Palmen allgemein
Hallo Robert !
Palmen verzweigen sich nicht und wenn sie es tun, werden sie als Besonderheit bestaunt.
Daher wachsen Blätter nur aus der Mitte nach, die im normalen Wachstum trocken gewordenen Blätter bilden mit ihrer Blattbasis allmälig den Stamm.
Ich habe letzten Sommer auf den Kanaren Phönixpalmen gesehen, in der Nähe von Siedlungen entfernt man die unteren braunen Blätter, z.T. sehr rabiat mit Feuer, was die Restpalme (meist) übersteht.
In freier Wildbahn senken sich die trockenen Blätter langsam, die ältesten hängen fast senkrecht herab, so daß die ganze Krone eine nahezu perfekte Kugel darstellt, was sehr gut aussieht.
Etwa die ganze untere Hälfte ist trocken.
Nun aber zur Büropalme.
Ich bin kein Freund von Seramis, weil man das Substrat, wenn es irgendwann versalzt und verkalkt ist, nicht spülen kann wie bei herkömmlicher Hydrokultur mit dem Innentopf. Das Gießen ist bei Seramis über Feuchtigkeitsanzeiger geregelt, die in einer bestimmten Tiefe stecken müssen (topfabhängig) und ihre Farbe ändern, wenn’s reicht. Wenn die Palme keinen hat, würde ich einen besorgen.
Dann haben Palmen einen eher hohen Wasserbedarf, man bringt sie schnell mit Wüste in Verbindung, berücksichtigt aber nicht, daß sie in der Natur sehr tief wurzeln. Palmentöpfe sind daher auch eher hoch als breit. Die Wurzel ringelt sich irgendwann am Boden entlang.
Und Palmen sind „Gewohnheitspflanzen“, d.h., sie reagieren auf Änderung der Umgebungsbedingungen (Helligkeit, Temperatur, Seite, von der das Licht kommt) z.T. mit wochenlangem Nichtwachsen.
Also : Alles Braune abschneiden und hoffen, daß sie es in Seramis noch etwas aushält, umgetopft werden will sie nämlich auch nur sehr ungern.
Leider gehören Palmen zu den Gartencenter - Wegwerfpflanzen, da die richtige Haltung ein bischen Kenntnis und Mühe erfordert. Wer hat z.B. schon ein wirklich geräumiges, helles und im Winter kühles Zimmer ?
Jochen