Was hat ein Brauereipferd mit dem Hintern zu tun? Dann habe ich sogar „schiffen wie ein Brauereipferd“ gefunden, das eine ganz andere Bedeutung hat.
Grüße
Roman von Hera Lind „Mit dem Rücken zur Wand“
Während ich versuchte, die professionelle [1] „Schiffen wie ein Brauereipferd“ ist eine Umschreibung dafür, wenn man sich nach heftigem Harndrang mit einem kräftigen Strahl (u.U. im Freien) erleichtert. Dieser Drang wird in der Regel durch reichlichen Bier-(Alkohol-)Konsum hervorgerufen. Vermieterin herauszukehren, wurde mir bewusst, dass er mir vermutlich gerade auf den knackingen Jeans-Hintern starrte. Der Babyspeck war schon lange weg, das Brauereripferd auch.
weiter vorn im Buch gab es dazu eine Bemerkung.
Denn so aus dem Kontext gerissen macht der Satz nur wenig Sinn. Da fehlt etwas der Bezug, den man sich aber teilweise - da es auch um Babyspeck geht - denken kann.
„Das Brauereipferd ist weg“ ist jedenfalls kein Satz, der für sich allein einen Sinn ergibt, es sei denn, das Brauereipferd ist weg.
Brauereipferde waren früher grosse, schwere Kaltblutpferde, die entsprechend kräftig gebaut waren.
Von daher wurde die Rückseite gerne als Vergleich zu menschlichen Körperteilen genutzt.
Von daher war die Bezeichnung „… hat einen Hintern wie ein Brauereipferd“ wenigstens früher meist abwertend geläufig.
für die relativ schweren Transporte von Fassbier wurden zu Zeiten der Pferdebespannung Kaltblüter-Rassen benutzt, z.B. Brabanter. Diese sehr kräftigen, muskulösen Pferde (Brabanter können über eine Tonne auf die Waage bringen) haben - da ein Pferd vor allem mit den Hinterbeinen zieht - riesige Hinterteile. Mit Bierkonsum hat es nichts zu tun, wenn man den ebenfalls sehr kräftigen Strahl, mit dem ein Brabanter sein Wasser abschlägt, metaphorisch verwendet.
Sein Blick glitt abschätzig über meine Figur. »In diese engen Jeans würde ich mich an deiner Stelle nicht reinzwängen. Dafür bist du definitiv zu dick. Du solltest dich mal von hinten sehen. Brauereipferd, sage ich nur.«
Diese Bemerkung kränkte mich sehr. Ich hatte noch einige Babypfunde auf den Hüften wie alle frischgebackenen Mütter. Und heute hatte ich zum ersten Mal wieder in meine alten Lieblingsjeans gepasst! Ganz stolz hatte ich sie angezogen, das hatte mir richtig gute Laune gemacht. Und nun das. Brauereipferd. Wie gemein. https://www.penguin.de/leseprobe/Mit-dem-Ruecken-zur-Wand/leseprobe_9783453292291.pdf (S 31)
Hallo,
dieser Ausdruck ist in der Pfalz noch sehr geläufig. Wenn eine Dame ein recht großes Hinterteil hat, dann sagt der Pfälzer: „die hat´n Arsch wie en Brauereigaul“.
Gruß
In Ö sagt man auch wahlweise „An Oasch wia a Pinzgauer!“ Oder „… Haflinger!“.
Ob damit das jeweilige Pferd gemeint ist, oder ein Militärfahrzeug aus der Steyr-Puch Schmiede, kann man sich aussuchen.
(Das Daimler lässt man weg, zu piefkinesisch)