Bringen mir ein paar Grad tiefer im Minus etwas?

Hallo Biologen

Ich habe zwei Gefrierschränke, weil mir etwas mehr an Vorrat lieber ist.

Nun sagt man ja, die Tiekühltemperatur wäre mit -18°C ideal eingestellt.
Ich habe meine TK-Schränke aber etwas tiefer eingestellt, -22°C.

Angeregt durch einen kurzen Stromausfall kam ich auf die vorsorgliche Idee,
meinem Tiefgefrorenen etwas, (und das ist die Haupt-Frage) Gutes zu tun.

So würde bei einem erneuten Stromausfall, das etwas tiefergekühlte,
auch etwas länger durchhalten. Halt so mein Gedanke :smile:

Oder tue ich jetzt damit nur meinem Stromanbieter einen Gefallen,
da ja sicherlich auch mehr Strom verbraucht wird.

Frage: Macht das viel oder wenig aus?

Ich denke, dass ja auch die Tiefkühlkost bei -22°C etwas länger haltbar ist,
oder liege ich da falsch?

Noch eine Zusatzfrage:
Wie wäre die Haltbarkeit bei noch ein paar °C tiefer (2-3°)?

Könnten dabei auch Vitamine oder wertvolle Inhaltsstoffe kaputtfrieren?

Leidet das Gefriergut an Verlust von Geschmackstoffen durch stärkeres (tieferes) einfrieren?

Übrigens, eingepackt und verschweißt habe ich immer alles gründlich.

Bitte nicht nur mit ja und nein antworten, mit einer Begründung wäre mir das schon etwas lieber, Danke dafür.

Wer weiss was

Gruß Ma-kani

So würde bei einem erneuten Stromausfall, das etwas
tiefergekühlte,
auch etwas länger durchhalten. Halt so mein Gedanke :smile:
Frage: Macht das viel oder wenig aus?

Hallo Ma-kani,

das ist zwar nicht falsch, aber es macht nicht viel aus: nach erster Näherung im Verhältnis 22/18, das sind gerade 22 % oder ein paar Stunden, jedenfalls nicht genug die Truhe leerzufressen.

Dagegen musst du bedenken, dass bei uns Stromausfälle ziemlich selten sind (oder wohnst du in einem Entwicklungsland?), aber den Mehrverbrauch an elektrischer Energie hast du die gesamte Zeit.

Ausserdem sind Gefriergeräte auf den üblichen Bereich optimiert und schaffen keine beliebig tiefen Temperaturen, ich gehe daher davon aus, dass der Wirkungsgrad unter -18 Grad immer schlechter wird, bis es garnicht mehr weitergeht und die Kühlung ununterbrochen läuft. Das könnte dich dann leicht pro Jahr mehr kosten als der Inhalt überhaupt wert ist.

Gruss Reinhard

Hallo,

Je tiefer die Temperatur, desto länger haltbar sind die Sachen (Ausnahme: haupt. aus Fett bzw. Öl bestehende Sachen mit Kontakt zur Luft [was sowieso nicht sein sollte!] - die werden auch bei niedrigen Temperaturen ranzig).

Sowas wie „Kaputtfrieren von Vitaminen“ gibt es nicht.

Wie stark sich ein Kelvin Temperaturabsenkung auf die Haltbarkeit auswirkt, ist sicher abhängig vom Lebensmittel. Als ganz grobe Daumenregel kann man jedoch sagen: Je 10K geringere Temperatur verdoppelt sich die mögliche Lagerzeit.

Wenn Du es schaffst, die eingelagerten Sachen innerhalb ihrer MHDs (die werden bei Gefriergut für die „normalen“ -18°C angegeben) zu verbrauchen, ist es für die Qualität der Lebensmittel nahezu unerheblich, ob deine True -18°, -28°C oder -38°C hat. Nur, wenn du Sachen gezielt weit über das angegebene MHD aufbewahren willst, sind niedrigere Temperaturen sinnvoll. Aber: Der Stromverbrauch nimmt überproportional zu! Wie stark, hängt wieder genau von deiner True und deinen Temperaturen ab (am besten einfach nachmessen). Hier kann es finanziell schnell lohnenswerter sein, alte Sachen wegzuwerfen und neue zu kaufen.

Also: Geringere Temperaturen sind unter normalen Umständen nicht spürbar besser, aber ökologischer und finanzieller Unsinn. Die mit abstand beste Strategie ist: nicht übermäßig viel einlagern und dann auch bei „nur“ -18°C und die Sachen innerhalb ihrer MHDs verbrauchen.

VG
Jochen

PS: Für die richtig harten Sachen kannst Du im einschlägigen Fachhandel auch Truhen für -80°C bis -120°C bestellen. Die ziehen so 2 kW, das sind im Jahr bis zu 3700 Euro Stromkosten (22ct/kWh, Dauerbetrieb), mit Glück aber wenigstens 1500 Euro… und soooo wertvolle Lebensmittel muß man erstmal haben! :wink:

Hallo,

die einzige Gelegenheit, bei der ich sowas gemacht habe, war bei unserem letzten Umzug. 1 Tag vorher die Gefriertruhe auf Maximalleistung. Am Umzugstag waren dann ca. -35°C. Dann alles in die Isocontainer umgeladen, sonst wäre die Truhe zu schwer gewesen.
Nach dem Transport alles wieder in die Truhe zurück und am nächsten Morgen eingeschaltet. Da hatte der Inhalt immer noch unter -20°C.

Gruß, Niels

Hallo Niels, Jochen und Reinhard,

Recht herzlichen Dank

Eure Antworten waren sehr aufschlussreich und haben mir viel gebracht.

Von Niels die Idee mit dem „Vor Umzug superkühlen“ werde ich im nächsten Jahr gut gebrauchen können.

Durch Jochen habe ich gelernt, dass der Stromverbrauch sehr schnell steigt, und ich da doch nicht so großzügig mit der Temperatursenkung sein soll und was unter vielem andern an tipps die beste Strategie ist.

Reinhard hat mir Spartips gegeben, Leider Reinhard habe ich von meiner Mutter den Vorratsfimmel geerbt und der ist so hartneckig wie Rauchen und entwöhnen.

Leider bin ich noch nicht lange genug dabei und ich kann euch daher noch keine Sternchen geben, aber ich werde es nachholen, denn verdient hat ihn jeder von euch

Nochmals vielen Dank frohe Weihnachten und guten Rutsch :smile:

sagt mehr als zufrieden

Ma-kani

… Leider Reinhard habe
ich von meiner Mutter den Vorratsfimmel geerbt und der ist so
hartneckig wie Rauchen und entwöhnen.

Hallo Ma-kani,

da bist du beim jetzigen Wetter ja bestens aufgestellt und kannst in Ruhe abwarten, bis es im Frühjahr wieder taut und der Verkehr wieder fliesst.

Gruss Reinhard