Brennesseln

Sagt mal, ich bin so oft mit dem Bike im Wald unterwegs und habe dort auch ooefters ziemlich schmerzhafte Begegnungen mit Brennesseln. Meine Frage: Kann ich die einfach mal sammeln und zu Tee verarbeiten? Als Rache sozusagen? Wie wirkt Brennesseltee? Und was muss ich genau sammeln - junge Triebe, grosse Blaetter? Die Nesseln ja wohl nicht, oder? Und brennt´s nur, wenn ich diese seltsamen Teile anfasse (Nesseln) oder auch, wenn ich die Blaetter beruehre?
Ach ja, nochwas. Wird „Brennesseln“ jetzt eigentlich mit 3 Ns geschrieben? Brennnessel??
Liebe Gruesse,
Susie (diedurchdenwaldfaehrt)

Hallo Susie,

Brenneselgemüse:
1 kg Brennesseln (junge Sproßspitzen) 2 Zwiebeln, 4 Knoblauchzehen, Butter Salz, Zitronensaft.
Brennessel waschen, in kochende, Wasser ½ Minute blanchieren und danach in eiskaltem Wasser abschrecken. Zwiebeln und Knoblauch pellen, hacken und in Butter glasig dünsten, Brennesseln zugeben und ca. 5 Minuten dünsten. Gegen Ende der Garzeit Knoblauch zugeben, salzen umd vor dem servieren mit Zitronensaft brträufeln.

Badener Brennesselschnitzel:
200 g Brennesseln, 3 Roggenbrötchen, 6 EL Milch, 30 g Butter, 1 Zwiebel, 4 EL Haferflocken, Würzhefeflocken, Salz, Pfeffer, 1 Prise Muskat, Öl.
Junge Brennesseln oder die oberen vier Blätter älterer Pflanzen waschen, mit heißem Wasser überbrühen, abtropfen lassen und fein hacken. Kleingeschnitte Zwiebeln in Butter goldgelb anrösten. Roggenbrötschen in Würfel schneiden, mit Milch einweichen und wenn nötig anschließend ausdrücken. In einer Schüssel die angedünstete Zwiebel mit Brennesseln sowie allen anderen Zutaten zu einer Masse verkneten und nach Belieben würzen. Kleine Schnitzel formen, in Würzhefeflochen weden und in Öl ausbachen.

Das wars erstmal. Ca. November gibt es mehr:
Blätter im Teigmantel, Gedünstetes Wildgemüse, Gefüllte Tomaten, Grüne Brötchen, Grünes Kartoffelpüree, Grüne Plätzli, Kräutervollkornbrot, Pastete von Brennesseln, Wiesensuppe, Gurkensuppe Würzbrot etc. alles auf Brennesselbasis unter
http://www.van25.prima.de

Sollte jemand sofort ein Rezept haben ? Mail genügt.
Claude

Hmmmh, lecker!
Huhuuh Claude,

vielen Dank fuer die Rezepte. Da fahr´ ich doch jetzt gleich nochmal in den Wald!!
Wie sieht´s denn mit Tee aus? Welche Bestandteile der Brennesseln brauche ich denn dafuer?

Gruss,
Susie

Hi Susie,
junge oder nur die oberen Spitzen.
Aber !, getrocknet und dann zubereiten als ob Du einen Ostfrisischen, Chinesischen o.a.
Tee zubereitest.Verwende Brennesseln auch unter Spinat, Gemüsefüllungen, Eierspeisen, Soufflees, Suppen etc. Die Samen steue ich über Suppen, Joghurt oder aber über das Müsli. Sie schmecken und knacken im Mund wie Sesam, und außerdem sind sie sehr vitamin- und mineralstoffreich. Ich esse sie direkt frisch von der Pflanze oder trockne sie.
Ciao
Claude

Wie jetzt?
Hallo Claude,
das hoert sich ja fantastisch an! Aber wieso brennt das denn nicht im Mund? Sobald meine Oberschenkel z.B. Brennesseln nur zu Gesicht bekommen, fangen sie schon an zu brennen. Wieso passiert das dann nicht, wenn du die Samen in den Mund steckst? Oder mach ich was falsch? Wie vermeide ich eigentlich, dass mir beim „Ernten“ die Finger ver-brennen? Soll ich dafuer Handschuhe anziehen?
1000 Fragen. Und ich kann die Antworten gar nicht erwarten.
Liebe Gruesse,
Susie (derwaldschrat)

Erklärung
Hi Susie,

Blätter und Stengel , aber nicht die Früchte sind mit zahlreichen Haaren übersät, die aus einem Sockel an der Oberfläche der Pflanze herauswachsen. Das Haar, nur 1-2 mm lang, läuft spitz zu. Am Ende befindet sich durch eine Einbuchtung abgesetzt ein Kügelchen. Bei Berührung bricht die Kuppe an der vorgeformten Bruchstelle ab.
Es entsteht eine scharfe Kanüle, die die Haut oberflächlich ritzt. In die kleine Wunde fließt dann der Inhalt der Harrkanüle. Ein Gemisch aus Hastaminen und anderen Substanzen, das sogenannte Nesselgift, bewirkt eine lokale Reaktion der Haut. Jucken und Brennen ist die unangenehme Folge.
Ich habe meine Technik, um mich nicht zu brennen. Handschuh . Ich fasse ein Blatt an der äußeren Spitze an, schneide ab und lasse die Sproßspitzen einfach in mein Sammelkorb fallen.
Zum Wachen ziehe ich schon mal Handschuhe an. Aber im Wasser beim Bewegen der Blätter werden schon sehr viele der Brennhaar zerstört. Endgültig ungefährlich wird das ganze dann, wenn das Gemüse in kochendes Wasser gegeben wird.
OK?
Ciao
Claude

Hi Sunshine Susie,
folgendes hatte vor dem geschrieben.
Antwort kommt noch, ca. 2 Stunden Geduld.

Weitere Rezepte.

Gurkensuppe (kalt) mit Brennesselsamen:
1 Gurke, 1 mittelgroße Zwiebel , 1 grüne Paprika, 1 TL Salz, 4 EL Olivenöl, 2 EL Essig, ½-1 Tasse Brennesselsamen, Gundermannbüten und Blättchen, etwas Honig.

Gurke würfeln, Zwiebel pellen, Paprika schälen und entkernen. In grobe Stücke schneiden und zusammen mit den übrigen Zutaten Pürieren. Mit Salz und ein wenig Honig abschmecken. Brennesselsamen unterrühren und zusätzlich auf die Suppe streuen. Mit Gundermannblüten und Blättchen garnieren.

Pastete von Brennessel, Giersch und Beinwell:
200 g Brennesselblätter und / oder Giersch, Beinwell, 8 Eier, ¼ l Milch, ¼ l Sahne, Salz, Muskatblüten, Pfeffer aus der Mühle.

Milch mit Sahne verrühren. Zarte Brennesselblätter wachen, gut abtropfen und grob schneiden. Blätter in ¼ l Sahne-Milch-Gemisch Pürieren, auf ½ l auffüllen und mit den Eiern kräftig verquirlen. Eine Kastenform fetten, die Masse einfüllen und in eine größere Auflaufform mit Wasser setzen. Die Paste im Backofen bei 200 Grad mindestens 45 Minuten im Wasserbad stocken lassen. Anschließend die Pastete auf einen Teller mit Brennesselgemüse oder frischen Kräutern stürzen.

Info:

100 g Brennesseln und 100 g Kopfsalat enthalten

Vitamin C 333 mg 13 mg
Vitamin A 0,74 mg 0,13 mg
Eisen 7,8 mg 1,1 mg
Magnesium 71 mg 11 mg
Kalium 410 mg 224 mg

Ich bin keiner der GRÜNEN sondern Küchenmeister und bei der IHK im Prüfungsausschuß und bin der Meinung , alles sollte wieder dahinkommen was unsere Vorfahren gemacht haben. Nicht alles , aber zumindest versuchen Natur mit BIO (?) und andere Gemüse Neugestalten.
Der Trend ist doch da, nur wenige der jungen Generation wissen nichts davon.

Ein leichtes Brennen…
Hallihallo Claude,
ich war doch tatsaechlich gestern im Wald und hab´ Brennesseln gesammelt! Hattest Recht, die Samen sind echt lecker. Dummerweise hatte ich den Hinweis mit den Handschuhen noch nicht gelesen und dafuer gestern den Rest des Tages prickelnde, brennende Finger! Und auch jetzt fangen sie schon wieder an, sobald ich nur an Brennesseln denke! Das Brennesselgemuese gestern abend war aber trotzdem lecker. Die Brennesselspitzen sind gerade am Trocknen - da wird vielleicht irgendwann mal Tee draus. Nochmals vielen Dank fuer die Tips und Rezepte!
Ich habe dich uebrigens nie fuer einen Gruenen gehalten - obwohl das auch nicht allzu schlimm waere :wink:
Gruss,
Susie

Hi Susie,
wenn Naturverbunden, achte doch im Wald auf :
Gundermann, Labkraut, Vogelmiere, etc.
Auf meiner Page werden unter „Natur „ auch andere Sachen zu finden sein in dennen Brennessel zu finden sein werden.
Page „Natur „ ist Sonntag fertig.
Gruß (Gruss)
Claude
PS: Nicht nur die Brennesseln sehen

Hi Susie und Claude,
ich habe eure Fragen und Antworten mit Interesse gelesen. Bezüglich des „Brennens“ kann ich Euch sagen: Es brennt nur, wenn man die Brennesseln leicht berührt! Greift mal richtig fest in ein Büschel Brenneseln und siehe da, es brennt gar nicht!

Gruß Darnoc

Darnoc schrieb:

Greift mal richtig fest in ein
Büschel Brenneseln und siehe da, es brennt
gar nicht!

Hi,
Als Kind habe ich immer gesagt bekommen"Luft anhalten und dann pflücken. Das ist eine Technik, die wirklich hilft. Automatisch faßt man viel kräftiger zu, und damit werden die feinen Brennhaare zerstört, so daß sie die Haut nicht mehr ritzen können. Aber was macht schon ein wenig Brennesseljucken. Es gibt ja Spitzwegerich dagegen.
Ich zerreibe eine Spitz oder Breitwegerichblatt zwischen den Fingern, und mit dem Saft reibe ich die brennende Stelle ein. In kurzer Zeit sind Juckreiz und Quaddeln verschwunden.
Gruß
Claude