Bremsenausfall beim Renault Super5

Auto, Rad & Mobilität Auto
#1

Liebe Spezialist*innen,

zu den vielen kleinen Wehwehchen meines R Super5 (1,4 ltr., 58 PS, Bauj. `91) hat sich am Freitag ein weiteres gesellt.

Als ich unterwegs war setzte plötzlich die Bremswirkung aus . Das Bremspedal lies sich plötzlich komplett ohne merklichen Widerstand durchtreten . Die Bremswirkung war, wie Ihr euch vorstellen könnt minimal. Mein Eindruck war, dass aber die Hinterradbremsen ansprachen, nur die vorderen nicht.

Bin dann sehr vorsichtig nach einer kurzen Anhaltephase mit kurzem visuellem und taktilem Check der 'Vorderräder weiter gefahren. Die Vorderreifen waren recht heiss im Gegensatz zu den hinteren. Kurz bevor ich daheim war, ca. 7 km weiter mit Bergabfahrt, vorwiegend mit Motorbremse funktionierte die Bremse wieder.

Woran kann das liegen, bzw. was macht da Probleme?

Meine erste Überlegung das die Bremsflüssigkeit veraltet ist, kann ja eigentlich nicht stimmen, weil dann ja die Hinterradbremse nicht ansprechen würde - oder?

#2

Bei einer bergab Fahrt mit ständiger Bremsenbetätigung?

Die Reifen? Dann hast du zu wenig Luft drauf.
Oder die Radnabe, dann war die Bremse zu heiß.

Wäre schon ungewöhnlich. Eigentlich sind die zwei Bremskreise diagonal gekoppelt. Also linkes Vorderrad mit rechtem Hinterrad.
Die Handbremse wirkt aber mechanisch auf die Hinterräder. Hast du die betätigt?

Bremskraftverstärker kann es auch nicht sein, sonst wäre die Bremse „hart“.
Ich würde auf alle Fälle mal die Bremsflüssigkeit prüfen und wechseln, vielleicht hat die ja gekocht.

#3

Hallo Bernd,

danke das Du dich der Sache auch annimmst!

Bin nicht mit wesentlich vielem Bremsen bergab gefahren!

Fahre allgemein nicht mit zu wenig Luft. Eher mit etwas mehr (+ 0,1 - + 0,2). Allerdings hat der Wagen eine Weile gestanden und ich die Luft nicht kontrolliert. Bisher war aber auch kein Verlust zu beklagen.

Das mit der Radnabe erscheint mir dann schon logischer. Akustisch war aber nichts zu vernehmen. Aber das dann beide Seiten gleich einen Ausfall hätten, meinst Du das erscheint logisch?

Meine Absicht wäre auch als nächstes die Bremsflüssigkeit zu tauschen.
Vielen Dank, Wolfgang

Formatierung für bessere Lesbarkeit korrigiert
MOD Pierre

#4

Hallo Wolf,

meine Idee: Eine (oder mehrere) Bremse löst nicht vollständig, dadurch überhitzte die Bremsanlage. An den Felgen verbrennt man sich fast die Finger, die Bremsflüssigkeit kocht, man tritt ins Leere. Wenn später alles abgekühlt ist, funktioniert die Bremse wieder einigermaßen.

Also: Bremszangen auf Gängigkeit prüfen und Bremsflüssigkeit wechseln. Kann man die Radlager zerlegen und neu fetten? Ansonsten behalte die mal im Auge, denn auch das Fett dürfte zu warm geworden und evtl. herausgelaufen sein.

Warum man mit so einem Defekt kurz danach, auch noch bergab, weiter fährt, ist mir ein Rätsel.

Beste Grüße
Guido

#5

Wollte eigentlich das gleiche schreiben wie Quido, er war einfach schneller.
Er hat vollkommen Recht. Anmerken will ich dazu: die Bremsflüssigkeit zieht Feuchtigkeit ein, was dazu führt, dass sich, bei höheren Temperaturen eine Blase in der Leitung bildet. Und schon biste mit dem Pedal aufm Bodenblech…
Passierte mir 1973 am Stilfser Joch, kurz vor Bormio. Der einziger Ausweg war, das Auto seitlich an die Bergwand zu setzen und das hat kein spaß gemacht.

#6

Hallo Guide, hallo Schorsch,
Danke für Eure Meinungen.

Eine meiner Intensionen war ja auch, dass die Bremszange(n) eventuell fest waren. Er wurde schließlich ein paar Wochen nicht bewegt. Außerdem hatte ich bei der ersten Fahrt (au weia) den Eindruck das er nicht richtig aus den Puschen kommt was diese Theorie auch bestärken könnte.

Deshalb hatte ich ja auch beide Seiten vorn überprüft ob nach dem Pedaldruck der Bremszylinder entsprechend etwas wieder öffnet (zurückgeht). Das war der Fall.

Das die Bremsflüssigkeit Feuchtigkeit anzieht weis ich auch (Danke auch hierfür), deshalb habe ich u.a. auch den Wechsel in Betracht gezogen, bzw. denke das dies der entscheidende Faktor für das Malheur war.

Einen angenehmen Abend,
Grüße und ich werde berichten wenn ich etwas herausgefunden habe.

#7

Liebe Helfende aus der Gemeinschaft!

Hatte die Bremssättel nochmals gängig gemacht und neue Bremsklötze aufgeschnallt.

Danach noch weiter die Bremsflüssigkeit ausgetauscht.

Das hat alles gereicht um die aufgetretenen Probleme zu beseitigen.

Vielen Dank nochmals.

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#8

Danke für die Rückmeldung!
ramses90

#9

Meine Vorgänger haben ja schon ein paar mögliche Lösungsansätze angegeben. Was aber viele meistens nicht wissen, die treten dann das Pedal durch und warten bis man endlich langsamer wird: wenn du beim ersten Tritt das Bremspedal durchtrittst, kannst du, vorausgesetzt es gibt keine Undichtigkeiten, mit Loslassen und erneutem Tritt immer wieder die Bremsanlage „aufpumpen“ Somit sollte nach ein paar mal treten, die Bremse wieder besser ziehen. Nicht als Abhilfe gedacht, sollte schon repariert werden, aber im Falle du willst anhalten und es geht nciht, sollte das helfen.

#10

Lieber Steffen,
dass Problem ist zwar behoben (s.o.), trotzdem danke für Deinen Kommentar - auch wenn ich die erwähnten Hinweise kenne.
Danke Gruß Wolfgang