sie wieder in die Hose macht?

Wer kennt oder hat das noch nicht gehört…Kind macht wieder in die Hose um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. So auch bei uns?
Meine Tochter ist seit knapp 5 Monaten trocken. Hat ab und zu Probleme mit Verstopfung und nach der letzten (2 Wochen her) macht sie wieder groß in die Unterhose. Sie steht dann dort und verschränkt die Beine, als wenn sie ihren Stuhlgang weg drückt. Sagt auch nicht bescheid. Erst wenn wir es dann riechen oder sehen, ist schon ne Portion in der Unterhose.
Unsere häusliche Situation: wir haben ein Baby ( jedoch schon) vor 7 Monaten bekommen. Kita: sie ist die größte in der Gruppe und eventuell nicht ausgelastet dort.
Ist es denn nun wohl ein physisches oder psychisches Problem? Und wie gehe ich in der Situation mit ihr um. Ich finde es mega anstrengend und bin schon etwas genervt von dem vielen Waschen der Schlüpfer, Mal abgesehen von der Sauerei jedes Mal (ca. 3-4 Mal am Nachmittag).

Moin,

kleine Geschichte dazu aus dem Freundeskreis. Die Freunde bekamen ein zweites Baby und machten sich natürlich Sorgen, wie die große Schwester damit umgehen würde. Kein Problem, sie half mit, das Baby zu wickeln, war ruhig, wenn das Baby gestillt wurde und verhielt sich wirklich vorbildlich. Nach ca. einem halben Jahr kam beim Frühstück folgende Ansage:" So, ich war jetzt lange genug lieb, jetzt könnt ihr das Baby wieder zurück ins Krankenhaus bringen."
Will sagen, es kann durchaus sein, dass die Große rebelliert. Es kommt natürlich darauf an, wie sie in die ganze „Neues-Baby-Geschichte“ einbezogen wird. Es kann auch sein, dass sie noch gar nicht reif war zum Trockensein. Es kann auch ein biologisches bzw. medizinisches Problem sein.
Das alles lässt sich aus der Ferne, vor allem von fremden Menschen, nicht beurteilen.

Soon

Würde es Dir etwas ausmachen, uns zu verraten, wie alt sie ist?

Ich denke, eher psychisch, aber keine Ahnung, wie ihr damit umgehen sollt. Vielleicht mal den Kinderarzt befragen, er könnte auch dazu gute Ratschläge haben (je nach Arzt). Und wenn sie sowieso an Verstopfung leidet, würde ich ihn sowieso befragen.

Bei uns gab’s kein kleineres Geschwisterkind, sondern die Tatsache, dass sie im zweiten Jahr in der Krippe nicht mehr die Jüngste war und von den Hortkindern nicht mehr umsorgt wurde, verbunden mit der Tatsache, dass plötzlich deutlich mehr „unter-2-Jährige“ in der Krippe waren (im ersten Jahr war sie mit einem Jahr die Jüngste, die nächsten, Zwillinge, waren ein gutes halbes Jahr älter, und die anderen waren schon alle über 2), hat dazu geführt, dass sie erhebliche Rückschritte in der Entwicklung gemacht hat. Nicht mit „in die Hose machen“, aber sonst so was die Selbstständigkeit anging. Irgendwann gab es sich wieder.

Du hast jetzt auch gar nicht geschrieben, wie alt sie ist, aber da sie erst seit 5 Monaten trocken ist, gehe ich davon aus, dass sie noch unter 3 ist. Klar, mit einem Kleinkind und mit Baby ist das anstrengend, ich persönlich hätte darüber nachgedacht, die Windeln zumindest zeitweise einzuführen (z. B. am Nachmittag, wenn du halbwegs sicher bist, dass es überwiegend dann passiert).

Es geht aber sicherlich auch bei euch irgendwann vorbei! :wink:

Hallo!
Es klingt immer als wäre es nur ne Trotz-Macke, wenn man dem Kind unterstellt es täte dasnur, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Zuerst klärt man immer ab, ob es eine organische Ursache gibt. Da das Kind schon trocken war, wäre das eher ungewöhnlich.
Insofern kann eine psychische Ursache angenommen werden – und an dieser Stelle möchte ich dich bitten dein Kind auf keinen Fall dafür zu bestrafen, niemals, und wenn du noch so genervt bist!
Glaub mir, das dein Kind sich damit auch nicht wohlfühlt!
Schaut genau hin, welche Bedürfnisse das Kind hat, gerade wo jetzt das Baby da ist. Es ist nie falsch zu schauen, wo das Kind vielleicht Not spürt und seelisch belastet ist.
Der Kinderarzt ist die erste Anlaufstelle.
Gruß, Diva

Die Ursachen können vielfältig sein.

Bei meinem Sohn hat es (zu) viele Jahre gedauert, bis bei ähnlichen Anfangs- Symptomen, eine Sozial-Phobie diagnostiziert wurde.

Vielen Dank für die Erfahrungsschätze. Die Maus ist nun 3 1/4 Jahre alt. Nein bestrafen ist wirklich nicht gut. Ich werde versuchen ihr nachmittags eine Windel wieder anzuziehen. Vielleicht auch mit einem Belohnungssystem?! Seelische Not ist hier wirklich zu treffend, denke ich.

Ja, die Geschichte kommt mir sehr bekannt vor! Selbstständig und vorbildlich ist sie mit der Kleinen umgegangen. Vielleicht sollte ich sie wieder mehr einbeziehen, füttern lassen oder Baby waschen. Eventuell bringt sie und uns das weiter :slight_smile:

Nicht böse sein, aber die Konjunktion „indem“ ist hier falsch, deine Überschrift bedeutet so ungefähr:

Die Tochter braucht mehr Aufmerksamkeit, weil (oder während) sie in die Hose macht.

Du meinst aber sicherlich:

Ist das Einkoten ein Zeichen dafür, dass die Tochter mehr Aufmerksamkeit braucht?

Du kennst doch die erste und wichtigste Regel für Fragesteller: Sei geizig mit Informationen, denn diese stiften nur Verwirrung!

1 Like

Hallo,

neben dem Versuch mit der Windel auch einen Tipp zur Aufmerksamkeit für die Große:

Hast du jemanden, dem du das Baby anvertrauen kannst (Oma etc.)? Und dann auch mal Zeit nur mit der Großen verbringen, mit etwas, das diese liebend gerne macht, das aber wegen Baby/mit Baby grad überhaupt nicht geht?

Das wäre in meinen Augen wirklich "Aufmerksamkeit für die Tochter.

Gruß, Karin

Hallo,

hättest du nur gleich gesagt, dass es sich um eine Maus handelt …
SCNR (aber ich rede lieber von Kindern)

Wir hatten ein ähnliches Problem (aus ganz anderen Gründen). Bei uns hat geholfen, dass wir
a) keinerlei Vorwürfe gemacht haben, sondern ziemlich wortkarg beim „Aufräumen“ waren und auch Hilfe eingefordert haben
und
b) unseren Sohn ernstgenommen haben - d.h. wir sind mit ihm zum Arzt und (non-invasiv) untersuchen lassen, ob es organische Ursachen gibt. Das hat bei ihm anscheinend den Druck genommen, dass es etwas ist, was er kontrollieren kann - denn: auch wenn es psychische Ursachen hatte, war es doch außerhalb seiner Kontrolle (was für Eltern manchmal schwer nachzuvollziehen ist).
Einen Tag nach dem Arztbesuch war alles vorbei, so schlagartig, wie es gekommen war. Der auslösende Stress bzw. seine Beseitigung war zeitlich nicht direkt in Verbindung mit dem Einnässen oder auch dem Aufhören zu bringen.

Grüße
Siboniwe

1 Like

Hahahaaa, this made my day!!!

:smile: