Brettspiel selbst entwerfen

Hallo,

ich möchte bzw. habe schon ein Brettspiel entworfen, das auf einem kindergeburtstag gespielt werden soll. Die Kinder sind im KiGa-Alter (5-6J.).

Da ich nicht genau weiss, wieviele Kinder kommen werden, habe ich darauf verzichtet, ein Spiel mit 4, 5 oder 6 getrennten Startfeldern (wie z.B. 4 bei Mensch ärgere Dich nicht) zu entwickeln. Stattdessen würfeln sich alle Kinder von einem Startfeld ein und alle laufen die selbe Strecke bis zum Ziel.
Gewürfelt werden soll mit einem Würfel mit Augen und Farben, sodass auch Kinder, die die Augenzahlen noch nicht können, mitspielen können.
Es soll durch die Wüste gehen, und ich habe mir mit unserer Tochter überlegt, welche Hindernisse oder Fördernisse es auf dem Weg gibt (z.B. am Fluss liegen Krokodile, 2x aussetzen; Windhose bringt einen 3Plätze vor, Räuber werfen einen 5 zurück). dazu würde ich gerne wissen, wie ich die anordnen soll/muss, damit man nicht ständig zurückgehen muss oder in o,nix am Ziel ist. Gibt es da Prinzipien (natürlich ordne ich die Felder so an, dass man nicht von einem Feld, wo man zwei vor gehen darf, auf einem Feld landet, wo man 5 zurück muss). Mich würde interessieren, wie dicht solche VOR-/ZURÜCK-AUSSETZEN-Felder beieinander liegen dürfen. Wielang (wieviele Felder) sollte die Wegstrecke sein?

Wie würdet Ihr das Spielfeld gestalten? Eher schlicht (also wo z.B. Räuber sind, wollte ich schon auch Räuber hinmalen, oder die Windhose). Oder kann man auch noch am Rand eine Verzierung machen (Hieroglyphen wurden gut passen), oder lenkt das die Kinder ab?

Hat jemand sonst irgendwelche Tipps?
Wir können das Spiel ja nicht oft vorher testen, es soll ja auch noch eine kleine Überraschung sein.

Und weiss jemand, wo man ca. 20 kleine Holz- oder Plastikkamele herbekommt, die etwa 3 cm gross sind?

Vielen Dank,
Kleiner_König

Gewürfelt werden soll mit einem Würfel mit Augen und Farben,
sodass auch Kinder, die die Augenzahlen noch nicht können,
mitspielen können.

Ist ja Quatsch, denn Farbfelder und Augenzahlen können ja nicht auf dem selben Feld auf dem Spielplan sein.
Wir spielen also nur mit Augen.

Falls noch jemand etwas dazusagen möchte…oder bin ich im falschen Brett?

Gruss,
K’K

Hallo K’K!

Die Anzahl der Felder hängt natürlich wesentlich davon ab, wie viele Züge du für die Kinder einplanst, bis die oder der erste am Ziel ist. Die statistisch durchschnittliche Augenzahl bei einem sechsseitigen Würfel ist 3,5. Wenn Du also 35 Felder bis zum Ziel hast, dann sollte dieses in etwa 10 Runden erreicht werden (minimal sind’s immer noch 6 Runden, maximal natürlich 35).
Um die Sache mit den Bonus/Straffeldern kannst du dich folgendermassen kümmern: Wenn die Summe aller Boni/Strafen 0 ist, dann ändert das (statistisch wiederum gesehen) an der zu erwartenden Spieldauer nichts. Allerdings nur dann, wenn die Wahrscheinlichkeit die jeweiligen Felder zu treffen für alle Felder gleich hoch wäre.
Angesichts der Tatsache allerdings, dass die Zahlen mit denen wir hier die Statistik bemühen relativ klein sind, ist die Wahrscheinlichkeit einer signifikanten Abweichung von statistischen Werten ohnehin recht hoch. Kurzum: Vergiss die ganze Rechnerei und probiere das Spiel selbst ein paar mal aus, da findest du dann auch Faktoren heraus, die die Spieldauer viel stärker beeinflussen als die Anzahl der Felder und die Höhe der Boni und Strafen, nämlich zum Beispiel wie lange du oder deine Kinder für einen zug brauchen. Vergiss auch nicht, dass das Spiel mit der doppelten Anzahl Spieler auch etwa doppelt so lange dauern wird (wegen schwierigerer Koordination von 8 Kindern auch durchaus nochmal etwas mehr als doppelt so lang als mit 4).

Ich hoffe du kannst damit etwas anfangen…

Gruß,
Martin

3 Like

Hallo Martin,

Die statistisch durchschnittliche Augenzahl bei
einem sechsseitigen Würfel ist 3,5. (…)
Wenn die Summe aller Boni/Strafen 0
ist, dann ändert das (statistisch wiederum gesehen) an der zu
erwartenden Spieldauer nichts.(…)

auch nicht, dass das Spiel mit der doppelten Anzahl Spieler
auch etwa doppelt so lange dauern wird (wegen schwierigerer
Koordination von 8 Kindern auch durchaus nochmal etwas mehr
als doppelt so lang als mit 4).

Ich hoffe du kannst damit etwas anfangen…

Oh ja, allerdings. Hast Du noch mehr davon auf Lager (gibts# da Seiten im Internet, wo sowas steht?)? Würde mich allgemein mal interessieren. Naja, ein Klaus Teuber will ich nicht werden.:wink:
Dass Spielen soviel mit Statistik zu tun hat, war mir nicht bewusst, aber zu vermuten.

Vielen Dank also,
Gruss,
Kleiner_König

Hallo Martin,

Oh ja, allerdings. Hast Du noch mehr davon auf Lager (gibts#
da Seiten im Internet, wo sowas steht?)? Würde mich allgemein
mal interessieren. Naja, ein Klaus Teuber will ich nicht
werden.:wink:
Dass Spielen soviel mit Statistik zu tun hat, war mir nicht
bewusst, aber zu vermuten.

Vielen Dank also,
Gruss,
Kleiner_König

Hallo Kleiner_König!

Das ist alles noch aus meiner Schulzeit, aber wenn Du Dich damit näher beschäftigen willst, dann versuch es mal in der Brettbeschreibung des Mathematik-Bretts weiter oben. Falls das nicht die gewünschten Seiten liefert, hilft man dir sicher im Brett selbst gerne weiter.
Wie gesagt solltest du nie vergessen, dass die Statistik keinerlei Aussagen über den einzelnen Versuch (hier: den Würfel rollen) macht, sondern nur über eine „grosse“ Anzahl von Versuchen.
Statistik bzw. Wahrscheinlichkeitsrechnung kommt in jedem Spiel zum Zug, wo auch Zufallsfaktoren im Spiel sind (Würfel, Karten mischen etc.), es gibt aber auch genügend Spiele wo das nicht der Fall ist (Schach, Dame, Mühle, Halma, …).

Liebe Grüße,
Martin

1 Like

damit näher beschäftigen willst, dann versuch es mal in der
Brettbeschreibung des Mathematik-Bretts weiter oben. Falls das
nicht die gewünschten Seiten liefert, hilft man dir sicher im
Brett selbst gerne weiter.

Hallo kleiner König,

ich habe für unser Blatt früher schon einige einfache Würfel-Laufspiele
entworfen. Was Martin dazu sagt, ist eigentlich schon das Wichtigste. Du kannst
aber das Spiel durchaus mit zwei Würfelarten gleichzeitig laufen lassen: Mal die
Felder in der immer gleichen 6er-Reihenfolge der Würfelfarben an, dann kann der
Farbwürfler immer zum nächsten Feld mit der gewürfeltne Farbe vorrücken, der
Augenwürfler muss halt zählen.
Wegen der Ereignisfelder: Es ist ratsam, diese Ereignisfelder nach einem
bestimmten Schema zu verteilen: In den ersten Feldern sollten eher
Bonusereignisse (vorrücken, nochmal würfeln, mit dem ersten tauschen usw.)
eingebaut sein, kurz vor dem Ziel sollte nochmal was sein, was eher zurückwirft
(dadurch wird oft der Erste gebremst, der weit voraus ist). Der Zurückgeworfene
kommt durch die Bonusfelder ja wieder schnell nach vorne. Vielleicht sollten die
„Bremsfelder“ vor dem Ziel auch nicht unbedingt weit zurückwerfen, sondern eher
pausieren lassen (aussetzen, auf bestimmte Würfelzahl warten, warten, bis 1
überholt hat usw.).
Was ganz unerlässlich für das Funktionieren eines Spieles ist: Probieren,
probieren, probieren. Nur die große Anzahl der Probeläufe zeigt mögliche
fehlerhafte Spielverläufe auf!
Wenn Du magst, kann ich Dir mal ein paar der Spiele zufaxen (oder wenn’s noch
langt, in Farbkopien zufaxen).
Mit spielerischem Gruß
Bolo

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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*hachtutdasgut* owT

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