Brünieren von Edelstahl und Messing

Hallo,

ist sowas möglich? Ich wollte das machen, aber nicht unbedingt eine Galvanisier-Firma beauftragen, da es sich lediglich um zwei Kerzenständer handelt. Das die Chemikalien dazu nicht gerade gesundheitlich unbedenklich sind, ist mir schon klar. Also, ist so was als gut ausgestatteter und versierter Heimwerker möglich und wo bekomme ich die Chemikalien her? Ich habe zwar einen beispielhaften Link: http://www.dewe-bruenofix.de/, aber eben nur Lohnarbeit.

Gruß
Reiner

Hallo Reiner,

ist sowas möglich? Ich wollte das machen, aber nicht unbedingt
eine Galvanisier-Firma beauftragen, da es sich lediglich um
zwei Kerzenständer handelt. Das die Chemikalien dazu nicht
gerade gesundheitlich unbedenklich sind, ist mir schon klar.
Also, ist so was als gut ausgestatteter und versierter
Heimwerker möglich und wo bekomme ich die Chemikalien her? Ich
habe zwar einen beispielhaften Link:
http://www.dewe-bruenofix.de/, aber eben nur Lohnarbeit.

Für den Hausgebrauch gehts auch ohne Chemie.
Wenn an dem Kerzenständer nichts gelötet oder geklebt ist, kannst Du ihn mit einem Bunzenbrenner knapp an die Glühgrenze erhitzen und in zb. Altöl abschrecken.Es gibt zwar kein so gleichmässiges tiefes Schwarz wie beim Chemischen Brünieren aber als Altern. doch verwenbar und wird auch zum teil auch noch in der Industrie angewendet.
(kleiner Tipp: machs im Freien es kann ziemlich dampfen.)

Gruß
Markus

Hallo!

Zum Schwärzen benötigte Materialien:

Kupfersulfat, Schwefelsäure, Schwefelleber, Ata zum Entfetten, 2 Kunststoffwannen, 2 nicht zu weiche Küchenschwämme, Gummihandschuhe, Schutzbrille

Füllung der Färbewannen:
Wanne I: 200 g Schwefelleber in 25 l Wasser
Wanne II:150g Kupfersulfat und 50 ml Schwefelsäure in 25 l Wasser.

Färbevorgang:
Das Werkstück wird gründlich gereinigt, mit Ata entfettet und mit heißem Wasser abgespült.
Anschließend nimmt man einen Küchenschwamm und reibt die Schwefelleberlösung gleichmäßig mit dem Schwamm auf. Man kann das Werkstück einfach nur tauchen, aber dabei könnte die chemische Reaktion ungleichmäßig verlaufen und Wasserflecken entstehen.
Nach dem Auftragen der Schwefelleberlösung wird das Werkstück mit heißem Wasser abgespült und sofort (naß in naß arbeiten) in Wanne II bearbeitet. Auch dabei wird die Flüssigkeit per Schwamm eingerieben.
Anschließend wieder spülen. Damit ist ein Färbevorgang abgeschlossen. Er läßt sich mehrmals wiederholen, um tiefere Schwärzung zu erzielen. Nach der letzten Färbung und Spülung sofort trocknen, mit ölfreier Druckluft abblasen und im Wärmeschrank durchtrocknen.

Mit dieser Methode werden Bronze und Messing dunkelbraun bis schwarz und Nickel mausgrau.
Für die Schwärzung von Kupfer reicht nach Reinigung und Entfettung die Behandlung mit Schwefelleberlösung.

Bis dahin kupferte ich aus dem Berichtsheft meines Sohnes ab. Ich würde mich an Deiner Stelle für die einmalige oder seltene Anwendung nicht mit den Chemikalien, ihrer Beschaffung, Lagerung und Entsorgung belasten. Überlasse die Arbeit einem Galvanik-, Feinmechanik- oder Metallbildnerbetrieb. Die machen solche Sachen jeden Tag und das Ergebnis wird sauberer. Ungeübt produziert man zu leicht ein scheckig-unansehnliches Ergebnis.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

(kleiner Tipp:…es kann ziemlich dampfen.)

Genau deshalb kann das ganz schön gefährlich werden. Wenn man das Teil rauszieht, um mal nachzusehen und es noch zu heiß ist. Das verpufft ganz schnell.
Härteöle haben genau deshalb einen hohen Flammpunkt.
Gruß
Peter

Hallo Peter

(kleiner Tipp:…es kann ziemlich dampfen.)

Genau deshalb kann das ganz schön gefährlich werden. Wenn man
das Teil rauszieht, um mal nachzusehen und es noch zu heiß
ist. Das verpufft ganz schnell.
Härteöle haben genau deshalb einen hohen Flammpunkt.

Es geht hier um das Brünieren und nicht ums Härten, bei dem der Stahl weiß Glühend und Funkensprühend ins Öl getaucht wird.
Im übrigen ist der Umgang mit div. Säuren auch nicht ganz Unproblematisch.

Gruß
Markus

Hallo Markus,
wenn ich es als Stift nicht selbst schon erlebt hätte, -ist schon ewig her - hätte ich das bestimmt nicht geschrieben.
Damals: Aschenbecher gehämmert und brünieren wollen.
Also erhitzt und in einem Eimer mit so ca 8Litern Altöl getaucht.
1.Aschebecher ok 2. Aschebecher ok 3. Aschenbecher zu früh rausgezogen und dann hat sich der Dampf entzündet.
Ich hatte ein Riesenglück, weil lange Schmiedezange verwendet.
Du selbst schreibst:
„…knapp an die Glühgrenze erhitzen…“
Schau Dir halt mal an, was es zum Flammpunkt von Altölen gibt:

[…]

„…Zum Beispiel Altöl: Je nach dem Flammpunkt, den gebrauchte Öle aufweisen, erfolgt eine Klassifizierung als Gefahrgut. Während bei Frischölen der Flammpunkt weit über 100°C liegt, kann es bei gebrauchten Ölen durch Vermischungen mit Kraftstoffen oder Lösemitteln zu einer deutlichen Flammpunktreduktion kommen…“

Es muss eben jeder seine Erfahrungen selbst machen.
Gruß
Peter

[Team: Link entfernt]

Hallo Peter,

wenn ich es als Stift nicht selbst schon erlebt hätte, -ist
schon ewig her - hätte ich das bestimmt nicht geschrieben.
Damals: Aschenbecher gehämmert und brünieren wollen.
Also erhitzt und in einem Eimer mit so ca 8Litern Altöl
getaucht.
1.Aschebecher ok 2. Aschebecher ok 3. Aschenbecher zu früh
rausgezogen und dann hat sich der Dampf entzündet.
Ich hatte ein Riesenglück, weil lange Schmiedezange verwendet.
Du selbst schreibst:
„…knapp an die Glühgrenze erhitzen…“
Schau Dir halt mal an, was es zum Flammpunkt von Altölen gibt:

Da ich verschiedene Werkzeughalter selbst herstelle und diese Methode des Brünierens als Korrosionsschutz dieser, fast Wöchentlich anwende weiß auch ich wovon ich spreche.
Aber Du hast schon recht,Sicherheit geht in jedem Fall vor.
Da währe es doch am Einfachsten den Kerzenständer mit einem Schwarzlack aus der Dose zu lackieren.

Gruß
Markus