Brauchwasser-Wärmepumpe oder Durchlauferhitzer?

Hallo, wir möchten zukünftig im Sommer unser Warmwasser nicht mehr mit unserer Ölheizung aufbereiten. Dies erscheint uns unwirtschaftlich. Wir sind ein 2-Personen Haushalt und brauchen warmes Wasser überwiegend nur zum Duschen. Meine Absicht ist es, bei sommerlichen Temperaturen unsere Heizung ganz abzustellen. Daher denke ich derzeit über 2 Möglichkeiten zur Warmwasser - Aufbereitung / Erzeugung nach. 1. Durchlauferhitzer mit hoher Energieeffizienz 2. Brauchwasser - Wärmepumpe. Bisherige Ermittlungen haben folgende Anschaffungskosten ergeben: - hochwertiger Durchlauferhitzer ca. 500 €, Wärmepumpe für Brauchwasser ca. 2700 €. Wer hat entsprechende Erfahrungen bzw. Vergleichswerte (z.B über einen längeren Zeitraum)? Für unsere Entscheidung wären entsprechende Beiträge bzw. Tipps sehr hilfreich. Hier schon einmal herzlichen Dank!

Moin, ein DL-Erhitzer wandelt elektrische Energie direkt in thermische Energie um. Annähernd 1:1.
D.h. Eine kWh Strom erzeugt eine kWh Wärme, die fast vollständig genutzt werden kann.
1 kWh Wärme kostet demzufolge ca. 27 Cent.

Eine Wärmepumpe nutzt die Physik, um einem weiteren Medium Wärme zu entziehen.
Also entweder aus der Umgebungsluft, aus dem Boden oder einem Brunnen.
Da auch dabei eine kWh Strom direkt und indirekt in Wärme umgewandelt wird, habe ich diese kWh schon einmal „nutzbar“. Dazu kommt noch die Energie, welche die Wärmepumpe dem anderen Medium „entzogen“ hat.
Die simpelste Wärmepumpe -die wir alle kennen- ist der Kühlschrank. Er „heizt“ auf der Rückseite, dazu entzieht er der Luft des Innenraums die Wärme. In diesem Fall ist allerdings die Wärme ungewollt und ein Abfallprodukt.
Wenn aber dieser Kühlschrank 1 kWh an Kälte erzeugt, produziert er auf der Rückseite deutlich mehr als 1 kWh an Wärme (die bei der WP ja gewünscht ist).

Die optimalen Leistungswerte erzielen WP übrigens immer, wenn die „Wunschtemperatur“ nicht zu hoch (so um die 40°C) und die „Kälte“ optimal abgeführt wird. Je höher die Wunschtemperatur desto mehr elektrische Energie muß eingesetzt werden und dementsprechend sinkt der „Wirkungsgrad“. Gleiches gilt bei „Kältestau“.

Je nach genutztem Medium (und Wunschtemperatur) kann man mit 1 kWh Strom so durchaus 3 - 5 kWh an Wärme erzeugen.

D.h. im Umkehrschluss, dass 1 kWh Wärme nur noch zwischen 9 und 6 Cent kostet.

mfg  tugu

Hallo!

zuerst stellt man mal fest, wie viel Energie überhaupt im Sommer verbraucht wird um den Speicher warm zu halten plus um das eigentlich entnommene Wasser nachzuheizen.

In den technischen Daten der Speicher steht eine Zahl :  Bereitschaftswärmeverlust in 24 h in kWh, jeweils bei Normtemperatur ( meist  45 K  Differenz, Kaltzulauf / gew.Speichertemp.)

Mein 150 l Speicher hat 1,5 kWh /24 h.

meint, ist einmal auf 55°C aufgeheizt( Kalt 10°C) und man entnimmt nichts, dann braucht es nur 1,5 kWh in 24 h um es warm zu halten.
Und was eine bestimmte WW-Menge kostet kann man ausrechnen.
100 l Wasser um 45 °C aufgeheizt = 5,2 kWh.

Alles ohne Wirkungsgrade angegeben.

Duscht man also 2 x am Tag und käme mit 100 l aus, dann würde es am Tag grob 7 kWh
Energie kosten.
was bei Öl nicht mal 1 Liter Öl wäre.

Der Durchlauferhitzer kann nicht zaubern, er verbraucht bei 100 l Warmwasserdurchsatz(Kalt 10°,Warm 40°) ca. 3,5 kWh. Hat aber keinen Bereitschaftsverlust, weil kein Vorrat.

Nun die Preise, 1 kWh aus Öl = ca.  8,5 Cent  gegen 1 kWh aus Strom = 25-28 Cent

Wann soll sich das eigentlich rechnen ?

Und Wärmepumpe noch weniger, denn dabei bleibt es ja beim Bereitsschaftswärmeverlust des Speichers. „Nur“ die eingesetzte Elektroenergie wird besser ausgenutzt.
Je nach COP(Kennwert der W-Pumpe) kann man also aus 1 kWh Strom mehr als 1 kWh Wärme machen. Etwa bis 2- 2,5 fach)

Beispiele sind Überschlagsrechnungen, die aber die Tendenz anzeigen.

Was im Sommer(nicht nur da) etwas bringen kann,wäre Solarthermie. Nur Betriebsstrom für Solarpumpe und Regelung plus einmalige Anschaffung. Wärmelieferung von Sonne kostenlos.

MfG
duck313

Liebe Nachfrager,
Die Anschaffung einer BWP scheint wesentlich zu teuer, und außerdem benötigt sie Stellfläche. Wir – ebenfalls ein 2 – Personen – Haushalt, haben zwar eine, aber die Rentabilität ist nicht gegeben: Für unser morgendliches Duschen benötigen wir ca. 1 – 1,8 Kwh täglich, was einen Jahresverbrauch von knapp 400 kWh entsprechend etwa 80 € bedeutet, da wir einen Wärmestromtarif haben. (dafür muss man aber noch Grundgebühren rechnen und einen entsprechenden Zähler anschaffen. Das lohnt sich aber nur, da wir noch eine Erdwärmepumpe zum Heizen betreiben.) 1,16kWh entsprechen 1000 kcal, womit man 25l um 40 Grad (Durchlauf-)erhitzen kann, was zum Duschen für 1 -2 Personen reicht. Dagegen hat die BWP noch Standverluste. Unsere BWP „lohnt“ sich also nur, insofern wir damit noch unseren Keller mit Schwimmbad teilentfeuchten. An den anderen Warmwasserentnahmestellen haben wir kleine Warmwasserwärmespeicher installiert, um die Leitungs- und Vorlaufverluste aus dem Keller zu vermeiden. Das kann man ggf. auch mit Klein-Durchlauferhitzern erreichen. Fazit. Brauchwasserwärmepumpen lohnen sich allenfalls bei großem Verbrauch oder mit dem Nebeneffekt der Luftentfeuchtung !
TeFi

Hallo,

wir möchten zukünftig im Sommer unser Warmwasser nicht
mehr mit unserer Ölheizung aufbereiten. Dies erscheint uns
unwirtschaftlich. Wir sind ein 2-Personen Haushalt und
brauchen warmes Wasser überwiegend nur zum Duschen.

gibt es denn keinen Warmwasserspeicher (Boiler) ?

Absicht ist es, bei sommerlichen Temperaturen unsere Heizung
ganz abzustellen.

Mein Warmwasser wird in einem 120l-Boiler bereit gehalten, der per Gasbrenner aufgeheizt wird.
Im Sommer wird die Gasheizung aber abgeschaltet. Nur am Nachmittag wird diese mal für ca. 40min. abgeschaltet. Dann ist der Boiler wieder aufgeladen.

zur Warmwasser - Aufbereitung / Erzeugung nach. 1.
Durchlauferhitzer mit hoher Energieeffizienz

Wie jetzt? Statt Öl-Brenner Warmwasser elektrisch, bei fast 3 -fachen Preis?

  1. Brauchwasser - Wärmepumpe.

Für 2 Personen? Im Sommer ist der Warmwasserverbrauch eher gering. Bei mir mit 3-4 Personen werden ca. 25…30m³ Gas (ca. 250…300kWh) dafür benötigt.
Das macht 20…25€ pro Monat.

Bisherige Ermittlungen haben folgende
Anschaffungskosten ergeben: - hochwertiger Durchlauferhitzer ca. 500 €,

Zuzüglich Kosten für Installation und dann kostet Elektroenergie das mehrfach von Wärme aus Öl.

Wärmepumpe für Brauchwasser ca. 2700 €. Zuzüglich Installationskosten und dann braucht das Teil ja auch Elektroenergie zum Betrieb.

Selbst wenn man da im Monat von den oben genannten Kosten 10€…15€ sparen könnte, wird sich das nie rentieren.

längeren Zeitraum)? Für unsere Entscheidung wären
entsprechende Beiträge bzw. Tipps sehr hilfreich.

Das einzige was sich lohnen kann, wäre ein Solarpanel für WW-Erzeugung.
Aber auch das ist nicht unbedingt rentabel, wenn die Investkosten erst nach 20 Jahren wieder rein kommen.
Mehr als ca. 2500…3000€ dürfte eine solche Anlage nicht kosten.
Dann braucht man normal auch einen recht großen Speicher mit entsprechenden Platzbedarf.
Gruß Uwi