Brillengestell bauen

Technik Mechanik & Konstruktion
#1

(Ich hoffe, es lacht jetzt keiner)

Ich möchte mir ein Brillengestell bauen (oder falls ich doch noch ein geeignetes finde, abändern), an das verschiedene Sachen (Sensoren, etc) mechanisch vernünftig und unauffällig befestigt werden sollen. Material eher schlicht, Hartlöten wird gekonnt.

Wie konstruiere ich die Gläseraufnahme so, daß der Optiker hinterher keine Schwierigkeiten hat, dort höherbrechende optische Kunststoffgläser einzubauen?
Gibt es dazu ein Augenoptik-Buch/Standardwerk, in dem auch der Fach-Sprech erklärt wird?
Gibt es Bezugsquellen für Gestellteile (Scharniere, flexible Sportbrillenbügelhinterteile) oder ist das heute nicht mehr üblich?

Danke!

#2

Hallo weissAllesNurDasNicht,
das ist ja ein anspruchsvolles Unterfangen!
Zunächst - mir wäre nicht bekannt, dass es, abgesehen von sog. Übungskits für Azubis, Metallfassungsteile zum Selberlöten gäbe. Selbst wenn, was wäre daran anders, als eine fertige Fassung zu erwerben?
Ich habe offenbar nicht ganz begriffen, worauf es Ihnen ankommt.
Ein Brillenfassungsdraht muss ja profiliert sein, d.h., er muss eine Nut aufweisen, die die Glasfacette später aufnehmen kann. Er muss bestimmte Eigenschaften bzgl. Korrosion, Festigkeit, Biegsamkeit und Hautverträglichkeit etc. aufweisen. Liegt so etwas bei Ihnen vor?
Die Form der rechten und linken Glasform sollte weitestgehend symmetrisch und der Fassungsrand - von oben betrachtet - leicht durchgebogen sein (Muschelung). Wollten Sie sich so etwas selbst herstellen?
Einschlägige Druckerzeugnisse sind mir zu diesem Thema nicht bekannt.
Ersatz- bzw. Einzelteile zu bekommen, ist auch kein Problem. Diese sind dann allerdings für ein bestimmtes Modell zugeschnitten.
Das ist wichtig, weil vielleicht sonst einzelne Gehrungen und Inklinationen nicht passen, die Brille windschief ist oder/und keine Stabilität insbesondere an den Bügelbacken aufweist.
Die Brille muss ja schließlich auch noch richtig vor dem Auge platziert werden und dort einen stabilen Sitz haben können.
Wenn Sie präzisieren könnten, was Sie eigentlich für eine Fassung suchen, dann könnte ich Ihnen bestimmt helfen. Heutzutage gibt es für fast alle Einsatzzwecke irgendeine Lösung.

Grüße
Oppicker

#3

Hallo!

Ich würde ja vorschlagen Du sprichst das mit dem Optiker ab, welchen Du für die Verglasung deines gestells vorgesehen hast. Dann kannst Du sicher sein das dass klappt.
Bezugsquellen gibt es. Mir fällt die Firma Breitfeld & Schlieckert ein. Aber ich denke die liefern nur an Augenoptiker. Der Augenoptiker kann Dir auf jeden Fall alle teile besorgen die Du brauchst.

Gruß,

OK

#4

Auf so eine pauschale Anfrage kann ich nur pauschal antworten: Weiß ich auch nicht.

Einzelne Ersatzteile wie Scharniere kann man nur kiloweise kaufen.

Es muss einen Gru d geben warum die Ausbildung zum Augenoptiker drei Jahre dauert. Ein Lötkolben allein hilft da gar nichts.
Sorry

#5

In der Tat bin ich Augenoptikermeister in der 2 generation, habe also das Handwerk noch von der Pike auf gelernt.
Wenn es vernünftige Bezugsquellen gäbe für genau die kritischen Brillenteile wie Scharniere (jenseits der normalen Reparaturteile…), würde ich selber brillen bauen, aber bei metallbrillen ist das neben dem normalen Job viel zu zeitaufwändig. Wenn Du hartlöten kannst, baue lieber eine um, denn nach dem Löten folgt auch noch Beschichten/ Galvanik etc. Aber versuchen kannste es z.B.bei: www.optotec.de , aber ich würd´mir keine großen Hoffnungen machen.Genausogut kannste aus einem Baum eine Geige bauen…
Für Detailfragen stehe ich witer gerne zur Verfügung.

Zur Glashalterung: das Beste und einfachste sind zwei 1,4 mm große Bohrlöcher! Die sollten möglichst genau 4mm vom Rand des Glases entfernt sein und im Winkel etwas biegbar (also keinen ausgehärteten Stahl für die Halterungen nehmen), dann kann der Optiker die Gläser einfach mit Schrauben und Muttern befestigen, bei den neuen 1,6er oder auch 1,67er Gläsern von HOYA oder SEIKO hält das bombig!

#6

Hallo,

ist alles nicht so einfach wie Du Dir das vorstellst.
Wenn Du mir sagst, was Du für Materialien verwenden möchtest und wie die Geschichte aussehen soll, dann kann ich Die gerne helfen.

Besten Gruß
Saksalainen

#7

wende dich mal an die Firma Breitfeld und Schlickert. Dort bekommst du alle Teile. u.a. Auch einen Fassungsdraht mit Nut wo späterdann die optischen Gläser montiert werden können.

#8

bei einer Fassung aus Metall ist normalerweise ein sog.
Schließblock angebracht:
dies ist ein sehr kleines Rechteckiges Metallteil in dem ein Gewinde geschnitten ist mit ca 1,4.
wenn dieser Schließblock an der Fassung angelötet ist, wird er einfach mittig durchgesägt.
Es gibt noch die Alternative eine Fassung mit halben Rahmen zu „bauen“, dann erfolgt die Glashaltung mittels einem Nylonfaden.
Bauteile sind für Augenoptiker leicht zu bestellen, allerdings weiss ich nicht, ob auch ein „Nicht-Optiker“ dort bestellen kann.
Bauanleitungen für Fassungen habe ich bisher noch in keinem Buch o.ä. gesehen…
Hier ein paar Namen von den großen Lieferanten:

  • Breitfeld
  • Pricon
  • Gunn
    Falls doch noch Fragen auftauchen gerne nochmal melden, allerdings lese ich meine Mails manchmal nur einmal in der Woche, also könnte die Antwort etwas dauern
    LG aus Köln sendet
    Caroline
#9

Hallo

Coole Idee.
Ich würde mich mit einem „Tüftler“-Optiker zusammentun. für die Gläser form brauchts schon eine skizze und für die scharniere und Backenteile(zwischen Front und bügel) erst recht. kommt du aus deutschland? da kenne ich leider keinen lieferanten für Rohmaterialien. am besten auch den optiker fragen. du könntest auch ein set für auszubildende gebrauchen, da hats meistens alles dabei für eine brille. unbedingt dann zum beschichten wieder abgeben, an eine renomierte firma senden, die einen lack (und wenns nur grau oder schwarz ist) draufmacht und dann gleich noch antischweissbeschichten. gläserform würde ich nur oval machen, da sonst die rechte und linke form schnell mal nicht gleich aussehen. grösse (breite und höhe) wegen deiner glasstärke mit optiker besprechen. ein paar bügel bekommst du wohl bei fast jedem optiker. du kannst gerne nochmals nachfragen, wenns ans detail geht. alles vorher planen und skizzieren, erst dann anfangen zu sägen, löten usw.
oder hast du lust „spanabhebend zu arbeiten“. kunststoffmaterialien sind auch erhältlich, allerdings gibt das einen breiteren ramen. könnte aber noch hilfreich sein, fürs verstecken deiner sachen. kunststoff muss man sägen, und dann ganz viel feilen und dann noch viel mehr schleifen/polieren. braucht aber zb eine poliermaschine.
man könnte auch eine breite schwarze Kunststoffbrille als ausgangslage nehmen und deine sachen mit kleinen schrauben befestigen. (löcher bohren und dann alles schwarz lackieren.

viele liebe grüsse

#10

Ich hoffe, das auch können alle lesen: ich bin zur Zeit t-
offline… :frowning: darum hat es auch länger gedauert mit der
Antwort.

Aber versuchen kannste es z.B.bei: www.optotec.de ,

Nur zur Info optotec.de gehört jetzt einen Domainhändler.

#11

Hi!

Coole Idee.

find ich auch :wink:

kommt du aus deutschland?

Bayern. Du?

du kannst
gerne nochmals nachfragen, wenns ans detail geht.

Danke für das Angebot!

man könnte auch eine breite schwarze Kunststoffbrille
als ausgangslage nehmen und deine sachen mit kleinen
schrauben befestigen. (löcher bohren und dann alles
schwarz lackieren.

Das mit der BuddyHolly-Brille aus Kunststoff ist
vielleicht sogar der einfachste Weg für die
Werkstattbrille! Gießharz und Vergussmasse hab ich da.

Eigentlich sinds 3 Brillen:
* Eine Sportbrille mit opt. Gläsern, welche an der
Glasunterkante und im Nasenwinkel superdicht ist (der
Kopf liegt beim Liegeradfahren mehr im Nacken und
deswegen zieht es durch). Seit gestern weiß ich, daß es
UVEX Sunstorm gibt - die mit opt. Gläsern und
Brillenspiegeln,
da will ich hin!
* Eine Werkstattbrille mit einer LED-Ringleuchte pro
Augenglas (damit man z.B. kalte Lötstellen besser
sieht), der Möglichkeit eine winzige Videokamera
anzubringen (Dokumentation von Arbeitsschritten), der
Möglichkeit eine Brillenlupe anzubringen, und hinten
entweder einen Akku als Gegengewicht oder Sportbügel.
Schaut sicher affig aus, aber jetzt hab ich eine Brille
und zwei Kopf-LED-Lampen links und rechts… :smile:
* Eine Bildschirmarbeitsbrille, mit Bluetooth-Headset
und 4 programmiert farbigen winzigen LEDs an den äußeren
Ecken der Brille am Rand des Sehfelds (sollen die Modi
eines modalen Mensch-Maschine-Interfaces anzeigen, so
daß man sie irgendwann unbewusst wahrnimmt). Die
Headsetidee gibts schon von oakley, aber zu dem Preis
bau ich 3!

#12

www.optotec.eu ist die richtige Adresse

#13

Hallo
-aus der Schweiz
-mit Kunststoff habe ich Acetat gemeint. Kann man in Platten kaufen und dann zusägen, feilen, schmirgeln…

viel spass

#14

Hallo und Sorry für die lange Wartezeit,

es gibt Bausätze für Metallbrillen für unser Ausbildung zum Optiker, ggf. lassen sich auch bei der Handwerkskammer/Innung Baupläne besorgen. Folgende Schritte sind sinnvoll.

-Form entwerfen
-Formmuster aus Kunsstoff fertigen
-zwei symmetrische Metallränder biegen
-Schließblöcke zum späteren einsetzen der Gläser anlöten
-Mittelstück zwischen den Rändern an die Ränder löten
-äußere Befestigung der Bügel und die Bügel selbst mit Scharnieren versehen.
-Diese Befestigung an die Schließblöcke löten.
-Nasenauflage nicht vergessen!

das als grober Abriss des Arbeitsablaufs.

bin ggf. bereit die Einzelteile für eine Brillenfassung zu besorgen.

Liebe Grüße

Andreas Halle

#15

Hoppla, das ist eine nicht ganz einfache Frage. Grundsätzlich gibt es drei Montagemöglichkeiten für die Gläser. Das erste ist eine Nut in der Fassung, wie früher bei den Horn-/Kunststofffassungen. Das zweite ist eine umlaufende „Kante“, die in eine Nut im Glas eingreift. Teilweise kann das z.B. ein Nylorfaden sein. Diese beiden Varianten können kombiniert sein (z.B. oben Nut, unten Nylorfaden, also Nut im Glas). Die dritte sind Löcher im Glas, an die die Fassung angeschraubt wird. Grundsätzlich kann ein Optiker eine vorhandene Fassung einscannen/-tracen und danach ein Glas fertigen.
Gestellteile können zum Teil von Optikern als Ersatzteil bezogen werden, typischer weise die flexiblen Kunststoffüberzüge für die Bügel, teilweise auch komplette Bügel, sofern sie demontierbar sind. Scharniere ist mir nicht bekannt, vielleicht bei speziellen Fassungen.
FAchliteratur ist mir nicht bekannt, aber es macht sicher Sinn, einfach mal bei einigen Optikern mit der Bitte um Hilfe nachzufragen.

Gruß Hermann

#16

(Ich hoffe, es lacht jetzt keiner)

Ich möchte mir ein Brillengestell bauen (oder falls ich doch
noch ein geeignetes finde, abändern), an das verschiedene
Sachen (Sensoren, etc) mechanisch vernünftig und unauffällig
befestigt werden sollen. Material eher schlicht, Hartlöten
wird gekonnt.

Wie konstruiere ich die Gläseraufnahme so, daß der Optiker
hinterher keine Schwierigkeiten hat, dort höherbrechende
optische Kunststoffgläser einzubauen?

dafür ist ein Schließblock nötig - gibts einzeln zu kaufen

Gibt es dazu ein Augenoptik-Buch/Standardwerk, in dem auch der
Fach-Sprech erklärt wird?

wüßte ich jetzt keins - hab mich aber damit auch noch nicht beschäftigt

Gibt es Bezugsquellen für Gestellteile (Scharniere, flexible
Sportbrillenbügelhinterteile) oder ist das heute nicht mehr
üblich?

üblich nicht - aber geben tuts alles z.B. Breitfeld und Schlickert ist ein leiferant für solche ersatzteile
liefert aber evtl nur an optiker

Danke!

#17

Hallo,

habe eben erst die Anfrage gesehen; als Bezugsquelle für Brilleneinzelteile fallen mir folgende Firmen ein: Hotstegs in Geldern
(http://www.uoptik.de/front_content.php)
Breitfeld und Schliekert
(https://shop.b-s.de/shop_html)
Metzler Mailshop
(http://www.mailshop.de/)

Lieben Gruß und viel Erfolg beim Bauen!