An alle Hobby- oder auch Profi- Bäcker!
Ich habe mir kürzlich zu sündhaft teurem Geld bei dem Versand „Manu…“ eine Brotbackform aus Peddigrohr gekauft und rechnete damit, dass ich so eine Art Bedienungsanleitung mitbekomme. Aber nix!
Ich weiss nun nicht, wie ich es anstellen soll, dass die Form nicht vollkommen verklebt (bei meinen klebrigen Sauerteigen wär`s auch kein Wunder…) oder gar im Ofen verbrennt…
Wer weiss da was???
Danke!!!
Dorit
Nicht in den Ofen!
Hallo Dorit,
ich kenne diese traditionellen Formen (mein Vater war Bäcker).
Wenn ich mich recht erinnere, wurden diese Formen nur dazu benutzt, um den Teig „gehen“ zu lassen und um ihm die typische Brotform zu geben.
Bevor der Teig in die Form kommt, muss die Form ordentlich mit Mehl eingestäubt werden. Dann dürfte auch nichts kleben bleiben.
Der Laib wird dann unmittelbar vor dem Backen aus der Form genommen und „allein“ in den Ofen „geschossen“ (so nannte mein Vater das jedenfalls). Dazu wurde eine Art langes „Holz-Tablett“ benutzt, an dem ein langer Stiel befestigt war und mehrere Laibe gleichzeitig in den Ofen verfrachtet. Ich hab als kleines Kind da oft zugeschaut…
Das wird bei deinem Backofen wohl nicht so gehen, aber vielleicht kannst du ja den Laib von der Form direkt aufs Backblech „stürzen“ und dann in den Ofen schieben.
Die Peddigrohrform kommt aber da garantiert nicht rein.
Gruß
Uschi
Danke, so einen Profi- Tip hätte ich gar nicht erwartet!! Ich versuch´s mal und berichte über meinen (hoffentlichen) Erfolg!!
Dorit
Noch etwas dazu gefunden
Danke, so einen Profi- Tip hätte ich gar nicht erwartet!! Ich
versuch´s mal und berichte über meinen (hoffentlichen)
Erfolg!!
Dorit
Hallo Dorit,
naja, der Profi bin nicht ich, das war mein Vater
Und meine Kindheitserinnerungen reichen ungefähr 40 Jahre zurück…
Aber ich habe noch einen Beleg für die Richtigkeit meiner Erinnerung gefunden:
http://www.handwerk-special.de/hs71/71_01.htm
Da werden diese Körbe Gärkörbchen genannt. Und da ist doch auch tatsächlich vom „einschießen der Brote in den Ofen“ die Rede.
Und ein Rezept hab ich auch noch gefunden:
Zwiebelbrot
Zutaten:
500 Gramm Weizenschrot oder Mehl
300 Gramm Wasser; b.Bedarf etwas mehr
–lauwarm
2 Esslöffel Oel
1 Teelöffel Honig
1 Teelöffel Salz; evtl. etwas mehr
200 Gramm Zwiebel; feingehackt
30 Gramm Hefe
Zubereitungsanweisungen:
Schrot oder Mehl in eine Schuessel geben und in die Mitte eine Mulde druecken. Honig und Hefe mit einem Teil der Fluessigkeit verruehren und in die Mulde fuellen. Den Ansatz abdecken und 15 Min. stehen lassen. Zwiebel mit Fett leicht roesten. Die restlichen Zutaten und Zwiebel in den Teig geben und gut durchkneten. Danach 1 Stunde gehen lassen. Noch einmal kneten und einen Brotlaib formen. Ist das Teigstueck fest genug, kann es in ein bemehltes Gaerkoerbchen gelegt werden und solange gehen, bis es sein Volumen etwa verdoppelt hat. Bei 200°C 50 Min. backen. Abwandlungen: 6 Knoblauchzehen fein hacken und in den Teig geben. (Die Knoblauchzehen koennen auch leicht angeroestet werden). 100g geriebenen Kaese und 1 TL Kuemmel oder Koriander zugeben. 150g Sonnenblumenkerne (evtl. leicht anroesten) untermischen und auch die Teigoberflaeche damit bestreuen.
Quelle:
http://www.rund-ums-baby.de/family/peter/Kochecke/br…
Und noch ein Link:
http://www.diebackstube.de/rezepte/011.htm
Viel Spaß beim Backen. Und lass uns deine Erfolge wissen
Gruß
Uschi, die noch nie Brot gebacken, aber immer sehr gerne gegessen hat
Hi Uschi,
Und da ist doch
auch tatsächlich vom „einschießen der Brote in den Ofen“ die
Rede.
Das heißt auch so. Und das „Tablett“ mit Stiel heißt deswegen auch „Schießer“.
Und zur weiteren Information: Den Ofen reinigt man mit „Huddel und Lappen“ (hoffentlich stimmt die Orthographie - die Überlieferung erfolgte ausschließlich mündlich).
Aber es gibt auch den Spruch „Die zwei passen zusammen, wie Huddel und Lappen“ was soviel bedeutet, wie sie ergänzen sich perfekt (meist mit ironischem Unterton).
Grüße
HylTox
bin selbst auch kein Profi, mußte aber trotzdem auch schon um 3 Uhr raus. Kennst Du das auch?
komplett offTopic
Hallo Hyltox,
Und da ist doch
auch tatsächlich vom „einschießen der Brote in den Ofen“ die
Rede.Das heißt auch so. Und das „Tablett“ mit Stiel heißt deswegen
auch „Schießer“.
Jo, jetzt, wo du es sagst (schreibst), fällt es mir auch wieder ein.
Und zur weiteren Information: Den Ofen reinigt man mit „Huddel
und Lappen“ (hoffentlich stimmt die Orthographie - die
Überlieferung erfolgte ausschließlich mündlich).
Aber es gibt auch den Spruch „Die zwei passen zusammen, wie
Huddel und Lappen“ was soviel bedeutet, wie sie ergänzen sich
perfekt (meist mit ironischem Unterton).
Diese beiden Ausdrücke kannte ich nicht. Das hat aber möglicherweise etwas mit regionalen Besonderheiten zu tun. Ich stamme aus der Oberpfalz, wo etwa das Wort „Lappen“ wahrscheinlich eine andere Bezeichnung hat. Leider kann ich meinen Vater im Moment nicht fragen, denn er liegt im Krankenhaus ( (er ist 76)…und ich kann ihn erst am Wochenende besuchen
bin selbst auch kein Profi, mußte aber trotzdem auch schon um
3 Uhr raus. Kennst Du das auch?
Oh ja, mein Vater ist immer um 2 Uhr nachts aufgestanden, also noch früher. Dafür kam er aber schon mittags nach Hause. Er hat dann zwar nachmittags immer ein, zwei Stunden geschlafen, aber hatte auch immer viel Zeit für mich. Daran erinnere ich mich gerne
Und am Sonntag vormittag durfte ich oft zur Bäckerei mitgehen, wenn er den Sauerteig angesetzt hat…
Ach, ich hab da so viele schöne Erinnerungen an meine Kindheit in der Bäckerei…
Gruß
Uschi
Hi Uschi,
Diese beiden Ausdrücke kannte ich nicht. Das hat aber
möglicherweise etwas mit regionalen Besonderheiten zu tun. Ich
stamme aus der Oberpfalz, wo etwa das Wort „Lappen“
wahrscheinlich eine andere Bezeichnung hat.
Klar, regional (Pfalz), Lappen heißt Lumpen.
Leider kann ich
meinen Vater im Moment nicht fragen, denn er liegt im
Krankenhaus( (er ist 76)…und ich kann ihn erst am
Wochenende besuchen
Gute Besserung!
bin selbst auch kein Profi, mußte aber trotzdem auch schon um
3 Uhr raus. Kennst Du das auch?Oh ja, mein Vater ist immer um 2 Uhr nachts aufgestanden, also
noch früher. Dafür kam er aber schon mittags nach Hause. Er
hat dann zwar nachmittags immer ein, zwei Stunden geschlafen,
aber hatte auch immer viel Zeit für mich. Daran erinnere ich
mich gerne
Mein Vater war Freitags ab 12:00 in der Backstube. Mit 3 Uhr meinte ich mich. Meist freute ich mich, Samstags (keine Schule) mal ausschlafen zu können, dann kam um 3 der Vater, dann hieß es „Aufstehen, der Geselle ist krank!“ Auch eine tolle Erinnerung!
Mein Vater hatte selbst eine Bäckerei, und wir wohnten da auch (also: im selben Haus )
Grüße
HylTox
Nochmal vielen Dank für die Tipps und das Rezept. Vielleicht probiere ich es am WE aus!
Macht`s schön!
Dorit
Hallo Dorit,
mehle die Gärformordentlich ein. Und wenn Du das Brot auf das Blech stürzt, dann mehle dies auch vorher ein (richtig dick), osdass man die Fugen nicht mehr sieht. Nichts ist schlimmer, als wenn der Teig sich beim Gehen in die Ritzen von der Peddigrohr-Form gedrückt hat - der Brotlaib verliert dann nämlich beim Stürzen seine Form, reisst… (((
Ich lasse den Teig immer erst einmal in einer Schüssel gehen; dann walke ich das ganze nochmal durch und forme den Laib (naja…), und lege diesen in den Gärkorb. Dort nicht mehr zu lange gehen lassen, wenn die Form zu klein ist, dann quillt der Teig über den Rand (diesen mit einmehlen, sonst klebt der Teig dort fest… - ist mir gestern passiert); also: gut beobachten. Zum Gehenlassen im Gärkorb stelle ich diesen immer auf den Herd (mit einem Tuch abdecken), wo er genug Wärme vom anheizenden Ofen bekommt. Nachdem gehen stürzen und in den Ofen stellen.
Versuche nicht, das Mehl vor dem Backen von dem Brot zu entfernen,- bei mir ist das Brot immer zu weich und Mehl gerät in den Teig. Ich entferne das überschüssige Mehl nach dem Backen, wenn das Brot etwas abgekühlt ist, mit einer trockenen (!!) Bürste.
Gutes Gelingen,
Deborah