Brown-Sequard und die Vererbung

Hallo zusammen!

Ich lese derzeit „Die Entstehung der Arten“ von Darwin und bin gestern im 5. Kapitel über eine Aussage gestolpert, zu der ich jetzt via Google nicht so viel rausfinden konnte auf die Schnelle.

Und zwar erwähnt Darwin, dass Brown-Séquard den Fall von erblicher Wirkung von Operationen bei Meerschweinchen beobachtet hat.
Mich würde interessieren, auf was genau Darwin hier anspielt…

Wenn ich nach dem Namen und Meerschweinchen google, stoße ich allerdings nur immer wieder auf die Vorliebe dieses Wissenschaftlers, sich mit Flüssigkeiten aus Meerschweinchenhoden selbst zu verjüngen aber nichts speziell zu dem Thema der Vererbung.

Unter dem Suchbegriff „Vererbung“ und dem Namen fand ich zumindest folgendes in einem WIkiartikel: „Ein frühes Beispiel hierfür ist Charles-Édouard Brown-Séquard, der die Vererbung von künstlich zugefügter Epilepsie an Meerschweinchen zu zeigen versuchte“

Hat jemand ein glücklicheres Händchen beim Googeln oder weiß sogar mehr?
Mich würde interessieren, was genau Sequard mit den Meerschweinchen gemacht hat, und was er meint herausgefunden/beobachtet zu haben…

vielen Dank
Aj

Hallo,

wenn du

Ich lese derzeit „Die Entstehung der Arten“ von Darwin und bin

liest, sollte zu der von dir erwähnten Aussage von Darwin:

gestern im 5. Kapitel über eine Aussage gestolpert, zu der ich

auch von ihm eine Literaturstelle angegeben sein.

Mich würde interessieren, auf was genau Darwin hier
anspielt…

Wenn Darwin ohne Literaturangabe nur auf etwas „anspielt“, sollte man es vergessen. Anscheinend konnte es Darwin damals auch nicht richtig einordnen.
„Worauf hat Darwin angespielt?“ Kaffeesatzleserei.

Grüße

watergolf

Huhu…

sollte zu der von dir erwähnten Aussage von Darwin:

gestern im 5. Kapitel über eine Aussage gestolpert, zu der ich

auch von ihm eine Literaturstelle angegeben sein.

Möglich. Hab im Impressum noch nicht geschaut. Da er sich aber nur mit einer Zeile am Rande darauf bezieht, bezweifle ich es aber eher.

Mich würde interessieren, auf was genau Darwin hier
anspielt…

Wenn Darwin ohne Literaturangabe nur auf etwas „anspielt“,
sollte man es vergessen. Anscheinend konnte es Darwin damals
auch nicht richtig einordnen.

Vielen Dank für den Hinweis, aber wirklich nützlich ist der nicht.
Unabhängig davon, was „man sollte“, interessiert es mich nach wie vor, was Brown-Sequard meint herausgefunden zu haben, das hat erstmal gar nichts mit heutiger Gültigkeit dieser Erkenntnisse zu tun (Tätsächlich bin ich mir sogar fast sicher, dass da fehlerhafte Rückschlüsse gezogen worden waren, auch ohne die Experimente zu kennen… ich gehe nicht davon aus, dass die Ergebnisse noch Gültigkeit haben).

Nichts für ungut
Aj

Hallo,

Unabhängig davon, was „man sollte“, interessiert es mich nach
wie vor, was Brown-Sequard meint herausgefunden zu haben, das

Wenn du das von dir im ersten Posting angegebene Zitat vollständig – also auch mit dem Literaturhinweis „[25]“ - gebracht hättest so wie es unten steht:
„Es gab verschiedene Versuche von Experimentatoren, lamarckistische Vererbungsmechanismen nachzuweisen. Ein frühes Beispiel hierfür ist Charles-Édouard Brown-Séquard, der die Vererbung von künstlich zugefügter Epilepsie an Meerschweinchen zu zeigen versuchte.[25]"

würdest du selber bereits weiter sein.
Siehe den Einzelnachweis unter „[25]“ bei Wiki:
„25. ↑ Bowler, S. 2“
und noch etwas weiter:
Peter J. Bowler: Lamarckian Inheritance. In: Encyclopedia of Life Sciences. 2006

Den Artikel kannst du dir besorgen. Falls du großes Interesse an dem Herrn hast, solltest du dir das Paper sogar zulegen.

Hier unten steht ein Link zu einem Lebenslauf von Brown-Séquard. Einige seiner ca. 400 Veröffentlichungen sind angegeben. Du kannst sie sicher teilweise über die Fernleihe einer Bibliothek bestellen.

http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache…


Zwei einschlägige Bücher sind über amazon zu bestellen:
1.) Cours of Lectures on the Physiology and Pathology of the Central Nervous System [Taschenbuch] Charles Edouard Brown-Sequard

2.) Brown-Sequard: An Improbable Genius Who Transformed Medicine [Gebundene Ausgabe]
Michael J. (Michael Jeffrey) Aminoff (Autor)

Hier kannst du dir den weiterführenden Artikel:
„Charles-Edouard Brown-Sequard: An Eccentric Genius : Neurosurgery
von SS Rengachary – 2008”
kaufen:
http://journals.lww.com/neurosurgery/Abstract/2008/0…

Die Liste ist beliebig erweiterbar nach Eingabe von:
„Charles-Édouard Brown-Séquard”
bei google.

Es wäre prima, wenn du uns berichten würdest, wie sich künstlich zugefügte Epilepsie an Meerschweinchen à la Charles-Édouard Brown-Séquard damals an den Tierchen vererbte.

Viel Erfolg

watergolf

1 Like

danke
Hey, vielen Dank, das war schon viel hilfreicher :wink:

Ich werde über Weihnachten mal genauer recherchieren (gerade beißt sich intensiveres Selbststudium bisschen mit meinen tatsächlichen Studienanforderungen). Wenn du magst, berichte ich dir dann gerne, was ich rausgefunden habe.

liebe Grüße
Aj

Hai Aj,

deine Ergebnisse würden mich sehr interessieren.
In der Vergangenheit unternahm ich auch mehrere solche historische Recherchen.
Z.B. suchte ich nach der Arbeit: „Statical essay“ von 1726 des Engländers Stephen Hales und nach der Veröffentlichung: „Sur la direction des tiges et des racines, et sur la nutation des differents parties des plants“ von 1758 des Franzosen Duhamel de Monceau.

Im Germanischen Nationalmuseum/Nürnberg fand ich eine deutsche Übersetzung der „Statical essay“ von 1748. Die wichtigsten Seiten durfte ich ausnahmsweise mit meinem Fotoapparat fotografieren, da das hauseigene Kopiergerät nicht einsatzbereit war.

In der Bibliothek der Uni Erlangen stieß ich auf das obige, originale Werk von Duhamel de Monceau. Es war (und ist?) noch nicht in den, über das Internet zugänglichen Katalog aufgenommen. Man muß also solche alte Bücher über den „Zettelkasten“ der Bibliothek suchen. Die alten Bücher selber befinden sich in einem extra Gebäude und dürfen nicht ausgeliehen sondern nur in einem Leseraum besichtigt werden.

Falls man Kopien haben möchte, muß man die Seiten aufschreiben und bekommt sie einige Tage später für ein geringes Entgeld.

Besonders gespannt bin ich auf den Versuchsaufbau von Brown-Sequard. Wie hat er die Manifestation der künstlich zugefügten Epilepsie an Meerschweinchen bewiesen? Über wie viele Generationen und mit wie vielen Tieren hat er die Vererbung dieser künstlich zugefügten Epilepsie gefunden?
Waren die Ergebnisse signifikant?
Du mußt zur Beantwortung dieser Fragen unbedingt die Originalliteratur verwenden. Zitate aus seinen Werken von anderen Autoren in deren Veröffentlichungen sind wertlos.

Ich wünsche dir viel Erfolg und vielleicht schreibst du ja auch ein allgemeinverständliches Buch darüber, wirst in viele Talkshows eingeladen und das Fernsehen verfilmt dein Werk.

watergolf

OT
Huhu nochmal!

Ich wünsche dir viel Erfolg und vielleicht schreibst du ja
auch ein allgemeinverständliches Buch darüber, wirst in viele
Talkshows eingeladen und das Fernsehen verfilmt dein Werk.

haha, na klar :wink:
Aber ich denke ein kleine Nachricht an dich wird wohl genügen müssen. Ich suche derzeit bisschen Texte zusammen und hoffe, dass ich sie über Weihnachten/Silvester durcharbeiten kann. Schade das BS (wie ich ihn inzwischen liebevoll nenne *haha*) nicht Englisch als Muttersprache hatte. Mein Französisch reicht gerade noch, um anhand des Titels von den entsprechenden Texten halbwegs zu verstehen, um was es geht… naja, er scheint ja zeitnah auch übersetzt worden zu sein.

Bin über den Link von dir zu seinem Lebenlauf und bisschen googeln zum Beispiel auf diese interessante Seite gestoßen, die sich zwar mit Darwin befasst, mich aber nichtsdestotrotz dennoch mehr Zeit gekostet hat als gut ist: http://www.darwinproject.ac.uk/advanced-search?inter…

Ach, das Internet ist groß!
liebe Grüße
Aj

Hallo Aj,

das ist wirklich frappierend was man im Netz alles aufspüren kann.
Sogar die höfliche Antwort Darwins auf ein Lebenszeichen von „BS“.

Das Hindernis mit der französischen Sprache war für mich auch hart.
Der von mir bearbeitete Duhamel de Monceau hatte keine Tabellen und beschrieb alles wortreich. Äußerst mühsam. Bis man überhaupt die entscheidende Stelle findet ist man leicht frustriert.

Ich wünsche viel Erfolg beim Finden des springenden Punktes in den Arbeiten von „BS“.

Viele Grüße

watergolf