Bremsscheiben kaputt nach 10 Monaten

Hallo,

habe bei meinem Peugeot 206 im Januar dieses Jahres vorne neue Bremsscheiben und Klötze einbauen lassen, da diese verschlissen waren nach ca. 50.000 Km. Heute sollte mein Auto nun durch den Tüv und da kam die böse Überrraschung. Man sagte mir, dass die Bremsscheiben komplett verrostet seien und der Wagen so nicht mehr durch den Tüv könne. Auf Nachfrage wie das denn sein könne sagte man mir, dass da passieren könne, wenn der Wagen längere Zeit nicht bewegt würde. Der Wagen stand aber nur im Sommer einmal für zwei Wochen, da ich im Urlaub war. Ansonsten wurde er bewegt.Zwar größtenteils in der Stadt aber auch 3 Mal jeweils 1500Km Autobahn wenn ich meine Eltern besucht habe.
Nach so kurzer Zeit und nur ca 8000 Km dürfen die doch nicht kaputt sein oder? Der Wagen meiner Freundin steht oft wochenlang rum, da wir nur ein Auto nutzen und da gab es noch nie so ein Problem.
Kann man da irgendwie was machen? Der Werkstattmensch wird mir ja mit Sicherheit sagen, dass es meine Schuld ist. Ich habe überhaupt keine Ahnung ob es für Verschleisteile überhaupt eine Art Garantie gibt oder ob mir sonstwie garantiert wird, dass sie ne bestimmte Zeit halten.

Hallo,

Verschleißteile und Garantie bzw. Gewährleistung ist so eine Sache. Da hier aber der Verschleiß nicht das Problem zu sein scheint, würde ich es auf jeden Fall versuchen. Zumal ich fast davon ausgehe, dass irgend etwas an der Bremsanlage nicht in Ordnung ist. Das kann man aber am besten in der Werkstatt auf der Hebebühne bzw. auf dem Bremsenprüfstand erkennen.

Beste Grüße
Guido

Hi

…oder die Werkstatt hat zwar die Bremsscheiben bei der letzten Reparatur berechnet , aber nicht ersetzt .
Ich kenne gerade im moment so einen Rechtsfall , wo im Jahre 2009 die Bremsscheiben ( hinten ) ersetzt wurden , das Fahrzeug zwischenzeitlich rund 20.000 km gefahren ist und jetzt wegen völlig verschlissener Bremsanlage an der Hinterachse beim Tüv durchgefallen ist.

Der Kunde hat sich die ausgetauschen Ersatzteile geben lassen und ein Sachverständiger entschlüsselte den Herstellercode auf das Jahr 1999 .

Der Kfz Halter hat den Vorbesitzer angerufen und es gab tatsächlich eine Werkstattrechnung aus dem Jahre 99 , wo die Bremsscheiben ersetzt wurden , also passte diese Rechnung zu der Codierung .

Ich würde auch diese möglichkeit einmal prüfen

gruss

Toni

Die Möglichkeit, dass die „neu“ eingebauten Teile alt waren bzw garnicht ersetzt wurden, ist relativ sicher auszuschließen. Die Werkstatt, die den Wagen vor dem Tüv durchgecheckt hat, kennt die Werkstatt, die die Bremsen eingebaut hat und meint, die seien seriös. Außerdem wurde mir gesagt, dass die Scheiben relativ neu aussehen aber halt total verrostet sind.
Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob man die Teile so so falsch montieren kann, dass es zu solchen Schäden bzw Rost kommt.
Die Tüv Werkstatt sagte, dass es halt auch mal ein Teilefehler sein kann.
Morgen komt der Wagen zu der Werkstatt, die die Bremsscheiben und Klötze vor einigen Monaten ersetzt hat. Ich schau dann mal, was die mir erzählen. Ich wollte halt nur mal generell wissen, ob ich da ne Chance habe, falls die sich komplett querstellen.
Ich möchte das Geld halt ungern in den Wind geschossen haben.
Danke aber schonmal für die Antworten soweit.

Das Problem kannst du relativ leicht lösen.
Suche dir eine - wenig befahrene - gerade Straße aus und Bremse in rgelmässigen Abständen das Fahrzeug bis zum Stillstand ab.
Nach kurzer Zeit sind die Scheiben wieder blank und rostfrei.

PS: Rostfrei müssen die aber nur im Bereich der Bremsbeläge sein.

Hallo,

bei leichten, wenig und schonend genutzten Fahrzeugen ist das Problem bekannt. Allerdings in Bezug auf die Hinterachse.

Du schreibst „vorne“, was mich dann doch wundert.
Ich würde zunächst wie bereits empfohlen versuchen, die Scheiben freizubremsen, also 50 Kg in den Kofferraum, freie Strecke, mehrmals von höhereren Geschwindigkeiten stark abbremsen.

Danach sieht man eine Veränderung an den Bremsscheiben, oder die Bremsanlage ist ohne Wirkung, was Du dann bereits vorher merken wirst…
Rost auf der Bremsfläche darf es dann jedenfalls nicht mehr geben.

Möglicherweise wurde billiges Material verwendet. Da kann dann so etwas auch passieren. Daher würde ich in Zukunft drauf achten, dass Original-Teile oder OEM-Qualität verwendet wird. Gerade bei den Bremsen sind 100 Eur mehr Investition oft sinnvoll.

Gruss,
M.

Der Wagen ist heute in der Werkstatt, die Bremsscheiben und Klötze eingebaut hat. Warte jetzt erstmal ab, was die zu dem Thema sagen.
Mich wundert allerdings, dass die Werkstatt, die den Rost entdeckt hat, mir nicht selber den Vorschlag unterbreitet hat, den Rost abzubremsen. Dieses Vorgehen ist ja eigentlich hinlänglich bekannt und da sie das nicht vorgeschlagen haben, bin ich davon ausgegangen, dass das in diesem Fall nicht funktioniert.
Ich werde auf jeden Fall nochmal hier Rückmeldung geben, wie die Sache ausgegangen ist.

So, habe eben einen Anruf aus der Werkstatt bekommen. Der Chef sagte, dass die Scheiben gewechselt wurden und das das nur auf Kulanz geschehen sei. Ich sei nämlich an der Sache schuld, da die Bremsen hinten defekt seien und die vorderen dadurch nicht richtig belastet wurden.
Ich solle jetzt mein Auto abholen und mich nicht wieder bei denen sehen lassen. Abgesehen davon, dass ich nach der „freundlichen“ Verabschiedung ohnehin nicht wieder zu dieser Werkstatt gegangen wäre stellen sich mir ein paar Fragen.

  1. Wenn die Hinterbremsen so defekt bzw. falsch eingestellt sind, dass sie die Vorderbremsen zerstören, wieso bemängelt der Tüv dann nur Vorderbremsen?
  2. Wenn die Hinterbremsen an der Sache schuld sind, dann müssten sie ja viel zu stark bremsen, da ja die Vorderbremsen anscheinend zu wenig belastet wurden. Müsste so ein Auto nicht vollkommen unfahrbar sein? Ich bin kein Schumacher aber ich denke schon, dass ich soviel Gefühl für ein Auto habe, dass ich das gemerkt hätte.
  3. Wieso baut der Händler mir neue Bremsscheiben ein, wenn er vollkommen unschuldig ist,mich durch seine pampige Art aber ohnehin als Kunde verliert?

Hi!

Also ich habe auch fast täglich mit solchen Problemen zu tun,
und stelle mal klar:
Wenn da die Scheibe an sich OK ist, und nur 1 zehntel mm Flufrost drauf ist, bremst man das herunter.
Wenn aber die Scheibe stark verrostet ist, sieht es dann ehr so aus, dass der Rost den Bremsbelag abschleift.
Das wird dann also nichts mehr.
Da bleibt dann manchmal im Extremfall nur ein 1 cm breiter blanker Ring an der Bremsscheibe,
ich habe auch schon Bremsscheiben gesehen, die komplett verrostet waren,
ohne eine einzige blanke Stelle.

Was kann ich noch dazu sagen:
Bei meinem privaten Golf hab ich vorn die billigsten Bremsscheiben drauf, die es so gibt,
so 12€/ Stück.
Die sind jetzt über 2 Jahre drauf, und sehen noch aus, wie neu. Ich fahre täglich 10 km.

Als Ursache für die rosterei kommt hauptsächlich längere Standzeit in einer feuchten Garage in Frage, zaghaftes fahren,
und im Winter wird seit paar Jahren manchmal anderes Taumittel benutzt, Magnesiumchlorid,
das greift die Bremsscheiben stark an.
Im Winter tue ich immer so 100 m vor meinem Stellplatz während der Fahrt die Bremse betätigen, damit die Bremsscheiben heiss werden,
und dann abtrocknen.

Sicher gibt es auch unterschiedliche Materialzusammensetzungen der Bremsscheiben, die solche Rostprobleme begünstigen.

Und um mal noch abschliessend klarzustellen:
Dass die hinteren Bremsen zu viel bremsen, und die vorderen dadurch verrosten,
das ist Unsinn.

Grüße, E.