Bremsspur 100 m - Welche Geschwindigkeit vonnöten?

Servus!

Als ich heute unterwegs war, is mir in einer langgezogenen Rechtskurve auf ner Bundesstraße eine Bremsspur von etwas mehr als 100 m (begann ca 10 m vor einem Leitpfosten u endete etwa beim zweiten, Abstand der insgesmat 3 Pfosten lt Tacho ca 100 m) in Richtung Kurvenaussenrand aufgefallen, die Leitplanke war auch eingedrückt. Aus eigener leidvoller Erfahrung als (Unfall-)Beifahrer wird die Leitplanke bei ca 30 km/h (Frontal-)Aufprallgeschwindigkeit ähnlich verformt…

Welche Geschwindigkeit war vonnöten, um eine solche Bremsspur + genannte Beschädigung der Leitplanke zu erreichen? Der Spurweite u Stärke nach zu urteilen, müsste es sich um nen PKW gehandelt haben. Ich weiss, dass einigermaßen aktuelle PKWs bei 100 km/h nen Bremsweg von 45 m ± 5 m haben. Einige Sportwagen liegen dank ABS & Co. sogar noch drunter, aber mit ABS hätts keine Spur gegeben… Kann man getrost nach Faustformel „Doppelte Geschwindigkeit = 4facher Bremsweg“ von 150 + 30, also 180 km/h ausgehen, oder is das zu hoch bzw zu niedrig gegriffen? Die Fahrbahn würde jene 180 km/h jedenfalls „hergeben“, was die äußeren Rahmenbedingungen u Beschaffenheit (Neubau, seit ca 6-8 Monaten freigegeben) bei trockener Fahrbahn anbelangt.

Gruss

Mutschy

War es denn wirklich eine Bremsspur?
Oder entstand die Spur durch einen Reifenschaden bzw. durch blockierende Räder wegen heißgelaufener Bremsen oder einem Getriebeschaden?

Hallo!

Man sieht ja solche „Bremsspuren“ gelegentlich auf der Straße, wenn ein alter vergammelter LKW-Anhänger die Bremse an einem Rad nicht mehr löst,
aber wenn der Mutschy schreibt, dass es offensichtlich ein PKW-Rad war, wird das wohl auch so sein.
Mich würde blos noch interessieren, ob das eine oder 2 Spuren waren.

Grüße, Steffen!

Hallo,

gehandelt haben. Ich weiss, dass einigermaßen aktuelle PKWs
bei 100 km/h nen Bremsweg von 45 m ± 5 m haben. Einige

War ja eher ein etwas älteres Modell ohne ABS, mit hätte man es vermutlich noch um die Kurve geschafft.

Faustformel „Doppelte Geschwindigkeit = 4facher Bremsweg“ von

Davon kann man ausgehen

150 + 30, also 180 km/h ausgehen, oder is das zu hoch bzw zu

Das ist allerdings in mehrenen Dingen falsch. Bei 150 km/h ist der Bremsweg schon 2,25-mal so lang und der Bremsweg von 150 km/h auf Null ist anders, als der von 180 km/h auf 30 km/h. Ich habe gerade nicht den Nerv das auszurechnen, frag mal im Mathe- oder Physikbrett. Aus dem Bauch raus komme ich auf 160 km/h.

niedrig gegriffen? Die Fahrbahn würde jene 180 km/h jedenfalls
„hergeben“, was die äußeren Rahmenbedingungen u Beschaffenheit
(Neubau, seit ca 6-8 Monaten freigegeben) bei trockener
Fahrbahn anbelangt.

Da dürfte die Fahrbahn noch nicht ihre optimale Griffigkeit (oder wie nennt man das?) erreicht haben. Da bräuchte man jetzt aber wirklich jemanden, der sich mit sowas auskennt, aber da würde ich nochmal ein paar Prozent bei der (negativen) Beschleunigung abziehen. Macht dann auf Landstraßen nicht ganz unrealistische 150 km/h.

Cu Rene

Welche Geschwindigkeit war vonnöten, um eine solche Bremsspur

  • genannte Beschädigung der Leitplanke zu erreichen? Der
    Spurweite u Stärke nach zu urteilen, müsste es sich um nen PKW
    gehandelt haben. Ich weiss, dass einigermaßen aktuelle PKWs
    bei 100 km/h nen Bremsweg von 45 m ± 5 m haben. Einige
    Sportwagen liegen dank ABS & Co. sogar noch drunter, aber mit
    ABS hätts keine Spur gegeben… Kann man getrost nach
    Faustformel „Doppelte Geschwindigkeit = 4facher Bremsweg“ von
    150 + 30, also 180 km/h ausgehen,

Richtig. Bekannt: Bremsweg bei 100km/h ist ca. 45m (wäre eine eher schlechte Bremse). Weiter bekannt: Bremsweg hier ist 100m. Also das 2,22fache an Länge. Entsprechend ist jetzt die Quadratwurzel aus 2,22 zu ziehen: 1,49, um den Faktor der Geschwindigkeiten zu bekommen. Macht eben die von Dir gefundenen 150km/h. Aber Du musst hier anders rechnen, denn die 100m ergeben sich nur bei 150km/h auf 0km/h, nicht aber bei 180km/h auf 30km/h!
Du musst die für 30km/h fehlenden Meter errechnen, die zur gesamten Länge addieren und dann die Geschwindigkeit ermitteln.
Also: 30km/h Aufprall heißt, dass etwa 4-5m gefehlt haben.
Also: Gesamtlänge 105m, also lediglich 153km/h Geschwindigkeit.

Man kann das den jungen Leuten immer wieder vorrechnen, glauben tun die es erst, wenn es gerappelt hat. Hier bedeuteten lediglich 3 weitere km/h schneller den Unterschied zwischen Glück gehabt und Aufprall mit 30km/h.
Vergleichen wir den Bremsweg zwischen 50 und 70:
Einmal 11m, einmal 22m. Wer bei 50 also genau vor dem Hinderniss stand, rauscht bei 70km/h noch mit 50km/h in die Wand / auf das Kind.

Hallo!

Man sieht ja solche „Bremsspuren“ gelegentlich auf der Straße,
wenn ein alter vergammelter LKW-Anhänger die Bremse an einem
Rad nicht mehr löst,

auch dann, wenn bei einem „neuen“ Lkw die Druckluftleitung zum Anhänger/Sattelauflieger abreisst. Der Hänger wird dann automatisch gebremst.
Oder bei der Zugmaschine, wenn der Systemdruck unter ein festgesetztes Niveau fällt. Dann geht die Federspeicherbremse „rein“.
Gruß
Karl

Hallo,

beachten muss man, dass ein blockierender Reifen weniger verzögert als ein Reifen, der kurz vom blockieren ist. In Verbindung mit schlechtem Profil oder leicht feuchter Fahrbahn (nicht nass, dann gibt es kaum Spuren) kann sich der Bremsweg deutlich verlängern. Wenn dann der Wagen auch noch schwer beladen war und hinten eine schlecht funktionierende Bremse hatte…

Ich denke, die Geschwindigkeit auszurechnen ist mit den gegebenen Daten nicht wirklich möglich. Allerdings befürchte ich, dass die genannten Zahlen gar nicht so verkehrt sind.

Beste Grüße
Guido

Danke für die hilfreichen Antworten! owT
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