Ich sehe hier keine Parallele zur Arbeitslosenvorsorge und zum
freiwilligen Übernehmen von Pflichten gegenüber der
Allgemeinheit.
Nicht? Auch hier sieht jeder nur das Recht auf Geld bekommen aber nicht die Pflicht, es nur im Notfall zu beanspruchen.
leben muß, bis es aufgebraucht ist. Dann ist er genau soweit
wie jemand, der sein gesamtes Vermögen immer gleich in seine
Lebensführung investiert hat, nur daß er jahrelang für nichts
auf vieles verzichtet hat.
Und schon wieder der vergleich mit anderen. Es ist scheißegal, wie es anderen geht, es kommt auf die eigene Person an. Durch Vorsorge räumst du dir die Möglichkeit auf ein besseres Altersleben ein. Im Notfall bist du derjenige, der die Allgemeinheit nicht belastet. Findest du es toll, die Allgemeinheit für dich bluten zu lassen?
Wer würde sich außerhalb der gesetzlichen Vorschriften gegen
Krankheit oder Haftpflicht versichern, wenn er erst sein
gesamtes Vermögen aufbrauchen müßte, bevor die Versicherung
tätig würde?
Die Frage erübrigt sich, da es hierzulande nicht der Fall ist.
Wir sprechen hier nicht von (fehlender) Altersvorsorge,
sondern von Rücklagen für den Fall der Erwerbslosigkeit.
Das kommt auf das Gleiche hinaus, denn das Geld, was du für die Not sparst, hast du dann im Alter zur Verfügung, wenn der Schadensfall nicht eintritt. Im Normalfall spart man für die Not, egal wie diese definiert ist.
Darauf, daß man auch die schlechteste Situation in Erwägung
ziehen muß, basiert das Versicherungswesen.
Und davon leben sie sehr gut. Das muss aber nicht sein. Die Menschen sind selber dran Schuld, wenn sie sich alles einreden lassen.
Das sind aber auch keine Gefahren, gegen die man sich schützen
muß. Auch kann man diese Optionen nicht leider gegen die
Richtig aber das leben ist nun mal risikoreich. Man kann sich gegen vieles absichern, sollte aber nicht dafür die Allgemeinheit bezahlen lassen. Deshalb muss eben die Bedürftigkeit nachgewiesen werden.
orientieren. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeiten gleich sein
sollten, können die schlechten Ereignisse noch immer allein
und ohne Gegengewicht eintreten.
Die Wahrscheinlichkeiten sind nicht gleich. Du kannst aber gewisse Risiken minimieren, wie z.B. Arbeitslosigkeit oder Altersarmut.
Auch wenn das der Fall ist, halte ich es in diesem
Zusammenhang für falsch. Im Interesse der Regierung (die auf
die öffentlichen Kassen achten muß) läge es doch, daß alle
privat vorsorgen. Warum wird dies dem „eingechüchternten Volk“
nicht diktiert?
Weil wir nicht in einer Diktatur leben. Schröder hat es mit den Reformen versucht. Das Ergebnis ist bekannt. Viele wollen einfach nicht privat vorsorgen, sondern lieber heute auf Kosten der nächsten Generationen leben. Also versucht man es mit sanften Druck. Sozialleistungen werden zurückgeschraubt, Bedarfe auf ein Minimum gesenkt.
Dafür müß aber auch eine gewisse Sicherheit gegeben sein.
Klar. Die erste Sicherheit ist der eigene Wert. Diesen steigert man nicht durch Fernsehglotzen, sondern durch Eigenbildung.
Warum fürs Alter vorsorgen, wenn man die Rücklagen, sofern man
arbeitslos wird, schon vorher verbrauchen muß und dann im
Alter ebenso nichts hat? Dann lieber einige Jahre lang 7er BWM
fahren, daß kann einem danach keiner mehr wegnehmen.
Ich bezweifle sehr stark, dass Menschen, die so denken, über die notwendige Intelligenz verfügen, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Würde man denen heute die Wahl lassen, statt Rentenversicherung zu zahlen, das Geld lieber privat anzulegen, würden diese es für Konsum ausgeben, um anderen Menschen zu zeigen, wie gut es ihnen geht.
Aber letztendlich muss jeder selber sehen, wie er vorankommt. Ich für meinen Teil schaue nicht auf meinen Nachbarn, liege der Allgemeinheit nicht auf der Tasche und kann mich im Alter über das eine oder andere Milliönchen freuen. Ich weiß, dass ich viele Neider haben werde, die sich dank 7er-BMW in der Jugend mit einer bescheidenen Rente auskommen müssen: „Wieso bekommt der eigentlich staatliche Rente bei seinen Millionen. Das ist doch Ungerecht.“ Tja, da hat sich wohl das Blatt gewendet.