Hey Jessica,
die meisten Häuser haben einen (oder mehr) Öffentlichkeitsarbeiter, die genau für sowas da sind. Das läuft meist unter der Sammelbezeichnung Presse/Öffentlichkeitsarbeit oder einfach PR („Public Relations“), dazu gehört dann meistens auch Werbung. Kann auch mal sein, dass da ein Dramaturg für zuständig ist, aber die sind eher dafür da, bei der Gestaltung des Materials mitzureden.
Ich würde das Schreiben an die Presse/Öffentlichkeitsarbeit adressieren (kannst jew. im Internet nachschauen, wie die Abteilung heißt). Dann nimmst du entweder den Nachnamen der Mitarbeiterin / des Mitarbeiters („Liebe Frau Xy“). Wenn es eine solche Abteilung nicht gibt, dann nimm die Dramaturgie. Und wenn du keinen Namen findest, sagst du’s am besten so:
Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter der Xy-Oper, (liebe Dramaturgin, lieber Dramaturg der…)
für eine größere Präsentation an meiner Schule, zum Thema „Öffentlichkeitsarbeit an deutschsprachigen Musiktheatern“, bin ich auf der Suche nach möglichst vielen Beispielen und Belegen aus Ihrer Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Programmheft, Plakate, Merchandising Produkte, Flyer, etc.).
Wäre es Ihnen möglich, mir solches Ansichtsmaterial zuzuschicken? Auch an Beispielen aus vergangenen Spielzeiten wäre ich interessiert!
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir behilflich sein können.
Mit freundlichen Grüßen,
Jessica Daswüsstestduwohlgerne
Schreib doch „Präsentation“, da ist dann klar, dass du Material zum Anfassen brauchst. Und sag lieber nicht, dass das eine spannende Aufgabe ist, das sollte nämlich selbstverständlich sein (weil wenn man’s extra dazusagt, klingt es so, als wäre es eben nicht spannend: Und darum klingt’s sofort nach Schule). Kein Mensch hilft schließlich gerne, wenn er den Eindruck hat, das der, dem er hilft, keinen Bock hat, auf das, weswegen er fragt.
Im Theater ist man übrigens höflich (außer wenn’s Ernst wird), aber niemals überkorrekt. Intern würde man z.B. nur einen älteren Regisseur, oder an einem großen Haus auch den Intendanten siezen, alle anderen sagen ›Du‹. Wenn du als eine Schülerin von außen schreibst, solltest du sie natürlich siezen – aber das Schreiben doch eher mit „liebe/r“ anfangen, das kann man im Deutschen finde ich sehr gut machen und es klingt viel netter.
Und noch was: Wenn sie einen haben, dann werden sie höchstwahrscheinlich die Aufgabe an einen Praktikanten / eine Praktikantin weitergeben (nur damit du weißt, wer dir da nachher einen Gefallen tut)!
Liebe Grüße,
David