Briefversand beschädigt angekommen

Guten Tag,

bei ebay Kleinanzeigen wird ein zuklappbarer Übersetzer von privaten Verkäufer an den privaten Käufer Versand (Wert des Gegenstands: 80 Euro).

Die vereinbarten Konditionen sind:
DHL Briefversand (unversichert), Paypal versichert.

Nach 2 Tagen kommt dieser sehr gut gepolsterte Brief absolut zerstört an. Ein enormer Druck von außen muss auf den Brief eingewirkt haben, um ein Gerät, das eigentlich durch das zuklappen bei leichtem Druck geschützt sein sollte zu beschädigen.

Bei DHL wurde der Fall durch den Verkäufer geschildert und der Fall befindet sich im Prüfungsverfahren.

Der Käufer droht paypal einzuschalten, um sich das Geld zurückzuholen.

Wer hat Recht? Was ist zu tun?

Mit freundlichem Grüße in die Runde,
Christian

Hallo,

wenn kein Erfüllungsort vereinbart wurde, dann ist die Schuld des Verkäufers erfüllt, wenn dieser die Ware an den Paketdienst übergibt, denn dann gilt als Erfüllungsort der Ort dessen, der die Ware schuldet.
Die Gefahr beim Versand trägt der Käufer.

Paypal sieht das aber vielleicht ganz anders.
Das ist dein Problem.

Genau, Paypal wurde informiert und beklagt, dass der Versand nicht versichert wurde durch den Verkäufer. Die AGBs besagen, dass der Versand versichert erfolgen muss, damit der Verkäufer abgesichert ist.

Der Käufer hat den normalen, unversicherten Briefversand akzeptiert. Das spielt wohl keine Rolle bei Paypal.

Also muss man wohl zahlen, und das deutsche Rechtssystem ist ausgehebelt?

hi,

du musst unterscheiden!

zum einen die rechtliche Lage zum anderen die Bedingungen von Paypal.

Paypal schreibt vor, dass der Versand versichert sein muss.
Daher wird das Geld wohl zurückgebucht werden, da die vereinbarten Bedingungen von Paypal nicht erfüllt sind.

In Deutschland hat der Käufer aber das Risiko, also kann der VK das Geld wieder vom Käufer einfordern.
Aber: War es ordnungsgemäß verpackt? Nur in einer Luftpolstertasche? Da hätte ich so Zweifel.

nö, überhaupt nicht.
Bei Paypal geht es auch nicht um das Rechtliche, es geht um den Verkäuferschutz gegen unberechtigtes zurückbuchen der Beträge.
Den Verkäuferschutz hat der Verkäufer aber aufgegeben, als er unversichert versandt hat, nun kann er sich da nicht beklagen, dass ihm Paypal nicht hilft.
Rechtlich ändert das nix.

grüße
lipi

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Hallo,

der Zahlungsanspruch gegen den Käufer besteht auch dann, wenn Paypal sich querstellt.

Man teilt dem Käufer mit, dass der Versand wie von ihm gewünscht erfolgt sei.
Man weise nach, dass der Versand in geeignter Art und Weise erfolgte.
Man teile mit, dass auf Grund der Beschwerde des Käufers bei Paypal die Zahlung nicht erfolgt sei und dass man daher den Zahlungseingang umgehend, spätestens aber bis zum 03.02.18 auf das Konto mit der IBAN… erwarte.
Man behalte sich vor, etwaige zusätzliche Aufwendungen sich vom Käufer ersetzen lassen werde.

Kleine Anmerkung:
Der Versand eines Gegenstands, der nicht geknickt werden darf, als Brief erscheint mir in hohem Maße fahrlässig.

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Hallo

Das ist die einzige Chance, dass sich das Versandunternehmen beliebt machen will und sich ein bisschen verantwortlich fühlt, Dann bekommt man vielleicht ein paar Briefmarken kostenlos zugeschickt.

Ein luftgepolsterter Briefumschlag ist jedoch bestimmt nicht die angemessene Verpackung für so ein Gerät. Da hätte ein fester Karton drumherum gemusst, und dann erst die Luftpolsterung.

Ja, bei leichtem Druck. Wer sagt denn, dass Briefe bei der Post nur leichtem Druck ausgesetzt werden? - Die werden da zu hunderten gestapelt, und wenn die Kiste voll ist, wird vielleicht auch ein bisschen Druck ausgeübt, damit der Deckel passt oder so. Einem normalen Brief aus Papier macht das ja auch nichts.

Hm, ja, im Nachhinein ersichtlich, dass man alles besser hätte einpacken müssen. Aber es war halt so abgemacht mit dem Kunden, dass es ein Brief ist. Ein Einverständnis beider Teilnehmer.
Bei Paypal sieht es natürlich anders aus, die hebeln das deutsche Gesetz aus wohl, da der Verkäufer nun die Verantwortung trägt

Was nun ansteht ist der offene Schlagabtausch vor Paypal, wo der Käufer und Verkäufer sich in einem Forum austauschen sollen. Was kann man als Verkäufer zu seiner Verteidigung vorbringen? Viel Hoffnung besteht wohl nicht, den Fall zu gewinnen, denn der Käufer nennt den Punkt „falsche Verpackung“ (was wie gesagt vom Käufer akzeptiert wurde).

Vielen Dank für jeden Hinweis,
Christian

hi,

du Unterscheidest immer noch nicht zwischen Paypal und dem Recht.
Es wird nichts ausgehebelt und es ist auch nichts anders.
Die Dienstleistung Paypal, die in Anspruch genommen wurde, hat Bedingungen die nicht eingehalten wurden.
Es ist nicht der Anspruch auf Bezahlung der sich ändert, nur der Status ist wieder ‚unbezahlt‘.

auch nicht.
Es steht an, dass man sein Geld nun mit Zettel, Stift und Briefmarke einfordert.
Paypal würde das für einen übernehmen (Verkäuferschutz), aber der Brief war offenbar billiger.

auch falsch.
Es wurde der Versand als Brief akzeptiert. Ein Brief kann 5 cm dick sein und muss nicht biegsam sein. Eine Holzplatte oder etwas anderes Stabilisierendes hätte reichen können.
Vertausche nicht die Versandart mit der ungenügenden Verpackung.
Wenn der Verkäufer die Verpackung für ausreichend erachtet, dann fordert er das Geld eben ein. Aber eben nicht über Paypal.

viel Erfolg.
lipi

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Vielen Dank für allen Antworten. Bessere Verpackung ist die Lösung wohl.