Brummschleife

Hallo Forengemeinde,

zuerst: Ich wusste nicht, ob ich es jetzt hier oder ins Forum für digitale Audiobearbeitung packen sollte. Da es sich aber eher um ein physikalisches Phänomen handelt, habe ich mich für dieses hier entschieden.

Folgendes: Ich habe beim Aufnehmen mit einer 53-Hertz-Brummschleife zu kämpfen (Frequenzanalyse der aufgezeichneten Daten). Verkabelung sieht folgendermaßen aus:

->Computer USB
| v
|
| Keyboard USB
| Keyboard LineOut (3,5mm-Klinke)
|
| v (über Adapter zu 2x Cinch)
|
| Mischpult LineIn-Cinch (einmal links, einmal rechts)
| Mischpult Rec-Ausgang (2x Cinch)
|
| v (über Adapter zu 2x Cinch)
|

Computer LineIn (3,5mm-Klinke)

Es ist egal, ob ich noch ein USB-Audio-Interface zwischenschalte, wodurch ich mir die Cinch-Adapter-Verbindung vom Mischpult zum PC sparen kann. Ist das Keyboard nicht über USB angeschlossen, brummt auch nichts - leider kann ich auf den USB-Anschluss überhaupt nicht verzichten…

Ich denke mal, dass die Brummschleife daher kommt, dass die Masse von der 3,5mm-Klinke seitens des Keyboards auf die beiden Cinch-Eingänge verteilt wird, aber dann verstehe ich nicht, wieso es nur zu einer Brummschleife kommt, wenn Keyboard irgendwo am USB angeschlossen ist (sogar am USB-Anschluss eines Laptops brummt es).

Wie bekomme ich die Sau jetzt zum Schweigen? Ich habe schon versucht, PC und Keyboard miteinander zu erden, Mischpult mit Heizung, Mischpult mit PC… nichts bringt etwas…

Zur Info: USB liefert 4,5 Volt und hat auch eine Masse.
Und auch ohne Mischpult ist die Brummschleife da, also wenn das Keyboard an USB und direkt am LineIn des PCs dranhängt

LG und danke im Voraus
Nbase

Hallo,

Folgendes: Ich habe beim Aufnehmen mit einer
53-Hertz-Brummschleife zu kämpfen (Frequenzanalyse der
aufgezeichneten Daten).

also doch bestimmt 50Hz-Netzbrummen.

Das trat ja eigentlich nur dann auf, wenn klassische (analoge) Audiogeräte über Schutzkontakt ans Netz angeschlossen waren und es somit schon eine Masseverbindung gab. Wenn dann der Schirm vom Audio-Signalkabel auch noch auf beiden Seiten an Masse lag, gab es die typische Schleife. Die Regel war damals eben, dass Schirme von Audiokabeln nur an einer Seite angeschlossen werden dürfen.

Deine Geräte sind doch bestimmt alle schutzisoliert, also nicht über einen Schuko-Stecker angeschlossen, oder?

Zu Deiner Verkabelung: Es beginnt bei einem Computer, und endet an einem Computer. Ich nehme an, dass es nicht derselbe Computer ist?

Kannst Du den Fehler eingrenzen? An welcher Stelle das Brummen erstmalig auftritt? Ich tippe ja eher auf einen echten Fehler, kaputtes Kabel oder so. Kannst Du da mal was tauschen?

Und noch was - ist die Anlage irgendwo mit einem TV-Kabel-Anschluss verbunden?

Gruss
Olaf

Hi Olaf,

erstmal danke für deine Antwort.

Deine Geräte sind doch bestimmt alle schutzisoliert, also nicht über
einen Schuko-Stecker angeschlossen, oder?

Also per Schuko ist nur der Computer angeschlossen. Keyboard und Mischpult haben „normale“ Stecker. Die Netzteile von Desktop-PCs sind eigentlich immer auf Schukos ausgelegt…

Zu Deiner Verkabelung: Es beginnt bei einem Computer, und endet an
einem Computer. Ich nehme an, dass es nicht derselbe Computer ist?

Nope, es ist nur ein Computer. Im Grunde kann ich das darauf dezimieren, dass nur PC und Keyboard miteinander verbunden sind und es brummt trotzdem. Sobald das Keyboard einmal über den USB-Anschluss und den Line-Eingang des PCs verbunden sind, dreht sich wohl die Masse im Kreis…
Das Komische dabei ist nur, dass es auch brummt, wenn das Keyboard mit dem USB-Anschluss am Laptop hängt. Dann ist da doch eigentlich kein geschlossener Kreis, oder? Also ich stelle mir das so vor, dass die Masse vom PC-USB zum Keyboard-USB, dann vom Keyboard-Ausgang in den PC-Eingang und von da aus dann wieder in den USB-Anschluss geht.

Ich tippe ja eher auf einen echten Fehler, kaputtes Kabel oder so.
Kannst Du da mal was tauschen?

Ich habe schon alle Kabel kreuz und quer getauscht, wo es ging… Ich komme nur nicht dran vorbei, den Ausgang am Keyboard (Klinke) auf 2x Cinch aufzusplitten, weil ich sonst nicht in Stereo aufnehmen kann. Mit einem 6,3mm-Mono-Klinkenkabel kommt kein Netzbrummen - auch mit einem Stereokabel geht es, wobei mein Mischpult keine Stereoquellen verwalten kann und somit auch nur mit dem linken Kanal gefüttert wird; sprich: keine Stereo-Aufnahme

Und noch was - ist die Anlage irgendwo mit einem TV-Kabel-Anschluss verbunden?

Nein

Ich habe übrigens ausprobiert, alle Geräte an eine Steckdose zu packen und einen Stecker andersrum rein zu stecken (Phasenauslöschung). Brachte aber auch nichts

LG Nbase

Nope, es ist nur ein Computer. Im Grunde kann ich das darauf
dezimieren, dass nur PC und Keyboard miteinander verbunden
sind und es brummt trotzdem. Sobald das Keyboard einmal über
den USB-Anschluss und den Line-Eingang des PCs verbunden sind,
dreht sich wohl die Masse im Kreis…

Wozu brauchst Du denn den USB-Anschluss des Keyboards? Das Signal geht doch über das Audiokabel raus.
Wahrscheinlich verstehe ich die ganze Anordnung noch nicht. Du steuerst mit einem Computer über USB ein Keyboard, dessen Signal Du mit demselben Computer wieder aufnehmen willst?

Ich habe schon alle Kabel kreuz und quer getauscht, wo es
ging… Ich komme nur nicht dran vorbei, den Ausgang am
Keyboard (Klinke) auf 2x Cinch aufzusplitten, weil ich sonst
nicht in Stereo aufnehmen kann. Mit einem
6,3mm-Mono-Klinkenkabel kommt kein Netzbrummen

Hast Du diesen Adapter selbst zusammengelötet? Dann klemme doch einfach mal den Schirm an der Klinke ab. Die Masseverbindung besteht ja über USB schon.

Ich habe übrigens ausprobiert, alle Geräte an eine Steckdose
zu packen und einen Stecker andersrum rein zu stecken
(Phasenauslöschung). Brachte aber auch nichts

Das hätte mich auch sehr gewundert.
Olaf

Wozu brauchst Du denn den USB-Anschluss des Keyboards? Das Signal geht doch über das Audiokabel raus.
Wahrscheinlich verstehe ich die ganze Anordnung noch nicht. Du steuerst mit einem Computer über USB ein Keyboard, dessen Signal Du mit demselben Computer wieder aufnehmen willst?

Genau so ist es. Nur, dass die Signale über USB Steuersignale (MIDI) sind: Spiele jene Note an jener Position mit jener Lautstärke
Das Audiosignal wird erst im Keyboard selber erzeugt und geht dann vom Keyboard-Ausgang in die Soundkarte vom PC. Ich kann leider auf keines von beiden verzichten…

Hast Du diesen Adapter selbst zusammengelötet? Dann klemme doch einfach mal den Schirm an der Klinke ab. Die Masseverbindung besteht ja über USB schon.

Nein, das ist ein gekaufter Adapter von Klinke auf 2x Cinch. Wenn ich die Masse abklemmen würde, würde dem Mischpult die Masse auf dem Weg zum Keyboard fehlen :-/ Gibt es da nicht irgendetwas, das man zwischenschalten kann? Etwas, das diesen Masse-Kreislauf durchbricht? Ich habe im Internet etwas von Ferritkernen (da soll aber der Klang ziemlich drunter leiden) und Kondensatoren (1µF 400er) gelesen, aber das Dämmt doch nur die 50 Hertz und drunter; nicht aber die Vielfachen der 50… Das Brummen besteht ja auch aus sämtlichen Obertönen des 50Hz-Brummens (100, 200,… bis hoch zu 10Khz)

Nein, das ist ein gekaufter Adapter von Klinke auf 2x Cinch.
Wenn ich die Masse abklemmen würde, würde dem Mischpult die
Masse auf dem Weg zum Keyboard fehlen :-/

Du schriebst doch aber gestern

Im Grunde kann ich das darauf dezimieren, dass nur PC und
Keyboard miteinander verbunden sind und es brummt trotzdem.
Sobald das Keyboard einmal über den USB-Anschluss und den
Line-Eingang des PCs verbunden sind, dreht sich wohl die
Masse im Kreis…

Dann probiere doch erstmal mit dieser Anordnung weiter, bis das Brummen weg ist. Also bei dem Adapter einseitig die Masse abtrennen. Das Mischpult kommt dann als nächstes.

Gibt es da nicht
irgendetwas, das man zwischenschalten kann? Etwas, das diesen
Masse-Kreislauf durchbricht? Ich habe im Internet etwas von
Ferritkernen (da soll aber der Klang ziemlich drunter leiden)
und Kondensatoren (1µF 400er) gelesen, aber das Dämmt doch nur
die 50 Hertz und drunter; nicht aber die Vielfachen der 50…
Das Brummen besteht ja auch aus sämtlichen Obertönen des
50Hz-Brummens (100, 200,… bis hoch zu 10Khz)

Vergiss das mal alles. Es muss eine eindeutige Fehlerquelle geben, und die kann man auch ganz klar beseitigen.

Olaf

[Problem gelöst]
So, ich konnte das Problem jetzt mit einer DI-Box beheben. Ist irgendwie so eine Art Gleichrichter, der asymmetrische Signale in symmetrische umwandelt.

Das mit dem Abklemmen der Masse hatte ich mal probiert, aber da kam dann gar nichts mehr an.
Trotzdem danke für die Hilfe :wink:

LG Nico