Brauchwasser-Wärmepumpe an Heizung anschließen?

Hallo zusammen,

Ich habe letztes Jahr ein PV-Anlage mit Speicher bekommen und dabei zur Warmwassererzeugung eine Brauchwasser-Wärmepumpe mitbestellt. Das funktioniert auch echt super, im Sommer konnte ich die Heizung dadurch für 6 Monate komplett abstellen.
Jetzt im Winter geht die Leistung der PV-Anlage logischerweise stark zurück und die eigene Stromproduktion geht zum großen Teil für die Warmwasseraufbereitung drauf.
Die BWP kann auch an die Heizung angeschlossen werden.
Ich habe die Überlegung, vielleicht den Heizungsanschluß machen zu lassen um dann auch wieder den PV - Speicher und somit den Eigenstrom für den Haushalt nutzen zu können.
Die Heizung brummt ja sowieso wieder.

Macht das von den Heizkosten Sinn oder ist das eher Blödsinn?
Oder ist die Wasseraufbereitung mit der BWP trotzdem noch günstiger?

Danke für eure Meinungen!

Gruß, Andreas

Mahlzeit,

so ganz verstehe ich deine Gedankengänge nicht. Du willst zusätzlich zur Warmwasserbereitung via Wärmepumpe auch noch die Heizung an die Wärmepumpe koppeln und trotzdem am Ende mehr PV-Strom für nicht-heizende Zwecke übrig haben? Das ist widersinnig.
Oder willst du dann im Winter das Warmwasser wieder konventionell bereiten und nur die Heizung Solarstrom-wärmepumpend unterstützen? Das kann sinnvoll sein, sofern du Flächenheizungen (i. d. R. Fußbodenheizung) hast. Dann musst du weniger Temperaturhub absolvieren als zu den 60 °C fürs Warmwasser und kannst die WP mit besserer Arbeitszahl betreiben.

Bei heizungsunterstützenden Solarthermieanlagen kann man gemäß eigener Erfahrung im Winter auch besser die Fußbodenheizung unterstützen als das Warmwasser zu bereiten aus eben demselben Grund.

Gruß
Marius

Jede kWh Solarstrom bringt dir ca. 4 kWh Wärme in den Speicher.
Was kosten dich 4 kWh Wärme, wenn sie von der Heizung bereitgestellt werden müssen?
Liegt der Gaspreis nicht so bei 7 ct./kWh?

Dann hast du 28 ct. Mehrkosten Gas, kannst dafür aber 1 kWh Strom selber verbrauchen (28 ct. Ersparnis) oder einspeisen (10 ct. Ertrag).

Demnach lohnt sich so eine Erweiterung nicht.

Hallo,

danke für die schnelle Antwort.
Da habe ich mich wohl verkehrt ausgedrückt!
Ich wollte dann in der Winterzeit wenn die normale Heizung läuft das Warmwasser über die Heizung laufen lassen und meinen Strom anderweitig verbrauchen.
Es ist die Frage was sich besser rechnen wird.
Durch die geringe PV-Leistung wird bei der BWP auch der konventionelle Heizstab mit 1,8 KWH mit anspringen.
Was ist dann günstiger.

Gruß Andreas

Danke für die schnelle Antwort.
Genau das war meine Überlegung.
Kann man die KWh vom Gas 1 zu 1 auf die KWh der Wärmepumpe umlegen?

Gruß Andreas

Nein. Warum sollte er?
Die BWP bekommt den Strom für Kompressor und Heizstab aus dem Stromnetz. Da ist immer genug Strom da. Wenn die PV-Anlage wenig oder keinen Strom liefert, läuft die BWP mit Strom vom Netzbetreiber.

Entweder hast du da etwas gründlich missverstanden, was die Funktion deiner Geräte angeht, oder man hat bei dir etwas sehr Außergwöhnliches installiert.

Natürlich kann man auch ein „Inselnetz“ aufbauen, bei dem Solarzellen, Wechselrichter und Stromspeicher völlig isoliert vom Stromnetz aufgebaut sind und lediglich den Kompressor der Wärmepumpe beliefern. So etwas wäre aber dermaßen dämlich - das macht doch keiner!

Nicht ganz.
So eine Brauchwasserwärmepumpe mag zum Beispiel bei 14°C Umgebungsluft und 55°C Warmwassertemperatur aus 1 kWh Strom rund 3,6 kWh Wärmeenergie nutzbar machen.
(Ich hatte mit dem Faktor 4 gerechnet). Dieser Faktor ist abhängig von Warmwasser- und Lufttemperatur. Ich habe hier zu Gunsten der BWP gerundet.
Ebenso habe ich aber auch bei der Gasheizung zu deren Gunsten gerundet, denn bei der Brauchwassererwärmung arbeitet die mit erhöhten Vorlauftemperaturen (mit 35°C Heizungswasser kannst du kein Brauchwasser auf 55°C erhitzen) und daher mit einem etwas schlechterem Wirkungsgrad als beim reinen Heizbetrieb. Du wirst also für 1 kWh Warmwasser etwas mehr als 1 kWh Gas verheizen.

Unklar ist, ob der damalige Anlagenplaner an das intelligente Zusammenspiel zwischen BWP, Photovoltaik und Haushaltstromverbrauch gedacht hat.
Intelligent heißt, dass die BWP von der Solaranlage eine Information erhält, wenn gerade besonders viel Strom für wenig Geld ins öffentliche Stromnetz gespeist wird und dann vorzeitig, außerplanmäßig und übermäßig heiß Warmwasser bereitet.

Jooh,

Ich habe ein Hauskraftwerk von E3DC mit 6,5 KW Speicher.
Die BWP ist direkt mit der Anlage verbunden und sobald die Battrieen voll sind wird mit dem Überschuß die Brauchwassertemperatur erhöht, bevor ins Netz eingespeist wird.
Das ist im Winter halt selten der fall, weil die Batterie wegen der kurzen Sonnenscheindauer nicht so oft voll geladen wird. Sobald gekocht wird oder der TV ein paar Stunden läuft ist dann der Akku schnell leer. Wenn dann geduscht wird und das Warmwasser schnell verbraucht wird gekt auch schon mal die Heizelektrode an.
Deswegen war das mit der Heizung so eine Überlegung.

Das bedeutet, dass der Speicher etwas zu klein geraten ist.
Im Sommer, wenn Stromüberschuss herrscht, wird eine überhöhte Warmwassertemperatur bereitet - dann reicht auch das geringe Speichervolumen.
Im Winter wird der Speicher nur auf eine vernünftige Temperatur erhitzt und dann wird es so knapp, dass die BWP zusätzlich den Tauchsieder anmacht. Aber ist Letzteres wirklich nötig? Die BWP denkt ja: Oh, es wird so viel verbraucht, da heize ich mal mit Höchstleistung nach. Aber vielleicht braucht sie das ja gar nicht, weil nach der „Duschorgie“ genug Pause wäre?

Der Heizstab heizt nämlich sehr teuer, eben mit normalem Strom.

Ich kenne viele Installateure, die den nur für den Notbetrieb (Kompressordefekt) vorsehen und im Normalbetrieb per Konfiguration deaktivieren.

Warmwasserbereitung über den Kompressor mit gekauftem Strom und Warmwasserbereitung über einen Gaskessel sind von den Verbrauchskosten ziemlich ähnlich, Warmwasserbereitung über den Heizstab ist dagegen rund viermal teurer. Da wäre halt interessant, ob man ohne den Heizstab auskommen würde. Bei Nicht-Hygienespeichern wird der allerdings zur sog. „thermischen Desinfektion“ benutzt - ein kontroverses Thema.

Gute Idee!
Ich schaue mal nach ob ich den Heizstab deaktivieren kann.
Wenn die Warmwasserversorgung mit gekauftem Strom und der BWP nicht teurer ist als mit der Gasheizung bin ich ja schon zufrieden! :+1:

Danke !

Schönen Sontag noch , frohes Fest und einen guten Rutsch!!!

Kommt echt drauf an, was du für Gas- und Stromtarife hast. Bei uns ist der Strom fast 6-mal so teuer wie Gas (ca. 28 vs. knapp 5 ct/kWh). Andernorts kostet Gas fast das Doppelte und schon kann die Rechnung anders ausgehen.